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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seiteneinstieg Bundeswehr während Assistenzzeit



Coralle
31.07.2019, 10:56
Hey Kollegen! Ich bin Weiterbildungsassistentin im aktuell vierten Jahr (gerade begonnen), habe die Weiterbildung teils in Deutschland und teils im Ausland absolviert. Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken als Seiteneinsteiger zur Bundeswehr zu gehen. Es finden sich hier zwar viele Threads, welche sich mit dem Studium über die Bundeswehr beschäftigen, aber für die, die das Studium hinter sich haben sind die Infos eher rar. Gibt es jemanden mit ein paar aktuellen Infos, der Zeit hätte mir ein paar Fragen zu beantworten?
Ich frage mich wie hoch die Chancen sind in meiner bisherigen Fachrichtung weiter zu arbeiten - ich kann mir zwar auch andere Arbeitsbereiche vorstellen, jedoch komplett umzusatteln wäre sicher nach 4 Ausbildungsjahren für beide Seiten ein Verlust.
Außerdem frage ich mich wieviel Zeit am Anfang (neben der Grundausbildung) für das Nachholen des militärischen Wissens benötigt wird. Oder wird das gar nicht nachgeholt und man wird nur eine militärische "Light-Variante"?

Vielen Dank schon mal, Coralle

tarumo
31.07.2019, 11:39
Ich kenne die Bedingungen bei der Bundeswehr nur aus 2. Hand, stelle mir jedoch vor, daß es für beide Seiten (!) sinnvoller ist, erst den FA fertigzumachen. Zumal das Ende ja absehbar ist.

Kackbratze
31.07.2019, 11:44
Es fehlt die Fachrichtung :-)

https://www.bundeswehrkarriere.de

Grundsätzlich kann man als ziviler Angestellter oder als Soldat dort arbeiten. Wenn im BWK eine entsprechende Stelle frei ist.
Das wissen aber die Leute bei der Bundeswehr besser.

Heerestorte
31.07.2019, 12:48
Du bekommst als Seiteneinsteiger einen 4-wöchigen "Crash-Kurs" in München, wo du ein wenig über die Bundeswehr lernst, also Dienstgrade, Vorgesetztenregelungen, etwas Recht und so Zeugs halt. Dann noch ein wenig militärisches Zeug wie Schießen, Marschieren etc.

Die meisten Seiteneinsteiger gehen erst Mal für zwei Jahre zum Bund und schauen sich das an.
Vorteil als Facharzt wäre halt, dass du direkt mit A15 besoldet wirst.
Im vierten WB-Jahr wäre es vermutlich A14.

Und mit dem militärischen Wissen nachholen...das ist nicht nötig. Alles was man braucht,
lernt man nebenbei. Wenn man ehrlich ist, geht es sehr wenig militärisch in den Bundeswehrkrankenhäusern zu und viele Patienten sind Zivilisten.
Oder willst du als Truppenärztin zur Bundeswehr?

Hier eine Kontakt-Mail-Adresse:
[email protected]

WackenDoc
31.07.2019, 17:18
Die Frage ist, ob ein Bedarf im Fachgebiet besteht- also ob Stellen frei sind, die auch nicht zeitnah durch eigenes Personal besetzt werden können. Typischerweise im Bundeswehrkrankenhaus oder auch als Allgemeinmediziner als Truppenarzt.

Daneben können quasi alle Fachrichtungen als Truppenarzt verwendet werden- das muss man im Einzelfall absprechen.

Und darüber hinaus gibt es ein paar Exoten wie z.B. die Fliegerärzte, Schiffsärzte, aber auch in den Instituten oder Ämtern.

Coralle
01.08.2019, 07:42
Ich kenne die Bedingungen bei der Bundeswehr nur aus 2. Hand, stelle mir jedoch vor, daß es für beide Seiten (!) sinnvoller ist, erst den FA fertigzumachen. Zumal das Ende ja absehbar ist.
Ich verstehe was du meinst, allerdings ist es in meinem Fall "das Ende" nicht wirklich zeitnah absehbar. Ich habe nie zu denen gehört, die möglichst schnell und geradlinig den Facharzt erlangen wollten und dann ja auch noch das Land gewechselt, sodass ich wohl statt der Mindestzeit eher 7 (oder vielleicht sogar 8 Jahre) brauchen werde.


Es fehlt die Fachrichtung :-)

Grundsätzlich kann man als ziviler Angestellter oder als Soldat dort arbeiten. Wenn im BWK eine entsprechende Stelle frei ist.
Das wissen aber die Leute bei der Bundeswehr besser.
Da hast du Recht, Chirurgie ist es.
Ich hatte eigentlich schon den Berufsweg als Soldat ins Auge gefasst.



Du bekommst als Seiteneinsteiger einen 4-wöchigen "Crash-Kurs" in München, wo du ein wenig über die Bundeswehr lernst, also Dienstgrade, Vorgesetztenregelungen, etwas Recht und so Zeugs halt. Dann noch ein wenig militärisches Zeug wie Schießen, Marschieren etc.

Die meisten Seiteneinsteiger gehen erst Mal für zwei Jahre zum Bund und schauen sich das an.

Oder willst du als Truppenärztin zur Bundeswehr?

2 Jahre klingt garnicht so unvernünftig gerade wenn man wie ich ohne eigene Erfahrung kommt.
OK, habe schon gedacht, dass es dann so eine Art Crash-Kurs gibt. 4 Wochen erscheinen mir fast etwas kurz, aber besser als nichts.
Ich würde prinzipiell schon gerne in ein BWK, da ich ja eigentlich gerne bei der Chirurgie bleiben würde, kann mir aber auch gewisse Zeiten in anderen Bereichen, z.B,. als Truppenarzt vorstellen - wer weiß, vielleicht gefällts mir ja.



Die Frage ist, ob ein Bedarf im Fachgebiet besteht- also ob Stellen frei sind, die auch nicht zeitnah durch eigenes Personal besetzt werden können. Typischerweise im Bundeswehrkrankenhaus oder auch als Allgemeinmediziner als Truppenarzt.

Daneben können quasi alle Fachrichtungen als Truppenarzt verwendet werden- das muss man im Einzelfall absprechen.

Und darüber hinaus gibt es ein paar Exoten wie z.B. die Fliegerärzte, Schiffsärzte, aber auch in den Instituten oder Ämtern.

Ich schätze fast mit Chirurgie sollte es halbwegs unproblematisch sein, oder? Ist immerhin eine der "großen" Fachrichtungen in denen es ja meistens mangelt. Oder schaut das bei der Bundeswehr anders aus?

agouti_lilac
01.08.2019, 09:46
Kann ich fragen, warum du zum Bund willst?
Kannst du dort etwas zusätzlich bekommen, das du in einem zivilen KH nicht bekommst?
(Beispiel: zahlreiche übernommene Buchstabenkurse, Arbeiten "under fire" oder so).

Fass das bitte nicht negativ auf - mich interessiert es wirklich. :-)

Mano
07.08.2019, 07:09
Soweit ich gehört habe, kann man als Seiteneinsteiger durchaus verhandeln. D.h. du fängst dort an unter der Bedingung, dass du im Fachbereich X in BWK Y eingesetzt wirst. Da es ja auch bei der Bundeswehr eine Probezeit gibt und du anders als die Bundeswehr-Studenten nicht für Jahre verpflichtet bist wird man sich auch an diese Vereinbarung halten. Und wenn nicht, dann gehst du halt wieder und bist um eine Erfahrung reicher.

WackenDoc
07.08.2019, 15:39
Seiteneinsteiger werden dann genommen, wenn die Stelle (absehbar) nicht intern besetzt werden kann. Wenn du in die Klinik willst, dann ist halt in einem der Bundeswehrkrankenhäuser eine entsprechende Stelle frei oder nicht. Und die wird man dir anbieten oder eine Alternative. Auch wenn man als Soldat kein Anrecht auf eine spezielle Verwendung hat, wird sich schon daran gehalten. Vor allem wenn auch eine Zusage "Ausbildung zum Facharzt" mit dran hängt.

Achso- als chirurgieassistent geht man üblicherweise auch in die Auslandseinsätz. Auch als Seiteneinsteiger. Und wenn man nicht als Zivilangestellter anfängt, ist man eben soldat mit allen Rechten und Pflichten.