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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienplatzklage 2020



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piderman
12.01.2020, 19:58
Hallo,
ich ziehe in Betracht, zu versuchen mich dieses Sommersemester in Medizin einzuklagen.
Denkt ihr, das neue Auswahlverfahren hat Einfluss auf die Chancen einer Klage?

Mit den Kapazitätsberechnungen hat es ja eigentlich nichts zu tun.

Bellchen025
07.04.2021, 23:18
Hey, falls du noch aktiv in diesem Forum bist, wollte ich mal Fragen, ob du die Klage durchgezogen hast? Stehe selbst vor der Entscheidung mich einzuklagen und muss diese Tage entscheiden, ob ich das machen werde. Die Kosten schrecken mich jedoch immer noch sehr ab und der Erfolg ist ja auch nicht sehr sicher.....

Vielleicht könntest du dich dazu ja mal melden oder irgendwer der auch vor der Entscheidung steht oder damit in den letzten Jahren Erfahrung hatte?

Wäre auf jeden Fall sehr nett :)

Fischpudding
11.04.2021, 20:32
Hey,
ich hab verschiedene sogenannte „Studienplatzklagen“ geführt und war mit meiner Kanzlei auch sehr zufrieden. Kann jedem nur raten sich rechtzeitig eine Rechtschutzversicherung zu suchen, die Studienplatzklagen abdeckt. Da kann man dann auch ohne Mehrkosten in die höheren Instanzen gehen, wo die Chancen deutlich besser sind als im Eilverfahren.:)

schmerz2000
11.04.2021, 21:52
Hey Fischpudding, geht das mit dem Einklagen auch für Zweitstudenten?

Fischpudding
11.04.2021, 22:28
Ja, weil man sich nicht nur auf normalem Wege bei hochschulstart bewirbt, sondern einen außerkapazitären Antrag auf Zulassung stellt. Da ist es unerheblich welchen Schnitt man hat oder die sonstigen Voraussetzungen, nur eine Hochschulzugangsberechtigung muss vorliegen.

schmerz2000
11.04.2021, 22:30
Achso Danke

Bellchen025
11.04.2021, 23:34
Hey,
ich hab verschiedene sogenannte „Studienplatzklagen“ geführt und war mit meiner Kanzlei auch sehr zufrieden. Kann jedem nur raten sich rechtzeitig eine Rechtschutzversicherung zu suchen, die Studienplatzklagen abdeckt. Da kann man dann auch ohne Mehrkosten in die höheren Instanzen gehen, wo die Chancen deutlich besser sind als im Eilverfahren.:)


Hey Fischpudding,

erst mal vielen Dank für deine Antwort :)

Ja, dass mit der Rechtsschutzversicherung hatte ich bei dem Erstgespräch mit dem Anwalt tatsächlich angesprochen. Der riet mir jedoch davon ab. Weil die Versicherungen meistens nicht zahlen bei einer Studienplatzklage, selbst wenn es ausdrücklich im Kleingeschriebenen verzeichnet ist. Dann kommt noch die Wartezeit bei den Versicherungen hinzu. Das kommt zeitlich nicht mehr hin, da er jetzt schon Innerkapazitär anfangen müsste.

Darf ich fragen, ob du die Klagen für Medizin durchführen lassen hast? Wenn ja wieviele Unis hast du verklagt? Und hattest du Erfolg?
Bei mir kämen ,,nur“ zwei infrage, die jedoch nur zum Wintersemester möglich sind. Bedeutet, wenn ich jetzt eine Versicherung abschließe, kann ich erst nächstes Jahr klagen.... ohne Versicherung im Worst Case laut Anwalt pro Uni 6000€ wenn man in alle vier Instanzen muss.


Schwierige Entscheidung das Ganze....

Fischpudding
12.04.2021, 01:00
Also ich habe Verfahren gegen die Uni Frankfurt, Mainz, Erlangen-Nürnberg und Marburg geführt. In Mainz und Marburg hab ich in der 1. Instanz verloren und meine Anwältin hat auch keine Erfolgsaussichten gesehen für die höheren Instanzen. Bei der Uni Frankfurt und Uni Nürnberg-Erlangen hat meine Anwältin gegen die Entscheidung Beschwerde eingereicht und auch eine Verpflichtungsklage angestrebt. Da wären meine Chancen ziemlich gut gewesen, weil ich zb. beim Verfahren gegen Nürnberg-Erlangen der einzige Kläger war. Die Verfahren dauern aber mind. ein Jahr und in der Zwischenzeit hatte ich einen Platz an einer privaten bekommen und deshalb die Klagen beendet. Und das mit den Rechtsschutzversicherungen habe ich anders erlebt. Habe im Mai die Versicherung abgeschlossen + hatte noch eine Familienversicherung und beide Versicherungen haben anstandslos bezahlt. Ich würde mich nach einer Kanzlei umsehen, die Erfahrung in der Korrespondenz mit Rechtsschutzversicherungen haben. Hab also mit Klagevorbereitung ca 3.500€ bezahlt. Ohne Versicherung wären es sicherlich ca. 8000€ gewesen.

Bellchen025
12.04.2021, 17:16
Danke nochmal Fischpudding :)

Das Problem bei der Versicherung ist ja wie gesagt auch die Wartezeit. Es gibt nur noch sehr wenige, die das wirklich bezahlen. Und dann meistens nur eine Klage pro Kalenderjahr, eine im gesamten Versicherungszeitraum oder mit anderen Bedingungen. Wenn ich eine nehme, die erst in drei Monaten greift, dann wird die Versicherung die Klage sicherlich nicht übernehmen, da der Anwalt ja jetzt schon anfangen muss. Versicherungsschutz besteht nur, wenn die erste Ursache nach Ablauf der Wartezeit eingetreten ist. Wäre in meinem Fall ja nicht möglich.... oder wie war das bei dir? Weil du schreibst, dass du die Versicherung im Mai abgeschlossen hast und wie lange hattest du Wartezeit bei der Versicherung bzw. wann konntest du das Mandat erteilen? An der Kanzlei selber liegt es nicht. Die gehört schon mit zu den Top Kanzleien für Studienplatzklagen, da haben die bestimmt genug Erfahrung in der Korrespondenz mit Rechtsschutzversicherungen.

Hast du insgesamt für alle Verfahren 3500€ bezahlt oder pro Uni? Weil egal welche Versicherung ich mir ansehe, da wird nur eine Studienplatzklage übernommen. Hat sich das bei dir auf pro Uni bezogen oder wird das zusammen gezählt als eine Klage und die Versicherung übernimmt dann für z.B 5 verklagte Unis?

Fischpudding
12.04.2021, 17:46
Also hatte wie gesagt 2 Versicherungen, die jeweils ein Verfahren übernommen haben. War über die Familie bei Allrecht versichert und selbst bei der Allianz. Beide Versicherungen haben eine Wartezeit von 3 Monaten. Verstehe im Moment nicht warum dein Anwalt jetzt schon den ausserkapazitären Antrag stellen will? Im ungünstigen Fall muss dieser am 15.07. gestellt werden, das gilt aber für die wenigsten Unis. Meine Anwältin hat Anfang September die Anträge gestellt, somit war die 3 monatige Frist schon rum. Hab insgesamt 3500€ bezahlt, was aber nur mit Versicherung möglich war. Denke dass ich ohne Versicherungen weitaus mehr hätte zahlen müssen. Ich war Mandant bei Partnerkanzlei Dr. Selbmann, Bergert und Hägele.

Fischpudding
12.04.2021, 17:53
Aber obwohl die Chancen, dass man einen Platz bekommt, natürlich da sind, muss man abwägen wie viel man investieren will. Meine Anwältin meinte zu mir dass Sie nicht guten Gewissens mehr als 10.000€ verlangen kann, da die Chancen eben pro Uni im Schnitt im unteren einstelligen Prozentbereich sind, zugelassen zu werden.Würde das ganze eher als zusätzliche Chance sehen aber keinesfalls als die ganze Strategie an einen Platz zu kommen.

Bellchen025
12.04.2021, 18:06
Mein Anwalt will nicht jetzt den außerkapazitären Antrag stellen sondern den innerkapazitären Antrag. Den müsse man jetzt im April beginnen laut Anwalt. Wurde bei dir gar nicht innerkapazitär geklagt? Hatte bei einem anderen Anwalt das Erstgespräch gehabt. Aber von der Kanzlei die du nennst, habe ich auch schon gelesen.

Bellchen025
12.04.2021, 18:15
Also hatte wie gesagt 2 Versicherungen, die jeweils ein Verfahren übernommen haben. War über die Familie bei Allrecht versichert und selbst bei der Allianz. Beide Versicherungen haben eine Wartezeit von 3 Monaten. Verstehe im Moment nicht warum dein Anwalt jetzt schon den ausserkapazitären Antrag stellen will? Im ungünstigen Fall muss dieser am 15.07. gestellt werden, das gilt aber für die wenigsten Unis. Meine Anwältin hat Anfang September die Anträge gestellt, somit war die 3 monatige Frist schon rum. Hab insgesamt 3500€ bezahlt, was aber nur mit Versicherung möglich war. Denke dass ich ohne Versicherungen weitaus mehr hätte zahlen müssen. Ich war Mandant bei Partnerkanzlei Dr. Selbmann, Bergert und Hägele.

Mir stellt sich gerade die Frage, warum die Versicherung nicht die ganzen Kosten bei dir übernommen hat? Oder wie sind die 3500€ entstanden?

Sorry, vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch :)

Fischpudding
12.04.2021, 18:31
Mein Anwalt will nicht jetzt den außerkapazitären Antrag stellen sondern den innerkapazitären Antrag. Den müsse man jetzt im April beginnen laut Anwalt. Wurde bei dir gar nicht innerkapazitär geklagt? Hatte bei einem anderen Anwalt das Erstgespräch gehabt. Aber von der Kanzlei die du nennst, habe ich auch schon gelesen.
Den innerkapazitären Antrag ? Er klagt also das Verfahren bei Hochschulstart an ? Normalerweise versucht man im Rahmen einer Studienplatzklage nachzuweisen, dass die Uni ihre Kapazität nicht vollständig ausgeschöpft hat(Außerkapazitär). Welchen Sinn macht ein innerkapazitärer Antrag? Hab davon noch nie gehört. Die Kosten setzen sich so zusammen: Uni Mainz - 1.200€ Uni Marburg - 1.200€ Uni Erlangen (Versicherung) - Selbstbeteiligung von 250€ Uni Frankfurt (Versicherung) - Selbstbeteiligung von 250€ , + die außergerichtliche Klagevorbereitung 500€ :)

Fischpudding
12.04.2021, 18:35
Innerkapazitär macht ja schon deshalb keinen Sinn, weil ja jeder Bewerber sich innerkapazitär um einen Studienplatz bewirbt. Wieso muss dein Anwalt dafür einen extra Antrag stellen?

Bellchen025
12.04.2021, 18:43
Innerkapazitär macht ja schon deshalb keinen Sinn, weil ja jeder Bewerber sich innerkapazitär um einen Studienplatz bewirbt. Wieso muss dein Anwalt dafür einen extra Antrag stellen?

Danke Fischpudding für deine schnellen Antworten!
:)

Jetzt hab ich auch verstanden wie sich die Kosten zusammensetzen. Danke!

Also in dem Erstgespräch erklärte er es so: er klagt innerkapazitär darauf, dass er sagt von z.B. 100 Leuten ist der 98 gar kein Härtefall wie vorgegeben oder jemand hat falsche Angaben beim Abi gemacht, was dann geprüft werden muss. Die Person wird dann sozusagen rausgeschmissen und man bekommt dessen Platz..... und dann klagt er auch noch außerkapazitär. Von den 6000€ pro Uni sind 2000€ schon mal sein Honorar. Er macht nur beide Verfahren....

Fischpudding
12.04.2021, 21:13
Ich hab tatsächlich auch Jura studiert, bin in dem Gebiet allerdings kein Experte. Deswegen kann es sein, dass so eine innerkapazitäre Klage Sinn macht. So wie du es beschreibst, ficht er praktisch das Vergabeverfahren von Hochschulstart an. Das ist aber seit vielen Jahren bombensicher und deshalb kenne ich keinen Anwalt der das anficht. Finde 2000 € Pauschalhonorar pro Uni auvh wirklich viel, meine Anwältin hat nach Gebührenordnung abgerechnet und so war immer ersichtlich wieviel was kostet. Aber wenn du dich gut aufgehoben fühlst, will ich dir den Anwalt nicht ausreden oder so. Wünsch dir ganz viel Glück �� Hast du schon eine Alternative wenn es nicht klappen sollte ? Du meintest du bist ortsgebunden ?

Bellchen025
12.04.2021, 22:16
Ich habe mich anfangs auch sehr gewundert, dass er es innerkapazitär versucht. Selbst als man nachfragte, ob man das nicht weglassen kann, kam die Antwort das er das generell immer mitmacht. Das Pauschalhonorar fand ich auch sehr viel! Deswegen bin ich mir auch noch sehr unsicher das zu machen. 12.000 Euro Schulden und keinen Studienplatz über die Klage, wären wirklich schlecht :-nix Hab es nicht so empfunden, dass du mir da was ausreden willst, also alles gut! :) Es es ist ja immer besser nochmal eine andere Meinung zuhören. Bin am überlegen, ob ich das doch noch mit der Versicherung mache und mich bei der Kanzlei informiere, die du empfohlen hattest. Auf die bin ich nämlich bei meiner Recherche auch gestoßen. So viele Alternativen habe ich gar nicht mehr auf dem Zettel, da ich ja auch ortsgebunden bin....


Falls es dich nicht stört, kann ich dir nochmal eine Private Nachricht schicken? :)

Fischpudding
12.04.2021, 22:52
Ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen, mir ging es genauso. Eventuell wäre dann die Uni, an der ich jetzt auch studiere, eine Lösung für dich. Kannst mir gerne privat schreiben klar :)

Bellchen025
13.04.2021, 00:05
Ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen, mir ging es genauso. Eventuell wäre dann die Uni, an der ich jetzt auch studiere, eine Lösung für dich. Kannst mir gerne privat schreiben klar :)

Wollte dir gerade privat schreiben, aber du hast anscheinend private Nachrichten nicht aktiviert. Das müsstest du dafür noch aktivieren sonst kann ich dir keine Nachricht schicken :)