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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Impfen in der Familie



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MediSarah
13.10.2019, 22:42
Hallo liebe Leute,
Es kam in meinem ärztlichen Freundeskreis das Thema der Grippeimpfung auf und unser Umgang damit. Als angestellte Ärzte im Krankenhaus haben wir es leicht und können uns schnell in der Mittagspause vom Betriebsarzt impfen lassen oder sogar in besonderen Aktionen der Klinik direkt am Arbeitsplatz. Nun kamen aber auf eine von uns die Familienangehörigen zu und fragten ob sie denn kurz zuhause geimpft werden können, um den Gang zum Hausarzt zu sparen. Insbesondere einer mit klassischer „Weißkittelphobie“ würde sich am Küchentisch sicher wohler dabei fühlen.
Wie handhabt ihr das? Impft ihr eure Familie? Eure Partner? Würdet ihr das am Küchentisch machen oder lieber am Arbeisplatz? Kann man das Rezept danach bei der GKV einreichen? Und welchen der empfohlenen Impfstoffe wählt man dann aus?

mainzer
14.10.2019, 03:08
Die Frage ist ja eher...trau ich mir als (impfunerfahrener) Arzt zu...
Impfberatung und technisch-praktische Durchführung sind ja beides zu berücksichtigende Punkte.

Ich würde es nicht tun...wie gesagt...bin allerdings auch impfunerfahren...
Ich geh demnächst in die Cafeteria bei uns im Kh wenn der Betriebsarzt da ist ;-)

Pampelmuse
14.10.2019, 07:14
Meine Familie geht zum Hausarzt oder hat ebenfalls die Möglichkeit, sich bei der Arbeit impfen zu lassen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, das zuhause am Küchentisch selbst zu machen...

crossie
14.10.2019, 07:58
Ich hab mich selbst schon von meiner Frau (Krankenschwester) impfen lassen, würde das selbst bei Familie und Freunden aber nicht machen, ich behandle die generell nicht mangels Objektivität und wenn wenn was passiert...

GelbeKlamotten
14.10.2019, 11:12
Habe mich schon mehrfach mit meinem früheren Freund zu hause gegenseitig geimpft. Er hat nichts mit Medizin zu tun, ist BWLer. Habe ihm kurz erklärt wo der deltoideus ist, dass er nicht zimperlich sein soll und dass er kurz aspirieren soll, bevor er das zeug reindrückt. War kein problem. Rezepte einreichen auch nicht. Er war froh, dass er nicht extra zum hausarzt musste und ich war froh, dass ich nicht extra auf der arbeit einen kollegen nerven musste.
Für alle möglichen Bekannten würde ich es allerdings nicht machen. Nachher hast du einen dabei, der sich irgendwelche angeblichen impfschäden einbildet etc.

nie
14.10.2019, 11:22
Meine Familie wird auch von Hausarzt bzw. Betriebsarzt geimpft.
Würde das mangels Impferfahrung auch nicht zuhause machen. Davon abgesehen sieht meine Familie ihre Hausärzte öfter als mich.

GelbeKlamotten
14.10.2019, 11:35
Inwiefern soll man denn für eine grippeimpfung o.ä. impferfahrung brauchen? Geht ja hier nicht um eine Impfbeatung für eine Tropenreise.

Heerestorte
14.10.2019, 12:44
Aspirieren wird nicht mehr empfohlen.
Ich bin natürlich noch nicht so weit, aber ich würde die Familie nicht impfen.

GelbeKlamotten
14.10.2019, 13:00
Aspirieren wird nicht mehr empfohlen.
Ich bin natürlich noch nicht so weit, aber ich würde die Familie nicht impfen.

Das stimmt, aber Grund für diese neue Empfehlung ist es, unnötigen Schmerz zu vermeiden. Das kann man bei einem Kind, das eh schon ängstlich ist, so machen. Bei einem Erwachsenen, der so einen kleinen Piekser wohl problemlos überstehen sollte, sehe ich nichts, was gegen die Aspiration sprechen würde. Vor allem nicht, wenn es um mich selbst geht.

Ich habe schon erlebt, dass bei der Aspiration ein ordentlicher Stoß Blut zurücklief, nach leichtem Rückziehen der Nadel dann nicht mehr. Daher verzichte ich wenn ich keinen Grund dafür sehe nicht auf den Aspirationstest, egal was irgendjemand empfielt. I

denkstdu
14.10.2019, 14:16
Also meinen großen Sohn impfe ich zu Haus seit er 2 Jahre alt ist, das sehe ich gar nicht ein deswegen den Kinderarzt aufzusuchen und mich ins verkeimte Wartezimmer zu setzen und Zeit zu verschwenden mit Warten. Mein Mann kann sich die Grippeimpfung beim Betriebsarzt abholen. Wenn mal eine andere fällig ist, mache ich das auch zu Hause. Nur die Tetanus-Diphtherie-Pertussis, soll bitte das nächste Mal jemand anders machen, damit er auch merkt, dass diese Impfung bei anderen auch schmerzen wird im Nachhinein ;-)

MediSarah
14.10.2019, 15:31
Vielen Dank schonmal für die vielen Antworten. So ähnlich ging die Diskussion in unserem Kreis auch. Ich habe selbst auch nur geringe Impferfahrung aber würde mir das schon zutrauen. Jeden Bekannten würde ich jetzt auch nicht impfen, aber im engen Familienkreis würde ich mir das zutrauen. Würde ja auch zuhause sauber arbeiten und den Impfausweis ausfüllen. Sollte was passieren, habe ich ja auch eine Berufshaftpflicht und es gibt ja keine Regelung, dass nur bestimmte Ärzte Impfen dürften (bin halt Chirurgin, wir impfen nur gelegentlich mal splenektomierte)
Ich glaube schon dass man damit vielleicht noch einen oder zwei mehr erwischt die sich impfen lassen und das lohnt meiner Meinung nach die Umstände.

Mano
14.10.2019, 16:08
Wo ist denn die Zeitersparnis, wenn ich vorher das Rezept für den Impfstoff abholen muss und dann zur Apotheke den Impfstoff besorgen?
Im Studium haben wir uns mal vor einer Fernreise gegenseitig geimpft, weil die Beschaffung wir den Impfstoff sowieso selber aus der Apotheke besorgen mussten und es sonst mit der Terminierung schwierig geworden wäre. Aber für die Standardimpfungen?

Eilika
14.10.2019, 20:25
Meine Eltern habe ich schon geimpft. Privatrezept gemacht und Impfstoff geholt und geimpft und dann in D bei der PKV problemlos eingereicht. Ich spritze meiner Mama auch das MTX, wenn ich gerade daheim bin. Meine Kinder impfe ich nicht. Da will ich nicht die sein, die gemein ist :-oopss Schon Fäden ziehen beim Grossen war neulich ein Drama (aber dafür zum Arzt habe ich dann auch nicht eingesehen).

pottmed
14.10.2019, 20:26
Impfen tue ich schon ( Impferfahrung ? Ich bitte euch), das sollte für die Standardimpfungen kein Problem sein.

Wer den Impfstoff aus dem Familienkreis gerne auf Privatrezept aus der Apotheke holt, kann das gerne tun und bekommt dann die Impfung und hinter ein Glas Wein oder Bier. Finde das nicht verwerflich.

annekii
14.10.2019, 22:25
Ich bin früher immer so von meinem Vater geimpft worden und impfe jetzt jeden, der mich fragt, auch hier zuhause, inklusive Familie. Allerdings bin ich halt niedergelassene Kinderärztin und impfe jeden Tag total viel und kann das alles auch noch abrechnen.

Ich aspiriere bei niemanden mehr bei i.m.-Impfungen, seit in der StIkO-Impfempfehlung steht, dass Aspirationen egal bei welchem Alter unnötig sind, wenn man im Deltoideus oder seitlich am Bein impft.

tragezwerg
15.10.2019, 06:52
Ich hab auch schon Angehörige geimpft, sehe da nicht wirklich ein Problem (so lange alles lege artis passiert und brav der Impfpass ausgefüllt wird). Nur mich selbst impfen finde ich doof, das macht dann mein Mann (der ist Notfallsanitäter und kann das genauso gut).

WackenDoc
15.10.2019, 17:18
ich hab mich einmal selbst geimpft. Geht, kostet aber Überwindung.
Dieses mal macht es meine Disponentin mit der Grippe. Ganz normal bei uns im Zentrum- ich hol dne Impfstoff direkt in der Apotheke.
Hab bisher nur nen Kumpel in einem etwas "anderen" Setting geimpft- sogar nen Anwalt. Der geht sonst nicht zum Arzt. Familie ist zu weit weg.

Also offiziell muss man halt ne Notfallausstattung griffbereit haben. Schwere allerg. Reaktionen sind aber eine Rarität. In anderen Ländern wird in Apotheken ohne Arzt geimpft.
Das muss man halt abwägen. Oder man lässt sich hlat einmal von der FAmilie am arbeitsplatz besuchen und impft da im Arztzimmer oder so.

Eilika
15.10.2019, 18:55
Hier impfen alle Apotheken gegen Grippe...

Eilika
16.10.2019, 12:18
So... nicht Familie, aber es passt in Anlehnung. Ich soll via meinen Arbeitgeber an einem dritten Ort (keine Arzt-Praxis) eine Grippe-Impf-Aktion machen. Dort werde ich auf primär gesunde Menschen treffen und sie einfach gegen Grippe impfen. Was würdet Ihr an so einen Ort mitnehmen an Notfall-Equipment? Ist mitten in einer Grossstadt ;-) Aber trotzdem.

Und dazu: hier in der Praxis impfen ja primär die MPAs... ich habe in meinem Leben noch nicht oft im gespritzt. Klar, kein Ding im Deltoideus. Aber ich kenne da auch die "Patienten" nicht. Muss ich ausser Allergien und Antikoagulation und ggf. Schwangerschaft noch was erfragen vor dem Pieksen?

vanilleeis
16.10.2019, 13:15
Hühnereiweissallergie, akuter fieberhafter Infekt, Antikoagulation habe ich in der Praxis abgefragt