PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innere Weiterbildung an kleinem Haus oder direkt in die Uni?



medlifecgn
20.05.2019, 16:29
Hallo zusammen,

ich habe gerade mein Examen absolviert und möchte gerne meine Weiterbildung in der Inneren mit dem Schwerpunkt Hämato/Onko machen. Da ich mich nun bewerben möchte, frage ich mich ob ich mich direkt in der Onko an der Uni bewerben sollte oder ob es mehr Sinn macht zuerst an einem anderen Haus die Basisweiterbildung zu starten und sich erst als fortgeschrittener Assistent an der Uni zu bewerben?

Ich mache mir dabei vor allem Gedanken darum ob ich eine breitere internistische Basis an einerm peripheren Haus bekomme und an der Uni eher nur in "meinem Fachgebiet" viel lerne.

Ich würde mich über Einschätzungen freuen. Vielen Dank!

ninakatharina
20.05.2019, 18:57
Man kann auch in der Uni eine breite und gute Basisweiterbildung bekommen, bzw. sollte das durch die Rotationen sichergestellt sein. Problematisch sind eher Funktionsabteilungen - lange in der Sono sind bei uns beispielsweise nur die Gastroenterologen.


Die Frage ist - wieso überhaupt Uni? Möchtest du forschen? Und/ oder noch eine Diss machen? Dann macht es ohnehin nicht viel Sinn, erst in ein kleineres Haus zu gehen... Sonst böte sich beispielsweise auch ein großes kommunales Haus mit Hämatologie/Onko an. Du kannst ja gern mal schreiben, was deine Ziele sind (Forschung ja nein, später Niederlassung oder Klinik, dezidiert nur Häma/Onko oder auch Interesse am Internisten, Interesse an hochspezialisierten Subfächern wie beispielsweise Stammzelltransplantation, etc...)

medlifecgn
21.05.2019, 15:56
Ich wollte einfach an die Uni weil ich gerne das gesamte Spektrum der Hämato/Onko (inkl. Stammzelltransplantation und hämato/onkologischer Intensivmedizin) sehen möchte. Bin aus privaten Gründen an meinen Uni Ort gebunden und in der direkten Umgebung hat nur die Uni eine Stammzelltransplantation. Forschen könnte ich mir schon nochmal vorstellen, hab aber keine Ambitionen für eine Habil. Ob ich in der Klinik bleiben möchte oder mich Niederlassen würde kann ich im Moment schwer beurteilen, schließe aber beides nicht aus.
Ob ich nur den Onkologen oder auch den allgemeinen Internisten + danach Onkolgen machen möchte finde ich momentan auch schwierig, welche Vorteile hätte ich den von nem allgemeinen Internisten + Schwerpunkt? Lohnt sich das Jahr längere Facharztausbildung?

ninakatharina
21.05.2019, 20:17
Sofern du dort direkt eine Stelle bekommst, schätze ich mal, dass direkt Uni dann eher für dich geeignet wäre. Sonst halt erstmal in die Peripherie und dann wieder bewerben. Um die Güte/ Breite der Basisweiterbildung würde ich mir (zumindest an "meiner" uni) keine Sorgen machen...

@FA: es sind mindestens zwei Jahre mehr, wenn man beide FÄ macht. Machen hier viele, da es wohl Vorteile hat, wenn man in die Niederlassung geht, da es für Hämato/Onkologen weniger Kassensitze gibt.

Im Übrigen ein großartiges Fach! :knuddel:

hebdo
21.05.2019, 20:57
Nach meiner persönlichen Erfahrung bekommt man an der Uni eher eine spezialisierte Ausbildung. Wenn du dich schon vorher auf Hämatoonko festlegen kannst, würde ich auch direkt den entsprechenden FA anstreben. Du kannst später immer noch wechseln.

Die Niederlassung als Angestellter oder Teilhaber in dem Bereich sind nach meiner Erfahrung problemlos ohne den allgemeinen Internisten möglich. Stellen gibt es aktuell mehr als genug. Auch OA Stellen und Honorarangebote simd regelmäßig ausgeschrieben.

timothy007
22.05.2019, 14:18
Dieses Gerücht, der Allgemein-Internist würde Leuten, die schon wissen, dass sie einen spezialisierten Innere-FA machen wollen, irgendeinen Vorteil bringen, kenne ich nur aus diesem Forum. Die Zeit, die du in der Kardio oder Gastroenterologie rumhängen würdest, kannst du besser in deinem eigenen Fach verbringen. Mit Elektrolytentgleisungen, Lungenembolien, Kardiomyopathien, rheumatoiden Erkrankungen und all den anderen Späßen der Nachbardisziplinen wirst du auch in der Hämato-Onko oft genug konfrontiert werden.

Dem, was hebdo sagt, kann ich allerdings nicht zustimmen. Es gibt derzeit deutschlandweit eine Zulassungssperre (für sämtliche Fachinternisten). Auch die Anzahl der zu übernehmenden Sitze in der Hämato-Onko ist naturgemäß aufgrund der in Relation nur wenigen überhaupt existierenden Praxen sehr dürftig.