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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habil vor Niederlassung fertig machen?



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Docdoc84
20.10.2019, 09:04
Liebe Alle,

Dürfte ich um ein paar Meinungen/Ratschläge bitten:

Wo stehe ich:
In ca 2 Jahren mit Fachinternisten fertig an Uniklinik. Schon im Studium Wissenschaft (Grundlagen/Labor) und dann PhD in USA in einschlägigen Top Uni. 2 grosse Top Publikationen die jede für sich 4 bis 5 Jahre Arbeit waren.

Was will ich:
Bevor ich schon in die Wissenschaft gegangen bin wollte ich eigentlich primär in die Niederlassung. Hauptsächlich weil ich gerne unabhängig bin, gerne selbst organisiere und weil ich gerne wirtschaftlich denke. Außerdem mag ich die work-life balance bzw freie Zeiteinteilung gerade mit Familie, keine Dienste und das bei meist größerem Verdienst.

Wie ich zur Wissenschaft stehe:
Ich wurde mehr oder weniger in die Wissenschaft rein gezogen weil sich mir Chancen geboten haben und ich sehr ehrgeizig und leidensfähig bin. Und mitten in einem Projekt gebe ich dann natürlich auch nicht auf und ziehe die Dinge durch.
Das mag jetzt Paradox klingen aber eigentlich hat es mich nie so richtig begeistert oder Spass gemacht auch wenn ich round the clock daran gearbeitet habe - und es liegt aber nicht nur an den Arbeitsbedingungen sondern wirklich dass ich eher Generalist mit vielen Interessen bin, am liebsten mit Patienten rede und mich nicht für 1 Molekül das ganze Leben interessieren kann.

Mein Problem:
An der Uniklinik wurde ich natürlich vom Chef mit Handkuss eingestellt mit der Vision richtig viel gute Wissenschaft weiter zu machen. Ich wurde von Anfang an maximal gefördert sowohl im Labor als auch Klinik. Nachdem ich aber eigentlich keinen Spass daran habe habe ich unterbewusst so lange wie möglich vermieden ein neues Projekt zu beginnen dass ich dann wieder abschliessen muss. Anfangs meinte ich ein Jahr in die Klinik rein kommen zu wollen, dann kamen im ca 1,5 Jahresabstand meine 3 Kinder und ich meinte immer momentan schwierig aber ich mach ein was geht nebenher...
Ich hab quasi 2 Jahre die Zeit genutzt primär kleine Kooperationsexperimente zu machen und Vorarbeiten für ein eigenes Projekt zu machen. Pipettieren muss ich nicht mehr selbst aber jetzt wären Anträge schreiben und Experimente planen dran und ich muss mich fast zwingen das nötigste zu machen.
Ein Teil von mir denkt...es macht kein Spass, ich will eh in die Niederlassung einfach nichts mehr machen und lieber die Freizeit mit Familie verbringen.
Andererseits kann ich schlecht zum Chef sagen nach allem was ich schon gemacht habe, dass mir das eigentlich gar keinen Spass macht? Und vor allem nach all dem Geld dass er in mich investiert hat?

Andere Option ist zumindest noch sich so lange zu zwingen bis Habil durch ist aber das Problem hier liegt daran dass die Habil viele kleine Projekte und eher klinische Projekte belohnt. Ich bräuchte trotzdem noch 4 Erstautorschaften was bei meinen Projekten ca 3 Jahre pro Publikation dauert wobei in gewissen Ausmaß auch 2 bis 3 parallel gehen. Das ist auch Teil dessen was mich nervt dass eigentlich allein 1 meiner früheren Projekte mehr Arbeit war als die meisten Habil mit klinischen Projekten aber das Habil System das nicht wirklich anrechnet.

Was tun:
Habil irgendwie durchziehen? Hat man als Niedergelassener doch einige Vorteile bzw kann mehr Privatpatienten oder größere Praxen mit mehreren Kollegen leichter hochziehen?

Alles in den Wind schießen und noch Stelle wechseln an Haus der Maximalversorgung wechseln und dort noch mal eine andere Perspektive bekommen, ggf noch als Oberarzt Erfahrung sammeln vor Niederlassung?

Weiter so tun als ob was gemacht wird und mit minimalen Aufwand auf die Klinik konzentrieren? Wenn Habil zufällig ausgeht gut und sonst in 2 Jahren ab in die Niederlassung? Problem ist an so einem Plan nur dass ganz ohne Ziel ich noch mehr das Gefühl habe meine Zeit zu verschwenden und es mich dann noch mehr nervt wenn ich gezwungen bin am WE oder im Urlaub oder nach Dienstschluss was dafür zu machen.

Danke für eure Ratschläge.

PS: ich weiss es wäre einfacher gewesen ganz am Anfang auszusteigen aber es klang immer so verlockend und ich dachte ich mache mal alles und kann mich später immer noch entscheiden....

FirebirdUSA
20.10.2019, 09:36
Von dem was du schreibst ist die Entscheidung doch eingentlich klar: Die Habil bringt dir in der Niederlassung nix, es macht dir keinen Spass aber an deiner aktuellen Stelle ist es ein "muss". Insofern finde ich deinen Vorschlag:

"Alles in den Wind schießen und noch Stelle wechseln an Haus der Maximalversorgung wechseln und dort noch mal eine andere Perspektive bekommen, ggf noch als Oberarzt Erfahrung sammeln vor Niederlassung?"

Hört sich am zielführensten für dich an.

Feuerblick
20.10.2019, 09:41
Sehe ich ähnlich. Warum etwas tun, wozu du eigentlich keine Lust hast und was dir für deine Ziele nichts weiter bringen wird?

Docdoc84
20.10.2019, 09:49
Danke für eure Antworten. Ich hatte vor einem Jahr schon den Impuls und dann letztlich nicht durchgezogen da ich dachte wenn die Kinder älter sind fällt es mir dann leichter.

Was mich abhält ist das Gefühl, dass ich ja eigentlich schon so viel dafür gemacht habe und es eben viele an meiner Klinik gibt die mit viel weniger Aufwand schon Habil haben und ich dann irgendwie das Gefühl habe ich müsste das noch fertig machen um den bisher geleisteten Aufwand zu rechtfertigen bzw nicht das Gefühl zu haben das nicht geschafft zu habe.
Außerdem kann sich keiner meiner Freunde richtig rein versetzen weil die mich alle als Elite rund um die Uhr im Labor Kämpfer kennen und mir nicht glauben dass es mir keinen Spass macht sondern denken es liegt daran dass meine Kinder klein sind und ich schon so so viele Dienste etc habe und ich einfach noch bissl durchhalten muss.
Der dritte Punkt ist dass natürlich in meinem Umfeld viele an ihrer Habil arbeiten inkl. Einzelner die nach Habil in Niederlassung sind und mir sagen sie würden Habil immer wieder machen und dass es ihnen in der Niederlassung auch was bringt um mehr Privatpatienten anzuziehen...

Feuerblick
20.10.2019, 10:00
Willst du ernsthaft dein Leben an dem orientieren, was andere tun und denken? Und deine kleinen Kinder verpassen, weil du für eine Habil arbeitest, die du nicht brauchst, eigentlich auch nicht willst und bei der du die Arbeit dafür nicht magst? Merkste selbst, oder?

Docdoc84
20.10.2019, 10:06
Haha ja aber wenn ich nicht bescheuert wäre hätte ich es auch nicht bis jetzt gemacht ;)) zumindest habe ich jetzt gemerkt dass ich auch wenn es damals toll klang...elite uni...USA...etc am besten das hätte machen soll was mir Spass macht und es keinen objektiv besten Weg gibt. Ich war halt so blöd zu glauben Niederlassen kann man sich immer auch wenn man habilitiert ist und dann die Nase von Klinik voll hat.

Also ihr denkt auch wenn man 90 Prozent schon hat lieber abbrechen wenn keine Lust?
Wie viel denkt ihr bringt Habil wirklich jemanden in der Niederlassung als Fachinternisten?

Plastik
20.10.2019, 10:15
Ganz ehrlich: das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. In der Niederlassung bringt dir die Habil erst mal gar nichts und zweitens klingt es ehrlich gesagt nicht so, als wärst du kurz davor diese fertig zu stellen.

Docdoc84
20.10.2019, 10:23
Hmm also eher einstimmig das zu lassen? Obwohl ich so bescheuert war schon so viel dafür zu tun? Soll ich es so sehen dass ich dafür ja meinen PhD bekommen hab auch wenn das bei uns keiner kennt. ...naja ewig weit weg von habil bin ich nicht vor allem wenn ich einfach versuchen würde kleine schrott projekte zu machen aber am ende is natürlich immer trotzdem viel arbeit. Vorteil is dass ich weiss wie es geht und quasi eigene arbeitsgruppe betreuen kann womit evtl. parallel Projekte gehen...nur Spass machts nicht ;)

Evil
20.10.2019, 10:25
Im Gegensatz zu den Anderen finde ich die Idee, die Habil fertigzustellen, gar nicht so doof. Es gibt auch Niedergelassene mit Lehr- oder Dozententätigkeit (nicht nur für Pharmafirmen ;-) ), und wenn Dich das reizt, kann eine Habil durchaus nützlich sein.
Daher würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, wie genau die Tätigkeit in der Niederlassung aussehen kann, und dann erst entscheiden.

Docdoc84
20.10.2019, 10:26
Glaubt ihr wirklich habil bringt gar nix für Niederlassung? Eher ob man nett mit Patienten umgeht? Sagen die habilitierten Niedergelassenen nur es bringt ihnen so viel um sich nicht einzugestehen dass es auch ohne gegangen wäre? Finde nach google Suche doch einige habilitiete Niedergelassene gerade in der Inneren...alles frustrierte gescheiterte Versuche vorher Chef zu werden?

juke5489
20.10.2019, 10:32
für die patientenversorgung an sich spielt es keine rolle. der überwiegende großteil der patienten wird mit dem titel ohnehin nix anfangen können. unter einem pd kann sich kaum einer was vorstellen. für die meisten gibts nur den doktor und den professor, aber was ein privatdozent sein soll...keine ahnung.

das heißt für mich, dass du entweder in der lage bist deine habilitation anderwertig gewinnbringend einzusetzen, etwa im rahmen der von evil beschriebenen tätigkeiten und eben zusätzlich der lehre an der uni, um die du ja nicht herumkommst oder weil du es als persönliche bereicherung für dich und als erreichen eines lebensziels erachtest.

davo
20.10.2019, 10:32
Dich interessiert Wissenschaft nicht, du willst dich niederlassen.

Da spricht doch ganz klar ALLES dafür, die Habil sein zu lassen.

Natürlich sieht ein PD nett auf der Visitenkarte aus, aber nachdem du nicht mal was von einem Interesse an der Lehre geschrieben hast...

Die Zeit, die du bereits in die Habil investiert hast, ist bereits verschwendet - das ist natürlich ärgerlich, sollte aber deine heutige Entscheidung nicht beeinflussen. Da sollte es nur darum gehen ob die zusätzliche Arbeit, die noch zur Fertigstellung der Habil nötig ist (und das scheinen deutlich mehr als nur 10% zu sein!) dir mehr Vorteil als Nachteil bringt oder nicht. Anscheinend geht es bei dir ja nur darum, dass du die anderen nicht enttäuschen willst, dass du Angst davor hast, dich von deinen alten Zielen zu lösen, dein eigenes Leben zur Priorität zu machen. Du hast weder ein echtes Interesse an Wissenschaft noch ein Interesse an einer Klinik-Karriere. Der Nutzen der Habil ist also IMHO nahe null.

tarumo
20.10.2019, 11:38
Bevor ich schon in die Wissenschaft gegangen bin wollte ich eigentlich primär in die Niederlassung.


Sei mir nicht böse...der Beitrag ist ein bißchen aus dem Elfenbeinturm. Vermutlich hat Du Dich noch gar nicht ersthaft mit der Niederlassung beschäftigt oder nur subjektive "Lockangebote" von der Kaa-V bzw. von Kassenseite gehört. In Deutschland schaut es so aus:


Hauptsächlich weil ich gerne unabhängig bin,

Als Kassenarzt bist Du erst mal so eine Art Subunternehmer, der wenig Rechte, aber ganz viele Pflichten hat. Bis zur Größe des Praxisschilds wird Dir so ziemlich alles vorgeschrieben. Und zum Thema Privatpraxis: die GKV ist ja wieder mal in Schieflage und die Stimmen, die PKV abzuschaffen und über deren Rücklagen den Zusammenbruch der GKV noch ein paar Jahre hinauszuschieben, werden wieder lauter. Wenn man sich ein bißchen beliest- Zwang hier, Zwang da. Zwangsanschluss an TI, Zwangsdienste, Zwangsfortbildung, Zwangssprechstunde, Zwangsübernahme bei Quotenstudenten usw..


gerne selbst organisiere

Derzeit werden die Anzahl und Art der Sprechstunden (offene Sprechstunde!) , die Art der zu erbringenden Leistungen bis runter zu den einzelnen Heil/Hilfsmitteln im Detail vorgegeben- die 30-50% Bürokratie machen wirklich keinem Spaß . Zusätzlich werden nun auch die Termine über die Terminservicestelle (teil)vergeben, da ist nix mit mal eben Freitag frei machen.



und weil ich gerne wirtschaftlich denke.

Die Einnahmenseite wird Dir weitgehend vorgegeben. Und die Ausgaben auch. Aktuelle Stichworte sind u.a. 24.000 EUR Mehrkosten pro Jahr/Praxis durch Hygieneauflagen, und wenn z.B. mal eine Gendertoilette vorgeschrieben wird, dann kannst DU zusehen, wie das gegenfinanziert wird. Die GKV-Einnahmen sind letztes Jahr im Schnitt um 1% erhöht worden, Miete, Sprit, Strom, Personalkosten etc...sind deutlich stärker gestiegen...viel Spaß beim Wirtschaften! Das Neubauer-Gutachten sollte man auch mal gelesen haben.



Außerdem mag ich die work-life balance bzw freie Zeiteinteilung gerade mit Familie,

Die wöchentlich zu erbringende Sprechstundenzeit hat man gerade um 5h erhöht. Je nach Bundesland und Fach sind darüber hinaus auch Abend- und Samstagssprechstunden zu erbringen. Die durchschnittliche Arbeitszeit in der Niederlassung beträgt 60h und mehr...



keine Dienste

Fake news. Als Inhaber einer Kassenzulassung muß man zusätzlich zur Praxistätigkeit Dienste jeweils in Form eines Sitzdienstes und Fahrdienstes erbringen. Eingeteilt wird man einfach so ohne Rücksicht auf persönliche Belange, Krankenhausdienste sind zusätzlich zu erbringen und schützen nicht davor. Die Dienste dauern schon um die 12h oder mehr, da man ja offiziell selbstständig ist, wird das AZG ausgehebelt. Die Dienste in der Bereitschaftspraxis werden aktuell auf 24/7 ausgeweitet und da ja immer mehr KollegInnen in den Ruhestand gehen, liegt es auf der Hand, daß die Anzahl der Dienste in Zukunft erheblich steigen wird. Mittlerweile werden auch Privatärzte zwangsweise herangezogen



und das bei meist größerem Verdienst.

Ja, ich vergaß, soviele Praxen sind unbesetzt, weil keiner Lust hat auf viel Einkommen mit wenig Arbeit. Ausnahmen gibt es selbstverständlich, z.B. in der Nephro- und Kardiologenszene, oder Exotenfächer wie Labormedizin. Die Kaa-V zeigt gerne Praxen vor, die sich mit allerlei Tricks aus den goldenen 70er und 80ern bis in die Neuzeit gerettet haben, muß jedoch gleichzeitig den selbst induzierten Mangel irgendwie verwalten und das gerne mit "Lock" angeboten. Auch hier heißt das Stichwort "Neubauer-Gutachten"

flopipop
20.10.2019, 13:16
du könntest auch versuchen, die habil "quick an dirty" abzuschließen und dich dann erst niederzulassen... wie lange würde es denn in deinem fall dauern, wenn du deine Forschungsaktivitäten und Publikationen ab jetzt nicht mehr auf die große tolle langwierige Forschung ausrichtest, sondern "effektiver" im sinne von "hauptsache titel" gestaltest?

annekii
20.10.2019, 13:42
Also brauchen tust du die Habil sicher nicht für die Niederlassung. Ich bin niedergelassen seit knapp 5 Jahren, habe nicht mal promoviert und kann mich dennoch vor Patienten kaum retten. Wir haben im Umkreis eine niedergelassene Kollegin mit Habil und Subspezialisierung, die nicht besser da steht als wir, weil sie recht langsam arbeitet. Sie braucht eine angestellte Fachärztin, um die Zahlen zu schaffen. Es kommt nicht drauf an, was für Titel rumstehen, sondern wie man seine Patienten versorgt.

Warst du schon mal in der Praxis? Vielleicht schaust du dir es erstmal eine Zeit lang an, ob es wirklich das richtige ist.

Ich finde 90% von der Habil ehrlich gesagt einen Grund, es fertig zu machen. 90% in den Wind zu schießen ist irgendwie echt schade. Bis man bei späterer Umentscheidung wieder dort ist, ist ja ein ewig langer Weg.

freak1
20.10.2019, 14:12
Bei 90% würde ich durchziehen und den PD mitnehmen. Sonst war die ganze Arbeit davor praktisch umsonst.

facialis
20.10.2019, 14:19
Es kommt nicht drauf an, was für Titel rumstehen, sondern wie man seine Patienten versorgt.


ein schicker titel könnte vllt beim fang des einen oder anderen privatpatienten eine rolle spielen...insgesamt schadet ein titel dem standing nie, auch in der niederlassung nicht....patienten lieben diese titel warum auch immer. ich würde die habil zuende machen, wenn schon so viel mühe investiert ist. aber möglichst zügig, wenn möglich.

annekii
20.10.2019, 14:35
Ja, kann sein, aber ich mag Privatpatienten meist nicht sonderlich. Die Abrechnung ist aufwändiger, es gibt ein Anspruchsdenken, das mich nervt. Für uns kommen die Kinder nach Termin dran und bei medizinischer Notwendigkeit auch früher. Ein Privatpatientenkind mit Schnupfen, das ohne Termin in die Praxis kommt, kommt nach den anderen dran.
Andererseits habe ich auch viele nette Privatpatienten, bei denen ich merke, dass diese "Arztflatrate" mit der GKV-Pauschale im Quartal eben nicht da ist, sondern sie jeden Besuch genauer abwägen.

Rahmspinat
20.10.2019, 16:11
Vielleicht etwas abseits vom Thema, aber das interessiert mich schon:

Fange bald auch als Berufsanfänger an einer Uniklinik an und habe ähnliche Voraussetzungen wie du, d.h Vorerfahrung in der Grundlagenforschung. Im Bewerbungsgespräch meinte mein künftiger Chef, dass man forschungsengagierte Kollegen gerne mal ins Ausland schickt.
Auch wenn du das Ganze jetzt etwas kritisch betrachtest, aber hättest du die Erfahrung nochmal gemacht? Habil ist durchaus etwas, was ich mir gut vorstellen kann und ich finde die Auslandserfahrung an sich auch recht ansprechend.

Docdoc84
20.10.2019, 16:52
Danke für die vielen hilfreichen Antworten die mich schon mal zum Nachdenken angeregt haben. Bzgl der 90 prozent...sagen wir es is realistisch eher 60 prozent aber ich hab schon ca 200 prozent der arbeit rein gesteckt wie eine durchschnittliche habil. Ich hab somit die Erfahrung und das Glück nicht mehr selbst pipettieren zu müssen so dass ich wahrscheinlich schneller bin als jemand mit gleichen Anzahl an papers aber weniger Erfahrung. Aber es ist sicher trotzdem noch einige Jahre viel Arbeit zu der ich mich von der Lust her zwingen müsste.
Also noch durchbeissen um den PD mitzunehmen sei es auch als Plan B falls niederlassen doch so unattraktiv wird wie manche sagen oder sein lassen da es wirklich so wenige vorteile bringt bzw Pat nicht mal wissen was das ist?


Bzgl. Niederlassung @tarumo:

Also seht ihr das alle so negativ? Ich hab mich eigentlich immer schon viel über Niederlassung informiert und habe auch einige Beispiele im Bekanntenkreis und Familie und obwohl mir klar ist, dass es eher schwieriger wird und teilweise es weniger gut als vor 20 Jahren ist scheint mir trotzdem dass man im vergleich zum Krankenhaus mehr selbstbestimmt ist und fast immer sofern man ähnlich viel arbeitet dann auch mehr verdient. Dass es kein startup ist mit aller Freiheit und möglichem Wachstum ist mir klar aber auch in deinem zitiertem Bericht geht es hauptsächlich darum wie weit die KV Sätze vom errechneten fairen Arztlohn wenn man einrechnet dass man unternehmerisch tätig ist abweichen...also wie viel weniger als ca 150 bis 180k man bekommt und teilweise war die Abweichung gar nicht mal groß und gilt wohl primär für Landpraxen. Und wer weiss wie das sich im Verlauf ändert...irgendwer wird wohl alle Patienten behandeln müssen da wird wohl keiner arbeitslos.