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ehem-user-31-01-2020-1555
30.10.2019, 20:11
Hallo, ich wollte fragen, ob mir evtl jemand von euch

Ich habe zu, ersten Mal im Leben wohl eine klassische Depression. Obwohl ich am Ende meines Studiums stehe stelle ich alles infrage und überlege fast, ob ich abbrechen soll. Das möchte ich aber irgendwie auch nicht, da ich bis jetzt immer gut zurechtkam. Musste nichts wiederholen, bin aber kein 1ser Kandidat. In meinen Famulaturen habe ich nicht viel Praktisches gelernt und die Assistenzärzte dort haben auch viele Fehler gemacht. War auf dem Land und nicht in der Top-Uniklinik .Jetzt wird im Examen genau das geprüft, klinische Kompetenz, was ich nicht habe. Überlege schon, ob es überhaupt Sinn macht für das Examen zu lernen, oder ob ich mir professionelle Hilfe hole.

Kennt ihr Leute, die im Studium ähnliche Probleme hatten und an wen man sich wenden könnte? Oder weitere Famulaturen?

Trendafil
30.10.2019, 20:16
du musst dich nicht zu tode famulieren.

Die klinischen kompetenzen, die abgefragt werden, sind entweder sehr banal oder so speziell, dass auch ein medilearn-Dozent, sich irrt.
Würde dir vorschlagen, es zu probieren.
Es fielen zwar mehr durch als noch vor einem Jahr, aber der Prozentsatz an sich ist ja gottseidank immer noch niedrig (4%)

edit:
Hein81, wenn dich die Kommentare (denke du beziehst dich da auch viel auf meinen Post im Examensthread) hier so sehr verunsichern, möchte ich das jetzt doch etwas relativieren, um dir die Panik zu nehmen:

Ja, das Examen war schwer.
Aber zu Bestehen ist es auf jeden Fall.

Das Problem, warum sich hier so viele aufregen ist, dass das was teilweise gefragt wurde, schlicht und ergreifend kaum erlernbar ist. Dieser Anteil an schwammigen Fragen, die sich als ''klinische Kompetenz'' schimpfen, ist aber auch nicht allzu hoch. Sprich man kriegt trotzdem mindestens seine 60% durch Basicfragen. Nur wenn man eben eine gute Note angestrebt hat, da man sich Tage und Nächte um die Ohren geschlagen und sau viel Zeit in den Mist investiert hat, flog man auf die Nase, wenn man kein Glück im Raten hatte.

Es wurde zum Beispiel gefragt, ab wann eine Frau ihr Baby nach Proporfolgabe wieder stillen darf.
Sowas findest du nicht bei Amboss.
Vielleicht hattest du genau sowas in einer Famulatur. Vielleicht aber auch nicht. Und dann begann eben das große Raten.

Du hast ja jetzt einen großen Vorteil: du hast jetzt zwei Examina zum Üben, die in diesem Stil sind. Und du weißt, ob der Bedeutung der vom IMPP mitgeteilten Fächerverteilung.
Auch kannst du ja aus den Beiträgen entnehmen, dass es sinnvoll ist, sich Befunde zu merken, die eine Diagnose SICHERn, um nicht auf Distraktoren reinzufallen.

Damit bist du schon mal wesentlich besser aufgestellt, als wir oder die Leute aus F19.

Das wird schon!

Die 1 wird halt ne ziemlich krasse Challenge, falls du diese anstrebst...

ehem-user-31-01-2020-1555
30.10.2019, 21:12
Vielen Dank Trendafil,

dass hört sich gar nicht so negativ an. Die Frage mit dem Propofol ist natürlich unverschämt vom IMPP. Da ich kein kompetetives Fach anstrebe, lege ich es nicht auf eine Topnote an. Ich will aber bestehen und das auch gerne beim ersten mal. Die 4% Misserfolgsquote ist natürlich höher, aber noch im Rahmen. Solange man aber mit Ambosswissen (OHNE auf Lücke gelernt zu haben) mit relativer Sicherheit bestehen wird, bin ich zufrieden. Mich ärgert nur diese IMPP-Taktik, zumal es bei F19 eine konstruktive Kritik in vom BVMD an das IMPP gab. Und jetzt bei H19 ist das Ganze ja schlechter anstatt besser geworden. Werde mir die „neuen Examen“ mal sehr genau ansehen. Raten ist ne unsichere Sache :)

Markian
30.10.2019, 22:44
Hein81 jede Minute, die du dir ums Examen Sorgen machst, ist eine verschwendete. Du wirst das zu 100% bestehen, wenn du dich an den 100 Tagelernplan hälst. Mach dir nicht zu viel Druck. Bei uns an der Uni gibts echt einige Chaoten und die haben es trotzdem alle geschafft. Die beim IMPP kochen auch nur mit Wasser

McLaren422
30.10.2019, 23:51
solltest du wirklich ne "klassische Depression" haben würde ich mir erst mal ärztliche Hilfe suchen. Oder genauer gesagt: Geh mal zur studentischen psychologischen Beratungsstelle und schilder dene deine Situation. Es ist wichtig abzuklären ob es nur ne Phase ist (depressive Verstimmung) oder wirklich ne richtige Depression. Bei letzterer brauchst du dringend ärztliche Hilfe. Dazu gehören auch, wie bei dir, Zukunftsängste und Versagensängste. Mit ner waschechten Depression würde ich keineswegs ins M2 gehen, auch die Vorbereitung macht dann keinen Sinn, weil das dann ziemlich sicher nichts wird. Klingt hart, ist aber so.

Also: Bevor du dir über Lernstrategien etc Gedanken machst und wie das alles werden soll, würde ich erst mal die Psyche abklären lassen und dann weitersehen. Du bist definitiv damit nicht alleine! Ne depressive Phase hat so ziemlich jeder Student mal, v.a. die Mediziner und auch richtige Depressionen sind alles andere als selten. Deshalb lieber rechtzeitig reagieren!

Das hört sich jetzt alles vllt etwas hart an, aber ich habs miterlebt, wie es ist, wenn man so ne Krankheit hat und ne große Prüfung schreiben will (ich selber war nicht betroffen, aber jemanden, den ich sehr gut kenne). Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft und bin für weitere Tipps offen. :)

PS: Bestehen ist eigentlich kein Problem, mit Amboss und viel kreuzen ist das ziemlich sicher drin. Wenn du aber z.B. ne 2 willst, könnte das ne große Herausforderung werden. An die 1 würde ich lieber gar nicht denken.^^

ehem-user-31-01-2020-1555
31.10.2019, 00:47
Vielen Dank für eure Tips, die bauen mich schon wieder auf. Werde gucken wie es mit dem Lernen klappt, Anmeldung hat ja noch Zeit

McLaren422
31.10.2019, 01:01
das ist ein gutes Zeichen. Wenn man dich aufbauen kann, hast du keine "klassische Depression", sondern bist nur einfach depressiv verstimmt. Das sind wir alle mal :)

davo
31.10.2019, 06:15
Es wäre echt völlig unsinnig abzubrechen. Nur 0,9% der Referenzgruppe sind durchgefallen! Das ist völlig vernachlässigbar. Dein Ziel, beim ersten Mal zu bestehen, wirst du also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch erreichen. Es wurde dieses Mal zwar beispiellos viel gejammert, und ja, die Ergebnisse sind tatsächlich nochmal etwas schlechter als zuletzt, aber am Ende besteht ja trotzdem fast jeder. Die, die bisher wahrscheinlich eine Eins geschafft hätten, haben halt diesmal vielleicht nur 87%, und die, die bisher wahrscheinlich eine Zwei geschafft hätten, haben halt diesmal vielleicht nur 75% - so what? Kümmert doch überhaupt niemanden.

Und in Famulaturen auf dem Land lernst du im Durchschnitt sicher deutlich mehr als in der Uniklinik. Das nur am Rande.

Am sinnvollsten ist es IMHO, sich nicht in diesen teilweise schon recht pathologischen Hass auf das IMPP reinzusteigern, sondern einfach zu akzeptieren, dass sich die Examen geändert haben, die Zeit statt fürs Ärgern lieber zu nutzen um das Leben zu genießen und um zu lernen. Dann wirst du ganz bestimmt auch bestehen, und deiner Psyche wird es gut tun.

Fürs Examen sollte man IMHO stets im Hinterkopf behalten, dass es um die wahrscheinlichste Lösung geht. Nicht darum, was um drei Ecken eventuell auch stimmen könnte, oder was laut einer einzigen Studie eventuell auch gemacht werden könnte. Sondern um den Regelfall. Keep it simple.

Markian
31.10.2019, 09:43
davo schon mal überlegt Pressesprecher beim IMPP zu werden? Kannst das wirklich gut. Aber Spaß mal beiseite. Es ist nahezu unmöglich durchzufallen, wenn man sich an den Plan hält und den auch durchzieht. Kreuz doch mal ein Examen am Wochenende. Ich wette mit dir du wirst so bei 55-60% landen. Das nimmt dir vielleicht etwas den Druck. Bitte nicht abbrechen, du ziehst das jetzt noch das eine Jahr bis zum Abschluss durch und wenn du dann gar nicht als Arzt arbeiten willst gibt es genug Möglichkeiten. Ich hab mir immer gedacht zur Not mach ich KJP oder Psychiatrie. Da liegt der Schwerpunkt des ärztlichen Arbeitens meist ganz wo anders.

davo
31.10.2019, 09:46
Fällt dir nicht auf, dass du eigentlich genau dasselbe schreibst wie ich? Nur dass ich deine Anti-IMPP-Hysterie nicht teile :-p Wahrscheinlich wirst du in einem Jahr auch nur noch darüber lachen, wie sehr du dich da reingesteigert hast...

Markian
31.10.2019, 15:28
Ich kann da sehr wohl jetzt schon drüber lachen, ich bin meinem Ergebnis auch trotzdem zufrieden. Macht einfach auch Spaß mal bisschen zu schimpfen und die Übertreibungen sind eben ein stilistisches Mittel. Brauchst das nicht alles so ernst nehmen, was ich sage. Finde es auch jetzt amüsant, dass du halt 1:1 IMPP Floskeln von dir gibst, obwohl du das Examen weder geschrieben, noch gesehen hast. Ich schätze deine Beiträge sehr davo, versteh mich nicht falsch, denke nur du solltest dir das Examen erstmal genau anschauen, bevor du denkst deine Kommentare sind auch richtig. Das kannst du nämlich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen.

Um nochmal auf den TE zurückzukommen, du kannst mir gerne eine PN schreiben ich teil gerne meine ANKI Karten mit dir und den Teil meiner Aufschriebe, wenn dich das ein bisschen beruhigt. Das Examen ist jetzt halt anders, aber ihr werdet sicher darauf besser vorbereitet sein als wir, so dass es sich bestimmt in 3-4 Examen wieder auf dem Status quo einpendelt. Kann das echt verstehen, dass man mal einen Durchhänger hat und denkt man ist für alles zu doof oder schlecht. Aber der Plan hat sich (zumindest fürs Bestehen) über Jahre bewährt. Also mach dir da keine Sorgen, man denkt immer es steht ein Monster vor einem, aber man hat auch das richtige Rüstzeug um ihm entgegen zu treten. Ich würde es an deiner Stelle nicht rauszögern, nach dem Examen wirst du dich total befreit und gut fühlen.

Rettungshase
31.10.2019, 15:51
Schau dir fürs Examen vielleicht noch mal die Begrifflichkeit und Definition von Depressionen an....

pashtunwali
01.11.2019, 19:31
Schau dir fürs Examen vielleicht noch mal die Begrifflichkeit und Definition von Depressionen an....

super sinnvoller beitrag izz da ....

Ichibald
01.11.2019, 20:04
Schau dir fürs Examen vielleicht noch mal die Begrifflichkeit und Definition von Depressionen an....

Ist es klug eine depressive Verstimmung nicht ernst zu nehmen?

Rahmspinat
01.11.2019, 20:30
Ist es klug eine depressive Verstimmung nicht ernst zu nehmen?

Der User schreibt von Depressionen. Das, was er als Depressionen empfindet, entspricht aber keiner und ist zudem purer Hohn gegenüber wirklich depressiven Menschen.

ehem-user-31-01-2020-1555
01.11.2019, 21:24
Ich bin sicherlich nicht suizidgefährdet, aber tiefe Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und negative und pessimistische Zukunftsperspektiven habe ich sicherlich. Noch nicht seit einem halben Jahr aber seit mindestens 2:Wochen. Nennen wir es depressive Verstimmung. Das ich nicht mit den depressiven Patienten in stationärer Behandlung die länger als 1 halbes Jahr betroffen sind vergleichbar bin, ist mir klar. Mir liegt es fern, irgendwelche schwer erkrankte Leute zu diskreditieren
Aber es gibt anscheinend genug Leute in ähnlicher und schlimmerer Situation.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/71883/Medizinstudium-Depressionen-und-Suizidgedanken-haeufiger-als-in-Allgemeinbevoelkerung

Ichibald
01.11.2019, 22:19
Der User schreibt von Depressionen. Das, was er als Depressionen empfindet, entspricht aber keiner und ist zudem purer Hohn gegenüber wirklich depressiven Menschen.

Empathie?

pashtunwali
01.11.2019, 22:19
Der User schreibt von Depressionen. Das, was er als Depressionen empfindet, entspricht aber keiner und ist zudem purer Hohn gegenüber wirklich depressiven Menschen.

Mein Gott es können wirklich nur Mediziner so unsensibel sein ... dem User gehts zur Zeit einfach scheisse und er braucht nen Ratschlag! Da muss man sich jetzt nicht an Definitionen festklammern und „purer Hohn gegenüber wirklich depressiven“ kann man hier auch nicht draus lesen ist doch lächerlich

McLaren422
01.11.2019, 23:13
Ich bin sicherlich nicht suizidgefährdet, aber tiefe Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und negative und pessimistische Zukunftsperspektiven habe ich sicherlich. Noch nicht seit einem halben Jahr aber seit mindestens 2:Wochen. Nennen wir es depressive Verstimmung. Das ich nicht mit den depressiven Patienten in stationärer Behandlung die länger als 1 halbes Jahr betroffen sind vergleichbar bin, ist mir klar. Mir liegt es fern, irgendwelche schwer erkrankte Leute zu diskreditieren
Aber es gibt anscheinend genug Leute in ähnlicher und schlimmerer Situation.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/71883/Medizinstudium-Depressionen-und-Suizidgedanken-haeufiger-als-in-Allgemeinbevoelkerung

Ich denke auch, dass depressive Verstimmung hier eher passt. Pass aber trotzdem bitte auf und hol dir professionelle Hilfe, wenns nicht irgendwann besser ist. Wie gesagt, viele sind mal schlecht drauf, antriebslos und haben negative Zukunftsperspektiven.

Wenn du aber in einem Medizinerforum was von "klassischer Depression" schreibst, werden manche hellhörig und reagieren eben so wie in diesem Thema, weil wir in der Regel durch unsere Vorlesungen/Selbststudium die klassische Depression von einer depressiven Verstimmung unterscheiden können. Da werden halt manche dann etwas pissig (vllt weil sie auch schon mit richtig Depressiven zu tun haben/hatten?) Is jetzt aber absolut kein Vorwurf an dich. ;)


Mein Gott es können wirklich nur Mediziner so unsensibel sein ... dem User gehts zur Zeit einfach scheisse und er braucht nen Ratschlag! Da muss man sich jetzt nicht an Definitionen festklammern und „purer Hohn gegenüber wirklich depressiven“ kann man hier auch nicht draus lesen ist doch lächerlich

Wir sind hier in einem Medizinerforum und die Leute haben nun mal ein anderes Vorwissen hier. Und der Unterschied zwischen "zur Zeit scheiße gehen" und "klassischer Depression" ist riesengroß. Ich mache dem Themenersteller keinen Vorwurf, aber wenn ich im Alltag jemanden jammern höre, der meint, einen Depression zu haben, obwohl er ganz klar keine hat, kann ich auch mal etwas deutlicher werden und das hat seine Gründe. ;)

rafiki
02.11.2019, 06:44
Die Begriffe der depressiven Verstimmung oder klassischen Depression sind unspezifisch und nicht sinnvoll. Eine depressive Störung kann von leichter Ausprägung, die keiner Behandlung bedarf bis hin zu schwersten vital-bedrohlichen Zuständen reichen, eben wie bei anderen Krankheitsbildern auch. Und wenn es einigen "mal scheiße" ging, kann das durchaus bereits eine depressive Störung gewesen sein (ca. 30% Jahresprävalenz für psych. Störung in der Bevölkerung). Entscheidend sind Leidensdruck und Beeinträchtigung des Alltagslebens über einen bestimmten Zeitraum.