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cartablanca
28.10.2019, 01:08
Hi zusammen,
also ich bin jetzt im vierten Klinikjahr und hab folgendes wiederkehrendes Problem. Sowohl vor dem Studium im Zivildienst als auch währenddessen in den Praktika als auch als Assistenzarzt habe ich immer wieder Mobbing erfahren müssen. Leider geht dieses Verhalten hauptsächlich mit wenigen Ausnahmen vom Pflegepersonal aus. Ich sehe dieses Phänomen nicht nur bei mir sondern auch bei den Kollegen. Es kommt auch von Seiten der Vorgesetzten ist aber doch recht selten. Im letzten Haus war das zusammen mit der allgemeinen Arbeitsbelastung (100 Stunden-Wochen) einer der Hauptgtünde warum ich gekündigt habe.
Bestandteile dessen sind vor Allem üble Nachrede und Verleumdungen in Form von Beschwerden an den Chef und die Verwaltung sowie Falschdokumentationen. Weiterhin offene Beleidigungen und Arbeitsverweigerung.
Da wird zB dokumentiert ich sei nicht im Zimmer bei dem Patienten mit Brustschmerzen und Luftnot gewesen obwohl ja Troponin abgenommen wurde und der Aszites punktiert wurde und ich der Einzige bin der das macht. Das klingt vielleicht banal. Aber wenn man jeden Tag 4 bis 5 mal sowas liest dann regt es dich auf. Genauso wird behauptet ich sei trotz mehrfacher Anfrage nicht bei der Patientin mit dem Krampfanfall gewesen was nicht stimmt und auch nachweisbar ist dass es nicht stimmt. Ich glaube, dass einige Pflegekräfte es immer wieder "versuchen" etwas anzuhängen und hoffen das was hängen bleibt. Bei Verleumdungen bin ich glücklicherweise in der Lage das Gegenteil nachzuweisen und sas meinen Vorgesetzten mitzuteilen. Da ich aber ohnehin keine Anzeige einleite habe ich sonst keinen weiteren Vorteile. Demgegenüber kann die Pflege gegenüber meinem Vorgesetzten aber nach Lust und Laune üble Nachrede betreiben ohne dass ich Handhabe dagegen hätte und behaupten ich hätte mich "unfreundlich" verhalten, wenn ich eine Forderung der Pflege ablehne. Langsam kotzt mich das an, da es sich wie gesagt aus gutem Grund um Straftaten handelt. Der Vorgesetzte wird im Zweifel sagen "ich war nicht dabei und kann das nicht beurteilen" und je mehr Personen sich zusammen tun und die gleiche Lüge verbreiten desto "wahrer" wird sie in den Augen des Chefs. Irgendwo bleibt immer was hängen. Ich habe auch schon mitgekriegt wie einem Kollegen sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde, die keine war. Der Kollege hatte die Schwester lediglich zur Seite gestupst um an den Visitenwagen zu gelangen. Meist trifft das Verhalten Assistenzärzte die sich nicht bestimmten besonders eitlen Pflegekräften unterordnen. Und dann wird man gleich von einer ganzen Gruppe Pflegekräfte schikaniert.
Eine weitere Methode ist Arbeitsverweigerung. Es wird im Dienst plötzlich behauptet diese oder jene Tätigkeit sei nach oberärztlicher Rücksprache ärztliche Aufgabe (was einfach gelogen ist).
Ich kriege auch mit wie auch Studenten und Praktikanten bzw. machtlose Mitarbeiter auf ähnliche Art und Weise schikaniert und zB durch die halbe Klinik geschickt werden um was zu erledigen was man auch telefonisch schnell erreichen könnte. Man neigt dazu das Ganze zu bagatellisieren und doch frage ich mich immer wieder warum ich das mitmache, obwohl die Gesetzeslage es eindeutig regelt.
Von Seiten der Oberärzte und der Chefetage kann man keine Unterstützung erhoffen. Die sagen einem ganz offen, dass man "den Ball flach halten soll". Es wird dann auch schon mal von "kulturellen Differenzen" geredet, was ich als rassistisch werte. Ich bin in D geboren und aufgewachsen und Verleumdung ist ein Bestand aus dem deutschen Gesetzbuch.
Bisweilen frag ich mich, ob ich dann die Ärztekammer einschalten oder das ganze Pack anzeigen soll. Oder aber die Oberärzte durch Krankmeldungen auflaufen lasse. Leider müssen im letzten Fall die assistenzärztlichen Kollegen dann die Suppe auslöffeln, obwohl sie nix dazu können.

Nach über einem Jahrzehnt hängt es mir zum Hals raus.

MissGarfield83
28.10.2019, 06:27
Wenn ich deinen Beitrag so lese - könnte es sein dass du das Problem bist?

Markian
28.10.2019, 07:37
Garfield es ist äußerst uncool und unangebracht, ohne die Person zu kennen, direkt zu behaupten man sei selber schuld. Sowas macht man einfach nicht.

Feuerblick
28.10.2019, 08:08
Markian, kann es sein, dass du gerne die Aussagen anderer User kritisierst?
Ich dachte beim ersten Lesen auch, dass es schon seltsam ist, wenn man bei diversen Arbeitgebern immer und immer wieder gemobbt wird. Da stellt sich schon die Frage, wie sich der/die TE selbst diesen Leuten gegenüber verhält, denn die wenigsten (und schon gar nicht bei verschiedenen Arbeitgebern) kommen mal eben so auf die Idee, irgendwen zu mobben. Meist gibt es einen Anlass.
Da wird den nicht kennen, ist es völlig legitim, darauf hinzuweisen, dass jeder auch wenigstens kurz sein eigenes Verhalten reflektieren sollte. Und ggf. bietet es sich auch an, genau darüber mal mit Kollegen oder Freunden zu sprechen. Vielleicht tritt man unbewusst in irgendwelche Fettnäpfe.
Und wenn das alles nicht so ist, würde ich persönlich das Gespräch mit den Problem-Kollegen suchen und fragen, was sie für ein Problem mit mir haben.

jijichu
28.10.2019, 08:15
Garfield es ist äußerst uncool und unangebracht, ohne die Person zu kennen, direkt zu behaupten man sei selber schuld. Sowas macht man einfach nicht.

Er schreibt gleich zu Anfang


also ich bin jetzt im vierten Klinikjahr und hab folgendes wiederkehrendes Problem. Sowohl vor dem Studium im Zivildienst als auch währenddessen in den Praktika als auch als Assistenzarzt habe ich immer wieder Mobbing erfahren müssen

Wir stecken nicht drin, allerdings ist in dem Beitrag nicht eine selbstkritische Reflektion zu lesen, in wie fern das eigene Verhalten ggf zu der Situation beiträgt. An so vielen Stellen in so vielen verschiedenen Positionen (nach seinem Empfinden) gemobbt zu werden wirft schon die Frage auf, ob er nicht anteilig dazu beiträgt, es werden ja kaum über 10 Jahre hinweg dieselben Pflegekräfte mit ihm arbeiten. Damit möchte ich nicht das Verhalten seiner Kollegen rechtfertigen falls es sich so zugetragen hat/zuträgt, jedoch muss bei diesem Bericht auch der Input des TEs hinterfragt werden.


Ich habe auch schon mitgekriegt wie einem Kollegen sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde, die keine war. Der Kollege hatte die Schwester lediglich zur Seite gestupst um an den Visitenwagen zu gelangen.

Nochmal, war nicht dabei, aber eine Kollegin "lediglich zur Seite gestubst" ist nicht gerechtfertigt - man kann doch auch darum bitten, zur Seite zu gehen? Vielleicht interpretiere ich da zu viel hinein, es liest sich jedoch so, dass der (wichtige) Arzt die (weniger wichtige) Krankenschwester berechtigterweise einfach zur Seite schiebt - sollte diese (ganz klar von mir interpretiere!) Attitüde so bestehen und kommuniziert werden, dann verwundert es mich nicht, dass Menschen ggf schlecht reagieren. Man muss (vor Zeugen) jemanden schon an bestimmten Stellen "schubsen", dass dies dann vom Gegenüber als sexuelle Belästigung empfunden und zum Vorwurf gemacht wird. Erneute Interpretation: der TE degradiert das Empfinden der Schwester (weil sie Krankenschwester ist?) doch ziemlich und sieht im Verhalten seines Kollegen so gar kein Problem.


Bisweilen frag ich mich, ob ich dann die Ärztekammer einschalten oder das ganze Pack anzeigen soll

Wenn diese verallgemeinernde, beleidigende und abwertende Sprache alltäglich für den TE sein sollte, darf sich über ablehnendes Verhalten im Umfeld wirklich gewundert werden?

hebdo
28.10.2019, 08:17
Ich finde den Ton von Garfield ebenfalls nicht gut. Aber bei konstanten Erfahrungen über mehrere Jahre bei verschiedenen Arbeitgebern ist die Reflexion über das eigene Auftreten und Wirken schon angebracht.

Heerestorte
28.10.2019, 10:59
Wieso wundert sich keiner über die angebliche 100h Arbeitswoche?!

Rahmspinat
28.10.2019, 11:05
Wieso wundert sich keiner über die angebliche 100h Arbeitswoche?!

Nicht oft, aber nicht komplett ausgeschlossen. Ich kenne eine Uniklinik, da ist das fast schon Standard.

Feuerblick
28.10.2019, 11:46
*grins* Weils genug gab, worüber man sich wundern konnte ;-)
Bin sehr gespannt, worauf das hier hinauslaufen wird. Bzw. ich hab da so ne Ahnung... :-nix

cartablanca
28.10.2019, 11:55
Ich finde den Ton von Garfield ebenfalls nicht gut. Aber bei konstanten Erfahrungen über mehrere Jahre bei verschiedenen Arbeitgebern ist die Reflexion über das eigene Auftreten und Wirken schon angebracht.

Es gibt Studien, die belegen, dass Mobbing in Krankenhäusern vergleichsweise sehr häufig ist. Ich habe von einer irischen Studie gelesen wo 30 % aller Ärzte angaben schon vom Pflegepersonal schikaniert worden zu sein.
Und wer wird schikaniert? Vor Allem junge neue unerfahrene ausländische weibliche Mitarbeiter. Bei mir trafen drei Attribute zu.

Feuerblick
28.10.2019, 12:02
Das Problem ist: Du schilderst, dass du ÜBERALL und bei JEDER Arbeitsstelle gemobbt wurdest. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei jeder einzelnen Arbeitsstelle und im Studium und im Zivildienst treffsicher jemand dabei war, der was gegen junge, neue, unerfahrene, ausländische Mitarbeiter hat und das dann auch noch per „Mobbing“ zeigt, ist nun doch eher gering. Daher solltest du dich auch fragen, ob dein eigenes Auftreten vielleicht dafür sorgt, dass man dir gegenüber eher zu entsprechendem Verhalten bereit ist. Jenseits deines Alters, Geschlechts, deiner Herkunft. Deine Bezeichnung dieser Menschen als „Pack“ ist jetzt auch nicht gerade sachlich oder hilfreich.
Schon mal mit Freunden oder Kollegen gesprochen, wie die das sehen, wenn sie ganz ehrlich sind?

cartablanca
28.10.2019, 12:03
https://www.thejournal.ie/doctors-interns-bullying-medical-council-4708522-Jul2019/

cartablanca
28.10.2019, 12:12
Das Problem ist: Du schilderst, dass du ÜBERALL und bei JEDER Arbeitsstelle gemobbt wurdest. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei jeder einzelnen Arbeitsstelle und im Studium und im Zivildienst treffsicher jemand dabei war, der was gegen junge, neue, unerfahrene, ausländische Mitarbeiter hat und das dann auch noch per „Mobbing“ zeigt, ist nun doch eher gering.

Das ist deine Meinung. Studien belegen das Gegenteil. Wie gesagt nicht nur ich leide darunter - ich sehe auch bei jeder Arbeitsstelle mindestens einen ärztlichen Mitarbeiter, der ähnlich schikaniert wird. Die meisten schlucken es einfach runter. Der o.g. Kollege wurde gekündigt und wir mussten seine Dienste schieben. Ich für meinen Teil habe gekündigt, obwohl man mich verzweifelt bat zu bleiben. Das Haus hat massiven Ärztemangel. Ich fands schade, da es eigentlich interessant war.

Feuerblick
28.10.2019, 12:25
Nun, Studien sagen... Dazu müsste man zunächst einmal eingrenzen, was man als „Mobbing“ und „Schikane“ ansieht. Das ist höchst subjektiv und sehr individuell. Das, was Person A als Schikane oder gar Mobbing ansieht, ist für Person B nichts dergleichen sondern fällt in die Kategorie „Manche Kollegen sind halt einfach nervig, die ignoriere ich“. Mir persönlich ist übrigens weder in der Ausbildung noch im Studium noch im Rettungsdienst noch bei diversen Arbeitsstellen jemals bei mir oder Kollegen Mobbing oder Schikane untergekommen. Wohl aber entsprechende Reaktionen, wenn sich ein Kollege/eine Kollegin gleich welcher Profession und Herkunft von vornherein daneben verhalten hat. Das war aber dann kein Mobbing sondern schlichtweg eine Reaktion auf unmögliches Verhalten.
Nach wie vor vermisse ich bei dir eine Selbstreflexion. Du schreibst über deinen Eindruck und über Studien. Aber nochmal: Hast DU DEIN Verhalten anderen gegenüber mal kritisch beleuchtet?

Evil
28.10.2019, 12:36
Studien belegen das Gegenteil.
Du hast genau 1 Studie verlinkt, in der 40% Nachwuchsärzte in UK angeben, schonmal Erfahrungen mit Mobbing gemacht zu haben.
Die Schlussfolgerung, daß vor allem junge neue unerfahrene ausländische weibliche Mitarbeiter fast immer und wiederholt gemobbt werden, gibt der Artikel genausowenig her, wie Deine 30%-Angabe. Da steht, daß von den o.g. 40% die meisten (<60%) von ärztlichen Kollegen gemobbt wurden und nur etwas mehr als 30% vom Pflegepersonal, d.h. insgesamt höchstens etwas mehr als 10% von allen. Und die meisten davon auch nur einmalig.
Deine Kompetenz was Studieninterpretation angeht scheint nur rudimentär ausgeprägt.

cartablanca
28.10.2019, 12:48
Nun, Studien sagen... Dazu müsste man zunächst einmal eingrenzen, was man als „Mobbing“ und „Schikane“ ansieht. Das ist höchst subjektiv und sehr individuell. Das, was Person A als Schikane oder gar Mobbing ansieht, ist für Person B nichts dergleichen sondern fällt in die Kategorie „Manche Kollegen sind halt einfach nervig, die ignoriere ich“. Mir persönlich ist übrigens weder in der Ausbildung noch im Studium noch im Rettungsdienst noch bei diversen Arbeitsstellen jemals bei mir oder Kollegen Mobbing oder Schikane untergekommen. Wohl aber entsprechende Reaktionen, wenn sich ein Kollege/eine Kollegin gleich welcher Profession und Herkunft von vornherein daneben verhalten hat. Das war aber dann kein Mobbing sondern schlichtweg eine Reaktion auf unmögliches Verhalten.
Nach wie vor vermisse ich bei dir eine Selbstreflexion. Du schreibst über deinen Eindruck und über Studien. Aber nochmal: Hast DU DEIN Verhalten anderen gegenüber mal kritisch beleuchtet?


Nun, Studien sagen... Dazu müsste man zunächst einmal eingrenzen, was man als „Mobbing“ und „Schikane“ ansieht. Das ist höchst subjektiv und sehr individuell. Das, was Person A als Schikane oder gar Mobbing ansieht, ist für Person B nichts dergleichen sondern fällt in die Kategorie „Manche Kollegen sind halt einfach nervig, die ignoriere ich“. Mir persönlich ist übrigens weder in der Ausbildung noch im Studium noch im Rettungsdienst noch bei diversen Arbeitsstellen jemals bei mir oder Kollegen Mobbing oder Schikane untergekommen. Wohl aber entsprechende Reaktionen, wenn sich ein Kollege/eine Kollegin gleich welcher Profession und Herkunft von vornherein daneben verhalten hat. Das war aber dann kein Mobbing sondern schlichtweg eine Reaktion auf unmögliches Verhalten.
Nach wie vor vermisse ich bei dir eine Selbstreflexion. Du schreibst über deinen Eindruck und über Studien. Aber nochmal: Hast DU DEIN Verhalten anderen gegenüber mal kritisch beleuchtet?

Mobbing ist nicht immer subjektiv.
Ich wurde auch schon von einem Oberarzt angewiesen einen Studenten auszugrenzen. Dieser hatte sich beim gesamten Team dadurch unbeliebt gemacht dass er auf seiner 35 Stunden Woche bestand und im Gegensatz zu den anderen Studenten pünktlich nach Hause wollte. Ich hab mich dann aber geweigert den Kollegen nur Blut abnehmen zu lassen. Ich orientier mich nicht daran wieviele Leute etwas für "unmögliches Verhalten" halten, sondern ob der Student eine 35 h Woche hat oder nicht. Das ist objektiv.

Verleumdung ist auch nicht subjektiv. Wenn behauptet wird ich sei nicht beim Patienten gewesen und ich kann objektiv nachweisen, dass ich dort war handelt es sich bei der Falschdokumentation objektiv um eine Lüge.

An der Stelle habe ich auch langsam Zweifel, ob du nicht zu der Sorte gehörst, die jemanden schikaniert, weil sie subjektive Eindrücke misintepretiert.

cartablanca
28.10.2019, 12:54
Da steht, daß von den o.g. 40% die meisten (<60%) von ärztlichen Kollegen gemobbt wurden und nur etwas mehr als 30% vom Pflegepersonal, d.h. insgesamt höchstens etwas mehr als 10% von allen. Und die meisten davon auch nur einmalig.
Deine Kompetenz was Studieninterpretation angeht scheint nur rudimentär ausgeprägt.

Wo steht da einmalig? Naja wenn 40 % Mobbing erleben (egal von wem), dann ist die Welt ja noch in Ordnung.

Relaxometrie
28.10.2019, 13:05
Wieso wundert sich keiner über die angebliche 100h Arbeitswoche?!
Ich habe mich sofort darüber gewundert und dann -auch aufgrund der restlichen Schilderungen- die Schlußfolgerung gezogen, daß der Fragesteller entweder ein Troll ist, oder es in die Richtung geht, die MissGarfield83 vermutet.
Fazit: der Thread führt zu: NIX.

hebdo
28.10.2019, 13:08
Falls es wirklich so ist, wie du schreibst, solltest du den Tatbestand objektivieren und dir jur. Hilfe nehmen. Hier mein Vorschlag für einen Fahrplan:

1. Führe ein "Mobbing"-Tagebuch
2. Melde die Personen deinem Betriebsrat/ Gleichstellungsbeauftratgem
3. Nimm dir einen Anwalt und lass Unterlassungserklärungen von den "Tätern" unterschreiben, damit kannst du Vertragsstrafen geltend machen wenn es nicht besser wird
4. Melde das auch bei deinem Arbeitgeber (Geschäftsführung)
5. Anzeigen wegen Verleumdung/ übler Nachrede/ Beleidigung
6. Falls du körperliche oder psych. Symptome hast, gehe zu deinem Arzt/Psychiater und lass es dokumentieren
7. Strafrechtlich Schadensersatz/ Schmerzensgeld einklagen und den Arbeitgeber auch verklagen wegen Vernachlässigen der Fürsorge/Schutzpflicht

Da musst du konsequent vorgehen. So löst du die Probleme ....
.... falls das nicht objektivierbar ist, hast du ein paar mehr Probleme ....

Feuerblick
28.10.2019, 13:32
Mobbing ist nicht immer subjektiv.
Ich wurde auch schon von einem Oberarzt angewiesen einen Studenten auszugrenzen. Dieser hatte sich beim gesamten Team dadurch unbeliebt gemacht dass er auf seiner 35 Stunden Woche bestand und im Gegensatz zu den anderen Studenten pünktlich nach Hause wollte. Ich hab mich dann aber geweigert den Kollegen nur Blut abnehmen zu lassen. Ich orientier mich nicht daran wieviele Leute etwas für "unmögliches Verhalten" halten, sondern ob der Student eine 35 h Woche hat oder nicht. Das ist objektiv.

Verleumdung ist auch nicht subjektiv. Wenn behauptet wird ich sei nicht beim Patienten gewesen und ich kann objektiv nachweisen, dass ich dort war handelt es sich bei der Falschdokumentation objektiv um eine Lüge.

An der Stelle habe ich auch langsam Zweifel, ob du nicht zu der Sorte gehörst, die jemanden schikaniert, weil sie subjektive Eindrücke misintepretiert.
Und wieder gehst du NICHT darauf ein, wie DEIN Verhalten dazu beiträgt. Sehr elegant umschifft. Insbesondere der Twist mit „ob du nicht zu der Sorte gehörst, die jemanden schikaniert, weil sie subjektive Eindrücke missinterpretiert“ gefällt mir. Lenkt aber nur davon ab, dass du selbst dein Verhalten nicht reflektierst und dass du selbst nur der Meinung bist, dass du seit Jahren und überall Mobbing erfährst.
Btw.:
Was macht man, wenn ein OA möchte, dass man einen Studenten „mobbt“? Man sagt „Nein, lieber Oberarzt, das mache ich nicht, ich halte das nicht für gerechtfertigt.“ Wo ist da jetzt Mobbing?
Wenn jemand von irgendwem verleumdet wird, fragt man sich erst einmal, WARUM das so ist. Und wenn man gescheit dokumentiert hat, entbehrt die Behauptung ja auch jeglicher Grundlage und lässt sich im Gespräch mit Pflege und OA problemlos ausräumen.
Ergo...