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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A106/ B53- Stillen nach Propofol



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ferdwo
09.10.2019, 15:37
Der Blick in die Fachinfo beider genannten Medikamente empfiehlt eine Stillkarenz von 24h.
Die Antwortmöglichkeit ist zwar nicht gegeben, aber sollte sicherheitshalber nicht eher ein größerer Abstand eingehalten werden und nicht ein von der Fachinfo abweichend möglicherweise kürzerer?

Unregistriert
09.10.2019, 15:44
Beide Medis haben sehr kurze HWZ, denke schon dass das hinkommen kann

WiWi18
09.10.2019, 15:44
Habe es nachgelesen, du hast Recht. Die Frage ist damit absolut anfechtbar, da die richtige Lösung nicht zur Verfügung steht.

LaTraviata
09.10.2019, 15:48
Das ist der Clou an diesem Examen. „The solution you are preferring is not available at the moment...!”

ferdwo
09.10.2019, 15:54
Hinkommen mag das ja, aber im Examen klinische Praxis abzufragen, die den Informationen aus der Fachinfo entgegen steht, ist ja jetzt nicht das Wahre

WiWi18
09.10.2019, 16:29
Ja, absolut fragwürdig und meiner Ansicht nach ein Grund, die Frage anzufechten.

Wie läuft das eigentlich? "Organisiert" das jemand?

DA1994
09.10.2019, 16:34
Im blauen Heftchen steht, wie es geht. Der Einwand zusammen mit einer Kopie der Fachinformationen hat meiner Ansicht nach sehr gute Chancen durchzukommen. Also aufraffen und abschicken :)

WiWi18
09.10.2019, 16:36
Blaues Heftchen?

Unregistriert
09.10.2019, 16:37
Embryotox sagt dazu "Die Mutter darf stillen, sobald sie nach einer Narkose mit Propofol in der Lage ist, ihr Kind selbstständig anzulegen. Dies gilt für alle Narkosen, insbesondere nach Kaiserschnitt. Die pharmakokinetischen Daten und die klinische Erfahrung begründen keine zusätzliche Stillpause." Woher die diese Daten nehmen konnte ich nicht herausfinden.
Hab selber auch was anderes genommen und finde die Frage lächerlich..

Unregistriert
09.10.2019, 16:39
Laut embryotox wäre A dennoch richtig, dort wird explizit auch die Kombination von Remifentanil und Propofol erwähnt und für unbedenklich befunden.

https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/remifentanil/
https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/propofol/

Allerdings sind die Studienbelege dazu auch mMn eher dünn, was auch so in der Fachinfo steht.
Der Schluss daraus ist eben nur ein anderer - bei embryotox eben, dass man direkt wieder stillen darf.

Unregistriert
09.10.2019, 16:45
https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/propofol/

https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/remifentanil/

Jew. Bei "Stillzeit"

Mutter darf anlegen sobald sie wieder wach ist und fit genug das Kind anzulegen.

Dennoch, Spezialwissen!

Unregistriert
09.10.2019, 16:56
vor allem die schwammige Beschreibung...vielleicht fühlt sie sich ja sofort nach dem Aufwachen dazu in der Lage?! Dann ist mit Sicherheit noch nicht alles raus.. Wie macht man das mit dem Fragen-Anfechten?? ;-)

mjg
09.10.2019, 17:52
https://www.impp.de/pruefungen/allgemein/pr%C3%BCfungskommentare.html

Anmerkungen, die telefonisch eingehen, werden bei der offiziellen Prüfung der Kommentare nicht berücksichtigt. Reichen Sie Ihre Anmerkungen daher stets schriftlich ein. Zu diesem Zweck stellt das IMPP ein elektronisches Formular für Sie bereit. Dieses ist für den Zeitraum von einer Woche nach dem letzten Tag der Prüfung auf dieser Seite zugänglich.

tömmes
09.10.2019, 17:59
ich meine mich dumpf erinnern zu können das die fachinfo die einzige rechtsverbindliche quelle ist... :-?

Unregistriert
09.10.2019, 18:01
Kp aber embryotox ist halt schon verlässlich und anerkannt

Iri_schka
12.10.2019, 17:25
Die Fachinfo von Propofol und Remifentanil sowie die Rote Liste empfehlen, dass stillen nach 24h Safe ist.
Daher finde ich, dass die Frage gut anfechtbar ist, oder?

z.B.
https://www.stillkinder.de/wp-content/uploads/2018/12/ls-4_2007-anaesthesie-in-der-stillzeit.pdf
+ Fachinfo

WiWi18
13.10.2019, 18:47
Ja, absolut. Hat das schon jemand gemacht?

JumpRopeQueen
16.10.2019, 07:05
Trotzdem sagt embryotox: "Die Mutter darf stillen, sobald sie nach einer Narkose mit Propofol in der Lage ist, ihr Kind selbstständig anzulegen. Dies gilt für alle Narkosen, insbesondere nach Kaiserschnitt. Die pharmakokinetischen Daten und die klinische Erfahrung begründen keine zusätzliche Stillpause."

https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/propofol/

Und zu Remifentanil: "Da Remifentanil in der Regel im Rahmen einer Allgemeinanästhesie eingesetzt wird und sehr schnell abgebaut wird, darf die Mutter wieder stillen, wenn sie nach der Narkose bewusstseinsklar ist."

https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/remifentanil/

Iri_schka
16.10.2019, 10:09
Klar kann man alles machen.
Das wäre aber ein zullasungsüberschreitenden Einsatz der Medikation. Dafür muss man vorher die stillende Mutter darüber informieren. Sobald nichts davon in der Frage steht, muss man sich auf die Fachinfo konzentrieren.

Propofol (Fachinfo - Stillzeithinweise): „Studien mit stillenden Frauen haben gezeigt, dass Propofol in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht. Mütter sollten daher bis zu 24 Stunden nach der Gabe von Propofol mit dem Stillen aussetzen und die entsprechende Muttermilch verwerfen.“

Remifentanil (Fachinfo – Stillzeithinweise): „Übergang in die Muttermilch unbekannt. Nach der Anwendung von Remifentanil sollte das Stillen für mindestens 24 Stunden unterbrochen werden, da Fentanylanaloga in die Muttermilch übergehen und Remifentanilmetaboliten nach Verabreichung von Remifentanil an Ratten in deren Milch gefunden wurden.“

Die Frage wäre passend für eine mündliche Facharztprüfung für Anästhesie oder Gynäkologie. Da kann man auch gut diskutieren. Meines Erachtens ist für stex und multiple choice sicher nicht geeignet und daher sicher sehr gut anfechtbar.

leonieleoniee
16.10.2019, 14:43
Klar kann man alles machen.
Das wäre aber ein zullasungsüberschreitenden Einsatz der Medikation. Dafür muss man vorher die stillende Mutter darüber informieren. Sobald nichts davon in der Frage steht, muss man sich auf die Fachinfo konzentrieren.

Propofol (Fachinfo - Stillzeithinweise): „Studien mit stillenden Frauen haben gezeigt, dass Propofol in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht. Mütter sollten daher bis zu 24 Stunden nach der Gabe von Propofol mit dem Stillen aussetzen und die entsprechende Muttermilch verwerfen.“

Remifentanil (Fachinfo – Stillzeithinweise): „Übergang in die Muttermilch unbekannt. Nach der Anwendung von Remifentanil sollte das Stillen für mindestens 24 Stunden unterbrochen werden, da Fentanylanaloga in die Muttermilch übergehen und Remifentanilmetaboliten nach Verabreichung von Remifentanil an Ratten in deren Milch gefunden wurden.“

Die Frage wäre passend für eine mündliche Facharztprüfung für Anästhesie oder Gynäkologie. Da kann man auch gut diskutieren. Meines Erachtens ist für stex und multiple choice sicher nicht geeignet und daher sicher sehr gut anfechtbar.


Könntest du bitte Link oä zur Fachinfo / Seitenzahl hier ergänzen ???