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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2. Tag A37/B64 - Entlassung nach Aortendissektions-OP



Unregistriert
09.10.2019, 18:17
Hier geht es um die Falschaussage in Bezug auf das die Entlassung nach Aortendissektions-OP

Die Derzeit von der Mehrheit und den Experten als die anzukreuzende (also falsche) Aussage ist E, also dass dass nach "prothetischem Aortenersatz" eine lebenslange Antikoagulation nötig sei.

Tatsächlich gibt Conduit-prothesen mit integrierter mechanischer klappe, als prothetischer aortenersatz eingesetzt werden wenn eine rekonstruktion der Aortenwurzel nicht möglich ist (sehr aufgeweitet). Bei diesen ist eine lebenslange Kumarintherapie nötig, dann wäre die aussage nicht falsch, also nicht anzukreuzen. Es gibt auch welche mit biologischen Klappen wo das nicht nötig ist, aber das war ja nicht weiter spezifiziert.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4973127/


Ich halte die Aussage B stattdessen für falsch (also anzukreuzen). Die Aussage ist zumindest auch für den Patienten grob irreführend und unangebracht. Denn die Thrombosierung des FALSCHEN Lumens ist mit einem deutlich BESSEREN Langzeitüberleben assoziiert.
siehe:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19766814
(gibt dazu noch mehr studien, bin noch nicht fertig mit der recherche)

Einem Patienten im Gespräch Angst zu machen, dass sein FALSCHES lumen thrombosieren könnte, wenn das prognostisch gut wäre, macht doch keinen Sinn?

Unregistriert
09.10.2019, 18:28
Naja, aber es wird ja nicht zwangsweise die Klappe ersetzt und bei reinem Gefäßersatz macht man es nicht. Es steht in der Frage ja ausdrücklich Aortenersatz. Denke schon dass E passt

Unregistriert
09.10.2019, 18:41
Sehe ich genau so!

Markian
09.10.2019, 18:56
Ich sehe es auch so, dass B falsch ist. Es ist nicht spezifiziert was ganz genau gemacht wurde. Bitte anfechten

Unregistriert
09.10.2019, 19:01
Ich versteh was ihr meint, allerdings war die Frage von einem Fall mit offensichlicher Aortenwurzelbeteiligung eingerahmt.
Hier ist ein Aortenwurzelersatz mit einem Conduit mit integrierter Klappe soweit ich weiß im Rahmen der Möglichkeiten.

Richtig richtig wäre, dass bei manchen Aortenersätzen eine lebenslange Antikoag nötig ist.

nicht Richtig ist die generelle Aussage, dass bei Aortenprothesen keine lebenslange Antikoag nötig ist, weil diese Aussage auch solche Prothesen mit integrierter Klappe beinhaltet.

Nebenbei ist für den operateur erstrebenswert, und für den patienten wünschenswert,dass das falsche Lumen thrombosiert, also warum davor warnen?


Hat denn irgendjemand einen Beleg dafür dass die Thrombosierung des falschen Lumens durchblutungsstörungen macht?

Unregistriert
09.10.2019, 19:12
Habe die Frage noch einmal ganz genau gelesen und finde, dass du (Themenersteller) Recht hast.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/124321/Aneurysmen-der-Aorta-ascendens

"Die operative Korrektur (Abbildung 2) richtet sich nach der Lokalisation des Aneurysmas. Distal des sinutubulären Übergangs ist die Implantation einer Rohrprothese ausreichend. Involviert das Aneurysma die Aortenwurzel, besteht häufig eine Aortenklappeninsuffizienz."

Nun beachte man Frage 35, wo die richtige Antwort lautete:

"In der Aortenwurzel ist es durch die Dissektion zu einer Malperfusion der Koronararterien gekommen".

Die Gesamtkonstellation lässt also durchaus vermuten, dass hier eine Aortenprothese mit Klappenersatz verbaut werden musste, womit 37E eine eindeutig richtige und damit nicht anzukreuzende Teilfrage ist.

Wir wissen natürlich leider nicht, was das IMPP offiziell für richtig hält. Ich kann mir vorstellen, dass 37B die offiziell richtige Antwort ist und alle - Studenten und Dozenten - danebenliegen. Für den Fall, dass sie auf 37E hinauswollten, würde ich die Frage anfechten.

Unregistriert
09.10.2019, 20:21
Die Thrombosierung des falschen Lumens kann aber tatsächlich zu Durchblutungsstörungen führen, nämlich dann, wenn das wahre Lumen dadurch stenosiert und nicht mehr genug Blut durchkommt.
Hat man, wie bei einem normalen Klappenersatz die Wahl zwischen mechanischer und biologischer Klappe, ist eben keine lebenslange Antikoagulation notwendig.
Ich tendiere deswegen zu E.

Unregistriert
10.10.2019, 14:58
Primäres Therapieziel der heutzutage zumeist endovasculären Therapie ist der Verschluss des proximalen Entrys, damit das falsche Lumen thrombosiert und sich zurückbildet (sog. „Remodeling“) und nicht weiter zu einer Kompromittierung oder gar zum Verschluss des wahren Lumens führt (sog. „True lumen-Kollaps“).


Es ist doch das Ziel, dass das Lumen thrombosiert.... Wenn es weiter reinbluten würde, könnte das das wahre Lumen stenosieren und verlegen...

Unregistriert
10.10.2019, 15:06
was stimmt am WENIGSTEN?

Cumarin-Therapie KANN schon sein, Thrombosierung des falschen Lumens, was zu vielfältigen Durchblutungsstörungen führt, kann gar NICHT sein.

Unregistriert
10.10.2019, 16:01
Also ist die Frage vielleicht, ob sich hier Mehrheit und Experten doch Irren und das IMPP in Eirklichkeit die Antwortmöglichkeit mit dem falschen Lumen als die anzukreuzende ansieht..

Kennt hier jemand einen guten Herzchirurgen, den man mal fragen könnte? :D