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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Facharzt? Operativ, aber nicht zu "stressig"



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PJler123
17.01.2020, 16:09
Hallo liebes Forum,

ich überlege schon ziemlich lange und kann mich einfach nicht entscheiden. Eine Information vorweg: Ich möchte es nicht allzu stressig haben und die Option haben, mich bei Bedarf niederzulassen.


Was suche ich?


Ein spannendes Fach
Arbeitsbelastung im Rahmen
Wenn möglich: Operatives Fach
Möglichkeit der Niederlassung
Ausschluss: Gyn, Uro, Derma



Bei den klassischen operativen Fächern (AVC, Unfallchirurgie, etc) ist entweder fehlt die Niederlassungsmöglichkeit oder die Arbeitsbelastung ist einfach zu hoch.


Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben :)


Grüße

][truba][
17.01.2020, 16:37
Da du Urologie ausschließt, drängt sich mir natürlich auf dir Hals- Nasen Ohrenheilkunde zu empfehlen.
Von Niederlassung bis hin zum Oberarzt an großen Maximalversorgern/Uni alles möglich. Breites Spektrum für ein kleines Fach (Schwindel, (Päd)Audio, Tumorchirurgie bis hin zur "Plastik" alles möglich).

Das einzige was nicht passt, wird die Arbeitsbelastung sein. Sicher gibt es immer stressigere (= größere, zentrale) und weniger stressige (=kleinere Abteilungen) Häuser. Allerdings verhindert denke ich allein die Zuständigkeit für Epistaxis und Schwindel die ruhige Kugel in der Nacht. Noch dazu sind eben auch eine gute Organisation wichtig und daran krank das System oft überall. Unabhängig von der Fachrichtung.

PJler123
17.01.2020, 17:01
[truba][;2123921']Da du Urologie ausschließt, drängt sich mir natürlich auf dir Hals- Nasen Ohrenheilkunde zu empfehlen.
Von Niederlassung bis hin zum Oberarzt an großen Maximalversorgern/Uni alles möglich. Breites Spektrum für ein kleines Fach (Schwindel, (Päd)Audio, Tumorchirurgie bis hin zur "Plastik" alles möglich).

Das einzige was nicht passt, wird die Arbeitsbelastung sein. Sicher gibt es immer stressigere (= größere, zentrale) und weniger stressige (=kleinere Abteilungen) Häuser. Allerdings verhindert denke ich allein die Zuständigkeit für Epistaxis und Schwindel die ruhige Kugel in der Nacht. Noch dazu sind eben auch eine gute Organisation wichtig und daran krank das System oft überall. Unabhängig von der Fachrichtung.

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Gewöhnt man sich an Ohrenschmalz und Speichel? Irgerndwie habe ich damit Probleme...

Darm, Magen, Füße, Blut etc. stellen keine Probleme dar :)

Fr.Pelz
17.01.2020, 18:23
Ortho?

Remember
17.01.2020, 18:28
Werd Zahnarzt:-wow

freak1
17.01.2020, 18:31
Oder plastische und dann natürlich Titten/Ärsche machen... Aber da kann die Arbeitsbelastung während der Ausbildung auch hoch sein.

Cor_magna
17.01.2020, 19:32
Gehen wir doch mal systematisch vor: Wir brauchen ein operatives Fach ohne richtige Notfälle. Damit fällt die klassische Chirurgie komplett raus. Da musst du in der Ausbildung überall akut ran. Gyn . HNO auch. Uro auch. Bleibt Derma und Auge. Derma willst du nicht machen. Wie viel Notfallarbeit Augenärzte in der Realität genau machen weiss ich leider nicht aber da wird sich sicher jemand der Augenärzte hier melden. und rein mutmaßlich gehört es auch da regelhaft dazu. Also man merkt : du willst die eierlegende wollmilchsau. Operativ bedeutet in unserem System zumindest in der Assistentenzeit tendenziell mehr Notfälle und damit Stress.

PJler123
18.01.2020, 07:53
Ortho?

Vielen Dank für den Kommentar!


Ortho/Unfallchirurgie haben mir im Studium ziemlich viel Spaß gemacht. Während des PJs musste ich jedoch feststellen, dass mich eine Sache stört: Die Strahlenbelastung im OP .

PJler123
18.01.2020, 07:57
Werd Zahnarzt:-wow

Habe anMKG gedacht. Mir ist jedoch die zusätzliche Ausbildung (Zahnmedizin) doch etwas zu viel...

PJler123
18.01.2020, 08:00
Oder plastische und dann natürlich Titten/Ärsche machen... Aber da kann die Arbeitsbelastung während der Ausbildung auch hoch sein.

Ne, das wäre nicht meins.

PJler123
18.01.2020, 08:07
Gehen wir doch mal systematisch vor: Wir brauchen ein operatives Fach ohne richtige Notfälle. Damit fällt die klassische Chirurgie komplett raus. Da musst du in der Ausbildung überall akut ran. Gyn . HNO auch. Uro auch. Bleibt Derma und Auge. Derma willst du nicht machen. Wie viel Notfallarbeit Augenärzte in der Realität genau machen weiss ich leider nicht aber da wird sich sicher jemand der Augenärzte hier melden. und rein mutmaßlich gehört es auch da regelhaft dazu. Also man merkt : du willst die eierlegende wollmilchsau. Operativ bedeutet in unserem System zumindest in der Assistentenzeit tendenziell mehr Notfälle und damit Stress.

Das mit den Notfällen wäre an sich kein Problem. Es sollte jedoch nicht wie in der AVC sein... Während der Assistenzarztzeit wäre eine höhere körperl. Belastung auch in Ordnung. Es sollte jedoch kein Dauerzustand sein.

milz
18.01.2020, 08:30
Pathologie?


Ein spannendes Fach - YES
Arbeitsbelastung im Rahmen - YES (keine Nachtdienste, 5-Tage-Woche)
Wenn möglich: Operatives Fach - Manuelle Betätigung möglich (Obduktion, Zuschnitt, Schnellschnitt)
Möglichkeit der Niederlassung - YES
Ausschluss: Gyn, Uro, Derma - Aus sicherer Distanz

PJler123
18.01.2020, 08:50
Pathologie?


Ein spannendes Fach - YES
Arbeitsbelastung im Rahmen - YES (keine Nachtdienste, 5-Tage-Woche)
Wenn möglich: Operatives Fach - Manuelle Betätigung möglich (Obduktion, Zuschnitt, Schnellschnitt)
Möglichkeit der Niederlassung - YES
Ausschluss: Gyn, Uro, Derma - Aus sicherer Distanz


Vielen Dank für deinen Beitrag.

Pathologie habe ich immer als sehr "trocken" und "eintönig" empfunden. Auf Dauer würde das Interesse vermuttlich gegen 0 laufen.

daCapo
18.01.2020, 09:20
Operativ und nicht stressig = eher selten. Optionen sind dann Derma/Uro/Auge/HNO.
Finde OPs auch sehr interessant, fand es schon toll im PJ mal einen Kirschner Draht zu entfernen oder zuzunähen.

Nach dem PJ wollte ich auch Ortho (später dann Spezialisierung Hand/Schulter machen) , dann nochmal gut drüber nachgedacht und eingesehen, dass das doch nix für mich ist.

Bei meiner letzten Arbeit, habe ich eine Assistentin in der Neurochirurgie (nach 3 Jahren Zeit dort) kennengelernt, die auch darüber klagte, dass sie fast nur noch im KH sei, es seien ihre besten Jahre (das stimmt aus biologischer Sicht) und sie strebe nun Allgemeinmedizin an. Die Kollegin ist in der NC angetreten wegen der Interesse an einem spannenden operativen Fach und hat wieviele erst später erkannt, wieviel Entbehrung dies bedeuten kann. Manche müssen auch irgendwo anfangen und dann ihren Weg finden durch eigene Erfahrungen.

Würde dir Allgemeinmedizin empfehlen, man kann vllt kleinere Sachen chirurgisch versorgen/hat ein breites Spektrum/muss die ernsthaften Erkrankungen erkennen als eine Art Lotse. Im Rahmen der Weiterbildung Allgemeinmedizin könntest du dann in der Chirurgie arbeiten.

ekw77
18.01.2020, 09:39
Als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kann man sich doch gut niederlassen und auch rein konservativ arbeiten. Von den 72 Monaten Weiterbildungszeit kannst du außerdem 12 Monate schon im ambulanten Bereich ableisten. Um etwas Notfälle und Stress kommt man in der restlichen Weiterbildungszeit wohl nicht rum (dann vielleicht eher nicht für einen Maximalversorger arbeiten), aber das wird dir auch in jedem anderen Fach in der Weiterbildungszeit nicht anders gehen.
Und was die Strahlenbelastung angeht. Ja, wir röntgen intraoperativ tatsächlich mehr als andere Fächer, aber das trifft ja nicht auf alle OPs zu, außerdem ist man als Assistent nicht so viel im OP wie als PJler und man ist (zumindest für sehr lange Zeit) auch nicht derjenige, der bei der Kontrolle der Osteosynthese bei Radiusfraktur seine Hand in den Bildwandler hält ;) Für den Rest hat die Schutzkleidung ggf inkl. Brille ihre Funktion.

juke5489
18.01.2020, 10:42
Oder plastische und dann natürlich Titten/Ärsche machen... Aber da kann die Arbeitsbelastung während der Ausbildung auch hoch sein.

ich finde das ganze ne gute idee, muss ja, als angehender plastiker.
aber die alternative nach der ausbildung muss nicht 'titten und ärsche' sein.
die plastische chirurgie ist auch klinisch ein großes wachstumsgebiet und nach und nach werden wir in immer mehr kliniken auftauchen um mit wundproblemen und co zu helfen.
dadurch kommt man als facharzt auch klinisch in vielen häusern gut unter, ohne dass man dafür ein rein ästhetisches spektrum operieren muss. und da man häufig als spezialist in einer anderen abteilung angestellt wird (z.B. in einer unfallchirurgischen abteilung), braucht man sich um dienste und wochenenden dann häufig auch keine sorgen machen.
das ist halt EINE der möglichkeiten. gibt logischerweise auch rein plastische abteilungen, in denen man ne ruhige kugel schieben kann, falls die niederlassung keine option ist.

dass die arbeitsbelastung in der ausbildung hoch ist, kann ich allerdings definitiv bestätigen. war in meinen letzten diensten fast durchgehend in den nächten drin und hab mir die finger wundoperiert. kaputte hände, schwere weichteilinfektionen, schwere verbrennungen...in großen plastischen zentren ist nachts immer was los. wir sind in unserem großen städtischen maximalversorger die abteilung, die nachts am meisten operiert. gut für die ausbildung, schlecht für den nachtschlaf.

davo
18.01.2020, 12:00
Ortho, Plastische, HNO. Aber es scheint so, als würdest du alles aus Prinzip ausschließen :-)) Man kann sich mit Uro z.B. gut niederlassen. Dafür kann man IMHO schon fünf Jahre für die Assi-Zeit opfern. Aber wenn du überall einen Haken findest, wird es eben nicht leicht... dann bleibt wirklich nur noch Zahnmedizin :-))

Atya
18.01.2020, 12:50
MKG ? URO finde ich auch ideal. Ich denke in der Uro hält sich die Arbwitsbelastung in Grenzen.

][truba][
18.01.2020, 12:55
Da sprechen meine z.T. durchgearbeiteten 24h+ Dienste definitiv dagegen.
Auch da kommt es ziemlich auf die Abteilung an

CYP21B
18.01.2020, 13:15
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Irgendeinen Haken hat wohl jedes Fach. Es ist dann eben eine Frage der individuellen Wichtung was einem lieber ist. Ich glaube die in Frage kommenden Gebiete wurden eigentlich schon genannt.


Als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kann man sich doch gut niederlassen und auch rein konservativ arbeiten. Von den 72 Monaten Weiterbildungszeit kannst du außerdem 12 Monate schon im ambulanten Bereich ableisten. Um etwas Notfälle und Stress kommt man in der restlichen Weiterbildungszeit wohl nicht rum (dann vielleicht eher nicht für einen Maximalversorger arbeiten), aber das wird dir auch in jedem anderen Fach in der Weiterbildungszeit nicht anders gehen.
Und was die Strahlenbelastung angeht. Ja, wir röntgen intraoperativ tatsächlich mehr als andere Fächer, aber das trifft ja nicht auf alle OPs zu, außerdem ist man als Assistent nicht so viel im OP wie als PJler und man ist (zumindest für sehr lange Zeit) auch nicht derjenige, der bei der Kontrolle der Osteosynthese bei Radiusfraktur seine Hand in den Bildwandler hält ;) Für den Rest hat die Schutzkleidung ggf inkl. Brille ihre Funktion.

Die Möglichkeit besteht mit der Niederlassung. Ob es dann aber einen geeigneten Sitz am Wunschort gibt ist nicht garantiert. Bzw wenn man dann mit dem ganzen restlichen Fach nichts anfangen kann ist es so eine Frage ob das sinnvoll ist.

Die 12 Monate ambulant sind zwar möglich dadurch dass bei O/U zu den Commontrunk- Rotationen noch Ortho und Unfallzeit mit jeweils nicht zu verachtendem Op-Katalog kommt muss man die Zeit auch erstmal irgendwo rausleiern.

Ich kann mir auch nicht vorstellen dass es bei einem Maximalversorger per se stressiger ist als in einem kleineren Haus. Im mittelgroßen Haus gibt's dann halt einfach weniger dienstschiebende pro Schicht. Oder in ganz kleinen Häusern gemeinsame Dienste mit anderen chirurgischen Fächern. Selbst wenn es so sein sollte kriegt man die komplette Weiterbildungszeit nur mit kleinen Häusern vermutlich nicht zusammen. Insgesamt denke ich dass man als unfallchirurgischer Assistent im Schnitt eher anstrengende Dienste hat als viele andere Fächer.

Strahlenbelastung gibt es. Das kann man nicht wegdiskutieren. Es sollte sich aber gerade im Vergleich zu den interventionellen Fachrichtungen noch relativ in Grenzen halten. Man kann sich entsprechend schlampig schützen oder aber gewissenhafter. Als Argument abzuführen dass man in der Weiterbildung sowieso kaum in den Op kommt und dann nichts selbst operiert finde ich schwach. Gerade distaler Radius habe ich bereits im ersten Jahr die ersten, bzw alleine mit Verplattungen in dem Bereich habe ich (in der Gesamtweiterbildungszeit) ein vielfaches der geforderten Osteosynthesen an Hand und Handgelenk zusammen. Oder anders gesagt, wenn man eine gute Ausbildung hat ist man durchaus auch viel im Op.

Was ich insgesamt damit sagen will, O/U ist ein tolles, abwechslungsreiches, spannendes Fach mit vielen Nischen. Es ist aber auch eher ein arbeitsintensives und aufwendiges Fach. Wenn man sich da nicht wirklich für interessiert und eigentlich nur eine ruhige Kugel schieben will halte ich es aber für die falsche Wahl.