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ihda
28.05.2019, 20:52
Hallo,

Wird im Medizinstudium viel in Gruppen gearbeitet?
Also so wie in anderen Studiengängen, in denen heute in Seminaren des höheren Studienabschnittes häufig in Gruppen Vorträge ausgearbeitet werden müssen?

Gibt es einen Unterschied zwischen Vorklinik und Klinik?


Viele Grüße

morgoth
28.05.2019, 21:01
Gab es in Freiburg 2003-2010 gefühlt je 1x in der kompletten Vorklinik und 1x in der kompletten Klinik.
Ist/war schon eher ein Einzelkämpfer-Studium. :-) Gut Chemiepraktikum war man zu 2t eingeteilt und konnte sich mit dem Heft-Schreiben abwechseln. ;-)

belanglosigkeiten
28.05.2019, 21:18
Bei uns (Modellstudiengang) ist man im Alltag öfter auf irgendwelche Leute angewiesen als man es nicht ist.

Man kommt kaum umhin, mal vor den anderen das Shirt auszuziehen, sich gegenseitig im Mund herumzuwühlen oder in den Venen herumzustochern. Feste Gruppen, die alles zusammen haben, gibt's an meiner Uni nicht. Insofern lernt man die meisten Leute irgendwann irgendwie kennen - hat aber auch seinen Charme.

(Wobei ich sagen muss, dass es für mich um ein Vielfaches unangenehmer war, die ersten Laborpraktika unter Zeitdruck mit einer unbekannten Partnerin durchzustehen, als mich im U-Kurs vor überwiegend nicht so vertrauten Kommilitonen bis auf den BH auszuziehen.)

Referate haben wir ca. 2-3/Semester.

sheep
28.05.2019, 21:32
in unserem modellstudiengang waren insbesondere die seminare seeehr gruppenarbeitslastig; v.a. in bc/physio - da gab es gefühlt kaum ein seminar/praktikum, in welchem wir als kleingruppen nicht teilaspekte eines themas aufarbeiten und anschliessend präsentieren mussten...
in der klinik wurden ga dann primär nur noch in den "laberfächern" durchgeführt.
gab auch immer mal wieder (benotete) gruppenreferate.

Atana
28.05.2019, 21:40
Bei uns eigentlich die gesamte Vorklinik. Alle Praktika bisher in Gruppen...

AlexStudent
28.05.2019, 22:54
HD - Vorklinik: Sehr viel Gruppenarbeit: BC / Physio sind die Praktika immer mindestens zu 2, meistens mehr. Dazu noch gemeinsame Vorträge etc. Präppen sowieso große Gruppe - wobei da ja die Leute mehr an ihrem Bereich arbeiten. Trotzdem gemeinsame Referate über das was gerade gepräppt wird usw. Histo war mehr Solo, da jeder in sein Mikroskop schaut, dafür hier in den Seminaren mehr Gruppenarbeit. Bei den Integrierten Themenseminare war ein Vortrag Pflicht, meistens musste man sich dabei abstimmen. PsychoSoz gemeinsame Vorträge (2-3 Leute), alles darüber hinaus, insbesondere Anatomie am Lebenden, Untersuchungskurse etc. sowieso in der Gruppe. In der Klinik hat das nachgelassen, zwar macht man die Praktika meistens zu 2 oder zu 3, sonst machen Untersuchungen ja auch kein Sinn, aber durch das Bed Side Teaching läuft ein großer Teil auch direkt am Patienten. Hat Spaß gemacht!

davo
29.05.2019, 07:03
Bei uns gab es in der Vorklinik manche Praktika in fixen Zweiergruppen (Chemie, Biochemie) und manche in wechselnden, sich jeweils spontan zusammensetzenden Zweier- bis Dreiergruppen (Physik, Physiologie). Im Präpkurs und im Histokurs war man in fixen Achtergruppen, aber hat großteils einzeln gearbeitet. In den meisten Seminaren (Anatomie, Biochemie, Physiologie, bei mir auch im Wahlfach) sowie in BFE und EKM musste man allein Referate ausarbeiten (bei denen der Anspruch wirklich SEHR niedrig war). Einmal ein Referat in einer Gruppe.

In der Klinik gab es schon recht viele Lehrveranstaltungen in Kleingruppen, nicht nur die ganzen Blockpraktika und Praktika (die meist eher Hospitationen waren - viel zusehen, wenig machen), sondern auch die skills labs, den Sonokurs, den freiwilligen Echokurs. Die meisten "Seminare" waren in Wahrheit eher Vorlesungen im kleinen Rahmen. Hie und da gab es mal echte Gruppenarbeit oder ein allein auszuarbeitendes Referat, eine allein auszuarbeitende Hausarbeit - aber nur selten. Einmal ein Referat in einer Gruppe. (Die waren wirklich unendlich schlecht.)

Es gibt im Medizinstudium also schon recht viele Lehrveranstaltungen in Kleingruppen, v.a. in der Vorklinik. Aber die Arbeit in einer Gruppe war auch in der Vorklinik recht selten, gerade im Vergleich zu meinem Erststudium (Wiwi). Man musste sich fast nie außerhalb der Unizeiten mit anderen zusammensetzen um etwas auszuarbeiten. In der Klinik wurde das dann noch seltener. Insgesamt ist das Medizinstudium also doch eher etwas für Einzelkämpfer. Man ist oft physisch in einer Gruppe, aber muss kaum zusammenarbeiten. Und wenn, interessiert das Ergebnis meist weder die Dozenten noch die Studenten - es wird ein gewisser Mindeststandard erfüllt und alle sind happy.

ihda
29.05.2019, 21:40
okay,danke. Weiss jemand von euch zufällig ( über Bekannte) wie das in Frankfurt läuft?
Bei mir ist das Problem,dass permanente Anwesenheit in Vorbereitungen für Gruppenarbeiten schwierig wird. Durch die Entfernung könnte ich nicht so leicht zur Uni " mal so" kommen.
Ich weiß nicht,ob das Probleme geben könnte.

ihda
29.05.2019, 22:27
Seht ihr das als Problem?

nie
29.05.2019, 23:04
Wenn ich das richtig verstehe, willst du eine größere Strecke zur Uni pendeln oder?

Wenn das der Fall ist, solltest du dir klar machen, dass du ohnehin fast täglich zur Uni kommen musst weil du verpflichtende Seminare hast und anwesend sein musst. Ich bin in dem ganzen Studium nicht einmal extra zur Uni gefahren weil irgendeine Gruppenarbeit erledigt werden musste. Entweder man hat das zusammen im Rahmen des Seminars vorbereitet oder man nutzt eben Zeiten, in denen man ohnehin an der Uni ist. Dann muss man halt mal eine Stunde früher kommen oder später nach Hause fahren. Und in Zeiten des Internets kann man sowas auch via Skype und Emails regeln.

davo
30.05.2019, 07:38
Ich war auch kein einziges Mal für irgendeine Gruppenarbeit zusätzlich an der Uni. Aber es war bei mir so ähnlich wie bei nie - in der Vorklinik hatte ich meist an vier Tagen pro Woche Pflichtveranstaltungen, manchmal sogar an fünf Tagen. Im klinischen Studienabschnitt im Mittel an 3,5 Tagen pro Woche. Von der Uni weit entfernt zu wohnen, wird dich also sehr viel Zeit und Anstrengung kosten. Und dir meines Erachtens auch sozial zum Nachteil gereichen.

Ein paar meiner Kommilitonen sind mehrere Jahre lang konsequent von Frankfurt oder Hanau nach Gießen gependelt - für mich wäre das die Hölle gewesen. Aber manche Leute sind diszipliniert genug, das durchzuziehen. Ich selbst würde dir hingegen dringend empfehlen, an den Studienort zu ziehen.

Feuerblick
30.05.2019, 08:58
*schmunzel* Der Weg Ffm - Gießen ist doch nun wirklich keine weite Pendelstrecke und mit dem Zug sogar gut angebunden :-)) Hätte ich auch gemacht, wenn ich dort gewohnt hätte.
Ich habe damals recht nah am Studienort gewohnt und war trotzdem weder zusätzlich für irgendwelche Gruppenarbeiten oder sonstwas an der Uni noch habe ich mich in meiner Freizeit mit anderen Studis getroffen oder bin mit denen weggegangen. Dem Studium hats nicht geschadet. Und da ich Lerngruppen sowieso nervig fand... :-nix

davo
30.05.2019, 09:25
Naja, das Problem ist halt, dass man trotz der guten Zuganbindung door to door im Idealfall (schnellste Verbindung, Wohnung in der Nähe des Hauptbahnhofes) 1-1,5 Stunden pro Strecke braucht. Das sind pro Woche dann also selbst im Idealfall 7-15 Stunden, die man verliert. Das reicht selbst bei Mindestlohn problemlos für eine Unterkunft in Gießen. Und die Züge auf der Strecke sind oft so voll, dass das Lernen im Zug oft illusorisch ist.

Falls man dann mal einen Zug versäumt, wartet man schnell mal eine halbe Stunde, manchmal sogar 50 Minuten auf die nächste semestertickettaugliche Verbindung... und wenn es dann wieder mal eine "Signalstörung" oder "Bauarbeiten" oder zu viele kranke Lokführer gibt...

Für mich deshalb völlig undenkbar. Aber es stimmt schon, viele Leute sind beim Pendeln sehr leidensfähig. Ich nicht :-))

Feuerblick
30.05.2019, 09:29
Joa, ich kenne die Strecke gut ;-) Dennoch. Hätte ich in Ffm und Umgebung eine Wohnung gehabt, wäre ich wohl auch eher gependelt als nach Gießen umzuziehen. So bin ich halt vom Umland reingefahren (auch immerhin 25 Minuten).
Okay, ich hätte eher das Auto genommen. Aber prinzipiell finde ich alles bis eine Stunde Anfahrt nicht so schrecklich, dass ich dafür umziehen und mein soziales Umfeld verlassen wollen würde. Und mal ehrlich: Ffm gegen GI eintauschen? Würde doch kein Frankfurter machen :-))

davo
30.05.2019, 09:43
Wir hatten auch Frankfurter, die nach Gießen gezogen sind. Pendler waren bei uns die Ausnahme.

Muss natürlich sowieso jeder selbst entscheiden. Ich wollte einfach nur auf die Nachteile des Pendelns hinweisen ;-)

Die Gruppenarbeiten per se sind dabei jedenfalls kaum relevant - die ganz normale Anwesenheitspflicht in den vielen Kursen, Seminaren und Praktika schon eher.

ihda
30.05.2019, 11:54
Ich hätte, bitte festhalten, 1.5 Stunden einfach zu pendeln, also 3 h pro Tag.
Ich überlege mir gerade,ob das im Medizinstudium geht. Natürlich raten mir Bekannte auch ab.
Durch die Reform der Zulassung wäre es jetzt vermutlich die letzte Chance

S.Pearce
30.05.2019, 12:21
Das geht, pendel exakt genauso lange, nach ffm wohlgemerkt. mal hat man jeden Tag uni, dann wieder nur 2 mal die Woche. gerade in der Vorklinik. Ab Klinik soll das anders sein (weniger Anwesenheit), aber dazu kann ich noch nichts sagen.

ja, pendeln erfordert planung und nervt manchmal, aber bei den Wohnungspreisen in ffm.. ne, da pendel ich lieber. Je nach Richtung gibt es inzwischen auch pro Stunde 1-2 REs, gerade morgens und nachmittags. Dazwischen fahren überall hin im 30 min Takt s-bahnen. Es geht also durchaus.


edit: Gruppenarbeiten bisher nötig in: Physio (4. Semester), Wahlfach (3. Semester) die außerhalb der normalen Zeiten zu erledigen waren. Habe beides über whatsapp gelöst. dafür fahr ich auch nicht extra. Alle anderen "gruppenarbeiten" finden eh zu pflichtterminen statt. da gibt es dann deutlich mehr.

ihda
30.05.2019, 13:07
Das geht, pendel exakt genauso lange, nach ffm wohlgemerkt. mal hat man jeden Tag uni, dann wieder nur 2 mal die Woche. gerade in der Vorklinik. Ab Klinik soll das anders sein (weniger Anwesenheit), aber dazu kann ich noch nichts sagen.

ja, pendeln erfordert planung und nervt manchmal, aber bei den Wohnungspreisen in ffm.. ne, da pendel ich lieber. Je nach Richtung gibt es inzwischen auch pro Stunde 1-2 REs, gerade morgens und nachmittags. Dazwischen fahren überall hin im 30 min Takt s-bahnen. Es geht also durchaus.


edit: Gruppenarbeiten bisher nötig in: Physio (4. Semester), Wahlfach (3. Semester) die außerhalb der normalen Zeiten zu erledigen waren. Habe beides über whatsapp gelöst. dafür fahr ich auch nicht extra. Alle anderen "gruppenarbeiten" finden eh zu pflichtterminen statt. da gibt es dann deutlich mehr.
Bei mir gehts ja um Frankfurt. Findet da fast alles am Campus Niederrad (also in der Klinik in der Nähe des Hbf) statt?

Ich habe versucht aus den Stundenplänen schlau zu werden und dort war nur die Physik an einem anderen Campus?
Muss man in der Klinik dann durch die ganze Stadt zu verschiedenen Lehrkrankenhäusern oder ist das zentral in der Nähe des Hbf?

Wenn ichnämlichvom Hauptbahnhof noch weit fahren müsste, wären es schon mehr als 1.5 Stunden

S.Pearce
30.05.2019, 15:53
hab dir auf eine PN geantwortet.

würd dir aber generell empfehlen dich einfach mal in den zug zu setzen und dort hin zu fahren. guck dir den campus an, die verbindungen. lass dich aber gleichzeitig nicht zu sehr davon abschrecken, ich war das 1. mal da, als es 30 grad hatte und ich einfach nur noch ins kühle wollte. da hatte ich dann etwas horror vorm pendeln. inzwischen vergeht die zeit super schnell. geh Karteikarten durch in der Zeit oder sowas.

Nessiemoo
30.05.2019, 20:51
Also Gruppenarbeiten ist bei weitestem nicht das Argument (oder ein Argument gegen Pendeln). Man setzt sich während Mittagspause zusammen, schwänzt irgendeine Vorlesung oder bleibt mal ne Stunde länger, meistens sind es ja irgendwelche Präsentationen, die man auch alleine zuhause vorbereiten kann und dann nur zum Zusammenfügen und Aufgabenverteilen trifft.