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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OP-Saal und Kreislauf



darthmojito
08.10.2019, 18:40
Hey hey,

ich mache gerade meine allererste Famulatur, in der Anästhesie, demzufolge ist das auch das erste Mal, dass ich im OP dabei bin, und es macht auch echt Spaß und ich lerne viel und bin gerne da. So weit, so gut. Heute allerdings hatte ich ein etwas blödes Erlebnis: eine Leistenhernien-OP hat irgendwie länger gedauert als gedacht und ich stand die ganze OP über mehr oder weniger am gleichen Fleck - bin vielleicht mal so einen Meter hin und her getapst. Auf jeden Fall, nach anderthalb Stunden stehen waren wir dann gerade dabei, die Ausleitung anzufangen, da wurde mir plötzlich total schwindlig und schwummrig und so für ca. 3 Sekunden dachte ich echt, ich kipp jeden Moment um. Es wurde dann aber nach ein paar Sekunden wieder besser und ich hab dann die Ausleitung noch zu Ende mit gemacht und hab mich dann im Pausenraum hingesetzt und so in 5 Minuten 500 ml getrunken. Dann war auch alles soweit wieder gut, aber irgendwie hab ich jetzt ein bisschen Angst, dass das nochmal passiert und ich dann wirklich umkippe... (und dank Durchgangsneurose nach dem 1. klinischen Semester dachte ich natürlich auch sofort "hilfe, was ist, wenn ich Herzrhythmusstörungen habe" :-oopss:-)) )
Aber naja, im Großen und Ganzen will ich verhindern, dass das wieder passiert... vor allem, wenn mir das jetzt schon auf der Anästhesisten-Seite des OP-Saals passiert, was wird dann erst, wenn ich mal auf der Chirurgen-Seite stehe? :D mache mir da grad echt ein bissl Gedanken. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?

Feuerblick
08.10.2019, 18:44
Bewegen, bewegen, bewegen (ich hab am OP-Tisch gerne mal bisschen mit den Füßen rumgezappelt). Hinsetzen zwischendurch (du bist in der Anästhesie, du hast die Möglichkeit). Ausreichend trinken.
Und wenn du mal umfallen solltest, dann tröste dich: Die allermeisten, die im OP um dich herum sind, haben das selbst schon erlebt oder kennen das von Kollegen. Kein Drama!

WackenDoc
08.10.2019, 18:46
Das was beim Bund schon die Rekruten lernen: Bewegen- in der Anästhesie rumlaufen, Schwerpunkt der Beine verlagern, wenn man still stehen muss: Muskelpumpe nutzen- von unten nach oben die Muskeln nach und nach anspannen. Ausreichend trinken. Nach Möglichkeit nicht ins OP-Gebiet kippen und rechtzeitig abtreten.

Passiert, mach dir keinen Kopp.

Choranaptyxis
08.10.2019, 18:48
Wie schon von Feuerblik erwähnt, bewegen und hinsetzen. Wenn kein Stuhl frei war, habe ich mich, nach Rücksprache auch mal auf einen Tritt gesetzt. Ist zwar nicht ultra bequem, aber besser als 2-3h stehen.

Rettungshase
08.10.2019, 18:53
Kompressionsstrümpfe (ich hab z.B. kniehohe Strümpfe von Belsan* aus der Apotheke; kosten knapp 20€; kann man theoretisch mehrere Tage lang anziehen oder man wäscht sie fix mit der Hand), viel trinken, hin und wieder auf die Zehenspitzen stellen.

Frühstücke ordentlich (hier würde ich eher z.B. eher etwas proteinreiches mit Ballaststoffen empfehlen als ein weißes Brötchen mit Nutella, weil der Blutzucker länger auf einem guten Niveau bleiben dürfte und sich nicht so schnell wieder Hunger einstellt.
Nimm rechtzeitig deine Mittagspause (keiner wird dich für "wahnsinnig fleißig" halten, weil du tapfer nichts bis 15 Uhr gegessen hast).

Falls es dir mal komisch ist: hinhocken und Bescheid sagen. Das nimmt dir keiner übel, solange du nicht aus falschem Heldenmut unnötig lang "durchhältst" und dann den Patienten gefährdest, indem du dich am Tubus festhältst beim Umfallen (ohne Witz... alles schon gesehen).

Feuerblick
08.10.2019, 19:10
Ins OP-Feld kippen finden Chirurgen auch nicht so prickelnd... Daher lieber rechtzeitig abtreten. Dann hat man sogar noch den Mitleidsbonus ;-)

darthmojito
08.10.2019, 20:20
Ich nehm mir morgen mal Müsliriegel für zwischendurch mit und versuch, ganz viel Kaffee und Wasser zu trinken ^^ und hoffentlich passiert das nicht nochmal...

darthmojito
08.10.2019, 20:21
Danke für die Tipps!