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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A21/ B 8 Boerhaave



Unregistriert
10.10.2019, 21:55
Moin! Mich macht das Boerhaave Syndrom stutzig, denn es ist ja ein Riss durch alle Wandshcichten und ein absoluter Notfall, deshalb hatte ich das eigentlich ausgeschlossen, weil der Kerl damit seit dem *Vorabend* rumläuft und immernoch ziemlich stabil ist.
Hält man das so lange aus?!

Tullius80
10.10.2019, 22:34
Also eindeutiger geht das CT nicht. Anamnese ist rel. typisch, Schwankungen sind zu erwarten.

fuy75
11.10.2019, 02:57
Ich habe mich am Ende aufgrund einer Abwägung und dem Wort „wahrscheinlichsten“ auch für die Pleutitis entschieden. Auf dem Bild ist eben so klar ein Pleuraerguss zu sehen.
Mein Gedanke war einfach, dass er ein Boerhaave zwar auch hat, aber wenn es nach Wahrscheinlichkeit geht, die Pleuritus häufiger ist. Zumal er eine Leikozytose und ein leichtes CRP hatte, die typischen stärkeren Schmerzen bei Inspiration etc..
Ich habe eine Pro und Contra Liste gemacht und nichts gefunden, was aus meiner Sicht klar gegen das Vorliegen einer Pleuritis spricht. Zumal bei einem gleichzeitig vorliegenden Boerhaave auch eine Pleuritis + Mediastinitis auftreten können. Grade nach längerer Zeit. Außerdem hätte man bei der Anamnese nach Alkoholabusus fragen müssen und ob das Erbrochene blutig war und der Schmerz plötzlich aufgetreten ist. Das waren für mich in der Kombi zu viele Faktoren, die grade bei definitivem Vorliegen eines Pleuraergusses, gegen ein „wahrscheinlicheres“ Boerhaave gesprochen haben.
Zudem noch das Misstrauen in die Art und Weise der Fragenstellung durch die letzten Tage.

Wenn jemand gute Literatur/Statistiken zu dem ganzen finden -> immer her damit, ich werde mich am Wochenende um das Anfechten genau solcher Fragen kümmern...

Unregistriert
11.10.2019, 03:18
Ich habe mich am Ende aufgrund einer Abwägung und dem Wort „wahrscheinlichsten“ auch für die Pleutitis entschieden. Auf dem Bild ist eben so klar ein Pleuraerguss zu sehen.
Mein Gedanke war einfach, dass er ein Boerhaave zwar auch hat, aber wenn es nach Wahrscheinlichkeit geht, die Pleuritus häufiger ist. Zumal er eine Leikozytose und ein leichtes CRP hatte, die typischen stärkeren Schmerzen bei Inspiration etc..
Ich habe eine Pro und Contra Liste gemacht und nichts gefunden, was aus meiner Sicht klar gegen das Vorliegen einer Pleuritis spricht. Zumal bei einem gleichzeitig vorliegenden Boerhaave auch eine Pleuritis + Mediastinitis auftreten können. Grade nach längerer Zeit. Außerdem hätte man bei der Anamnese nach Alkoholabusus fragen müssen und ob das Erbrochene blutig war und der Schmerz plötzlich aufgetreten ist. Das waren für mich in der Kombi zu viele Faktoren, die grade bei definitivem Vorliegen eines Pleuraergusses, gegen ein „wahrscheinlicheres“ Boerhaave gesprochen haben.
Zudem noch das Misstrauen in die Art und Weise der Fragenstellung durch die letzten Tage.

Wenn jemand gute Literatur/Statistiken zu dem ganzen finden -> immer her damit, ich werde mich am Wochenende um das Anfechten genau solcher Fragen kümmern...

Haematoemesis hätte für ein Mallory-Weiss-Syndrom gesprochen.
Das Mediastinalemphyem und die Anamnese (durchgezechte Nacht mit Alkohol und Erbrechen) sprechen für Boorhave-Syndrom.
Leukos und CRP sind damit vereinbar mMn. Pleuritis braucht mehr Zeit zum Entstehen.

Unregistriert
11.10.2019, 06:44
Man sieht doch im CT Luft im hinteren Mediastinum? Was ja gut zur Ösophagusruptur passt.
Und für all die anderen Antwortmöglichkeiten gibt‘s im CT garkeinen Anhalt.

DA1994
11.10.2019, 08:16
Die Frage war 100% eindeutig. Das CT war ein Bilderbuchbefund mit freier Luft im Mediastinum, die Anamnese passte wie die Faust aufs Auge.

Da gibt es absolut nichts anzufechten.

fuy75
11.10.2019, 08:38
Die Frage war 100% eindeutig. Das CT war ein Bilderbuchbefund mit freier Luft im Mediastinum, die Anamnese passte wie die Faust aufs Auge.

Da gibt es absolut nichts anzufechten.

Also siehst du keinen Pleuraerguss? Was ist das denn dann da unten für ein Randsaum?

Wie gesagt für mich hat er auch ein Boerhaave, aber eben + eine Pleuritis mit Pleuraerguss.
Wenn man mich fragt was statistisch gesehen wahrscheinlicher vorliegt, unter Berücksichtigung der spitzfindigen komischen Fragenstellungsart des IMPP, dann liegt aus meiner Sicht häufiger bei Menschen eine Pleuritis, als ein Boerhaave vor....

DA1994
11.10.2019, 08:47
Natürlich, ein Boerhaave-Syndrom führt ja zu einer Mediastinitis, die sich sicher auch auf Pleura und andere umgebende Strukturen ausbreitet

Aber wegen der kleinen Pleuraergüsse auf Pleuritis zu kreuzen (die ja eigentlich immer infektassoziiert ist) ist so, als würdest du bei dem Riesen-Medulloblastom-MRT Hydrocephalus als Leitbefund nehmen

fuy75
11.10.2019, 09:15
Ich habe nur eben aus den vorherigen zwei Tagen gelernt, dass das die IMPP-Fragen offenbar genau so gestrickt sind... da habe ich das offensichtliche genommen und jedes Mal einen Schlag dafür ins Gesicht bekommen...

Also dachte ich mir ich bin an Tag 3 schlauer und denke um tausend Ecken, damit sich das von Tag 1 und 2 nicht wiederholt 😭

HannaKuzior
11.10.2019, 12:38
[QUOTE=DA1994;2113963]Die Frage war 100% eindeutig. Das CT war ein Bilderbuchbefund mit freier Luft im Mediastinum, die Anamnese passte wie die Faust aufs Auge.


Könnte die freie Luft nicht auch von einer Bronchusruptur kommen?

fuy75
11.10.2019, 13:35
[QUOTE=DA1994;2113963]Die Frage war 100% eindeutig. Das CT war ein Bilderbuchbefund mit freier Luft im Mediastinum, die Anamnese passte wie die Faust aufs Auge.


Könnte die freie Luft nicht auch von einer Bronchusruptur kommen?

Das habe ich auch überlegt, aber dann hätte man nicht beidseits basal abgeschwächte AGs, sondern links gar keins mehr. Zumindest muss der Hauptbronchus rupturiert sein, wenn das die Luft im Mediastinum erklären soll. Aber den linken Hauptbronchus konnte ich auch nicht sicher ausmachen.