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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ersti braucht Lerntipps! (Allgemein + speziell für Physik!)



sudolas
27.10.2019, 12:46
Hallo Zusammen!

Ich habe die erste offizielle Vorlesungswoche meines Lebens überstanden und bin etwas...überfordert. Es macht zwar alles Spaß und ist interessant, aber die Menge an Informationen ist erdrückend! Beispiel: ich habe am Freitag den ganzen Nachmittag damit verbracht, mir Zusammenfassungen für die Bio Vorlesung zu erstellen (anhand eines Kurzlehrbuches!) und habe es nicht geschafft, irgendwas für Physik und Chemie zu tun, was ich dringend nötig hätte, da mir dort nach der Ausbildung leider ein paar Basics fehlen...

Ich wollte daher einfach mal von euch wissen, ob es realistisch ist, Vorlesungen in Form von Zusammenfassungen nachzuarbeiten bzw ob das Lernen mit Zusammenfassungen (wie in der Schule) überhaupt sinnvoll ist. Es ist sehr schwierig für mich, zu differenzieren, was jetzt wirklich wichtig ist, zumal ich ja keinen Schimmer habe, worauf der Prof wertlegt. Wie macht man das richtig im Studium? Es gibt mit Sicherheit viele Methoden, die man ausprobieren muss, aber interessieren würde es mich trotzdem.


Eine andere Sache sind meine Probleme in Physik und Chemie. Chemie traue ich mir zu irgendwie zu lernen, aber Physik scheint an unserer Uni sowieso der Feind der Vorkliniker schlechthin zu sein. Ich kann zwar die Basics wiederholen, sprich Formeln und das Ganze, aber sobald es nicht stures Einsetzen in die Formel ist, verzettel ich mich total. Für mich ist es so, als fragt die Aufgabenstellung nach einer bestimmten Sache, gegeben sind aber total zusammenhangslose Größen.

Hat jemand ein paar Ratschläge oder möchte seine Erfahrungen teilen? :) Ich wäre sehr dankbar!

LG
sudolas

ffx80
27.10.2019, 13:26
Willkommen im Studium!
Es tut mir leid das so sagen zu müssen, aber die meisten deiner Fragen kann man nicht pauschal beantworten.
Zunächst einmal: Es ist ganz normal, sich überfordert zu fühlen. Das geht allen so, und vor allem denen, die über die Wartezeit reingekommen sind (zu denen gehöre ich übrigens auch).
Thema Physik: Ich habe mir alles in einem Kurzlehrbuch (Harms) einmal durchgelesen. Man sollte sich m.M.n. dabei nicht auf irgendwelche Formeln und Details konzentrieren. Ich bin der absoluten Überzeugung, dass Physik reine Übungssache ist. Also Übungsaufgaben, Altklausuren, Thieme Examensfragen bis zum Erbrechen durcharbeiten. Die Formeln und das Verständnis kommen dadurch von ganz alleine. Versprochen.
Thema Vorlesungen nacharbeiten: Wenn du merkst, dass du in den Vorlesungen nicht mitkommst, dann geh nicht hin sondern setzt dich stattdessen für 2 Std. in die Bib und arbeite alles in deinem Tempo durch. Damit bin ich immer recht gut gefahren.
Man sollte sich auch von Vorlesungsinhalten nicht einschüchtern lassen, gerade in Physik und Chemie. Viele der dort besprochenen Inhalte sind für die Beantwortung der Klausurfragen oft nicht wirklich relevant.

hanlenk
27.10.2019, 16:33
Studierst du zufällig an der Uni Leipzig? Denn was du schreibst, kommt mir ziemlich vertraut vor

Carnivore
28.10.2019, 05:41
@hanlenk, genau das dachte ich mir auch gerade.

Mir hat es in Physik gut geholfen sehr viel zu üben. Auf Seminare vorbereiten und Aufgaben rechnen um schneller zu werden.
Bleib erstmal entspannt, versuche am Stoff zu bleiben. Es ist am Ende weniger schlimm als man erwartet.

Schubbe
28.10.2019, 09:09
Zusammenfassungen sind meiner Meinung nach ziemliche Zeitverschwendung, da würde ich lieber direkt aus einem Kurzlehrbuch lernen. Physik ist eigentlich nur Dreisatz (überfordert leider schon viele Medizinstudenten) und elementares Formeln umstellen. Wichtig ist eben, dass man akzeptiert diese Formeln auch lernen zu müssen wie z.B. Muskeln in der Anatomie.

Eckhart
28.10.2019, 14:03
Hallo sudolas!

Gratulation zum Studienbeginn!

Ich selber habe noch keinen Studienplatz (Zweitstudium) erhalten, aber ich trainiere seit zwei Semestern eine Freundin, die nach früherem Sozialpädagogikstudium, Babypausen und Arbeitslosigkeit einen Studienplatz erhalten hat, in Physik und Mathe. (Fast) Alle Aufgaben kann man in mehrere Teilfragestellungen zerlegen:


1. Dreisatz (hat Schubbe schon angemerkt)

muß man einfach üben, üben, üben!

2. Angaben in Prozent, als Kommazahl, als Bruch, oder Text

Mal 33,3% (Periode), mal als 0,3 (Periode ohne Prozentzeichen), mal als 1/3 hingeschrieben, mal textuell z.B. "einer von drei". Ist immer das selbe und man muß einfach virtuos damit umgehen können! Die verschiedenen Darstellungsarten dienen nur zur Verwirrung!

3. Einheiten und Vorsätze

Mal nennen sie es Pico-Irgenwas, mal schreiben sie es als 0,000000000001 und mal als 10 hoch minus 12.
Das dient auch nur zur Verwirrung und es gibt diese Zahen von Giga oder Terra (und höher) bis Femto oder Atto (und niedriger)
Mach dir Tabellen und lerne die Nennarten und Umrechungen, dass du sie im Schlaf kannst!

4. Standardzahlen und Standardwerte

Lerne einfach auswendig wieviele Atome etc. ein Mol ist (Beispiel) und rechne alles in die Einheiten und verschiedenen möglichen Vorsätze um, die ich unter 2. nannte! In den Aufgaben gibt es weniger als 20 solche Zahlen, die man einfach können muß! Gegen Anatomie lernen ist das ein Witz!

5. Verschiedene Bezeichnungen für die selbe Sache

Du musst einfach wissen, wie der Zusammenhang z.B. zwischen Pascal und Bar ist! Und hier auch wieder Nummer 2., also mal eben Millibar in Hectopascal umrechnen und als Zahl mit Komma und als Zahl mit hoch, oder hoch minus hinschreiben!

6. Stochastik, inbesondere Gauß-Verteilung

Einfach auswendig lernen, wieviel Prozent mehr ein, oder zwei etc. Standardabweichungen nach oben oder unten sind!


Wenn die diese 6 Punkte im Sack hast und du sie kombinieren kannst, dann wirst du Klausuren zumindest bestehen! Nur für die Kür wäre ein tieferes Verständnis erforderlich.

Gruß, Ecki

PS: Meine "Schülerin" besteht Klausuren besser, als viele Abi-Fredels mit Mathe/Physik LKs. Das ist eigentlich unfassbar!

sudolas
28.10.2019, 19:43
Ich möchte mich einmal kollektiv für alle Antworten bedanken, ich kann aus jeder Antwort was Lehrreiches herausziehen und wenn ich mir das so durchlese, motiviert und ermutigt es mich doch. So leicht wie ein simpler Dreisatz wird es mir gewiss nicht fallen - mir fällt keine Aufgabe ein, die bisher überhaupt einen Dreisatz verwendet hat - aber vielleicht brauche ich ja wirklich nur ein bisschen Zeit um wieder reinzukommen... Nochmals:vielen Dank! Würde gerne auf alles einzeln eingehen, ich bin aber derzeit nur am Handy online und da ist das Zitieren etwas umständlich.^^ aber herzlichen Dank!

@hanlenk @carnivore Das ist ja lustig, dass ihr das so herauslesen könnt! 😂 Wenn jemand von euch als Leipziger Kommilitonen spezielle Tipps hat, bitte teilt sie mit mir, gerne auch per PN! Die Seminaraufgaben sind da zB ganz exemplarisch. Ich finde es gut, dass wir rechnen, und alles, aber ich löse von den ganzen Aufgaben, - wenn's gut läuft - 3 problemlos.


Falls mir jemand spezielle Literatur empfehlen kann, her damit!

Eckhart
29.10.2019, 11:10
- mir fällt keine Aufgabe ein, die bisher überhaupt einen Dreisatz verwendet hat -


Zu erkennen, wo die Dreisätze drin stecken, ist sogar einer der Haupttricks, die man drauf haben muß!

Ein Beispiel:

In einer Aufage kommt die simpel erscheinende Angabe 5 Mol vor. Das ist bereits ein Dreisatz! Alle festgelegten Zahlen, wie z.B. das Mol, alle Naturkonstanten und alle nicht-metrischen Angaben sind immer dann bereits ein (in die Aufgabe integrierter) Dreisatz, wenn ihre Zahl nicht auf 1 (eins) lautet!

Oft ist genau der Trick, die Aufgabe erst einmal mit dieser Zahl auf 1 (eins) lautend zu berechnen und erst am Ende das Ergebnis über den Dreisatz auf den korrekten Wert zu bringen!

Eine weitere Variante ist es, die Zahlen der gegebenen Werte zuerst zu kürzen und erst danach die Konstanten einzusetzen. Bei der Dreisatz Standardaufgabe "5 Kartoffeln kosten 10 Euro, Wieviel kosten 10 Kartoffeln" würde man ja, wenn die Zahlen, nicht so einfach sind, auch erstmal ausrechnen, wieviel eine Kartoffel kostet. Das ist kürzen! Daraus folgt: kürzen ist ein Element des Dreisatzes!

Wirklich gute Bücher a la "Mathe und Physik für Mediziner" habe ich noch nicht gesehen. Die Autoren schießen alle über das Ziel hinaus. Es wirkt so, als wollten sie demonstrieren, dass Mathe und Physik für die Medizin nicht nur auf 08/15 besteht, sondern sich z.B. mit den Ingenieurswissenschaften messen kann. Dadurch enthalten die hinteren zwei Drittel dieser Bücher viel Stoff, der bei Medizinern noch nie abgeprüft wurde.

Ganz brauchbar und relativ zielgerichtet sind die Lesekapitel zu Mathe und Physik in Amboss.

Gruß, Ecki

hanlenk
29.10.2019, 21:15
Lustig, dass du tatsächlich an der Uni Leipzig bist. Aber ich kann dir versprechen, es geht ganz vielen exakt genau so wie dir und fast jeder, den ich kenne, fühlt sich im Moment erschlagen von allem. Ich selbst hab das Gefühlt, theoretisch jeden zweiten Tag frei haben zu müssen, um mit dem Stoff hinterher zu kommen und das kenne ich so gar nicht von mir.
Ich würde dir sehr empfehlen, dich nicht zu sehr verrückt zu machen. Wir stecken in der zweiten Vorlesungswoche und müssen auch eine gewisse Routine entwickeln. Ich denke, vieles wird sich von allein lösen, spätestens dann, wenn wir genug Selbstsicherheit haben, um zu wissen, worauf wir uns konzentrieren sollten und was wir auch mal getrost weglassen können. Alles kann man eh nie wissen.

Und wegen Physik- schau dir mal die Altklausuren an, die wir auf dem Ersti-Stick bekommen haben. Da siehst du, dass die Fragen wesentlich weniger schlimm sind, als das was Prof. Huster uns in den VL um die Ohren haut. Ich glaube, er will einfach, dass wir ein physikalisches Grundverständnis aufbauen und nicht, dass wir stur Formeln auswendig lernen.

Also kurz gesagt- Beine still halten und abwarten, bis sich die Situation etwas legt. Wir packen das schon, auch wenn es sich (zumindest bei mir) manchmal nicht so anfühlt

sudolas
30.10.2019, 07:47
Ich antworte nochmal auf alles, aber @hanlenk kannst du mal die PN Funktion aktivieren? Müsste dir da was mitteilen. ^^

hanlenk
30.10.2019, 14:46
Sollte jetzt gehen

sudolas
30.10.2019, 20:33
@ecki

Vielen Dank für deine Erklärung. Lustigerweise hatte ich genau so eine Aufgabe heute mal vor Augen. Ich habe leider sehr lange gebraucht, um diesen Dreisatz zu erkennen, wie du schön sagst, aber das muss deutlich schneller gehen. In der Prüfung hat man ja pro Aufgabe 90 Sekunden (glaub ich). Aber ich hoffe, dass das die Übung regelt. Nochmals vielen Dank!

sedis vacantia
07.11.2019, 10:38
Wir sitzen wirklich alle im selben Boot. In der zweiten Woche war ich noch optimistisch, aber jetzt bin ich auch raus 😂 lg von einer geplagten Uni leipzig Studierenden an euch beide 😂

Eckhart
07.11.2019, 18:01
Hier ist euer Hauptproblem ...und zwar in ALLEN Fächern!


Die Autoren schießen alle über das Ziel hinaus. Es wirkt so, als wollten sie demonstrieren, dass Mathe und Physik für die Medizin nicht nur auf 08/15 besteht, sondern sich z.B. mit den Ingenieurswissenschaften messen kann.




...als das was Prof. Huster uns in den VL um die Ohren haut. Ich glaube, er will einfach, dass wir ein physikalisches Grundverständnis aufbauen und nicht, dass wir stur Formeln auswendig lernen.


Ich hatte als Elektrotechnikstudent Mathe bei einem Prof. der vorher am DESY (Deutsches Elektronen Sychrotron) geforscht hat. Der wollte uns Mathe beibringen, die für Quantenmechanik getaugt hätte ;) Die wollen alle "gute" Bücher schreiben und "gute" Vorlesungen halten. Das hat mit den, was man wirklich zum Bestehen braucht, nicht viel zu tun!

Und das Problem habt ihr in ALLEN Fächern und wenn wenn ihr dem gerecht werden wollt, dann ist der Gesamtumfang, des zu lernenden Stoffes, viel zu groß und ihr werdet scheitern.

Ihr müsst abstrippen, abstrippen, abstrippen !!!

Zäumt das Pferd von hinten auf und erarbeitet euch, z.B. anhand der jüngsten Physikumsaufgaben, nur das Wissen, das ihr zum Lösen von jeweils einer Aufgabe braucht. Die erste Aufgabe ist hierbei das extrahieren der Aufgaben für die einzelnen Fächer! Dann die nächste und dann wieder eine. (auch, wenn man für die erste Aufgabe Stunden braucht)

Bücher vorwärts lesen, oder Vorlesungen linear hören, funktioniert einfach nicht, weil man vorher nicht weiß, was man hinterher gefragt wird und man sich nicht alles merken und nicht alles in der Vertiefung nachlernen kann.

Lernt Mathe und Physik wie POL!

Nicht viel lernen und dann gucken, ob man die Aufgaben damit lösen kann, sondern (ab der Stunde Null) jeweils eine Aufgabe vornehmen und dann das Handwerkszeug erarbeiten um genau diese Aufgabe zu lösen. Ich mache mit meiner Schülerin und inzwischen auch anderen Mitgliedern ihrer Lerngrupe (die war eigentlich für andere Fächer gedacht) so eine Art "Mathe/Physik-POL". Am Anfang erstellt die Gruppe eine Liste von Elementen, die überhaupt in der Aufgabe enthalten sind, z.B. Dreisatz, Umstellen von Formeln, Umrechnung von Einheiten, Wellenlänge, Winkelberechnung, etc. etc. Dann recherchieren verschiedene Mitglieder die verschiedenen Teilaspekte in Büchern, Vorlesungsscripten, Internet, etc. und stellen sie etwas später den anderen Gruppenmitgliedern vor. Wenn man zu jeden Punkt die Methodik erarbeitet hat, löst man die Aufgabe.

Ich moderiere das nur...

Keine Ahnung, warum Modellstudiengänge diese Lentmethodik bei "akutem Abdomen" hinbekommen und bei Mathe/Physik-Aufgaben nicht.

Gruß, Ecki

Schubbe
08.11.2019, 02:13
Es wirkt so, als wollten sie demonstrieren, dass Mathe und Physik für die Medizin nicht nur auf 08/15 besteht, sondern sich z.B. mit den Ingenieurswissenschaften messen kann.

Das halte ich für eine maßlos übertriebene Aussage. Viele Medizinstudenten sind mit der Anwendung des Dreisatzes überfordert, können nicht kürzen oder mit Potenzen umgehen, wissen nicht wie man Formeln umstellt oder mit Winkelfunktionen umgeht. Entsprechend sind die Bücher auch geschrieben. Das gilt insbesondere auch für die Werke zur Physikumsvorbereitung. Nur weil mal ein Integral in irgendwelchen Definitionen auftaucht, heißt es nicht sofort, dass hier höhere Mathematik am Werk ist. Ganz im Gegenteil, das Niveau wird bei bestem Willen nicht erreicht.

Die Zielgruppe solcher Bücher bildet sich ja auch nicht aus den Überfliegern, sondern aus den Studenten, die Probleme haben. Ein Lehrbuch hat aber natürlich am Ende den Anspruch im Zweifel etwas genauer zu sein, sodass dann einiges mehr drin steht als am Ende wirklich relevant ist. Nur so können wirklich alle Prüfungsinhalte abgedeckt sein.




Keine Ahnung, warum Modellstudiengänge diese Lentmethodik bei "akutem Abdomen" hinbekommen und bei Mathe/Physik-Aufgaben nicht.

Weil man diese Fächer am besten lernt, indem man es selber macht. Wie sonst soll der Kurs denn sonst ablaufen? Eine normale Physikvorlesung läuft doch gerade so ab, dass etwas neues erklärt wird und dann im Anschluss Übungsaufgaben zu dem Thema bereitgestellt werden. Man sollte sich dann nur hinsetzen und die Aufgaben auch bearbeiten und dabei etwas mehr als 10 Sekunden Denkzeit einplanen, bevor man "kann ich nicht" sagt und resigniert den Stift in die Ecke wirft.

Eine vernünftig aufgebaute Aufgabe ist ja auch für sich bereits anleitend und wegweisend, sodass ein Student sich dann die einzelnen Teilschritte selbst erarbeiten kann und Erfolgserlebnisse hat. Warum man jetzt diese gedanklich geordnete Schritte in einer Gruppentherapie wieder fragmentieren, aus dem Kontext ziehen und am Ende wieder zusammen puzzeln sollte, erschließt sich mir nicht.

sedis vacantia
08.11.2019, 10:45
Das halte ich für eine maßlos übertriebene Aussage. Viele Medizinstudenten sind mit der Anwendung des Dreisatzes überfordert, können nicht kürzen oder mit Potenzen umgehen, wissen nicht wie man Formeln umstellt oder mit Winkelfunktionen umgeht. Entsprechend sind die Bücher auch geschrieben. Das gilt insbesondere auch für die Werke zur Physikumsvorbereitung. Nur weil mal ein Integral in irgendwelchen Definitionen auftaucht, heißt es nicht sofort, dass hier höhere Mathematik am Werk ist. Ganz im Gegenteil, das Niveau wird bei bestem Willen nicht erreicht.

Die Zielgruppe solcher Bücher bildet sich ja auch nicht aus den Überfliegern, sondern aus den Studenten, die Probleme haben. Ein Lehrbuch hat aber natürlich am Ende den Anspruch im Zweifel etwas genauer zu sein, sodass dann einiges mehr drin steht als am Ende wirklich relevant ist. Nur so können wirklich alle Prüfungsinhalte abgedeckt sein.

ich empfinde das auch so. Gerade die Erste Hilfe für Chemie und Physik kommt mir überhaupt nicht vor, als würden da unnötige Sachen drinstehen, sondern so, als ob es gerade reicht, um den Aufgaben Herr zu werden.

Mein Problen besteht auch eher nicht darin, mit Potenzen zu jonglieren oder den Dreisatz anzuwenden, sondern darin, den Einstieg in die Aufgabe zu schaffen. Meistens ist mir zwar klar, was gesucht wird, aber die unterschiedlichen Angaben bekomme ich dann nicht zu einem "Brei" zusammen.

sudolas
17.11.2019, 12:16
Auch wenn das Thema eigentlich schon seinen Abschluss gefunden hat, würde ich gerne ein noch ein bisschen was loswerden, vielleicht auch gerade für Leute, die mit demselben Problem mal auf dieser Seite landen.

Ich hab mir jetzt schlussendlich eine gute Formmelsammlung besorgt, und mit ein bisschen Geduld und einer Mischung aus verschiedenen Büchern, schaffe ich es die meisten Aufgaben sogar zu lösen. Wie das in der Prüfung aussieht, weiß ich nicht, aber ich glaube, dass das eine kleine Panikreaktion war und das legt sich, wenn der Einstieg mal geschafft ist. Man ist mit seinen Problemen nicht alleine, und mit ein bisschen Geduld, guten Mathe Basics und minimalen physikalischen Verständnis schaffe ich es jetzt, Aufgaben zu lösen. Ich hab nur keine Ahnung, ob das reicht für die Prüfung. ^^ Aber heads up, wird schon. Der Blick in Lehrbüchern ist gar nicht verkehrt, meiner Meinung nach.