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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie überleb ich den Nachtdienst



Medibini
01.12.2019, 14:53
Hallo zusammen,
ich hab die Suchfunktion genutzt aber kein entsprechenden Thread gefunden.
Habt ihr Tipps und Tricks um den Nachtdienst gut zu überstehen? Insbesondere den ersten?
Für mich steht morgen der aller erste Nachtdienst an und ich bin total panisch 😱
Vielen Dank schonmal vorab.

mary-09
01.12.2019, 15:02
Den z.B.: https://www.medi-learn.de/foren/archive/index.php/t-27932.html

Welches Fach machst du denn?

Medibini
01.12.2019, 18:41
Innere 🙈

pashtunwali
01.12.2019, 18:57
viel erfolg! zur not immer an die erfahrene schwester halten...

geisterhome
01.12.2019, 18:58
Auch mal paar Sachen aussitzen, bis zum Morgen schaffen es die Meisten. Und ohne Scheu den HG anrufen, grade am Anfang muss der das tolerieren, wenn auch vllt. missmutig. Ich habe in den ersten Diensten Sachen gesammelt und nicht bei jeder Kleinigkeit angerufen, wenn ich dann 2-3 Fragen hatte kam der Anruf.

Zehner
01.12.2019, 19:03
Da gibts in o.g. Thread ja wirklich viele Sachen.

Von mir ein paar kurze Gedankenanstöße:

- Alle wichtigen Telefonnummern parat haben (z.B. hinterm Namensschild). Bei dir sicherlich: Dein Hintergrund, Dienstarzt Anästhesie, Dienstarzt Intensivmedizin, Dienarzt Chirurgie, Reanimation, und ggf. weitere
- Du solltest die Stationen kennen. Also wissen, wo welche Utensilien liegen (z.B. Viggos), wo der Notfallwagen ist, wo du die Pflege findest, etc.
- Wichtige Algorithmen nochmal vorher veranschaulichen wie z.B. ALS.
- Wisse, was du kannst und was du nicht kannst und wo du dann Hilfe holen kannst (z.B. für eine notwendige ZVK Anlage)
- Bereite dich auf eine schnelle Informationsbeschaffung vor. Mir half z.B. öfter mal die Amboss-App im Arztmodus ;-)
- Je nach Workload (also wenn zu erwarten ist, dass du die Nacht durcharbeitest) auch eine Reserve haben, wenn du sehr müde bist, wie z.B. Instant Kaffee

Letztlich: Man hat sehr viel Respekt vorm ersten Dienst, aber es geht am Ende doch viel besser als mans selber erwartet. Aus dem persönlich Kreis kenne ich niemanden, der am ersten Nachtdienst verzweifel ist. Und mit der Zeit wirst du viel entspannter und alles ist doch viel einfacher :-) Und zögere nicht, deinen Hintergrund anzurufen, wenn du nicht sicher bist bei wichtigen Entscheidungen.

Rettungshase
01.12.2019, 21:59
Pfoten weg von ungesundem Essen (auch, wenn die gemeinsame Pizzabestellung noch so verlockend ist).
Nachts um 4 friert man wahnsinnig gern; hab was zum Unterziehen dabei.

freak1
01.12.2019, 22:19
Pfoten weg von ungesundem Essen (auch, wenn die gemeinsame Pizzabestellung noch so verlockend ist).

Das ist zwar auf lange Sicht ein guter Tipp, aber wenn man Angst vor dem ersten Dienst hat sollte der Tipp wohl eher lauten:

Iss, sobald du Zeit dafür hast. Du weißt nicht ob du später nochmal dazu kommst.

Miss_H
02.12.2019, 06:36
Pfoten weg von ungesundem Essen (auch, wenn die gemeinsame Pizzabestellung noch so verlockend ist).
Nachts um 4 friert man wahnsinnig gern; hab was zum Unterziehen dabei.
Tut mir Leid, aber was ist das denn für ein Tipp für den ersten Nachtdienst? Man nimmt doch nicht zu, weil man im ersten Dienst eine Pizza bestellt. Es soll sogar Leute geben, die trotz regelmäßiger Pizzabestellung abnehmen! Und so ein Inneredienst ist auch anders als ein Anädienst von der körperlichen Aktivität.

Milana
02.12.2019, 07:25
Mittlerweile hast du es hoffentlich gut überstanden!
Ich persönlich finde es ja im Gegenteil total wichtig beim gemeinsamen Bestellen dabei zu sein. Ich habe in jedem Nachtdienst gemeinsam mit meinen Pflegekolleg/innen Pause gemacht, die öfters mal einmal pro Block in der letzten Nacht bestellt haben. Klar, ich versorge nur 3 Stationen, da geht das im Wechsel immer mit denen zu essen. Aber gut fürs Miteinander und die Stimmung (im Team und meine eigene ohne was richtiges zu essen werde ich nämlich so ca. ab 2 Uhr ziemlich grantig ;-) ) ist es allemal.
Viel gefährlicher als die halbe Pizza ist da eher die Flut an Merci und Haribo.

Rettungshase
02.12.2019, 21:29
@ Miss_H:
Kann ja jeder halten, wie er will. Das war lediglich das, was ich für meine Nachtdienste als wichtig empfinde und neue Routinen haben sich schnell mal eingeschlichen...
Wenn man es allerdings schafft, von 1000kcal Lieferpizzen abzunehmen: Chapeau!

Ganz gelegentlich bestelle ich zwar auch mit, aber ich merke, wie mich Fast Food Bestellessen müde und träge werden lässt; dafür hab ich dann nach 3 Stunden aber auch wieder richtig Hunger, wenn die schnellen Kohlehydrate weg sind.
Dazu kommt, dass ich manchmal für einen Korridor von 15 min Zeit habe zu essen. Wenn dann die Pizza noch nicht geliefert worden ist, hab ich halt Pech, weil ich ab dann nur noch renne und erst mal keine Zeit mehr habe zu essen.

Es kommt im Übrigen immer auf die Klinik und das Dienstmodell an. Kilometergeld würde sich - je nach Dienstgruppe - auch bei mir als Anästhesist gelegentlich schon lohnen ;)

Miss_H
03.12.2019, 17:13
Ich finde es seltsam jemandem mit Sorgen vor dem ersten Nachtdienst zu empfehlen wenig zu essen. Jemand wird nicht wegen seinem ersten Dienst zunehmen. Jemand der sich nicht konzentrieren kann, weil er nix gegessen hat sondern lieber noch eine Lage Klamotten anzieht, den möchte ich nicht als Arzt haben.
Solche Empfehlungen sind für mich ein Alarmsignal, aber das hatte ich bereits schon in anderen Threads erwähnt.

escitalopram
03.12.2019, 17:26
Äh... Sie hat doch niemandem empfohlen, wenig zu essen. Sondern von ungesundem Essen die Finger zu lassen. Handhabe ich auch so und finde ich ganz und gar nicht verkehrt.

Viele Kollegen trinken massenweise Cola, essen Chips und Pizza nachts. Dass man das nicht empfiehlt, sollte jetzt gerade Ärzte nicht wundern...

][truba][
03.12.2019, 17:59
Bin absolut bei Rettungshase.
Gut, als Tipp für den ersten Nachtdienst jetzt vielleicht an letzter Stelle aber es bleibt ja nicht der letzte und letztlich ist es definitiv zu empfehlen nicht so viel scheiße zu essen (und das kommt im Krankenhaus sehr oft vor).

Ich hab immer was selbst gemachtes dabei und esse trotzdem zT mit den Kollegen. Du bist was du isst und letztlich macht Junk food auch müde (mich zumindest).

Also, als Tipp für den ersten Nachtdienst eher zuletzt aber aufs Berufsleben gerechnet ist das definitiv ein Tipp den ich unter die Top5 bringen würde.

Kandra
03.12.2019, 19:02
Der Tipp, immer dann zu essen, wenn man die Gelegenheit hat, ist imo viel wichtiger als die Frage, was man so isst.
Ich mache den Fehler auch immer wieder, setze mich mit der Pflege zu deren Pause hin, esse aber noch nichts, weil ich noch zu wenig Hunger habe und meine Schicht am Wochenende (12h) zu dem Zeitpunkt auch noch 8h geht. Und was passiert dann? Ich renne stündlich in die NA, habe zwischenzeitlich noch Kinder auf ITS anzuschauen und esse genau nie.
Deswegen muss man essen, wann immer man die Gelegenheit hat und deswegen sind Gummibärchen für mich essenziell überlebenswichtig im Nachtdienst..

][truba][
03.12.2019, 19:15
Ah, das hab ich inzwischen gelernt.
Ich esse wenn ich Hunger hab. Dann warten die eben alle mal 20 Minuten. Darauf kommt es dann auch selten an.

freak1
03.12.2019, 19:17
Das kommt halt auch stark auf die Fachrichtung an. Ich kann den Stroke oder traumatischen/internistschen SR im CT nicht 20min ignorieren. :-))

agouti_lilac
03.12.2019, 19:28
Ich habe immer eine Packung ungesalzene Nüsse mit. Kann man auch mal kurz zwischendurch futtern, leicht zu transportieren, müssen nicht gekühlt werden und haben eine hohe Energiedichte.

Fr.Pelz
03.12.2019, 20:26
Also das Wichtigste, was man mir vor dem ersten Dienst beigebracht hat, ist tatsächlich sich auch mal eine Pause zu nehmen. Wenn es gerade keinen lebenswichtigen Notfall gibt, muss man sich irgendwann auch mal 20min hinsetzen und ausruhen, ob man dabei jetzt isst, oder nicht. Es ist ja Bereitschaftsdienst, in dem man nicht 100% arbeiten kann, darf und soll.

Aber essen ist natürlich wichtig. Ich versuche da schon irgendwie den normalen Rhythmus beizubehalten und nach 21 Uhr nichts mehr zu essen, weil ich das zu Hause auch nicht mache und ich nicht noch mehr Durcheinander in meinen Biorhythmus bringen will. Und klar, essen mit den Kollegen und/oder Pflege ist oft gut, weil man nochmal einiges mitkriegt. Ich für mich finde es aber manchmal auch weniger erholsam, irgendwelchen Tratschgeschichten zuhören zu müssen, je nach Dienstmannschaft esse ich dann doch lieber allein. Und ich nehme mir immer etwas mit, meist nehme ich mir am Vorabend eine Stunde Zeit um etwas Gesundes zu kochen, Salat zu schnibbeln etc. Gerade weil man Dienst hat, muss man ja nicht seinen Körper mit Fertigzeugs traktieren.