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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uterustransplantation - Meinungen



Lizard
24.05.2019, 16:08
Hallo,

anlässlich dieses "Erfolgs" würde mich interessieren, was die Forengemeinde so darüber denkt:

https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/deutschland-zwei-kinder-nach-gebaermuttertransplantationen-geboren-a-1268878.html

VG

Lizard

agouti_lilac
24.05.2019, 19:18
Hmm, sehe ich eher kritisch.
Ich verstehe den Wunsch, ein Kind haben zu wollen, von mir aus auch ein genetisch Eigenes.
Das steht mMn aber in keinem Verhältnis zu der Einnahme von Immunsuppressiva - OP- und Narkoserisiko sind zumeist gering, das "stört" mich weniger.
Ich sähe lieber den Weg einer Eizellspende/Leihmutterschaft in Deutschland erlaubt. Damit würde man schon vielen Paaren helfen.

Gesocks
24.05.2019, 20:53
Dahingehend finde ich eine Uterustransplantation ethisch weniger schwierig als die Inkaufnahme medizinischer und psychologischer Risiken einer Leihmutter.

WackenDoc
24.05.2019, 21:15
Ist die Frage, was für Folgen eine Uterustransplantation für das zukünftige Kind hat.

epeline
24.05.2019, 21:19
Dahingehend finde ich eine Uterustransplantation ethisch weniger schwierig als die Inkaufnahme medizinischer und psychologischer Risiken einer Leihmutter.

Wieso das? Sehe ich genau anders rum. Eine Schwangerschaft ist ja prinzipiell ein physiologischer Zustand. Der Fetus wird nicht irgendwelchen Medikamenten ausgesetzt. Die Leihmutter bleibt fruchtbar...

Kackbratze
24.05.2019, 22:58
Es ist mir egal. Was medizinisch geht, wird irgendjemand machen. Vielleicht entwickelt sich aus diesem Einzelfall ja ein medizinischer Fortschritt, der mehr Leuten hilft.

Gesocks
24.05.2019, 23:07
Wieso das? Sehe ich genau anders rum. Eine Schwangerschaft ist ja prinzipiell ein physiologischer Zustand. Der Fetus wird nicht irgendwelchen Medikamenten ausgesetzt. Die Leihmutter bleibt fruchtbar...
Der ganze, je nach Art der Leihmutterschaft, vorgeschaltete reproduktionsmedizinische Kram, Schwangerschaft, Geburt bergen medizinische Risiken - inklusive Unfruchtbarkeit. Und am Ende steht die Schwangerschaft ohne Mutterschaft (psychologische Risiken).
Wo beginnen und enden während der Schwangerschaft Ansprüche der genetischen Eltern und der "schwangerschaftlichen" Mutter selbst an ihren untrennbar mit dem Kind verbundenen Körper? Wer ist im Streitfall die Mutter? Ist Leihmutterschaft Arbeit, die als solche vergütet werden darf? Das wären nur ein paar Streitfragen, wegen derer mir das Konzept zuwider ist.

Teratogenität: Müsste man sich auskennen, tue ich nicht. Da habe ich aber bei Durchführung in Schweden und Deutschland eher keine Bedenken.

McBeal
25.05.2019, 05:51
Dahingehend finde ich eine Uterustransplantation ethisch weniger schwierig als die Inkaufnahme medizinischer und psychologischer Risiken einer Leihmutter.

Ich auch. Ich finde es positiv, dass es diese Möglichkeit gibt. Leihmutterschaft finde ich für alle Beteiligten psychisch sehr schwierig und rechtlich sehr bedenklich und es wird eben keine Schwangerschaft und Geburt mit allen bereits in der Phase schon hormonell stattfindenden Dingen erlebt. Bei Leihmutterschaft wie auch Adoption hat man keine 100%ige Gewissheit darüber, ob nicht doch irgendwas konsumiert wird etc.
Und bei den körperlichen Risiken finde ich auch gut, wenn diese bei der zukünftigen Familie bleiben und sie nicht eine Leihmutter trägt. Ja, auch die Spenderin trägt ein gewisses Risiko, aber eher punktuell.

LG
Ally

Espressa
25.05.2019, 10:52
Ich finde es cool, und wäre dazu wohl auch bereit gewesen, wenn ich in der Bedarfssituation gewesen wäre.
Sehe sämtliche genetischen Spenden sowie Leihmutterschaft wesentlich kritischer!
Dass es eine Organtransplantation ist ohne lebensbedrohliche Ausgangslage - nun denn, da müsste man aber auch sämtlichen kosmetischen Kram kritisieren.

Schorsche
26.05.2019, 15:28
Ich finde, dass man eine UterusTx vertreten kann: wir sprechen hier über ein sehr begrenztes Patientenkollektiv (Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser, Transgender, evtl. auch postCa- oder Hysterektomiepatientinnen) von erwachsenen Frauen, die sich aus dem einen oder anderen Grunde in überdurchschnittlichem Maße mit ihrer Identität auseinandersetzen müssen und sich dabei auch in aller Regel in psychiatrischer/psychologischer Supervision befinden (es gibt keine MRKH- oder Transgendersprechstunde ohne begleitenden Therapeuten). In dem Zuge können alle Optionen besprochen werden, wenn es um Nachkommenschaft geht, sei es Adoption(, Leihmutterschaft) oder halt auch eine Uterustransplantation.

Espressa
26.05.2019, 21:44
Ich kenne persönlich zwei Frauen die jung ihren Uterus verloren haben, und dadurch ungewollt kinderlos geblieben sind.
Da gibts sicher genug potenzielle Patientinnen. Nur halt ob Spender verfügbar sind, das ist die Frage.
Und wie eine Schwangerschaft unter immunsuppressiva geht - es hieß ja auch hinterher soll der Uterus wegen abstossungsreaktionen wieder raus.