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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Situation in Deutschlands Kinder- und Jugendpsychiatrien



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Keetenheuve
18.06.2019, 11:49
Liebe ÄrztInnen,

ich arbeite als Journalist und Autor für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Eine bekannte Person, die auf der KJP eines Uniklinikums arbeitet, erzählte mir jüngst von den katastrophalen Arbeitsbedingungen der KJP-ÄrztInnen, die aufgrund personeller Unterbesetzung völlig überarbeitet seien und bereits einige KollegInnen überlegten, aufzuhören. Deshalb die Frage an ÄrztInnen des Forums, die auf KJP's arbeiten, wie die Situation bei euch vor Ort aussieht, ob ebenfalls eine große Überlastung herrscht, ob die Zahl der Akutfälle steigt und wie die Betreuung von Kinder und Jugendlichen durch andere Instanzen (Jugendämter) aussieht und ob dort eventuell Strukturen in den vergangenen Jahren weggebrochen sind. Gerne alles anonym.

Eines noch: Ich weiß, dass viele Stationen in Kliniken unterbesetzt sind. Mich interessiert aber hier speziell die Situation auf den KJP's.

Viele Grüße
Keetenheuve

vanilleeis
18.06.2019, 15:38
Und dann? Was passiert mit den Infos?

Moorhühnchen
18.06.2019, 17:13
Ich würde behaupten, das liegt nicht an den Kinder- und Jugendpsychiatrien, sondern ist der allgemeine Standard im deutschen Medizinwesen!
Politisch so gewollt.

escitalopram
18.06.2019, 18:22
Gab's vor ein paar Wochen nicht einen Journalisten mit Pornosucht-Schwerpunkt, der hier aktiv war? ;-)

Keetenheuve
19.06.2019, 07:40
Ich versuche mir, erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Gerne auch in einem telefonischen Hintergrundgespräch. Erst dann kann ich entscheiden, ob daraus ein Beitrag wird. Sie können mich gerne unter meiner Mail [email protected] anschreiben.

tarumo
19.06.2019, 09:10
Eines noch: Ich weiß, dass viele Stationen in Kliniken unterbesetzt sind. Mich interessiert aber hier speziell die Situation auf den KJP's.
Keetenheuve

1. Warum die KJP? Sind z.B. chirurgische Patienten weniger schutzbedürftig? Oder geht es darum, Munition für "psychiatriekritische" Kreise zu beschaffen?
2. Wenn man schon auf Insiderinfos hofft, dann sollte man sich vielleicht mit vollen Namen vorstellen, damit ewaige Referenzartikel gefunden werden können.
3. ES GIBT KEINEN ÄRZTEMANGEL IN DEUTSCHLAND!!!! Quelle: AOK-Ärzteatlas 2016. Und die müssen es ja wissen. Einfach mal die AOK-Journalistenschule besuchen, dann lernt man sowas
4. Auch ganz ohne Insiderinfos kann man sich mit etwas Grips Beiträge zur Situation in den Kliniken verschaffen, hier und auch woanders.
5. Da die ganze Situation politisch induziert ist, tritt man mit solchen Artikeln dem Landrat, dem Landesminister, dem Bundesminister, der AOK oder allen zusammen auf die Füsse- wollen Sie wirklich keine Karriere mehr machen? Auch wenn es ja schon spannend wäre, das Thema.

Heute ist Mittwoch, da bin ich ab 11h auf dem Golfplatz und lasse mir vom Landrat meine Tasche tragen..in diesem Sinne...

tarumo
19.06.2019, 09:20
[email protected] anschreiben.

Klingt jetzt auch sehr seriös nach öffentlich-rechtlichem Rundfunk, diese e-mail Adresse. Warum nicht gleich freemail?

Jetzt muß ich aber wirklich los, mein Chauffeur hat gerade den Bentley vorgefahren.

Feuerblick
19.06.2019, 09:36
Eine seriöse Recherche würde voraussetzen, dass Ross und Reiter genannt werden. Daher bitte Nennung von Redaktion, Sendeanstalt, Namen des Redakteurs, beruflicher E-Mail-Adresse etc.

Alles andere ist keine seriöse Recherche. Auch dann nicht, wenn man erst einmal vorfühlen möchte.
Darauf sollte keiner hier antworten... :-meinung

tarumo
19.06.2019, 10:16
Exakt. Und: solange Ärzte (auch der allerjüngste Assistenzarzt) selbst für die Annahme eines belegten Brötchens auf einer Fortbildung nicht nur von der Presse als korrupt beschuldigt werden, sondern sich auch juristisch angreifbar machen, Journalisten dagegen ganz offiziell und völlig ungeniert mal eben 20, 30 % Rabatt von Firmen von Aida Cruises bis Volkswagen kassieren dürfen (www.pressekonditionen.de), ja...da sollte man sich überlegen, ob die Presse wirklich so investigativ, frei und unabhängig ist, wie sie behauptet.

Aber die Zusicherung von Rabatten in der Hoffnung auf Wohlberichterstattung ist auch keine Korruption, gelle? Ich habe auch noch nie was von "Pressekorruption" gehört. Dann wird das ja auch wohl so sein.

Muß jeder mit sich selbst ausmachen, ob er sich öffentlichkeitswirksam dann doch in die Pfanne hauen läßt. Ich als Arzt kann dem Journalisten keinen materiellen Vorteil bieten, der Klinikträger aber wohl (und sei es ein Anzeigenauftrag).

Keetenheuve
20.06.2019, 23:40
Ich hätte nicht gedacht, dass sich in einem Ärzteforum auch bereits Umgangsformen finden, die ich sonst nur bei Facebook antreffe.

hebdo
21.06.2019, 00:20
Leider sind in diesem Forum viele sozial inkompatible Personen unterwegs. Liegt wahrscheinlich an der Sozialisierung durch die Arbeitsumgebung. Die Threads laufen meistens nach einem gewissen Muster:
1. Thema und/oder Threadersteller werden in Frage gestellt
2. Antworten meist zur Profilierung und Selbstdarstellung
3. Abweichung vom Kernthema und Verselbstständigung des Threads
Aber immerhin kann man nach dem anfänglichen Gegenwind mit ca 10% der Antworten etwas anfangen.

Ich habe leider keinen Einblick in die KJP... viel Glück für die weitere Recherche

anignu
21.06.2019, 00:54
Naja, der Ton von tarumo bewegt sich im üblichen Rahmen von dem was eben von tarumo kommt. Da steckt maximales Misstrauen gegenüber allem und jedem drin und sowieso will die Politik die Ärzte nur ausbluten lassen, Spahn die Macht an sich reißen und der Marburger Bund macht auch nur Politik für die eigene Tasche... Alles im üblichen Rahmen...
Die Antwort von escitalopram ist auch im üblichen Rahmen, teils witzig, teils daneben, manchmal völlig am Thema vorbei.
So sind halt manche Leute in öffentlichen Foren.

Und ansonsten? Legitime Hinweise:
- die Frage was dann mit den Infos passiert
- der Hinweis, dass dies kein isoliertes Problem der KJP ist und damit auch die Frage warum genau dort
- von Feuerblick (immerhin Moderator in diesem Forum) der Hinweis, dass die gegebenen Infos sehr spärlich sind

Was bekommen wir denn für Infos: die Behauptung "für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk" Journalist zu sein und eine Emailadresse namens [email protected]. So. Und nun? newsdoc3 scheint ein Unternehmen zu sein das eben NICHT zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehört, sondern versucht ihre Arbeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterzubringen. Und ein o.matthes ist nicht mal in der Liste der Mitarbeiter von newsdoc3 genannt, bei einer sowieso spärlichen Homepage.
Sorry. Das ist ein bisschen wenig.

Denn die meisten im Forum hier erinnern sich beispielsweise an das Video von Herrn Sonneborn (https://www.youtube.com/watch?v=yW405x_18_0) bei dem Herr Sonneborn sagte "er arbeite für den ZDF und wolle den Beitrag in heute oder dem heute-journal veröffentlichen. Das wollte er vielleicht auch gerne. Veröffentlicht wurde es aber als Satire in der heute-show. Und da kommt hier jemand her der auch gern "für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk" einen Beitrag machen würde, vielleicht landet der Beitrag aber auch ganz woanders?...

Aber klar: erst nur reduziert Infos geben und dann sich bei den ersten Nachfragen als Allererstes über Umgangsformen beschweren. Viel Glück weiterhin bei der "Recherche".

Feuerblick
21.06.2019, 07:14
Ich hätte nicht gedacht, dass sich in einem Ärzteforum auch bereits Umgangsformen finden, die ich sonst nur bei Facebook antreffe.
Und ich hätte nicht gedacht, dass ein seriöser Journalist, der für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet, so unseriös wenige Angaben zu sich und seiner Recherchearbeit macht. Klingt doch eher nach jemandem, der ein Thema recherchieren und es dann vielleicht verkaufen möchte und nicht nach einer Auftragsarbeit seriöser Auftraggeber.
In Zeiten, in denen alles prima auch für Fake-News und aus dem Zusammenhang gerissen irgendwo auftauchen kann, sollte jeder ganz klar hinterfragen, wem er irgendwelche Aussagen zukommen lässt. :-meinung
Btw: Beliebtes Stilmittel unseriöser Journaille und anderer anonymer Textproduzenten im Netz ist übrigens, den berechtigt Fragenden als misstrauisch oder gar unfreundlich hinzustellen.

tarumo
21.06.2019, 11:33
Daß mich jemand als mißtrauisch gegenüber der Obrigkeit bezeichnet, sehe ich jetzt eher als Auszeichnung:-)
Ich habe von kleinauf gelernt, nichts von "netten Onkels" anzunehmen, und das mache ich bis heute, egal ob es der Gesundheitsminister, irgendwelche "Gewerkschaften" oder Journalisten sind, die sich als jemand anders ausgeben und womöglich von "interessierter Seite" (z.B. scientologynahe Vereine) Geld bekommen.

Außerdem: der ArztX ist auch juristisch mitschuldig an Mißständen, Stichwort "Übernahmeverschulden".

Wie man sich über Mißstände von "außen" informieren kann, habe ich sogar dargelegt. Eine Einschätzung aus Patienten/Angehörigensicht gibt es (rein subjektiv) bei klinikbewertungen.de, wie das Personal die Situation einschätzt, kann man z.B. auf Kununu oder sogar im PJ-Ranking.de recherchieren, alles öffentlich, im übrigen auch für eine Stellensuche bisweilen hilfreich. Eine Seite, die anonyme Kritik von Ärzt*Innen erlaubte, gab es mal, mußte aber offline gehen.

Für die TN, die denken, meine Vorposts wären übertrieben:
Der nächste AOK-Kurs für Journalisten zum Thema "Berichterstattung im Gesundheitswesen" findet Mitte November in Berlin statt. Was da wohl besprochen wird. Teilnahme, Unterkunft und Verpflegung sind selbstverständlich frei. Hallo Staatsanwalt, übernehmen Sie! Ach ja, sind ja keine Ärzte eingeladen. Deswegen auch nicht am Wochenende...Und: Journalistenseminare gehören genausowenig zum Aufgabengebiet einer öffentlich-rechtlichen Krankenkasse wie die Ausschreibung eines mit 30.000 EUR dotierten Medienpreises, das ist immerhin eine Vollzeitstelle in der Pflege. Alles finanziert aus den Kassenbeiträgen.

Finden sicherlich einige hier auch o.k. Vielleicht dürfen VW, Monsanto und Siemens dann auch noch Journalistenschulen aufmachen...

Keetenheuve
21.06.2019, 13:12
Ich spiegele am besten mal kurz, was meine Motivation ist, bevor andere dies in ihren Posts stellvertretend für mich tun. Eine mir sehr nahestehende Person hat jüngst auf einer KJP angefangen zu arbeiten und hat mir über die Zustände dort berichtet. Für einen Beitrag hatte ich jüngst zum Thema Depression bei jungen Erwachsenen recherchiert, was bei mir den Eindruck hinterließ, dass es hier unter Umständen eine besorgniserregende Tendenz gibt mit steigenden Zahlen von Betroffenen, was sich natürlich auch auf die KJPs an Kliniken auswirkt und zusammen mit dem Erlebnisbericht der nahestenden Person dafür sorgte, den Post hier und in einem anderen Forum einzustellen. Meine leitende Fragestellung ist, ob die KJPs strukturell gut genug aufgestellt sind, ob das offenbar wachsende Patientengut adäquat versorgen zu können. Mein Ziel ist kein Bashing von Ärzten oder Pflegepersonal. Das Ziel dieses Posts ist es, ein Feedback von Ärzten zu erhalten, die die Situationen auf KJPs in ihrem Umkreis kennen und mir schildern können.

Nun kurz zu mir: Mein Name ist Oliver Matthes. Ich bin freier Journalist und arbeite ausschließlich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu einer Bandbreite von Themen. Darunter auch oft zu medizinischen Themen. Zuletzt hatte ich einen Film für ZDF Zoom zum Thema Homöopathie produziert: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-globuli-und-guter-glaube-100.html, der viele gewichtige Player im Gesundheitssystem (Krankenkassen, Ärztekammern, Apothekerverband, Politik) durchaus kritisch beleuchtet hat.

Feuerblick
21.06.2019, 13:15
Na bitte, warum denn nicht gleich? ;-)

Keetenheuve
21.06.2019, 13:17
Und was mit der Info passiert? Je nachdem, was zutage tritt, könnte dies die Ausgangsbasis für einen Beitrag für ein Frontal 21 sein, für die ich ebenfalls tätig bin. Mir ist klar, dass es an vielen Stellen in unserem Gesundheitssystem krankt. Ich überlege auch, ob ich hierzu einen längeren Film mache. Jetzt gerade möchte ich aber dieses spezielle Thema bearbeiten, auch weil ich sehe, wie jene bekannte Person sich gerade totarbeitet und mich das wütend und betroffen macht.

Feuerblick
21.06.2019, 13:25
(Verständliche) Emotionen sind für eine objektive Berichterstattung nicht gerade hilfreich... ;-)

Keetenheuve
21.06.2019, 13:51
Emotionen sind nach meiner Erfahrung oft die beste Ausgangsbasis, ein Thema anzugehen, da es eine Motivation liefert. Dann geht es in zweiter Instanz natürlich darum, nüchtern auf die Sachverhalte zu schauen, Fakten und Daten zu betrachten und die Realität abzubilden und keine Verfälschung vorzunehmen. Dafür bin ich Profi genug.

Espressa
21.06.2019, 15:11
Wenn du schon eine nahestehende person hast, die auf einer KJP arbeitet, mach doch einen Bericht über die Zustände dort.