PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauche Rat bezüglich Kardiologie/Herzchirurgie



TiaraHorizont
23.07.2019, 17:50
Hey Leute,

ich bin zur Zeit am überlegen was für die Zukunft gut wäre, und da ich mich bisher am meisten für Herzchirurgie und ähnliches interessiere wollte ich gerne mal die Meinung von Erfahreneren hören!

Also.. Ich bin eigentlich sehr an Herzerkrankungen und Co interessiert, aber ich habe die Befürchtungen:

1. In der Herzchirurgie wird es mit Familie schwer.
Da ich später gerne Kinder etc. haben wollte, dachte ich dass es mit einer Praxis bestimmt am besten wäre, die Möglichkeiten dazu sehen aber leider nicht so klasse aus. Außerdem hab ich Angst dass durch viel eventuelle Strahlenbelastung und Härte des Jobs das Ganze nicht so ins Alter nachverfolgbar ist.

2. In der Kardiologie ist es viel einfach nur rumsitzen und reden.
Ich mag den Gedanken "Jemand kommt krank und geht gesund." , und ich habe die Befürchtung dass das bei der Kardiologie nicht der Fall ist... sondern eher "Essen sie nur noch A und B, trinken sie kein C mehr und erst recht kein D!"

Kann mir jemand genaueres dazu sagen?

Lg Tiara

Gesocks
23.07.2019, 17:57
Insbesondere Frage 2 lässt - mit Verlaub - vermuten, dass du nicht wirklich weißt, wovon du redest... :-))
Wie weit im Studium bist du, hast du schon in einem der beiden Fächer famuliert?

freak1
23.07.2019, 17:57
"Jemand kommt krank und geht gesund" hast du in der Herzchirurgie aber auch eher selten ;)

][truba][
23.07.2019, 18:05
Letzten Ende wirst du in der Herzchirurgie in Zukunft zunehmend nur mit sehr schwer kranken Patienten zu tun haben. Das sind die, die von den interventionellen Kardiologen nicht mehr behandelt werden können/wollen oder bei denen im Rahmen einer Komplikation bei einem der Eingriff etwas passiert. Die Kardiologie ist ja nun auch relativ vielseitig. Wird man letztlich eher Rhythmologe oder Interventionalist oder geht mehr in die Richtung Sportmedizin oder oder oder.

Also ich denke, eine Famulatur wäre auf jeden Fall zu empfehlen. Ansonsten würde ich, rein von der Perspektive zur kardio tendieren. Wenn du nach zwei Jahren merkst, dass es das nicht ist hast du schon viele wichtige
Skills gelernt und kannst noch immer in die Herzchirurgie wechseln.

Trendafil
23.07.2019, 18:14
Jetzt sind mir andere zwar zuvor gekommen, aber Herzchirurgie hat wenig mit Greys Anatomy zu tun.
Die meisten Therapieansätze sind symptomatisch - nicht kausal heilend.

Du hast doch gerade erst deinen TMS gemacht. Du musst dich nicht nach einem Semester Medizin auf ein Fach festlegen. Es gibt super viele interessante Fachgebiete und das Interesse steigt oder sinkt auch im Verlauf deiner Studienkarriere.

Hab im 1. Semester immer felsenfest behauptet, dass ich NIEMALS NIE in die Pädiatrie will und 4,5 Jahre später, stand ich in meiner letzten Famulatur, dann doch in der Kinderklinik und promoviere auch in einem Pädiatrie-verwandtem Fach.
Passiert.

davo
23.07.2019, 18:42
In der Kardiologie ist es viel einfach nur rumsitzen und reden.
Ich mag den Gedanken "Jemand kommt krank und geht gesund." , und ich habe die Befürchtung dass das bei der Kardiologie nicht der Fall ist... sondern eher "Essen sie nur noch A und B, trinken sie kein C mehr und erst recht kein D!"

Anscheinend hast du von Kardiologie absolut keine Ahnung.

Und mit dem Anspruch wird es in der Medizin allgemein schwer. Dann kannst du Ortho/UCH machen, da klappt das vielleicht noch. Aber sonst? Wird schwer. Selbst als Allgemeinmedizinerin, Pädiaterin oder Geburtshelferin.

Nutze das Studium um in den Famulaturen und im PJ ein realistischeres Bild vom Alltag als Arzt zu gewinnen.

Fr.Pelz
23.07.2019, 18:52
Och in der Chirurgie gehen manche Patienten schon deutlich gesünder, nicht nur die mit Appendizitis, Hernien, Magenperforation oder Cholezystolithiasis, sondern ja auch viele mit kolorektalem Karzinom... :-)


Aber wenn es dir um Familienfreundlichkeit geht, übersteigen die Möglichkeiten in der Kardiologie natürlich die in der Herzchirurgie DEUTLICH.

TiaraHorizont
23.07.2019, 19:03
Vielen vielen Dank euch schon mal für die Rückmeldungen!

Ich weiß dass ich keine Ahnung von den Gebieten habe, deswegen frage ich euch als realitätsnaheste Informationsquelle.
Aber wie ist denn die Kardiologie wenn sie nicht so ist wie es mir bisher vorkam? Es ist halt das Bild das wir in der Uni vermittelt bekommen von den höheren Semestern..
Werden denn in der Herzchirurgie oder in der Kardiologie mehr Ärzte gesucht?

Gesocks
23.07.2019, 19:59
Ganz knapp: Das Bild ist falsch. :-))

Die Frage breit beantworten zu wollen macht aus meiner Sicht tatsächlich wenig Sinn, solang dir der Einblick ins Fach und "in Medizin überhaupt" fehlt. Das ist überhaupt nicht böse gemeint; ich hatte zu Studienbeginn auch ein völlig verzerrtes Bild von den konservative(re)n Fächern, einfach weil chirurgische Fächer erstmal weniger abstrakt sind.

Kardiologie ist ein breites Fach und geht über Lifestyle-Beratung, wie du sie im Eingangspost vermutest, wirklich weit hinaus. Dahingehend kannst du dich zum Beispiel bei den katheterinterventionellen Verfahren einlesen.

Trendafil
23.07.2019, 20:38
Wieso beschäftigst du dich denn jetzt schon mit einer etwaigen Festlegung?

Dir läuft nichts davon.

ProximaCentauri
23.07.2019, 22:06
Vielen vielen Dank euch schon mal für die Rückmeldungen!

Ich weiß dass ich keine Ahnung von den Gebieten habe, deswegen frage ich euch als realitätsnaheste Informationsquelle.
Aber wie ist denn die Kardiologie wenn sie nicht so ist wie es mir bisher vorkam? Es ist halt das Bild das wir in der Uni vermittelt bekommen von den höheren Semestern..
Werden denn in der Herzchirurgie oder in der Kardiologie mehr Ärzte gesucht?

Generell hat auch das was man an der Uni tut nicht besonders viel mit der späteren Arbeit auf Station zu tun. Da würde ich mich dann schon eher auf Praktika etc. verlassen. Und klar, man kann in chirurgischen Fächern oft viel "heldenhafter" Heilen, aber das heisst noch lange nicht dass man in den anderen Fächern nur rumsitzt und redet. Gerade in der Kardiologie: Interventielle Kardiologie ist ein wachsendes Fach!