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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium mit 36 Jahren beginnen?



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Kandra
28.08.2019, 06:22
Das ganze auch recht selbstbestimmt, weil man ja in ungefähr weiß, in welchen Kliniken man verheizt wird und wo es etwas entspannter ist.

Du arbeitest offensichtlich noch nicht ^^

Espressa
28.08.2019, 06:55
Es ist doch Quatsch, in so eine Überlegung die FA Ausbildung mit in die Ausbildungslänge einzuberechnen, schließlich verdient man in der Zeit schon gutes Geld und ist nicht irgendein prakti, sondern arbeitet als Arzt.

Das ganze auch recht selbstbestimmt, weil man ja in ungefähr weiß, in welchen Kliniken man verheizt wird und wo es etwas entspannter ist.

Die „Fremdbestimmung“ bezieht sich sich darauf, dass du eben Dienste machen musst, an ausbildende Kliniken gebunden bist, und eben nicht ganz frei wählen kannst, wo und in welchem Umfang du arbeitest.
Ich finde es in ungebundenen (jungen) Jahren eben leichter, sich da zu fügen, als wenn man eigentlich schon mitten im Leben stehen sollte, ggf Eigenheim, Familie anstrebt, oder allein schon einen Partner mit Job hat, der nicht grad mal so mit umziehen kann.

Bzw. bleibt die Frage, ob man auf oben genanntes verzichten will, zugunsten des Berufs...

Hockeychaot
28.08.2019, 08:06
Dann gebe ich dir prinzipiell recht, dass es natürlich fremdbestimmt ist, allerdings ist das ja in jedem Beruf so, oder ähnlich, außer du hast dich hochgearbeitet, aber selbst dann wird die Arbeit ja meist nicht weniger. Klar Eigenheim ist dann erstmal für ne Weile kein Thema, aber man kann halt nicht alles haben. Eine Familie zu gründen sollte kein Problem sein und einen Job in der eigenen Stadt zu finden eigentlich auch nicht.

@Kandra
Nein ich arbeite noch nicht als Arzt. Allerdings wirst du mir doch wohl nicht widersprechen, dass es Unterschiede gibt.
Ich kenne leider relativ viele Ärzte und es gibt solche mit 60h Woche + Dienste und dann gibt es auch die, die immer pünktlich rauskommen, kein Schichtbetrieb und kaum Dienste haben. Und das meine ich mit selbstbestimmt. Wenn mir Karriere wichtig ist, dann gehe ich an eine renommierte (Uni) Klinik, wenn mir andere Dinge wichtig sind halt an eine andere.

Kandra
28.08.2019, 11:35
@Kandra
Nein ich arbeite noch nicht als Arzt. Allerdings wirst du mir doch wohl nicht widersprechen, dass es Unterschiede gibt.
Ich kenne leider relativ viele Ärzte und es gibt solche mit 60h Woche + Dienste und dann gibt es auch die, die immer pünktlich rauskommen, kein Schichtbetrieb und kaum Dienste haben. Und das meine ich mit selbstbestimmt. Wenn mir Karriere wichtig ist, dann gehe ich an eine renommierte (Uni) Klinik, wenn mir andere Dinge wichtig sind halt an eine andere.

Ja, das habe ich mir exakt so auch gedacht, bevor ich dann angefangen habe. Dann ist die Realität, dass du sobald man mal in einer festen Beziehung ist und der Partner auch einen festen Job hat und eben nicht mal eben locker umziehen kann, plötzlich garnicht mehr so viel Auswahl hast. In meinem Fall Pädiatrie im Münchner Speckgürtel. Da gibts neben den zwei Unikliniken in München an denen man eigentlich nicht wirklich arbeiten will noch genau 2 Häuser in annehmbarer Pendelreichweite. Und jetzt? Wir sind aktuell sehr unterbesetzt, ich habe mir nach einem Jahr 120 Überstunden auszahlen lassen und hatte immer noch welche übrig (und vermutlich aktuell auch wieder um die 60-80). Ist an den Unis ähnlich, nur dass man sie nicht aufschreiben darf und im letzten Haus ists vermutlich nicht wesentlich besser.
Wenn man keine Beziehung hat, 25 ist und ungebunden, ja ,dann mag es möglich sein, sich sein Haus nach seinen Wünschen auszusuchen. Ansonsten ist das nicht so einfach wie man denkt.

Hockeychaot
28.08.2019, 13:00
Ok, bei einem etwas spezielleren Fach kann ich mir das vorstellen.

Ich frag mich immer wieder wie das sein kann. Mediziner sind zum Teil hoch intelligente Menschen und trotzdem lassen wir sowas mit uns machen. Ist ja kein Einzelfall.

In meinem vorhergehenden KH Job bin ich massiv gegen unrechtmäßige Arbeits-/Patientenbedingungen vorgegangen und bin mir aber jetzt schon sicher, dass ich mich in meinem Job als Arzt nicht so weit aus dem Fenster lehnen werde, weil es Karriere schädigend wäre. Einfach nur traurig.

Muriel
28.08.2019, 16:28
Spezielleres Fach? Ich lache... Pädiatrie hat bis vor wenigen Jahren nicht mal in der schlimmsten Pampa eine freie Stelle irgendwo gehabt. Jetzt ist München unterbesetzt. Wenn keiner da ist, der arbeiten kann, die Arbeit (=Patienten) aber dennoch in gleicher Stärke da ist, dann geht das zwangsläufig nach hinten los. Egal, wie motiviert man ist oder wie toll die Vorstellungen vorher waren, was "man ja alles nicht mit sich machen lassen würde"

Espressa
28.08.2019, 20:31
Unterm Strich bleibt die Frage, ob man lebt um zu arbeiten, oder arbeitet um zu leben.
Wenn ersteres, dann kann man sich evt auch mit 36 noch auf Medizin einlassen.
Wenn letzteres, würde ich die letzten jungen Jahre lieber einer Partnerschaft, Familie, schönem wohnen und leben etc. widmen. Ich persönlich halte die Chancen, dass sich beides gut vereinbaren lässt, eben für sehr gering, und stufe den Beruf nicht wichtiger ein als ein erfülltes Privatleben. Dies kann man natürlich auch anders sehen, siehe oben.

Trendafil
28.08.2019, 21:42
Also ich persönlich, denke schon, dass beides vereinbar ist.
Ein toller Beruf gehört für mich auch irgendwo schon zur Selbstverwirklichung dazu.
Nur Hausfrau sein oder ein langweiliger Bürojob würde mich langfristig nicht glücklich machen.

Finde, man sollte sich eher die Frage stellen, was für Ziele man im Leben verfolgt und wie sich das umsetzen lässt. Meistens kommt eh alles irgendwie anders, als geplant, aber eine grobe Richtung sollte man schon anpeilen.
Wenn Buhles mit 36 noch studieren möchte, weil ihm die Anerkennung als Arzt etwas bedeutet, warum soll ers dann nicht versuchen? Familie spielt für ihn ja offensichtlich akut keine Rolle und wenn sich da was in der Studienzeit ergibt, kann man sein Leben ja auch dementsprechend umgestalten/anpassen.

Espressa
29.08.2019, 09:18
Ja eh, die Menschen sind verschieden. Wenn einem das Privatleben oder das Wurzeln-schlagen nicht wichtig ist, kann man gern auch mit 36 nochmal neu durchstarten. Wollte es nur nicht ohne den Hinweis stehen lassen.

Trendafil
29.08.2019, 09:51
Also ich hab ja mal gehört, dass man auch an seinem Studienort Wurzeln schlagen kann :)

Was ich damit eher ausdrücken wollte: Studium/Arbeit sind durchaus mit Familie kompatibel. Man muss sich nicht für das Eine oder das Andere entscheiden.

GelbeKlamotten
29.08.2019, 10:26
Ja, das habe ich mir exakt so auch gedacht, bevor ich dann angefangen habe. Dann ist die Realität, dass du sobald man mal in einer festen Beziehung ist und der Partner auch einen festen Job hat und eben nicht mal eben locker umziehen kann, plötzlich garnicht mehr so viel Auswahl hast. In meinem Fall Pädiatrie im Münchner Speckgürtel. Da gibts neben den zwei Unikliniken in München an denen man eigentlich nicht wirklich arbeiten will noch genau 2 Häuser in annehmbarer Pendelreichweite. Und jetzt? Wir sind aktuell sehr unterbesetzt, ich habe mir nach einem Jahr 120 Überstunden auszahlen lassen und hatte immer noch welche übrig (und vermutlich aktuell auch wieder um die 60-80). Ist an den Unis ähnlich, nur dass man sie nicht aufschreiben darf und im letzten Haus ists vermutlich nicht wesentlich besser.
Wenn man keine Beziehung hat, 25 ist und ungebunden, ja ,dann mag es möglich sein, sich sein Haus nach seinen Wünschen auszusuchen. Ansonsten ist das nicht so einfach wie man denkt.

Also 120 Überstunden in einem Jahr ist ja doch recht überschaubar!? Selbst wenns 240 sind. Das wäre so etwa eine Überstunde am Tag und die auch noch bezahlt!? Das würde ich vom Zeitaspekt her als sehr attraktive Stelle ansehen. Oder kommen noch mal haufenweise unbezahlte Überstunden dazu? In so gut wie jedem anderen Job mit vergleichbarem Gehalt geht man auch nicht jeden Tag um Punkt 16:00 Uhr nach Hause.




Unterm Strich bleibt die Frage, ob man lebt um zu arbeiten, oder arbeitet um zu leben.
Wenn ersteres, dann kann man sich evt auch mit 36 noch auf Medizin einlassen.
Wenn letzteres, würde ich die letzten jungen Jahre lieber einer Partnerschaft, Familie, schönem wohnen und leben etc. widmen. Ich persönlich halte die Chancen, dass sich beides gut vereinbaren lässt, eben für sehr gering, und stufe den Beruf nicht wichtiger ein als ein erfülltes Privatleben. Dies kann man natürlich auch anders sehen, siehe oben.

Zum Glück muss man sich ja nicht für eins der beiden Extreme entscheiden, denn beide sind imho sehr unattraktiv.
Wenn die "Arbeiten um zu Leben"-Option lautet, 40 Stunden + pro Woche in einem Beruf zu arbeiten, mit dem man sehr unzufrieden ist, mit dem Hintergedanke "Ich mach das ja nur, um abseits der Arbeit schön zu leben", dann finde ich das sehr unattraktiv. 5 Tage pro Woche leiden für schöne 2 Tage am Wochenende? Kommt mir jetzt nicht so toll vor, selbst wenn man schön wohnt ;-) Da würde ich dann lieber noch mal studieren.

Die beste Möglichkeit wäre dann vielleicht, sich im eigenen Beruf umzuorientieren. Evtl. z.B. auch selbstständig machen, was natürlich auch nichts für jeden ist, vor allem nicht für einen "Arbeiten um zu Leben"-Menschen.

Ein zweites Studium mit 36 ist natürlich finanziell nicht gerade die allerbeste Aktion. WENN man das aber mit irgendeinem Fach machen kann, dann meiner Meinung nach am ehesten mit Medizin. Mit fast jedem anderen Fach (Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften,...) ist man mit so einem Lebenslauf auf dem Arbeitsmarkt gebrandmarkt und bekommt kaum noch einen attraktiven Job. Als Arzt steigt man mit 42 im gleichen Job und mit gleichem Gehalt ein wie jeder andere Absolvent, aller Voraussicht nach ohne große Probleme bei der Stellensuche. Man muss nicht um Gehaltserhöhungen kämpfen und nach 5-6 Jahren im Job steht mit der Facharztprüfung in der Regel ein Gehaltssprung an. Eine eigene Praxis ist in dem Alter dann eher nicht mehr drin, aber das muss ja auch nicht unbedingt für jeden sein. Und vereinbar mit einer Familie ist ein Job in der Psychiatrie in einer Nicht-Uniklinik meiner Meinung nach schon. Und das Studium erst recht. Bleibt halt nur die Frage der Finanzierbarkeit des Studiums.

Kandra
29.08.2019, 11:52
Also 120 Überstunden in einem Jahr ist ja doch recht überschaubar!? Selbst wenns 240 sind. Das wäre so etwa eine Überstunde am Tag und die auch noch bezahlt!? Das würde ich vom Zeitaspekt her als sehr attraktive Stelle ansehen. Oder kommen noch mal haufenweise unbezahlte Überstunden dazu? In so gut wie jedem anderen Job mit vergleichbarem Gehalt geht man auch nicht jeden Tag um Punkt 16:00 Uhr nach Hause.


Du hast nicht richtig gelesen, ich habe mir 120 Überstunden auszahlen lassen und hatte danach noch 50 übrig bzw als die Auszahlung dann durch war, waren es wieder eher 80. Und da ich die ersten paar Monate durchaus auch mal ein paar Tage FZA bekommen hatte bevor durch die erste Kündigungswelle alles zusammengebrochen ist, reden wir vermutlich eher von 250+ Überstunden und tut mir leid, ich finde das nicht normal. Vielleicht habe ich dann den falschen Beruf oder bin schon zu alt, kann sein.
Ich hab in meinem Bürojob früher auch Überstunden gemacht, klar die macht jeder mal. Allerdings war es da gewollt und auch möglich, die in einem angemessenen Rahmen auch wieder abzufeiern.
180 Überstunden sind fast 23 Tage, die ich am Stück zu Hause bleiben könnte bzw mehr gearbeitet habe als ich hätte müssen. Sowas findest du wirklich normal?

Heerestorte
29.08.2019, 11:56
Meiner Meinung nach ist Freizeit mehr wert als sich die Überstunden auszahlen zu lassen.
Außer man arbeitet in einem Beruf, in dem man ohne Überstunden nicht über die Runden kommen würde,
aber das ist ja bei uns wohl nicht der Fall.

Und wie man sowas normal finden kann, das verstehe ich auch absolut nicht.

Kandra
29.08.2019, 12:24
Meiner Meinung nach ist Freizeit mehr wert als sich die Überstunden auszahlen zu lassen.
Außer man arbeitet in einem Beruf, in dem man ohne Überstunden nicht über die Runden kommen würde,
aber das ist ja bei uns wohl nicht der Fall.

Und wie man sowas normal finden kann, das verstehe ich auch absolut nicht.

Unsere Überstunden wurden gezwungenermaßen ausbezahlt weil die Geschäftsführung das so beschlossen hat. Nächstes Jahr gibts sogar ne Nullrunde, sprich alle Überstunden die bis zum Stichtag (praktischerweise am Ende der Wintersaison ^^) angefallen sind, werden zwangsweise ausbezahlt.
Ich wäre auch lieber 23 Tage zu Hause geblieben ;)

GelbeKlamotten
29.08.2019, 12:30
Ja, meiner Meinung nach ist Freizeit auch mehr Wert als Überstunden auszahlen zu lassen. Zumal netto glaube ich bei mir um die 16 Euro je Überstunde ankommen, was ja nun nicht gerade ein fürstlicher Lohn ist. Und der Begriff "normal" ist natürlich sehr subjektiv. Treffender ist vielleicht der Begriff "üblich".

Bei uns wird eine Überstunde pro Tag vergütet. Alles was darüber hinausgeht muss beim Chef beantragt werden und wird defacto nicht geduldet. Realistisch sind real im Schnitt etwa 2,5 Überstunden pro Tag, von denen dann also 1,5 komplett unter den Tisch fallen. Freizeitausgleich gibt es mit Glück in Form einzelner Tage, die man nicht selbst legen kann, sondern die dann einfach Anfang der Woche im Dienstplan stehen. Oder in Form von "Heute ist nicht so viel los, Sie gehen heute um 14 Uhr nach Hause!". Da überlegt man dann doch, ob man nicht einfach auszahlen lässt.
Eine vollständige Erfassung und Auszahlung aller Überstunden fände ich da im Vergleich super! Wird bei uns aber trotz der neuen Tarifeinigung nicht umgesetzt.

Kandra
29.08.2019, 12:37
Ja, meiner Meinung nach ist Freizeit auch mehr Wert als Überstunden auszahlen zu lassen. Zumal netto glaube ich bei mir um die 16 Euro je Überstunde ankommen, was ja nun nicht gerade ein fürstlicher Lohn ist. Und der Begriff "normal" ist natürlich sehr subjektiv. Treffender ist vielleicht der Begriff "üblich".

Bei uns wird eine Überstunde pro Tag vergütet. Alles was darüber hinausgeht muss beim Chef beantragt werden und wird defacto nicht geduldet. Realistisch sind real im Schnitt etwa 2,5 Überstunden pro Tag, von denen dann also 1,5 komplett unter den Tisch fallen. Freizeitausgleich gibt es mit Glück in Form einzelner Tage, die man nicht selbst legen kann, sondern die dann einfach Anfang der Woche im Dienstplan stehen. Oder in Form von "Heute ist nicht so viel los, Sie gehen heute um 14 Uhr nach Hause!". Da überlegt man dann doch, ob man nicht einfach auszahlen lässt.
Eine vollständige Erfassung und Auszahlung aller Überstunden fände ich da im Vergleich super! Wird bei uns aber trotz der neuen Tarifeinigung nicht umgesetzt.

Dann würde ich sagen, habe ich nicht die richtige Stelle aber du definitiv die falsche. Ich würde mich nicht so ausnutzen lassen.

Heerestorte
29.08.2019, 12:45
Ich wäre auch lieber 23 Tage zu Hause geblieben ;)

Das war jetzt gar nicht auf dich bezogen, sondern generell gesprochen :D

@GelbeKlamotten:
Sowas lässt du mit dir machen?! :-oopss
Aber gut, was man in dem Thread von dir liest, zeigt ja, dass dich sowas offenbar nicht stört.
Was unerklärlich und mit der Grund für die schlechten Arbeitsbedingungen in der Medizin ist:

https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?102210-NRW-F%F6rderung-Allgemeinmedizin

Hockeychaot
29.08.2019, 13:45
Es ist halt immer recht einfach von außen gesagt. Klar sollte es nicht hinnehmbar sein. Aber jmd der entweder charakterlich nicht der Typ dafür ist, oder der auf den Job angewiesen ist, oder sich einfach gezwungenermaßen damit arrangiert hat, ist nunmal immer in einer ganz eigenen individuellen Situation. Ein hin gerotztes vorwurfsvolles „wie kannst du nur?“, wird da nicht zum empowerment.

Ich kenne sogar einige, die ähnliche Wertungen abgeben, bei denen aber selbst auch viele Sachen arbeitsrechtlich im Argen liegen.

Zum aktuellen Zeitpunkt sind einfach immer noch viel zu viele Leute indoktriniert bzw. stehen unter Druck.

So lange es für jeden Arzt, der sich “auflehnt“ 8 Ärzte gibt die Überstunden en masse in Kauf nehmen oder sogar als normal betrachten, werden die Missstände noch sehr lange kompensiert/kaschiert werden können.

Espressa
29.08.2019, 13:47
Ich kam in der Assistenzzeit pünktlich raus und die Dienstregelung war auch in Ordnung so.
Und trotzdem; man muss eben Glück haben, am Studienort auch bleiben zu wollen und zu können, Ausbildungsstellen mit guten Konditionen, dem erwünschten Schwerpunkt etc zu finden. Ich finde es sich gut, wenn man mehrere Kliniken gesehen hat, aber geht an einem guten Ort ja auch.

Wenn ich denke, dass ich nun sehr ländlich lebe (und das gern!), zur nächsten uninstadt sinds mehrere hundert km, wb-befugte Kliniken 50 oder 75 km entfernt. Und die müssen einen dann nehmen und die Bedingungen müssen auch stimmen.
Bin jetzt selbst Mitte dreißig und ich wollte jetzt nicht noch x-mal umziehen müssen, Kredite aufnehmen, diese dann abstottern, um dann mit 50 in meinem Traumjob zu arbeiten.
Ich mag zwar meinen Beruf und mein Fach, aber ich könnte auch mit was anderem glücklich werden. Ohne meinen Mann, die Kinder, die Freunde in unserer Gegend und unserem Leben wie wir es führen, wäre ich es nicht.

Natürlich, es geht auch beides. Ich wünsche es jedem von Herzen! Etwas Glück braucht man immer.

Milana
29.08.2019, 14:00
Das blöde an Kandra und meinen Überstunden ist, dass es halt Schichtdienst ist - jeden Tag ein Stündchen länger bleiben nervt, klar, aber bei uns sind es ja oft dann wirklich 23 Tage mehr arbeiten im Jahr durch einspringen oder Plus Planung
Klar, der Vorteil ist, dass das immer automatisch aufgeschrieben ist, steht ja im Dienstplan, da kann kein Chef sagen nö davon schreiben Sie mal nur eine Stunde auf. Aber man hat ja in einem normalen Monat so ca. 8 Tage frei und wenn man dann 2 davon noch zusätzlich arbeitet, bleibt schon wenig Raum für Erholung. Also insgesamt: klingt nur komfortabel, nervt trotzdem.