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sweety92
13.12.2019, 20:43
Na ihr?! :)

Sagmal wie macht ihr das im 24h Dienst? Währenddessen schlafen oder nicht? Danach schlafen oder nicht?
Manchmal werde ich alle 40min geweckt, im nachhinein denke ich dann, wäre ich doch mal wach geblieben.. dann gibt es wieder Nächte, in denen ich einige Stunden schlafen kann, wenn auch selten.. habt ihr Tipps??
LG aus dem Dienst :)

WackenDoc
13.12.2019, 21:16
Immer versuchen zu schlafen. Vorher auf den Stationen fragen, ob es noch was gibt. In der NFA fragen, ob was angekündigt ist.

annekii
13.12.2019, 21:59
Ich bin zwar schon raus aus der Klinik... aber ich habe immer versucht zu schlafen, allerdings nie ganz früh. Bis ca 0:00 bin ich über die Stationen und Kreißsaal, um nach noch ggf. Risiko-Kindern zu schauen und Eventualitäten abzusprechen. Meist war auch bis 23-0 Uhr noch Ambulanz zu machen. Danach habe ich mich immer hingelegt und hatte auch immer wieder gute Dienste, in denen ich dann 4 h am Stück und damit auch Tiefschlaf hatte. Die anderen Nächte gab es natürlich auch...

Edit: ich bin nur nach ganz schlimmen Diensten ins Bett gegangen zuhause. Sonst höchstens ein Mittagsschlaf.

Pflaume
13.12.2019, 22:02
Ich würde auch grundsätzlich mindestens ins Bett gehen. Ob man dann schlafen kann, sieht man ja. Ich fand aber selbst 10 min. Schlaf immer besser als gar keinen Schlaf. Insbesondere auch für die Innere Uhr. Und selbst wenn man nicht schlafen kann, ruht man in der Zeit.

Ich bin auch zuhause direkt nach dem 24h-Dienst immer ins Bett gegangen. Für die Innere Uhr ist das nicht perfekt, da wäre Wachbleiben wahrscheinlich besser.

Rettungshase
13.12.2019, 23:33
Ich hab zwar keine 24h-Dienste, aber zumindest lange Nächte.

Jede Ruhepause ist gut. Manchmal finde ich es sogar relativ entspannend, zumindest mal entspannt zu liegen.

Ich lege mich morgens idR auch noch mal hin mit Wecker um spätestens 12 Uhr.
Anschließend versuche ich, irgendwas am Tag zu machen. IdR sind das dann geistig nicht allzu fordernde Aufgaben wie etwas Haushalt, Wäsche waschen, Puzzle, Spaziergänge, leichte Lektüre oder mit Freunden treffen (nur selbst Auto fahren ist tabu). Das hält mich davon ab, den ganzen Tag auf der Couch zu lümmeln und ständig noch mal ein Schläfchen zu halten.

Cingulum123
14.12.2019, 07:08
Ich habe in meinen 24h schon öfter nicht geschlafen. Meistens wenn eine von den Schwestern mit denen ich befreundet bin Nacht hatte und es auch bei ihr so ruhig war, das man quatschen konnte. Das schlimmste finde ich, ist der schrille Ton wenn man müde da liegt.
Tatsächlich finde ich das Durchmachen aber eher nicht empfehlenswert. An den Tagen danach war ich ausnahmslos komplett fertig. Ich schlafe mittlerweile sowieso nach jedem 24h Dienst so lange bis ich von alleine wach werde. In der Regel ist das selbst nach nem guten Dienst frühestens gegen 14h. Nach nem Dienst ohne Schlaf/Im Bett ruhen war ich selbst um 18h noch nicht richtig wach und es hing mir noch Tage lang nach.
Ich versuche mich mittlerweile immer hin zu legen und liege aber selbst in ruhigen Nächten stundenlang wach. Ich hab das für mich akzeptiert, ich plane an dem Tag danach eigentlich nur selten was. Am Anfang hab ich immer die verlorenen Tage bedauert und versucht sie zu füllen, aber das war nichts für mich. Vor kurzem hatte ich einen Dienst, an dem ich jede einzelne Stunde geweckt wurde, ich lag nie länger als 20min da und hatte im dienstfrei dann aber leider zwei nicht verschiebbare Termine bis zum späten Nachmittag. Ich bin dann wie ein Zombie ins Bett, hatte Herzrasen und diffuse Schmerzen.
Diese 24h Dienste sind wirklich eine Pest. Gegen Schichtdienst würde ich sie nicht tauschen wollen, aber manche Freunde haben ein System mit gelegentlichen spätdiensten und Nachtdiensten zusätzlich zum Regeldienst. Das fände ich super.

aschenputtel1977
14.12.2019, 08:34
Bei mir kam immer, aber auch immer, in der Nacht um 2 noch was. Entweder sowas wie "Ohrenschmerzen, wir haben schon was gegeben, wollten aber noch mal gucken lassen" oder das andere Extrem Sepsis, Schockraum oder sowas. Die Dienste waren sehr wechselnd in der Intensität, ich fands auch immer fies vom Diensttelefon geweckt zu werden. Aber wach bleiben war nie eine Option. Die nächsten Tage waren immer für den Hintern, ich hab als Hypothyreotiker sowie ein sehr hohes Schlafbedürfnis.... Bin dann häufig gleich morgens ins Bett gekrochen und das war immer eine schlechte Idee. Mit den Jahren wurde man dann leidensfähiger und hat "3 Stunden ununterbrochener Schlaf" zu einem guten Dienst erklärt.

sweety92
14.12.2019, 09:38
So endlich raus... war wieder mal ein bescheidener Dienst, kaum war ich etwas eingeschlafen, hat es ca. 30 min gedauert und ein Nasenbluter kam... hypertensive Entgleisung trotz BIO und 2 Hub Nitro innerhalb von 10 min wieder angestiegen.. Intern. Konsil, da der Pat. bisher keine Medikamente hatte.. Zack hatte ich direkt noch mehr Spaß, weil der Internist mal wieder meinte mich anschreien und runtermachen zu dürfen.. es ist echt in bisher JEDEM Dienst so, dass es nicht nett zugeht unter den Kollegen! Unmöglich..
Kaum war ich wieder oben kam ein Anruf aus einem peripheren KH, 30min später war eine Pat. da mit einer Zungengrundtonsillitis und Brustschmerzen--> CT zum Ausschluss einer mediastinalen Abszedierung, kardiales Programm gefahren, da der Hypopharynx total angeschwollen war, alle waren sehr begeistert. Heute morgen wollte ich gerade auf Station, kam wieder ein Bluter, den hatte ich schnell fertig, wollte auf Station, kam der Nächste bei dem es arteriell aus der Nase geschossen kam.. zwischendurch immermal wieder ein Anruf von einer Schwester, dass ein Jugendlicher bereits seot 3h wartet!! Für heute bin ich echt bedient! Alles ist ja echt schön und gut, ich versuche auch immer positiv an alles heran zu gehen, ABER dieses Gekeife unter den Kollegen finde ich echt beschi**en..
Sorry für den Roman, musste mich leider einmal kurz aus*otzen!

][truba][
14.12.2019, 11:58
ey Sweety, bin jetzt auf zu Hause (bei mir ging es von 14 bis 12) und mein Dienst war ähnlich.
Am Nachmittag ging es noch aber in der Nacht kam dann ein urologisches Highlight nach dem nächsten...

Eins meiner Highlights - 35 jähriger mit "geschwollener Eichel" und der hat sich echt mit dem RTW abholen lassen. Dem hab ich erst mal ne Ansage gemacht, hat ihn nur leider nicht interessiert. Er denkt bist jetzt es ist ein "Notfall".

Bei dir klingt es wenigstens nach wirklich akuten Dingen. Ich hab fast immer nur Dinge bei denen ich mir an den Kopf fassen muss. Wobei der, der sich das Scrotum aufriss (angeblich an nem Stuhl, betrunken) und der Hoden da mal "Hallo" sagte schon interessant war.

Kopf hoch, der nächste wird wieder besser.
LG

P.S: Zum Thema. Ich kann sehr schlecht auf Arbeit schlafen. 2h sind bei mir schon gut. Ich leg mich zu Hause immer hin und schlafe bis ich von allein aufwache. Das ist meist nach einer - maximal zwei Stunden der Fall. Für mich dann eher nicht so dolle am Tag aber der darauffolgende fühlt sich besser an als wach zu bleiben.

Fr.Pelz
14.12.2019, 19:05
Ich versuche mich ab 22 Uhr hinzulegen, so es denn geht. Man wird dann zwar noch öfter angerufen, aber hat sich zumindest schon etwas ausgeruht. Im letzten Dienst lag ich auch schon im Bett, da hat mich der Hintergrund kurz vor 12 noch viermal im Abstand von 5min angerufen. 3x weil er was zu Patienten wissen wollte und beim vierten Mal weil er ein Taxi abbestellen wollte und die Nummer verwechselt hat... Habe dann von ihm geträumt, weil ich so umnachtet war :-oopss

Gekeife zwischen den Kollegen regt mich tatsächlich auch am meisten auf. Hätte im Studium nie gedacht, dass Medizin tatsächlich manchmal bedeutet, gegen andere Ärzte zu kämpfen. Aber vermutlich muss man da auch noch sein inneres Mantra finden, damit man dann trotzdem einschlafen kann.

freak1
14.12.2019, 19:09
Lege mich meistens gegen 0 Uhr hin, auch wenn ich lange zum Einschlafen brauche. Wie die anderen schon schrieben, dann ruht man wenigstens ein bisschen.

Ankeifen mit Kollegen habe ich zum Glück nur sehr sehr selten erlebt. Aber meistens wollen die anderen ja was von mir als Radiologe und nicht umgekehrt. :-party

WackenDoc
14.12.2019, 19:10
Mediziner sind komisch. Akademiker, aber teilweise Umgangsformen wie die letzten Gossenkinder.

Heerestorte
14.12.2019, 19:18
Mediziner sind komisch. Akademiker, aber teilweise Umgangsformen wie die letzten Gossenkinder.

Weil Akademiker sein ja davor schützt...
Das findet man doch in allen studierten Kreisen.

epeline
14.12.2019, 19:43
Ich bin zwar schon raus aus der Klinik... aber ich habe immer versucht zu schlafen, allerdings nie ganz früh. Bis ca 0:00 bin ich über die Stationen und Kreißsaal, um nach noch ggf. Risiko-Kindern zu schauen und Eventualitäten abzusprechen. Meist war auch bis 23-0 Uhr noch Ambulanz zu machen. Danach habe ich mich immer hingelegt und hatte auch immer wieder gute Dienste, in denen ich dann 4 h am Stück und damit auch Tiefschlaf hatte. Die anderen Nächte gab es natürlich auch...

Edit: ich bin nur nach ganz schlimmen Diensten ins Bett gegangen zuhause. Sonst höchstens ein Mittagsschlaf.

Genauso hab ich das auch immer gemacht.
Keifende Kollegen nerven. Aber bei uns macht man meist alles selber (bis auf schnibbeln und Bildgebung), sodass ich auch selten welche brauche. Und ich hab inzwischen gelernt, meinen Standpunkt klar zu machen. Für die kleinen Patienten kämpft man doch noch mal anders.

Feuerblick
14.12.2019, 19:56
Mediziner sind komisch. Akademiker, aber teilweise Umgangsformen wie die letzten Gossenkinder.
Hör mir auf! Ich hab immer noch ein Trauma von meinem ersten Mediziner-„Weihnachtsdinner“... da waren Menschen mit Tischmanieren dabei, die hätte ich mir nicht mal als Kleinkind leisten dürfen. Übrigens Menschen aus Akademiker-Familien, die ihre Nase schon recht weit oben hatten...

freestyler
14.12.2019, 20:48
MAche den Beruf jetzt mittlerweile fast 12 Jahre. Zu Beginn habe ich bis zu 7 24h Dienste gemacht, hat mir nichts ausgemacht. Mit der Zeit wurden die Dienste aber immer arbeitslastiger und nachtaktiver. In den chirurgischen Diensten musste man sich nachts mit besoffenen Typen rumärgern und in den internistischen Diensten mit Herzschmerz und Co. Habe die internistischen Dienste gehasst, da man nachts kaum zur Ruhe kam, weiterhin musste man häufiger bis mittags am Tag darauf bleiben. Bin jetzt zum Glück nicht mehr in der Klinik, mache aber noch gelegentlich chirurgische 24h Dienste. Das wird aber irgendwann auch ein Ende haben hoffentlich.

nie
14.12.2019, 21:47
Jede Minute Schlaf ist eine gute Minute. Ich lege mich immer hin, habe ich schon zu Rettungsdienstzeiten so gemacht. Bin es daher auch gewohnt, immer wieder geweckt zu werden. Ist mir aber immer noch lieber als Durchmachen. Wenn ich wach bleibe, vor allem wenn eben doch nicht viel zutun ist, geht es mir sowohl im Dienst ab einer gewissen Uhrzeit als auch am nächsten Tag schlecht. Hab aber auch keine Probleme einzuschlafen, lese meist noch ein bisschen und nach 5-10 Minuten fallen mir die Augen zu.
Lege mich aber dafür morgens nicht direkt hin und manche maximal 2-3 Stunden Mittagsschlaf. Und das nicht im Bett sondern auf dem (zugegeben sehr bequemen) Sofa. Ob ich mir einen Wecker stelle hängt davon ab, was ich mit dem Tag noch vorhabe. Werde aber meist von selbst wieder wach.

Ankeifen unter Kollegen habe ich im Dienst bisher nicht erlebt (tagsüber bisher auch nur wenige Male von einer speziellen Person) aber in der Regel wollen die Kollegen auch was von mir und sind dementsprechend freundlich. Wir sind aber auch angehalten zeitnah den Hintergrund anzurufen wenn’s interdisziplinäre Probleme gibt.

Insgesamt hab ich aber auch ziemlich ruhige Dienste. Unsere Abteilung hat allgemein ruhige Dienste für eine internistische Abteilung aber ich hab bisher auch noch besonders gutes Karma und hab in meine bisher gemachten Diensten auch immer so 4-6 Stunden Schlaf bekommen.

sweety92
14.12.2019, 22:19
@truba: das sind nur die, die wirklich was hatten, neben den 20-30 mit Ohren und Halsschmerzen seit mind. 2 Tagen (natürlich open End) und keine Schmerzmittel genomme haben oder mir ins Gesicht sagen, dass sie wussten, dass in der Nacht weniger los ist und sie lieber hierher gekommen sind, als in die Praxis zu fahren!! So eine Unverschämtheit! Was die Kollegen angeht, natürlich weiß ich, dass sie überlastet sind, ich bin aner trotzdem der Meinung, dass man einen einigermaßen vernünftigen Umgangston miteinander haben sollte.. was auch für die Pflege gilt. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde trotzdem nach den ganzen beobachtingen, dass man sich immer erst als junge Ärztin "beweisen" muss. Habe ich bei Kollegen in der Form noch nicht beobachtet. Die werden schneller "respektiert ". Wenn ich was durchsetzten will oder meinem Standpunkt klar mache, heißt es direkt ich sei stur und eine Zicke, wenn mein Kollege Kartext redet, oder ich von jemandem angepöbelt werde, hat er sich ja nur durchgesetzt.. das geht mir echt auf die Nerven.. ich bin tatsächlich immer noch sehr angeknackst von dem Dienst, wie man wahrscheinlich merkt, hatte ich lange nicht dieser Form.
Vielen Dank für die netten Tipps. Ich denke mal, dass ich dann auch weiterhin versuchen werde zu schlafen, zumindest bis max 4 Uhr.. danach lohnt es sich meist iwie nicht mehr :)

freak1
14.12.2019, 22:50
Auch nach vier Uhr lohnt es sich. Es lohnt sich immer!

nie
14.12.2019, 22:56
Auch nach vier Uhr lohnt es sich. Es lohnt sich immer!

:-meinung

Es lohnt sich immer. Hab mich zu Rettungsdienstzeiten manchmal 30-45 Minuten vor Feierabend nochmal hingelegt. Da schläft man natürlich nicht mehr tief und fest aber besser nochmal bisschen ruhen als übermüdet und frierend rumsitzen und auf Feierabend warten.

Und ich nehme an, dass du nicht um 6 Uhr Dienstende hast sondern frühestens um 8 Uhr, da ist es um 4 Uhr sicher noch lohnenswert sich hinzulegen.