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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Löhne steigen um 3%, und bei euch?



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arbeiter79
10.12.2019, 10:19
Verschiedene Medien berichten heute über dieses Thema:

https://www.welt.de/newsticker/news1/article204181602/Tarife-Tarifloehne-in-Deutschland-steigen-2019-im-Schnitt-um-drei-Prozent.html

Wie sieht es bei euch bzw. bei Ärzten aus? Bei dem Klinikkonzern für den ich tätig bin waren es 2019 2,1% und 2020 werden es 1(!) pralles Prozentchen sein. Wenn man Statistiken bemüht ist der Lohnanstieg in unserer Berufsgruppe seit Jahren unterdurchschnittlich:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75731/umfrage/entwicklung-der-bruttoloehne-in-deutschland/

Woran liegt's?

tarumo
10.12.2019, 15:02
Woran liegt's?

-teils uninformierte Avertebraten, die sich zudem noch gegeneinander ausspielen lassen, siehe auch die Diskussion zur Landarztquote
-eine "Gewerkschaft", die ungeniert mit der Gegenseite paktiert und auch sonst keine Gelegenheit ausläßt, die Einkommen zu drücken, vom AiP in den 1980ern angefangen bis zum aktiven Eintreten GEGEN verschärfte Zuzugs-Regelungen für Nicht-EU-Ärzte 2019...sinngemäß gilt das auch für die KVen
-absolutes politisches Desinteresse (wenn nicht sogar offene Feindseligkeit), ist halt keine Schlüsselbrache, bzw. ist ja im DRG-System eine Rendite fast nur durch Einsparung am Personal zu realisieren (Ärzte und Pflege gleichermaßen)
-und last but non least ein schneeballartig organisiertes und dysfunktionales GKV-System, in dem mehr Verwalter als Ärzte Ressourcen fressen und die Patienten zur unbegrenzten, kostenlosen Inanspruchnahme ermuntert werden. Bei gedeckelten Kosten ist klar, wer die Zeche dafür zahlt. Alleine mit den Kosten für völlig sachfremde "Berufseinsteiger-Bewerbertrainings" ließen sich sicher mehrere Landarztpraxen finanzieren. Hinzu kommt der wiederholte Griff der Politik in die Sozialkassen, von der Wiedervereinigung bis zur Migrationskrise, weil sich da die Milliarden so schön verschleiern lassen.

Und jetzt hole ich Popcorn

Evil
10.12.2019, 18:26
Wie üblich bei tarumo etwas übertrieben (und deswegen der Sache nicht unbedingt dienlich), grundsätzlich hat er aber Recht.

milz
10.12.2019, 20:42
Etwas Flexibilität bei der Stellensuche vorausgesetzt muss man sich als fähiger FA in Zeiten des Ärztemangels nicht mit Tariflöhnen abspeisen lassen. Es gibt immer Verhandlungsspielraum.

tarumo
11.12.2019, 16:28
Etwas Flexibilität bei der Stellensuche vorausgesetzt muss man sich als fähiger FA in Zeiten des Ärztemangels nicht mit Tariflöhnen abspeisen lassen. Es gibt immer Verhandlungsspielraum.

Ganz genau. Das heißt im Umkehrschluss, daß die Tariflöhne schlicht unter Marktwert verhandelt sind, was man in Zeiten des Ärztemangels auch erst mal schaffen muß. Womit wir dann wieder bei Punkt 2 meines Postings wären.

Da es hier auch nicht darum geht, wie sich andere Branchen so schlagen (die beste Regierung aller Zeiten, spätestens die nächste, arbeitet ja auch gerade dran, daß die Automobilbilindustrie demnächst auch nur noch mit Plus 1 % ins Rennen geht):

BAT AOK: 2018 plus 3%, 2019 plus 2,9% , 2020 wird man sehen... ( jeweils bei 13 oder sogar 14 Monatsgehältern). Wenn sich erst mal 120.000 SoFas an den eingezahlten Beiträgen solcherart gütlich getan haben, ist doch klar, daß man Ende für die Pflege und den ärztlichen Dienst nur noch Brosamen abfallen...

geisterhome
15.12.2019, 15:35
Ganz genau. Das heißt im Umkehrschluss, daß die Tariflöhne schlicht unter Marktwert verhandelt sind, was man in Zeiten des Ärztemangels auch erst mal schaffen muß. Womit wir dann wieder bei Punkt 2 meines Postings wären.

Da es hier auch nicht darum geht, wie sich andere Branchen so schlagen (die beste Regierung aller Zeiten, spätestens die nächste, arbeitet ja auch gerade dran, daß die Automobilbilindustrie demnächst auch nur noch mit Plus 1 % ins Rennen geht):

BAT AOK: 2018 plus 3%, 2019 plus 2,9% , 2020 wird man sehen... ( jeweils bei 13 oder sogar 14 Monatsgehältern). Wenn sich erst mal 120.000 SoFas an den eingezahlten Beiträgen solcherart gütlich getan haben, ist doch klar, daß man Ende für die Pflege und den ärztlichen Dienst nur noch Brosamen abfallen...

Muss man ja auch nur wieder ein Land im Nahen Osten destabilisieren und als angenehmer Nebeneffekt kommt auch wieder eine Welle von flüchtenden Medizinern nach Deutschland. Die sind dann auch schon froh das aufs Krankenhaus während der Arbeit keine Bombe fällt, paar Prozente sind denen völlig egal. Alternativ ist kann die EU auch nochmal Richtung Osten erweitert werden.

Ach wie wir doch alle von den gut ausgebildeten zuwanderungswilligen Fachkräften profitieren.

daCapo
30.12.2019, 08:28
ich verstehe die Kritik von tarumo, die Organisation von GKV und KV und Ärztekammer sind verbesserungswürdig.
Ärztemangel (und Pflegemangel) gäbe es nicht in dem Maße, wenn die öffentlichen Gelder noch sinnvoller eingesetzt würden.
z.B. weniger Krankenhäuser, die Leistungen mit geringen Fallzahlen anbieten, Reduktion der Krankenhausbetten aus ein normales Maß, Wegfall von unnötigen stationären Behandlungen.
Die Krankenhausplanung übernimmt hierbei leider die (Regional-)Politik, und Schließung eines regionalen KH ist maximal unpopulär.
Auch ist die Facharztweiterbildung in Deutschland, naja noch in Teilen zu verbessern. Einerseits ist es schön, dass jeder den Facharzt seiner Wahl machen kann ohne jegliche Prüfung, andererseits sollte doch die Politik daran interessiert sein eine Bedarfsplanung vorzusehen. z.B. einfacher Zugang zur Allgemeinmedizin.

hinzukommen

a) altruistische Ärzte, die gerade in jungen Jahren bereit sind zur Ausbeutung
b) einfacher Zugang für ausländische Ärzte, offensichtlich gefördert durch die ÄK. Das andere Modell sind die USA, wo der Zugang meiner Ansicht nach absichtlich sehr schwer gehalten wird. Meiner Erfahrung nach sind die dezentralen ÄK in Deutschland bei den fachlichen Prüfungen und Sprachprüfungen zum Teil zu entspannt. Manche Kollegen verstanden maximal 10%, menschlich sehr nett, aber für die Arbeit war das schwierig.

Ich hoffe sehr, dass im Jahr 2020 endlich elektronische Zeiterfassung und auch Bezahlung der Arbeit irgendwann erfolgt.
Toll wäre es auch, wenn Opt-Out und ähnliches nicht mehr nötig wäre.

tarumo
30.12.2019, 08:55
b) einfacher Zugang für ausländische Ärzte, offensichtlich gefördert durch die ÄK. Das andere Modell sind die USA, wo der Zugang meiner Ansicht nach absichtlich sehr schwer gehalten wird. Meiner Erfahrung nach sind die dezentralen ÄK in Deutschland bei den fachlichen Prüfungen und Sprachprüfungen zum Teil zu entspannt. Manche Kollegen verstanden maximal 10%, menschlich sehr nett, aber für die Arbeit war das schwierig.
.

Und jetzt die Preisfrage: was hält die Löhne und damit die Arbeitsplatzattraktivität hoch? Na? Gilt im übrigen auch für die Pflege und auch andere Branchen, es ist z.B. völlig unvorstellbar, daß die "Long haul" Trucks inneramerikanisch von "importierten" Mittelamerikanern zu Dumpinglöhnen gesteuert werden. In ´schland dagegen....

Im übrigen haben die ÄK und Berufsverbände das Problem durchaus erkannt, auf dem letzten Ärztetag hat sich aber der MB (!) quergelegt und das verpflichtende Staatsexamen für nicht-EU-Ärzte abgelehnt. Ich weiß nicht, in wessen Interesse und Auftrag das erfolgte, im Interesse der zahlenden Mitglieder war das sicher nicht...





Ich hoffe sehr, dass im Jahr 2020 endlich elektronische Zeiterfassung und auch Bezahlung der Arbeit irgendwann erfolgt.
Toll wäre es auch, wenn Opt-Out und ähnliches nicht mehr nötig wäre.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Tatsächlich hat sich der MB schon in den ersten "eigenen" Tarifrunden ab 2005 (also vor 15 Jahren!) bereits der "Zeiterfassung" und "weitgehender Bezahlung der Arbeit" gerühmt. Rausgekommen sind stets irgendwelche Wischiwaschiregelungen, die sich bis zum heutigen Tag fortsetzen, siehe die VKA-Diskussion.

In dem Moment, wo es überhaupt schon um "Bezahlung der geleisteten Arbeit" geht (was eigentlich selbstverständlich sein sollte) hat man doch schon verloren. Kein Fluglotse und kein Pilot würde Minusstunden für nächtliches Arbeiten akzeptieren, bloß weil (vielleicht) weniger los ist als tagsüber...

daCapo
30.12.2019, 09:11
Im übrigen haben die ÄK und Berufsverbände das Problem durchaus erkannt, auf dem letzten Ärztetag hat sich aber der MB (!) quergelegt und das verpflichtende Staatsexamen für nicht-EU-Ärzte abgelehnt. Ich weiß nicht, in wessen Interesse und Auftrag das erfolgte, im Interesse der zahlenden Mitglieder war das sicher nicht...




Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Tatsächlich hat sich der MB schon in den ersten "eigenen" Tarifrunden ab 2005 (also vor 15 Jahren!) bereits der "Zeiterfassung" und "weitgehender Bezahlung der Arbeit" gerühmt. Rausgekommen sind stets irgendwelche Wischiwaschiregelungen, die sich bis zum heutigen Tag fortsetzen, siehe die VKA-Diskussion.

In dem Moment, wo es überhaupt schon um "Bezahlung der geleisteten Arbeit" geht (was eigentlich selbstverständlich sein sollte) hat man doch schon verloren. Kein Fluglotse und kein Pilot würde Minusstunden für nächtliches Arbeiten akzeptieren, bloß weil (vielleicht) weniger los ist als tagsüber...

Daher will ich auch nicht mein ganzes Leben im öffentlichen Dienst bleiben, und hochwahrscheinlich auch nicht an der Uniklinik bleiben (aber zumindest bis zum neuen Tarifabschluss Uniklinik Ärzte). Für Familienplanung und berufliche Sicherheit nicht so toll.

tarumo
30.12.2019, 09:17
Daher will ich auch nicht mein ganzes Leben im öffentlichen Dienst bleiben, und hochwahrscheinlich auch nicht an der Uniklinik bleiben (aber zumindest bis zum neuen Tarifabschluss Uniklinik Ärzte). Für Familienplanung und berufliche Sicherheit nicht so toll.

Fiel das Zitat von Prof. Dr. I aus. F. am M. nicht auf dem gleichen Ärztetag, wo er sinngemäß und keineswegs verschämt äußerte, daß in Deutschland "gute Ärzte" gefälligst keine Familie zu haben haben? Medialer Aufschrei = gleich Null....

Übrigens geben genau solche Figuren hinter den Kulissen im MB den Ton an...

daCapo
30.12.2019, 09:30
Medizinprofessoren sind ein eigenes Völkchen. Gibt aber auch nette.
Ja als Angestellter wird man das nicht dauerhaft machen. Die meisten gehen ja nach dem FA dann in eine Praxis mit besseren arbeitsbedingungen. Zu lange kann man sein Leben nicht einer Klinik weitgehend opfern, dafür ist die beschränkte Lebenszeit zu schade.

tarumo
30.12.2019, 11:13
Medizinprofessoren sind ein eigenes Völkchen. Gibt aber auch nette.
Ja als Angestellter wird man das nicht dauerhaft machen. Die meisten gehen ja nach dem FA dann in eine Praxis mit besseren arbeitsbedingungen. Zu lange kann man sein Leben nicht einer Klinik weitgehend opfern, dafür ist die beschränkte Lebenszeit zu schade.

Jetzt muß man sich nur bewußt sein, daß die Arbeitsmöglichkeiten z.B. für einen Herz-Thorax-Chirurg außerhalb der (Uni-)Klinik gegen Null gehen, für ambulante Visceralchirurgie usw. wie auch für die Anästhesie sieht es auch eher traurig aus. Zumal das Belegarztwesen auch gerade absichtlich kaputt gemacht wird.

daCapo
30.12.2019, 18:47
Chirurgie fand ich als Fach toll. Aber die Arbeitsbed. waren von Anfang an abschreckend, daher habe ich mich dagegen entschieden. Mache jetzt zu Hause Renovierungsarbeiten alternativ.

Das hatte ich ja bereits anfangs kritisiert, jeder Absolvent kann hier Herz-Thorax-Chirurg oder Neurochirurg werden, man klagt über Allgemeinmedizinmangel, aber es gibt keine Bedarfsplanung. Dann kommt es zur Selbstregulation, wo manch fertiger FA (Viszeralchirurg, Urologe, Anästhesist) mit seiner Situation nicht zufrieden ist und er macht z.B. Allgemeinmedizin (oder ein anderes Fach).

Ambulante Anäshesie gibt es tatsächlich nicht (außer Schmerzambulanz). Trotzdem ist es manchmal auch planbare Arbeit. Kenne viele zufriedene Kollegen (in kleinen und größeren Häusern).

Trotzdem wäre eine Reform der Weiterbildung sinnvoll mit folgenden Aspekten: bedarfsgerechte Weiterbildung, Kollegen ohne deutschen Abschluss sollten eine Gleichwertigkeitsprüfung (fachlich&sprachlich machen bevor sie arbeiten), Weiterbilden darf nur der, der fachlich und menschlich geeignet ist (sollte jetzt schon so sein theoretisch) und personalmäßig adäquat ausgestattet ist, die Weiterbildung sollte einmal alle 3 Monate durch die ÄK geprüft werden, nicht den Weiterbillder, der sich ja dann selber und seine Assistenten "überprüft" . Die meisten weiterbilder machen das eh nur auf Anfrage 1x im Jahr.

In KH sollten Dienstzeiten mit Karten erfasst werden. Naja alles Forderungen, die es länger als 10 Jahre gibt.

und Arbeits

tarumo
31.12.2019, 14:39
Das hatte ich ja bereits anfangs kritisiert, jeder Absolvent kann hier Herz-Thorax-Chirurg oder Neurochirurg werden, man klagt über Allgemeinmedizinmangel, aber es gibt keine Bedarfsplanung.

1) Gibt es die "Bedarfsplanung" bereits (für den ambulanten Bereich). An sich ist das Wort schon Quatsch- entweder plane ich alles, (so wie die bekanntlich gut funktionierende Bananenversorgung in der DDR)- oder es gibt einen Bedarf und der wird dann automatisch gedeckt, sofern man die entsprechenden Preise erlösen kann (nennt sich Kapitalismus).
2) Was Du forderst, ist letztendlich das Bundeswehr-System, oder das System der sozialistischen Länder, nämlich daß man seinen Facharzt "zugeteilt" bekommt. Ich halte das für einen völlig falschen Ansatz. Es kommt ja auch auf persönliche Eignung und Neigungen ab. Und wie gut es funktioniert, wenn der Staat irgendeinen "Bedarf" vorab berechnet, sieht man aktuell am Lehrermangel.
Anderes Beispiel: Wenn Du Dir die RKI-Statistiken anguckst: wir haben eine massive Zunahme von Tuberkulose, Masern, Hepatitis, HIV ist auch wieder auf dem Vormarsch und dazu ein paar seltene Tropenkrankheiten.
Ein "facharztplanender" Staat hätte schon vor 20 Jahren die Ausbildung von Infektiologen/Virologen, Tropenmedizinern und ein paar verwandten Fächern weitestgehend gestoppt- galt doch vieles schon als ausgerottet. Heutzutage haben wir zum Glück noch Ärzte dieser Fachrichtungen, weil sich welche aus Interesse dafür entschieden haben. Nur die Röntgenbusse sind verschrottet- und die Möglichkeit, "mal eben" einen ambulanten Röntgenthorax machen zu lassen, ist -politisch verursacht- in vielen Landkreisen nicht mehr gegeben.

Das Problem ist vielmehr die gezielte politische Demontage.

-Allgemeinmedizin war bis vor ca 20- 30 Jahren lukrativ und demzufolge hochbegehrt. Heute muß man die Anwärter mit Strafzahlungen bis 250.000 EUR dazu zwingen , vulgo "Landarztquote". Die Tätigkeit hat sich kaum geändert- wesentlich geändert hat sich die politisch vorgegebene Vergütung ("G" in GKV steht für gesetzlich) flankiert mit Ärztebashing und ein paar anderen Gemeinheiten.

-Das Belegarztwesen hat man binnen zwei Legislaturperioden auch absichtlich kaputt gemacht. Blöd für diejenigen, die sich vor 15 Jahren für eine Karriere als belegärztlicher Operateur (Chirurgie, Gyn, Uro, HNO etc.) entschieden haben. Hat aber per se nichts mit dem Fach zu tun.

-ambulante Anästhesie (z.B. beim Zahnarzt) war vor ein paar Jahren noch eine kleine Nische. Auch das hat man kaputtgemacht mit einem Kassensatz von ca. 100-150 EUR für eine komplette Narkose (Arzt, ggf. HelferIn, Geräte, Medikamente, Versicherung etc.). Heutzutage geht es eben auch für Kleinkram in die Klinik oder der Operateur macht die Narkose mehr oder weniger erfolgreich selbst (siehe diverse Zwischenfälle in jüngerer Vergangenheit). Den Hebammen erging es übrigens genauso.

Das Problem liegt also woanders. Wer heutzutage z.B. Altertumswissenschaften studiert, der weiß, daß er/sie entweder prekäre HiWi-Jobs in Folge bekommt, Taxi fahren, kellnern oder reich heiraten muss... die wenigsten bekommen einen gutdotierten Job bei einer NGO oder werden Kurator irgendwo.
Wer heute im besten Deutschland aller Zeiten z.B. Augenarzt mit operativem Schwerpunkt oder Kardiologe wird, der hat 0,0% Sicherheit, daß diese heute lukrativen Fächer in Zukunft auch das noch sein werden, sondern es kann nach Gusto der AOK und der Politik geändert werden.
Aktuelles Beispiel: man hat jahrelang die Psych- Fächer durch miese Bezahlung kaputtgemacht. Für 2020 hat man nun die Parole ausgebeben, daß die "sprechende Medizin" (was immer das sein mag) aufgewertet wird. Kostenneutral muß es aber bleiben- und so zieht man linke Tasche-rechte Tasche "schwupps" den "technischen" Fächern mehr als 10% vom Umsatz ab. Dazu macht man Energie, Miete und alles andere mit der Gretasteuer teurer- und dann ist aus dem 10%igen Umsatzrückgang ein 50%iger Gewinnrückgang (oder es gibt gar keinen Überschuss mehr) geworden.
Daraufhin sperren ein paar hundert oder tausend Praxen final zu- und dann geht das Geheule über Ärztenmangel und fehlende Termine wieder los...

Ein Rezept gegen maligne Gesundheitspolitik (außer Wahlzettel und Gelbe Westen) weiß ich aber auch nicht...

daCapo
31.12.2019, 17:34
1) Gibt es die "Bedarfsplanung" bereits (für den ambulanten Bereich). An sich ist das Wort schon Quatsch- entweder plane ich alles, (so wie die bekanntlich gut funktionierende Bananenversorgung in der DDR)- oder es gibt einen Bedarf und der wird dann automatisch gedeckt, sofern man die entsprechenden Preise erlösen kann (nennt sich Kapitalismus).
2) Was Du forderst, ist letztendlich das Bundeswehr-System, oder das System der sozialistischen Länder, nämlich daß man seinen Facharzt "zugeteilt" bekommt. Ich halte das für einen völlig falschen Ansatz. Es kommt ja auch auf persönliche Eignung und Neigungen ab. Und wie gut es funktioniert, wenn der Staat irgendeinen "Bedarf" vorab berechnet, sieht man aktuell am Lehrermangel.
Anderes Beispiel: Wenn Du Dir die RKI-Statistiken anguckst: wir haben eine massive Zunahme von Tuberkulose, Masern, Hepatitis, HIV ist auch wieder auf dem Vormarsch und dazu ein paar seltene Tropenkrankheiten.
Ein "facharztplanender" Staat hätte schon vor 20 Jahren die Ausbildung von Infektiologen/Virologen, Tropenmedizinern und ein paar verwandten Fächern weitestgehend gestoppt- galt doch vieles schon als ausgerottet. Heutzutage haben wir zum Glück noch Ärzte dieser Fachrichtungen, weil sich welche aus Interesse dafür entschieden haben. Nur die Röntgenbusse sind verschrottet- und die Möglichkeit, "mal eben" einen ambulanten Röntgenthorax machen zu lassen, ist -politisch verursacht- in vielen Landkreisen nicht mehr gegeben.


1) Kapitalismus ist im Gesundheitswesen unvorteilhaft anzuwenden, da es sich um eine von der Allgemeinheit finanzierte Sozialeinrichtung handelt, deren Resourcen umsichtig verwendet werden sollten.
Die Interessen der verschiedenen Akteure stehen sich dabei unvereinbar gegenüber. Die Krankenkassenmitglieder wollen niedrige Beiträge, Krankenkassen wollen nicht viel Geld ausgeben, Krankenhäuser/Praxen möchte möglichst hohe Einnahmen bei möglichst wenig Personalausgaben. Zahlreiche Negativbeispiele von Kapitalismus im Gesundheitswesen sind allen bekannt (USA, Personalplanung in Kliniken).

Gewinnmaximierung sollte eigentlich nicht das primäre Ziel sein. Vielmehr evidenzbasierte Medizin zu einem fairen Preis.

2) Nee ich fordere kein Bundeswehrsystem und auch keine Rückkehr zur DDR. Vielmehr hatte ich die Gesundheitssysteme von NL und GB vor Augen. In beiden Ländern gibt es nicht unendlich viele Weiterbildungsstellen für alle Fachrichtungen. Wenn man unbedingt Dermatologe oder Neurochirurg werden möchte, muss man in GB zusätzliche Qualifikationen erwerben und Prüfungen bestehen. Es soll also nicht allen verwehrt werden, sondern nur der Zugang erschwert. Bei echtem Interesse, sollte das ja alles kein Problem sein. Die Allgemeinmedizinweiterbildung kann man auch nur mit einer Prüfung machen, jedoch ist er einfacher.

3) In Berlin findet man an jeder Ecke jmd. In Brandenburg auf dem Land nicht. Es ist also die Verteilung der Ärzte und die Planung der Weiterbildungen (mehr Allgemeinmediziner), die sich nicht am Bedarf des von der Allgemeinheit finanzierten Gesundheitswesen richtet.
4) Ob man ein Rö-Thx an jeder Ecke inkl. Bus braucht und dafür Resourcen zur Verfügung stellen, ist eine andere Frage zum diskutieren. Ich meine Nein.
5) Jedes Krankenhaus braucht einen Krankenhaushygieniker und Hygienebeaufragte usw. Allein deswegen würde ein das Gesundheitsministerium des Bundeslandes nicht die Ausbildung vom Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin und/oder Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie stoppen
6) Man kann auch selbst in eine Partei eintreten und was verändern.

tarumo
31.12.2019, 18:10
Zahlreiche Negativbeispiele von Kapitalismus im Gesundheitswesen sind allen bekannt (USA, Personalplanung in Kliniken

Es geht in diesem Thread um die Arztgehälter, und die sind in den USA bekanntlich sehr niedrig wg. dem Kapitalismus;-). Das Problem des deutschen Gesundheitswesens ist, daß die Einnahmenseite staatlich gewollt limitiert ist. Will ich nun Gewinn machen (was per se nichts schlechtes ist), dann bleibt fast nur die Ausquetschung des Personals. Könnten die Krankenhäuser die Einnahmen freizügig kalkulieren, dann würde die Pflege auf dem Level der Facharbeiter bei Audi und VW stehen und die Ärzte auf dem Level der leitenden Angestellten bzw. Ingenieure.



Es ist also die Verteilung der Ärzte und die Planung der Weiterbildungen (mehr Allgemeinmediziner), die sich nicht am Bedarf des von der Allgemeinheit finanzierten Gesundheitswesen richtet.


Schon wieder DDR. Man wird einfach "verteilt". Warum kann ein Arzt in Brandenburg nicht mit derselben Anzahl Patienten dasselbe Geld verdienen wie in Starnberg? Weil man in Brandenburg den überwiegenden Teil der Patienten zwangsweise in die GKV gesteckt hat inkl. weitgehender Abschaffung des Beamtentums. Und was hindert die Brandenburger Bevölkerung, sich privat zu versichern? Eine völlig willkürliche politisch festgelegte Versicherungspflichtgrenze. Versuch mal einem Kanadier, Schweizer oder Franzosen, zu erklären, was das ist....



4) Ob man ein Rö-Thx an jeder Ecke inkl. Bus braucht und dafür Resourcen zur Verfügung stellen, ist eine andere Frage zum diskutieren. Ich meine Nein.


Wenn man 80km! fahren muß, um einen gebrochenen V. Finger röntgen zu lassen, eine offene TBC wochenlang unentdeckt bleibt und jede einzelne Pneumonie zum CT geschickt wird, einfach nur, weil man ambulantes Röntgen abgeschafft hat, ist das 1) kurzsichtig 2) volkswirtschaftlich sehr schädlich und 3) medizinisch Unfug. Sorry... übrigens trifft es jetzt gerade die Mammographie, aber Du kannst gerne der Frau erzählen, die kürzlich einen Knoten getastet hat, daß jetzt dafür keine Ressourcen mehr zu Verfügung stehen...nächster Termin in einem halben Jahr frühestens, schönen Tag, die nächste bitte....



5) Jedes Krankenhaus braucht einen Krankenhaushygieniker und Hygienebeaufragte usw. Allein deswegen würde ein das Gesundheitsministerium des Bundeslandes nicht die Ausbildung vom Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin und/oder Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie stoppen

Seit wann sind die jetzt vorgeschrieben? Hätte nicht eine zentrale "Facharztagentur" in den 70er und 80er Jahren mangels Bedarf das ganze gestoppt? Und nach Inkrafttreten des Gesetzes wären erst mal 60 Monate vergangen. Oder es wären keine derartigen Regelungen erlassen worden. Your choice...



6) Man kann auch selbst in eine Partei eintreten und was verändern.

Genau, sowas ähnliches hat mein Opa auch erzählt. Wenn er nicht in "der Partei" mitgemacht hätte, hätte es ja noch schlimmer kommen können. Wenn ich Spahn loswerden will, fülle ich also morgen ein CDU-Beitrittsformular aus.LOL...

daCapo
31.12.2019, 19:02
1) Aha, ich bin nicht bereit soviel Geld für die Krankenkasse zu zahlen wie in den USA, und ich will auch kein so hohen Arztgehalter wie in den USA, keine Krankenhäuser wie in USA, kein Medicare, Urlaubsanspruch wie in den USA usw. ; Versicherte müssen nicht unnötig hohe Beiträge im Monat zahlen, nur damit Krankenhäuser auf die Gewinnmarge von Autoherstellern kommen. Ein Krankenhaus ist keine Autofabrik. Audi wird nicht von einer Solidargemeinschaft finanziert. Bei Audi kommen nicht 99% aller Kinder zur Welt und es sterben auch nicht 90% aller Menschen dort. Es werden Patienten behandelt, keine Kunden. Hier bin ich anderer Meinung. Für mich sind Krankenhäuser soziale, gemeinnützige Einrichtungen.
2) Nein das habe ich nicht geschrieben, dass man verteilt wird. Aber wenn am Starnberger See keine Stelle frei ist oder Noten, Qualifikationen nicht reichen dafür, finden sich auch Leute, die Urologie in Brandenburg machen. Nebenbei hat der Staat eine 6-stellige Summe Steuergeld bereits investiert für das kostenfreie - konstengünstige Studium. In den USA sieht es ja anders aus.
3) Naja das bringt das Landleben mit sich, weite Strecken zu fahren und preiswert zu wohnen, real sind es 30-40 km in die nächst größere Stadt, 30-40 km (oder auch 80 km) kann man in 30Min- 1h bewältigen. Wochenlanges-monatelanges Warten bei V.a. aggressiven Tumor, TBC, Protrahierte Pneumonie usw. geht natürlich nicht, im Zweifel, zunehmder Not des Hausarztes werden die Pat. eingewiesen.
4) https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__23.html
5) Kritisieren kann jeder, Kontruktive Vorschläge (außer Gelbwesten, Wahlzettel, Geldgießkanne) machen ist schwierig

Insgesamt nehmen Unterstellungen jetzt doch zu: Ich möchte alles wie in DDR haben, ich will Leute verteilen, Pat. sollen 6 Monate auf wichtige Untersuchungen warten, wenn es so weiter geht, brauchen wir nicht zu disktuieren

tarumo
01.01.2020, 10:06
Aha, ich bin nicht bereit soviel Geld für die Krankenkasse zu zahlen wie in den USA, und ich will auch kein so hohen Arztgehalter wie in den USA, keine Krankenhäuser wie in USA, kein Medicare, Urlaubsanspruch wie in den USA usw.

Überraschung: in den USA sind die Prämien teils sogar niedriger (bitte von einem Assistenzarzt/Facharztgehalt ausgehen, was i.d.R. die Versicherungspflichtgrenze überschreitet und man daher in der GKV als "freiwillig versichert" geführt wird). Bitte auch nicht vergessen, daß die Beiträge auf Betriebsrenten (und sehr wahrscheinlich demnächst auch auf andere Einkünfte) zu zahlen sind, was in den wenigsten Ländern der Fall sein dürfte.



The highest benchmark plan premium for a 27-year-old in 2020 is Wyoming's, at $723; the lowest is New Mexico's, at $282.


Der Arbeitgeber beteiligt sich bis zu 2/3 an den Kosten.

Ebenso sind in den anderen westeuropäischen Ländern die Kosten für eine Krankenvollversicherung teils erheblich niedriger. Der NHS ist sogar komplett gratis. In Deutschland steuert man dagegen auf "NHS-Leistungen zum US-Premiumtarif" zu. Auch eine interessante Lösung...
Auf den Unterschied Kasse vs. Versicherung gehe ich jetzt nicht ein. Übrigens war auch in der DDR der Trabi als Luxusartikel bepreist.


Wochenlanges-monatelanges Warten bei V.a. aggressiven Tumor, TBC, Protrahierte Pneumonie usw. geht natürlich nicht, im Zweifel, zunehmder Not des Hausarztes werden die Pat. eingewiesen.

Genau das meine ich. Es wird eingewiesen. Dann sind aus den gesparten EUR fürs Röntgen dann schon mal ein paar Hundert EUR zuungunsten der Solidargemeinschaft gworden. Außerdem sind die Krankenhäuser auch nicht blöd- der sonst gesunde Mittdreißiger wird sicherlich nicht wegen V.a. Bronchitis aufgenommen. Und die D V Fraktur auch nicht. Ambulant Röntgen ist den meisten KH auch nicht erlaubt (da ist wieder die politische Einmischung). Also bleibt dem Patient nur das Aufschlagen im Bereitschaftsdienst mit der Hoffnung auf eine adäquate Diagnostik, oder er/sie muß solange rumtelefonieren, bis sich eben doch jemand findet. Übrigens braucht es auch erst mal jemanden, der einweist.



5) Kritisieren kann jeder, Kontruktive Vorschläge (außer Gelbwesten, Wahlzettel, Geldgießkanne) machen ist schwierig


Wenn meine kritischen Anmerkungen zur Landarztquote NRW von vielleicht 20.000 Leuten gelesen werden, sich 5000 für die Quote interessieren und aufgrund der Postings (nicht nur meiner) dann 4950 davon Abstand nehmen- dann ist das weiß Gott effektiver, als in die CDU NRW einzutreten und versuchen, Laumann und Spahn zu entmachten. Außerdem ist es heutzutage so, daß "Abweichler" normalerweise schon auf Kreisebene "aussortiert" werden.

daCapo
01.01.2020, 11:13
1) Ja der GKV Höchstsatz sind für eine Alleinstehende Person viel. Sobald es mehr als 3 Kinder gibt, kippt das System und der gutverdienende Versicherte geht zur GKV, denn hier sind alle Kinder umsonst.
Auf das Versicherungssystem der USA möchte ich nicht näher eingehen: Probleme sind bekannt: Zahlreiche Personen sind nicht ausreichend versichert oder garnicht versichert, Medikamente sind zu teuer, die Krankenhausrechnungen sind so teuer, dass sie kaum mehr nachvollziehbar sind. Die Verwaltung ist sehr teuer. Das System ist teurer als bei uns trotzdem sind Lebenserwartung niedriger und Kindersterblichkeit höher: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/91828/Warum-das-US-Gesundheitssystem-so-teuer-ist
Auch Herr Trump sieht da Handlungsbedarf.

<<Die Rechnung für die hohen Gesundheitskosten zahlen – weil Medicare, Medicaid und die US-Veteranenbehörden sich günstige Rabatte aushandeln – vor allem die von den Arbeitgebern finanzierten Familienkrankenversicherungen: Sie gaben zuletzt im Durchschnitt um 18.764 US-Dollar pro Haushalt aus. Das ist fast ein Drittel des medianen Haushaltseinkommens in den USA von 59.039 im Jahr 2016. Dies ist ein deutlicher Anstieg seit dem Jahr 2000, als die Kran*ken*ver*siche*rungen nur 6.438 Dollar pro Haushalt oder 17,8 Prozent des mittleren Einkommens ausgeben mussten. Die Folge ist, dass immer weniger US-Amerikaner eine vom Arbeitgeber finanzierte Kran*ken*ver*siche*rung haben (55,7 versus 64,1 im Jahr 2000).>>

2) der NHS ist nicht komplett umsonst, er finanziert sich aus der NI und allgemeinen Steuern und kleinen Gebühren https://en.wikipedia.org/wiki/National_Insurance; die Briten müssen jedoch somit deutlich weniger Geld für Gesundheit ausgeben, insgesamt wird der NHS in Deutschland etwas zu negativ dargestellt, dabei ist die Lebenserwartung und Kindersterblichkeit in GB nicht anders als hier; es ist nur preisgünstiger organisiert; durch den NHS finanzierte Studien stellen oft fest, dass manche med. Behandlungen deutlich effizienter und kostengünstiger durchgeführt werden können. Zahlreiche Publikationen aus GB haben auch die Therapiestandards in DE beeinflusst.

3) Insgesamt finde ich das PKV/GKV System auch nicht so berauschend. Insbesondere ist es unfair gegenüber der GKV: Hier dürfen alle chronisch Kranken, Alten, Behinderte Platz nehmen. Die PKV gönnt sich den Sahnekuchen mit gut Betuchten Versicherten.

4) Also den Mitfünfziger mit V.a. Bronchitis, die sich als Infarktpneumonie bei LE dargestellt hat, wird aufgenommen. Den Mitdreißiger mit Bronchitis müsste man sich selbst klinisch anschauen, wenn unter Antibiotika lange Zeit keine Besserung aufgetreten ist und es ihm klinisch schlecht geht, würde ich ihn aufnehmen. Bei guten AZ kann das Röntgen auch in einer Radiologiepraxis durchgeführt werden. In unserer Region kriegen die Pat. erstaunlich schnell Termine (selbst für MRT), der Befund wird ihnen dann auch noch erklärt (obwohl GKV). Zumindest berichten mir das die GKV Patienten, die vom CT oder MRT kommen. Oft kriegen sie denselben auch direkt mit.

Ich habe in der Inneren Medizin gearbeitet (was jeder mal so 6-12 Monate machen sollte). Wenn der KV Arzt, der seine Praxis direkt neben der Notaufnahme hatte, nicht weiter wusste, hat er eingewiesen. Letztendlich sieht man dort zahlreiche Einweisungen, die man dann auch weiterverweisen muss: z.B. eine sich verschlechternde, abgeklärte Demenz mit überforderten Angehörigen, viele psych. Beschwerden, trockener Alkoholiker, der Angst hat wieder zu trinken.

5) Ja das ist auch im Berufsleben so, dass Abweichler oder Leute, die ihre eigene Meinung zu sehr durchsetzen wollen und keine leitende Position haben, aussortiert werden oder auf das Abstellgleis kommen. Genauso ist es wahrscheinlich in der Partei, wenn man unbedingt in die konserative CDU möchte um etwas zu ändern. Nur mit Diplomatie und Kompromißbereitschaft kommt man hier weiter. Es gibt bei Bedarf sonst noch FDP, AfD, Linke, Grüne.

daCapo
01.01.2020, 11:32
Ganz genau. Das heißt im Umkehrschluss, daß die Tariflöhne schlicht unter Marktwert verhandelt sind, was man in Zeiten des Ärztemangels auch erst mal schaffen muß. Womit wir dann wieder bei Punkt 2 meines Postings wären.


Für Fachärzte/Oberärzte an der Klinik manchmal etwas unfair: Manche erhalten einen Zuschlag andere nicht. Bei dem einen ist er höher, bei dem anderen weniger auch, der letzte hat Tariflohn.