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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Plastische Ass Stelle - wie?



Trom
26.07.2019, 00:03
Hallo zusammen,

ich habe in Osteuropa studiert und möchte trotzdem sehr gerne Plastische und Ästhetische Chirurgie machen.
Jedoch habe ich das Gefühl das ich gegenüber jedem anderen Bewerber immer im großen Nachteil bin.

Ich weiß das viele erstmal mit dem Common Trunk anfangen und später evtl. wechseln.

Habt ihr vlt. Tipps wie man in dieses Fachgebiet reinkommen kann, evtl. von Anfang an.
Die Chancen maximieren.
Örtlich gebunden bin ich nicht, Vitamin B habe ich nicht, Geld ist jedoch kein Problem - spenden?


Gruß

Kackbratze
26.07.2019, 06:04
Spenden.
An medi-learn.
Danach Boardsuche zu dem ausgelutschten Thema nutzen.

Oder noch warten, bis endlich die gleichen Antworten wie aus den anderen Threads kommen.
Stichworte wie: Hospitation, Dissertation, einfach bewerben auf freie Stellen.


Oder weiter rumheulen und Geld bieten.

Jukka666
26.07.2019, 09:23
*lach*

"Spenden"...schon witzig...man möchte ja nicht verletzend daherkommen, aber "in Osteuropa studiert", perfektes Deutsch und dann "spenden"? Bist du Deutscher mit Studium in Ungarn/Rumänien etc. oder gebürtiger "E-European" (was nix zur Sache tut eigentlich) und stellst dir vor, dass es in D so ablaufen kann wie mir manche bosnische Kollegen berichtet haben?
à la: "Herr Doktor, hier ist mein braunes Rezept mit der 50 drauf"...
;-)

Spass beiseite: Bestechungen gehen gar nicht. Such dir 100 Kliniken aus für Plastische CH, bewerben, du wirst garantiert irgendwo genommen. FA machen und dann den Rest des Lebens Titten aufblasen und Porsche fahren und sich dabei wie richtige Ärzte fühlen (so machen es unsere)

agouti_lilac
26.07.2019, 09:48
Spitze Jukka! :-top:-top:-top:-D:-oopss

freak1
26.07.2019, 14:20
Plastiker in Verbrennungszentren machen schon richtige Medizin. Zumindest manchmal. Und irgendwer muss doch die dicken Titten für unsere privaten Filmchen bereitstellen. :-))

Trom
26.07.2019, 14:21
Ja ich komme aus Osteuropa und bei uns ist es durchaus "möglich" für einen Platz in der Plastischen 5-10k zu zahlen.
Deswegen die Frage!

Was ich nur gerne vermeiden würde ist am Ende in der Allgemeinchirurgie zu landen.

Was ich mir vorstellen könnte ist:
1. Deutsche Doktorarbeit in der plastischen schreiben.
2. Überall bewerben
3. Punkt 2 klappt nicht, ACH starten
4. Während des Common Trunks sich weiter bewerben.
5. Sollte es einfach keinen Erfolg geben -> wechsel in die Innere

Habt ihr weitere Tipps wie ich meine Chancen steigern kann?

Danke Gruß

Trom
26.07.2019, 14:25
^+

Was genau bringen Hospitationen, man ist doch nur ein paar Tage im Kh?

davo
26.07.2019, 14:35
Was wohl - dass man dich kennt. Und wen man kennt, stellt man eher ein. Dann weißt man, ob du gut deutsch sprichst, ob du sozial verträglich bist, ob du medizinisch eine Ahnung hast. Mein bisheriger Eindruck (bin erst im PJ, hab aber auch schon mal nach einer Hospitation ein Jobangebot bekommen) ist, dass das viel wichtiger ist als die meisten fachlichen Aspekte. Der, den man schon kennt, bekommt den Job. Vorausgesetzt er hat sich nicht als völlige Nulpe rausgestellt.

belanglosigkeiten
26.07.2019, 14:37
Das Vitamin B, das du bislang nicht hast?


Ich bin weit weg vom M3, habe aber einen Kontakt zu einer OÄ in der PCH, von der ich weiß, dass sie notfalls in ihrem Kollegenkreis ein gutes Wort für mich einlegen kann oder mich auch mal auf einen Kongress mitschleppen würde, wenn ich sie darum bitte. (Wobei ich dem natürlich über Famulaturen, Dissertation und ggf. PJ im Fach/fachnah vorbeugen möchte - sofern ich mich nicht doch entschließe "echte" Medizin zu machen. ;-))


Manchmal reicht es ja schon, auf eine wohlwollende Person zu treffen oder jemanden "der jemanden kennt", um irgendwo unterzukommen.

juke5489
26.07.2019, 16:30
mit geld einkaufen ist natürlich ne schöne lösung.
aber in der regel verdienen glaube ich selbst an den kleineren häusern die chefs so gut, dass sie über deine almosen allenfalls lachen würden und darüber hinaus dann ihre entsprechenden kollegen anrufen und vorwarnen, dass da irgendein witzbold im umlauf ist, der sich mit geld ne stelle erkaufen möchte.
andere leute hätten vielleicht ihr medizinisches fachwissen oder erfahrungen in den vordergrund gerückt, bei dir ist es offensichtlich anders.

jetzt mal ganz im ernst, wenn der chef dich fragt, warum er dich einstellen sollte, empfiehlt es sich eine gute antwort parat zu haben. hast du erfahrungen mit dem fachbereich? was interssiert dich daran? hast du op-erfahrung, was genau, wie lange?
was ist deine zukunftsperspektive? möchtest du bis zum facharzt durchrackern und dann ganz was anderes machen (ärsche und titten...das läuft nämlich in den wenigsten großen plastisch-chirurgischen krankenhäusern) oder interessierst du dich tatsächlich für das echte klinische spektrum, sprich hand-trauma, chronische wunden/dekubiti, weichteiltumore, rekonstruktion nach trauma/tumor und schwerstverbrannte...
das alles sind fragen, auf die du sehr gute antworten parat haben solltest.

doktorarbeit ist natürlich interessant, aber wenn du nicht vorhast an ein akademisches haus zu gehen, dann lass es bleiben, wenn du das ganze sonst nur als vehikel für die stelle nehmen würdest. ich würde mich nicht extra auf lange sicht eine doktorarbeit ans bein binden, nur um damit eventuell irgendwo unter zu kommen...dann lieber hospitationen, kongressteilnahmen, etc, alles, wo du kontakte knüpfst...

und dann eben einfach bewerben. wenns nicht klappt, auch nach dem facharzt eines anderen fachs kannst du noch plastische machen. das ist klassischerweise bei vielen der zugangsweg zu dem fach und gerade fächer wie unfallchirurgie oder gefäßchirurgie lehren einen viele wichtige skills, mit denen du in der plastischen mit kusshand genommen wirst.

von den oberärzten, die ich bei uns in der plastischen hatte war die hälfte ursprünglich fachfremd und hat den plastiker + den handchirurgen erst auf dem 2. bildungsweg gemacht. bei meinen kollegen unter den assistenten war über die hälfte erst in einem anderen fachbereich. also versteif dich nicht gleich zu anfang zu sehr darauf, viele wege führen nach rom. nur der über die bestechung in deutschland mit höchster wahrscheinlichkeit nicht.

Jukka666
29.07.2019, 22:25
Man hat das Gefühl, manche chir. Fächer werden ob des angenommenen oder realen "Prestiges" nie aussterben...Ob die wirklich aus ernsthaftem Interesse gewählt werden, mag ich zu bezweifeln. Nach Herz- und Neurochirurgie ist es wohl seit Jahren die Ästhetische Chirurgie. Die "echten" Plastiker interessieren sich kaum für sowas und bleiben an großen Zentren/Unis oder Verbrennungskliniken.
Für den Rest ist es wohl eher ein Sprungbrett ins reiche Arzt-Leben, mit dem sich nicht wenig Reibach machen lässt.

Das sag ich bewußt provokant-frustriert (und sicher nicht neidisch), weil ich diese Art von Medizin offen ablehne (in meiner Klinik gibts die leider auch), braucht man in 90% der Fälle nicht.
Aber egal. Darum gehts dem TE ja nicht.

@Trom: dich sollte AC aber durchaus interessieren, denn die Allgemeinchirurgie ist oft die Basis für das Lernen wie man "mit Messer und Gabel isst" (so hats mein alter Chir. OA formuliert). Dort einige Zeit gearbeitet zu haben, bevor man in die PCH wechselt, ist oft Gold wert! Man bekommt ein Gefühl für Wunden, lernt Nahttechniken und den Umgang mit chir. Problemen aller Art.

tarumo
31.07.2019, 08:32
Ich finde die immer wiederkehrende Frage eigentlich ganz amüsant, impliziert sie doch, daß in der kurativen Medizin offensichtlich nicht genug Geld und Prestige zu haben sind. Und das von Berufsanfängern...
Wobei dann immer gleich noch der Fehler gemacht wird, auf "Plastische" abzustellen, und dabei völlig übersehen wird, daß diese ganze nicht-kurative Medizin ohne weiteres von HNOlern (Mang), MKGlern, Augenärzten und sogar Internisten (wie der Fall in Düsseldorf) völlig legal durchgeführt werden kann.
Also, wer Botox- und Tittenmedizin machen will: any Fachrichtung can do...

Falls ich mich aber täusche und tatsächlich Interesse an rekonstruktiver Chirugie und Minderung großen Leides bestehen sollte, würde ich dem TE z.B. eine Hospitation in einem 3.-Welt-Land empfehlen.

Was die 10.000 EUR Bestechungsgeld angeht. Natürlich funktioniert das in Deutschland nicht. Was aber geht, und genauso verwerflich ist: Vollzeitstelle als Teilzeit deklariert, regelmäßig unbezahlte Überstunden, Verzicht auf Pool, 70 Wochenstunden statt der festgelegten 40 , da hat der Chef bzw. die Verwaltung 10.000 EUR auch nach drei Monaten "drin". Gerade an Unikliniken soll das ja gehäuft vorkommen. Und: es gibt ausweislich diverser Uniklinikhomepages auch im Jahre 2019 noch Gastärzte. Da sind die 10.000 auch nach zwei, drei Monaten "drin".

Jukka666
31.07.2019, 09:08
Du hast recht.

Mir ist die letzten Jahre durch eigene Beobachtung in mehreren Häusern einfach aufgefallen - ich weiss, diese Aussage ist eigentlich problematisch - dass Kollegen aus Osteuropa, dem Nahen Osten oder z.B. dem Iran überproportional in Fächern wie Herz-, Neuro- oder ästhetische Chirurgie anzutreffen sind (und dort ja auch einen guten Job machen!), aber praktisch nie in der Inneren, Allgemeinchirurgie, Anästhesie oder zB Dermatologie. Wie kommt das?
Ich glaube schon, dass es international in den Köpfen der Leute immer noch steckt, mit gewissen chir. Fächern Ansehen und Prestige im Heimatland/bei der Familie/in der Gesellschaft zu ernten. In den USA sind überdurschnittlich viele Neurochirurgen aus Pakistan/Iran oder Indien. Das sind zT exzellente Chirurgen, keine Frage.

tarumo
31.07.2019, 09:18
edit wg Doppelpost

tarumo
31.07.2019, 09:40
Du hast recht.

Mir ist die letzten Jahre durch eigene Beobachtung in mehreren Häusern einfach aufgefallen - ich weiss, diese Aussage ist eigentlich problematisch - dass Kollegen aus Osteuropa, dem Nahen Osten oder z.B. dem Iran überproportional in Fächern wie Herz-, Neuro- oder ästhetische Chirurgie anzutreffen sind (und dort ja auch einen guten Job machen!), aber praktisch nie in der Inneren, Allgemeinchirurgie, Anästhesie oder zB Dermatologie. Wie kommt das?


Ich kenne mehrere Häuser, in denen die Allg-Chirurgie und Anästhesie unterhalb OA-Ebene komplett in arabischer Hand sind, die Innere und Neuro fest in osteuropäischer Hand.
In Derma ist das in der Tat ein wenig anders, da das Fach klein und ein wenig kompetitiver ist, braucht man sich als CA ja den Ärger mit vorläufigen Berufserlaubnissen und mangelnden Sprachkenntnissen nicht unbedingt antun. Hinzu kommt noch, daß Derma möglicherweise in einigen der Herkunftsländer gar nicht als separates Fach existiert (man muß ja nicht von der deutschen Fachrichtungsliste als weltgültig ausgehen...).