PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie soll ich mich versichern?



Silent1
30.05.2019, 16:42
Hallo,
ich habe die M3 gerade bestanden und warte auf das Zeugnis, um die Approbation beantragen zu können. Habe vor, mich an der Uniklinik um eine Stelle zu bewerben.
Wie läuft das mit der Krankenversicherung ab? Ist man als Arzt über die Uniklinik versichert oder soll ich so wie bisher gesetzlich pflichtversichert bleiben?
Vielen Dank

Gesocks
30.05.2019, 17:06
Glückwunsch!

Dann musst du ja jetzt, nach Abitur und Medizinstudium, nur noch lernen, wie das Gesundheitssystem funktioniert... :-))

No offence: https://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2018/gesundheit-und-soziale-sicherung/278452/gesetzliche-krankenversicherung

Silent1
30.05.2019, 18:57
Warum nicht die Ärzteversicherung?

Eilika
30.05.2019, 19:12
Weil das keine Krankenversicherung ist...

rafiki
30.05.2019, 19:18
@silent:
Mensch, da ist aber was komplett an dir vorbeigegangen?! Wie ist das denn in HA oder anderen Ambulanzfamulaturen, VL Sozialmedizin o. ä.? Ist ungefähr so wie die Frage, wo die Auszahlstelle für`s Asssistentengehalt ist.

Silent1
30.05.2019, 21:04
Ich dachte, dass die Ärzte alle bei der gleichen Versicherung sind und dann weniger bezahlen als der "normal"Bürger. mein Vater meinte, dass bei ihm in der Firma die Architekten alle bei der "Techniker"KK sind und weniger bezahlen müssen.
Also bleibt alles wie beim alten oder wie?
auf welche weiteren Veränderungen muss ich mich noch einstellen? kammerbeitrag ist ja erst ab dem 2. assistenten-jahr...

Elena1989
30.05.2019, 21:38
Ich dachte, dass die Ärzte alle bei der gleichen Versicherung sind und dann weniger bezahlen als der "normal"Bürger.

Nein, das ist leider Unsinn. Du bist so lange gesetzlich versichert, bis du die Versicherungspflichtgrenze überschreitest. Das wirst du bald schaffen, aber eben nicht direkt zum Berufsanfang. Wenn du die überschritten hast, kannst du zu einer privaten Krankenversicherung wechseln. Da gibt es dann natürlich verschiedene Tarife.
In der gesetzlichen Krankenversicherung bemisst sich der Beitrag am Einkommen, völlig egal, was man für einen Beruf hat

Markian
30.05.2019, 23:02
Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Als Arzt solltest du eigentlich schon wissen wie das Gesundheitsystem in seinen Grundzügen funktioniert. Ab dem 25 LJ ist man nicht mehr über die Eltern/Familie versichert, sondern muss sich selber um die Krankenversicherung kümmern.

anignu
31.05.2019, 00:59
Also ICH hätte schon gern eine Ärzteversicherung in der ich weniger bezahlen muss. Wohin muss ich mich da wenden? ;-)

Silent1
31.05.2019, 06:39
steinigt mich doch nicht gleich. ich bin ehrlich und kenn mich damit halt nicht aus, deswegen frage ich ja. ich möchte in der Uniklinik anfangen zu arbeiten. was kommt noch so "neues" auf mich zu? Kammerbeitrag (im 1. Jahr entfällt der glaub ich) und was noch? gibt es sonst noch etwas zu beachten?
und danke an all diejenigen, die mir bisher geholfen haben

OhDaeSu
31.05.2019, 07:21
Kein Problem, immer gerne!

Feuerblick
31.05.2019, 07:36
Wie überall: Krankenversicherung (man muss sich nicht „auskennen“, um zu wissen, wie unser Krankenversicherungssystem in Grundzügen funktioniert... sowas wird normalerweise im Studium auch in ebenjenen Grundzügen gelehrt... hast du bei Sozialmedizin und Co gefehlt??), Befreiung DRV beantragen, Anmeldung bei Ärztekammer und Versorgungswerk, ggf. Versicherungen aufstocken (bei Berufshaftpflicht erst einmal im KH fragen, was über die so abgesichert ist...), Steuererklärung...
Unispezifische Formalitäten gibt es nicht.
Und das Forum hat eine prima Suchfunktion. Da dürftest du zu allen Themen etwas finden.
Ach ja: Google kann dir, falls du das nicht inzwischen nachgelesen haben solltest, auch das deutsche Krankenversicherungssystem näherbringen. Da wirst du dann auch finden, aus welchem Grund manche Berufsgruppen historisch gesehen bei bestimmten Krankenkassen versichert waren und teilweise heute noch sind (aber nicht mehr sein müssen). Heute darfst du deine Krankenkasse frei wählen. Vorherige Recherche bezüglich der Leistungen empfiehlt sich aber. Dazu und auch zu Vor- und Nachteilen einer privaten Krankenversicherung finden sich hier im Forum und bei Google sicher auch Beiträge.

Bisschen Eigeninitiative wäre super - denn sobald du als Assistenzarzt/ärztin arbeitest, wirst du dir viele Fragen auch selbst beantworten müssen. Gerade bei so grundlegenden Dingen würde dir dein OA vermutlich Nachlesen dringend empfehlen. ;-)

Silent1
31.05.2019, 09:30
danke Feuerblick

Silent1
31.05.2019, 11:13
kann ich jetzt schon irgendetwas machen oder besser warten bis ich den Arbeitsvertrag habe?

WackenDoc
31.05.2019, 11:32
Naja- du musst ja jetzt schon irgendwie kranken- und pflegeversichert sein. Das musst du klären, ob du noch über deine Eltern versichert bist.
Normale Haftpflicht solltest du haben. Mit der Approbation kann man auch erstmal eine Arzthaftpflicht mit Restrisikoabdeckung incl. privater Haftpflicht abschließen. Das kostet nicht viel und umfasst die üblichen Risiken und gelegentliche ärztliche Betätigung.
Anmeldung bei der Äk nicht vergessen. Anmeldung beim Versorgungswerk und Befreiung von der DRV macht Sinn wenn du deinen Arbeitsvertrag hast. Wenn das noch zu lange dauert, dann als "nicht ärztlich tätig" anmelden.

Und dann mal nen Kopp um die Altersvorsorge machen.

Silent1
02.06.2019, 10:27
danke an alle. kann ich die Abmeldung DRV und Anmeldung Ärztekammer jetzt schon machen? habe noch nichtmal die Approbation beantragt, da das Zeugnis noch immer nicht da ist....

Feuerblick
02.06.2019, 10:31
Anmeldung Ärztekammer mit Erhalt der Approbation.
Anmeldung Versorgungswerk und Abmeldung DRV erst, wenn du einen Arbeitsvertrag hast. Denn wie sonst soll die DRV wissen, dass du ärztlich arbeitest und daher zum Versorgungswerk gehörst? Hat Wacken übrigens auch schon geschrieben.

Beschäftige dich doch in deiner freien Zeit mal mit der Thematik. Findest du alles im Internet auf den jeweiligen Seiten von Ärztekammer, Versorgungswerk etc. Schadet nicht, wenn man selbst weiß, worum es geht statt sich auf Aussagen anderer zu verlassen (siehe dein Irrtum mit der Krankenkasse).

tarumo
03.06.2019, 20:27
Also ICH hätte schon gern eine Ärzteversicherung in der ich weniger bezahlen muss. Wohin muss ich mich da wenden? ;-)

Doch, das geht (frei nach Gerhard Polt). Allerdings wird man dafür in die PKV wechseln müssen. Es gibt dort immer mal wieder spezielle Ärztetarife der PKV bzw. sogar spezielle Gruppenversicherungen, die z.B. über den MB angeboten wären (wäre IMHO eins der wenigen Argumente für den Beitritt dieser Organisation). Traditionell waren die Ärztetarife immer sehr günstig, da es über Jahrzehnte üblich war, sich unter Kolleg*innen keine oder nur geringe Rechnungen zu schreiben und dementsprechend wenig eingereicht wurde. Mit dem Sturzflug der GKV-Vergütung gehört das nun leider der Vergangenheit an. Falls man zufällig in einem "relevanten" Fach oder einer Arztpraxis arbeitet, kann man sich kleinere Eingriffe, Therapien oder Medis auch auf dem kurzen Dienstweg besorgen und demzufolge (auch in einem Nicht-Arzt-Tarif) einen hohen ambulanten Selbstbehalt vereinbaren, der auch noch mal die Prämie reduziert.

Alles andere pro und contra GKV/PKV wurde ja schon x-fach diskutiert. Falls der Weg in die PKV versperrt ist durch das wiederholte Hochsetzen der Versicherungspflichtgrenze, den fehlenden Kontrahierungszwang im Gegensatz zu anderen Ländern und vielfältige andere kleine Gemeinheiten: da ist die Politik der aktuelle Ansprechpartner.