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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorzeitiger Ruhestand - Versorgungswerk Beiträge / Rentenzahlungen



GelbeKlamotten
22.12.2019, 13:02
Ich lege derzeit einen großen teil meiner einkünfte zurück bzw. investiere sie. Das habe ich auch vor so beizubehalten, da keine familie o.ä. geplant ist und ich eh kaum zeit zum geld ausgeben habe bzw. es auch immer wieder männer gibt, die mir vieles finanzieren. Wenn kein großer finanzcrash zur ungünstigsten zeit oder ein gesundheitliches problem dazwischen kommt, dürfte ich bis anfang/mitte 50 so viel angespart haben, dass ich von den ersparnissen/passiven einkünften leben kann.

Ich würde dann gerne meine ärztliche tätigkeit aufgeben, und mich in einem anderen bereich selbstständig machen. Ob und wie viel einkünfte das bringt weiß ich nicht, deshalb will ich ja vorher schon finanziell abgesichert sein.

Jetzt stellt sich mir nur die frage: was ist mit den rentenbeiträgen zum/vom versorgungswerk (ba-wü). Vorzeitig rente beziehen kann ich ja soweit ich weiß frühstens mit 62. was ist mit den 8-12 jahren davor, wenn ich da schon nicht mehr arbeite? Kann bzw. sollte ich in dieser zeit freiwillige beiträge zum versorgungswerk leisten? Oder das lieber einfach ruhen lassen? Wenn ich mit anfang 50 schon gar nicht mehr einzahle, fällt die rente ja wahrscheinlich äußerst mager aus. Sollte ich das lieber so hinnehmen oder lohnen sich eben doch freiwillige einzahlungen?

Hat sich damit hier schon mal jemand beschäftigt und kann ein paar anregungen geben?

DonatusvHB
22.12.2019, 23:47
Ich würde dir gerne eine evtl. fies klingende, aber durchaus ernst gemeinte Anregung zu diesem Lebensentwurf geben: Mit Mitte 50 bist du eine alte Frau, insbesondere wenn du deine Taktung von "eh kaum Zeit zum Geldausgeben" beibehältst. Du bist jetzt jung und gesund, nimm' dir genug Zeit, mach jetzt etwas, was dir Freude bereitet und gib ein bisschen Geld dafür aus.
Geld kann man sich für später aufheben, sollte man auch. Insofern finde ich deine vorausschauende Finanzplanung gut und sinnvoll, aber deine Planung hat meiner Meinung nach den gravierenden Fehler: Sie geht davon aus, man könne sich auch sein Leben noch 20-30 Jahre "für später" aufheben.

Just my 2 cents - ich übergebe an die Finanzplaner :-nix

rafiki
23.12.2019, 04:48
Irgendwas machst du falsch. Die richtig cleveren Frugalisten steigen schon mit um die vierzig aus - und zwar ohne Prostitution.

GelbeKlamotten
23.12.2019, 06:55
Ich sehe mich absolut nicht als Frugalistin. Ich schränke mich nicht sonderlich ein, ich lebe halt eben einfach insgesamt relativ günstig. Ich brauche kein teures Auto. Mein Mietvertrag ist ziemlich günstig, da ich die Vermieterin persönlich gut kenne.

Und Essen gehen am Wochenende oder Urlaube werden mir eigentlich immer bezahlt. So ist das halt, wenn man nicht in einer langfristigen Beziehung lebt. Ich verlange das nicht von den Männern und ich suche sie auch nicht danach aus, aber die meisten wollen nunmal in den ersten Wochen und Monaten alles bezahlen und länger hält es meistens einfach nicht. Das hat nichts mit Prostitution oder Sex für Geld zu tun. Eher „Sex und Geld“, und da wüsste ich nicht, was dagegen spricht.

Darum ging es mir mit diesem thema aber gar nicht. Es geht mir wie im Eingangspost zu lesen darum, wie man einen frühzeitigen Ruhestand am besten hinsichtlich der Versorgungsanstalt und der späteren Rentenbezüge handhabt.

freak1
23.12.2019, 13:33
Männer die dir in den ersten Wochen und Monaten alles bezahlen... "Sex und Geld"... Nennen wir sie halt Sugardaddys. ;-)

Jukka666
23.12.2019, 14:31
Also auch wenn es hier wahrscheinlich darauf hinausläuft, dass hier jeder seinen Senf zu GKs Leben dazugibt (was keinen was angeht), und sie bislang m.E. nicht gerade durch überaus unqualifizierte Kommentare aufgefallen ist, aber hier ist mein Senf: irgendwie arg unemanzipiert, findest du nicht? Bleibt tatsächlich ein gewisses Gschmäckle übrig, "sich aushalten lassen" ist vielleicht das falsche Wort, aber sollte man sich heutzutage als Frau nicht gleichberechtigt auch mal das Essen selber zahlen bzw. den Mann einladen? Ab und an okay, aber mit System so wie du? ICH würd so eine net haben wollen..
aber das ist off Topic...

zum Thema: ich würde mir das beim Versorgungswerk durchrechnen lassen. Ich hatte kürzlich telefonischen kontakt wegen einer anderen Sache, und die Sachbearbeiterin hat mir (Bay. Vers.werk BÄV) extrem detailliert weitergeholfen, die machen auch Ruhegeldprognosen zu deiner persönlichen Situation. probier das mal.

Jukka666
23.12.2019, 14:34
ach ja: und ich persönlich finde auch, Leben kann man nicht sparen. Sehe ich an meinem Schwiegervater:Geld ist da, aber der Parkinson mit Mitte 50 leider auch...und die Träume die man "später" realisieren wollte, bleiben nun leider solche.

][truba][
23.12.2019, 15:59
Ich finde nicht, dass das Gegenstand der Diskussion sein sollte, wann/ob/wie sie sich Sache bezahlen lässt. Jeder kann das machen was er für richtig hält und zum „aushalten“ gehören aucz immer zwei.

Kann leider nicht so viel dazu beitragen aber ich weiß, dass du ja auch jetzt zum Beispiel deinen Beitragssatz erhöhen könntest. Und wenn du jetzt eh Geld zur Seite legst, könntest du durchrechnen um welchen Betrag X du deinen monatlichen Satz erhöhen musst um theoretisch ohne Abzüge in Rente zu gehen.

Feuerblick
23.12.2019, 16:36
Das Sinnvollste dürfte wirklich sein, diesbezüglich mal beim Versorgungswerk vorzusprechen. Die müssten dir entsprechend Auskunft geben und auch vorrechnen können, welche Möglichkeiten es gibt. Zumindest weiß ich von älteren Kollegen, dass die sich zu gegebenem Zeitpunkt haben durchrechnen lassen, wie lange sie noch arbeiten müssen.

GelbeKlamotten
23.12.2019, 17:22
Ok, danke für die Tipps. dann werde ich bei gelegenheit schauen, ob ich dort einen ansprechpartner finde. Hatte bisher mit solchen behörden (u.a. Ärztekammern) ziemlich schlechte erfahrungen gemacht, aber vielleicht findet sich dort ja jemand kompetentes.

Ansonsten habe ich das gefühl ich werde hier ein wenig missverstanden. Ich spare mein leben nicht auf und ich lasse mich auch nicht systematisch aushalten. Ich bin einfach gerne mit sehr sportlichen männern zusammen. Finden jetzt sicher wieder einige oberflächlich, aber so ist es eben. Ich verbringe selbst auch einen großen teil meiner knappen freizeit im fitnessstudio. Dort lernt man überwiegend eher typen kennen, die eine macho-ader haben. Und wenn die mich dann zu vielem einladen, dann sag ich nicht nein. Ist gut für deren Ego und mir spart es Geld. Warum sollte ich es einem Mann aufdrängen mein Essen oder meinen Urlaub selbst zu bezahlen, wenn er das gar nicht will?

So kann ich eben nebenher einiges ansparen und zusammen mit einem kleinen erbe wird irgendwann so viel zusammen gekommen sein, dass ich prinzipiell nicht mehr auf ein monatliches gehalt angewiesen bin. Ganz ohne dass ich vorher nur gespart und nicht gelebt hätte.

Feuerblick
23.12.2019, 17:58
Ich denke mal, dass man beim Versorgungswerk täglich Ärzten ihre Rente ausrechnet. Machen die von der DRV ja auch. Es sollte dort also kompetente Menschen geben.

Thomas24
31.12.2019, 13:45
Das Versorgungswerk BW bietet übrigens auch (kostenfreie) Seminare an, in denen die Funktionsweise und die Anlagepolitik des eigenen Versorgungswerks erklärt wird. Die Daten stehen im jährlichen Versorgungsbrief. Wäre vielleicht auch keine schlechte Idee, mal an einem dieser Termine teilzunehmen und sich die Asset Allokation des eigenen Versorgungswerks erklären zu lassen. Falls dort -überproportional gewichtet- negativ verzinste europäische Staatsanleihen auftauchen (was ich befürchte), muss man für sich selbst klären, ob man zusätzliche Liquidität nicht lieber in einen MSCI ACWI ETF / Edelmetalle steckt, als in das Versorgungswerk.

Falls du derzeit gesetzlich versichert sein solltest (und vorhast weiterhin im GKV System zu bleiben), könnte eine zusätzliche Einzahlung in das gesetzliche Rentenversicherungssystem eine interessante Option sein, um später nicht als Bezieher von Leistungen aus dem Versorgungswerk auf all deine Einkunftsarten als Bemessungsgrundlage (inkl. Zinsen, Dividenden, Vermietung etc.) deinen Krankenversicherungsbeitrag zahlen zu müssen. Siehe "Krankenversicherung der Rentner" (KVDR) Status.

GelbeKlamotten
31.12.2019, 14:13
Das Versorgungswerk BW bietet übrigens auch (kostenfreie) Seminare an, in denen die Funktionsweise und die Anlagepolitik des eigenen Versorgungswerks erklärt wird. Die Daten stehen im jährlichen Versorgungsbrief. Wäre vielleicht auch keine schlechte Idee, mal an einem dieser Termine teilzunehmen und sich die Asset Allokation des eigenen Versorgungswerks erklären zu lassen. Falls dort -überproportional gewichtet- negativ verzinste europäische Staatsanleihen auftauchen (was ich befürchte), muss man für sich selbst klären, ob man zusätzliche Liquidität nicht lieber in einen MSCI ACWI ETF / Edelmetalle steckt, als in das Versorgungswerk.

Falls du derzeit gesetzlich versichert sein solltest (und vorhast weiterhin im GKV System zu bleiben), könnte eine zusätzliche Einzahlung in das gesetzliche Rentenversicherungssystem eine interessante Option sein, um später nicht als Bezieher von Leistungen aus dem Versorgungswerk auf all deine Einkunftsarten als Bemessungsgrundlage (inkl. Zinsen, Dividenden, Vermietung etc.) deinen Krankenversicherungsbeitrag zahlen zu müssen. Siehe "Krankenversicherung der Rentner" (KVDR) Status.

Vielen Dank für die Antwort und die guten Tipps!
Ich habe keinen Zweifel, dass prinzipiell selbst angelegtes Geld eine höhere Renditeerwartung hat die Anlagen vom Versorgungswerk. Ich habe nur Sorge, dass ich meine eh schon über die Jahre bezahlten Pflichteinlagen entwerte, wenn ich nicht über einen ausreichend langen Zeitraum einzahle bzw. das eine freiwillig längere Einzahlungsdauer eben auch positiv auf die bisherigen Einlagen wirkt. Das muss ich mir dann denke ich wirklich direkt von der VA durchrechnen lassen. Guter Tipp mit den Seminaren.

Interessanter Ansatz auch mit der GKV und DRV. Ich bin in der PKV und möchte dort auch bleiben. Aber für den ein oder anderen der mitliest vielleicht eine Überlegung wert.

Thomas24
31.12.2019, 18:01
Interessanter Ansatz auch mit der GKV und DRV. Ich bin in der PKV und möchte dort auch bleiben. Aber für den ein oder anderen der mitliest vielleicht eine Überlegung wert.

Wenn du PKV versichert bist, hilft dir vielleicht dann auch dieser Tipp etwas weiter: man kann durch Vorauszahlung der Krankenkassenbeiträge ebenfalls etwas seine Steuerlast gestalten. Diese Gestaltungsmöglichkeit im Bereich der Vorsorgeaufwendungen ist vielen gar nicht bewusst.
Beispielberechnung, siehe hier: https://www.haufe.de/steuern/kanzlei-co/vorauszahlung-von-privaten-krankenversicherungsbeitraegen_170_304490.html

Schöner Nebeneffekt on Top: einige private Krankenversicherungen gewähren bei Vorauszahlung der Beiträge auch einen Rabatt auf die gesamte Summe (z.B. Barmenia bis zu ca 4%).
LG

][truba][
31.12.2019, 18:31
Ich muss mal nachfragen, bevor ich im googeln versinke.
Bin GKV Mitglied und wollte das auch nicht ändern. Weiterhin hab ich durch meine Ausbildung und Arbeitstätigkeit vor dem Studium bereits einen geringen Rentenanspruch der DRV er"arbeitet".

Inwiefern bringt mir das nun einen Vorteil im Alter?
Denke das Geld an der Börse (Aktien, ETF´s) zu investieren bringt ja deutlich mehr Rendite als die DRV (sofern es die 2055 überhaupt noch in dem Rahmen gibt).

Thomas24
31.12.2019, 20:42
[truba][;2122491']Ich muss mal nachfragen, bevor ich im googeln versinke.
Bin GKV Mitglied und wollte das auch nicht ändern. Weiterhin hab ich durch meine Ausbildung und Arbeitstätigkeit vor dem Studium bereits einen geringen Rentenanspruch der DRV er"arbeitet".

Inwiefern bringt mir das nun einen Vorteil im Alter?
Denke das Geld an der Börse (Aktien, ETF´s) zu investieren bringt ja deutlich mehr Rendite als die DRV (sofern es die 2055 überhaupt noch in dem Rahmen gibt).

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/krankenversicherung-der-rentner-so-versichern-sie-sich-im-ruhestand-13871

Erklärt es eigentlich ganz gut.