PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3.STEX, Angst durchzufallen



Seiten : [1] 2 3

Nik1311
20.01.2020, 17:36
Hi Leute ich habe ziemlichen Bammel im 3.Stex durchzufallen und weiß nicht so recht wie man sich darauf vorbereiten kann?!
Wie viel Zeit muss man dafür investieren? Was ist wichtig?
Kennt von euch jemand Leute die durchgefallen sind? Wie ist das, wenn man tatsächlich 3 mal durchfällt dann waren ja 6 Jahre Studium umsonst....
Die meisten sagen ja durchs 3. fällt keiner durch, aber man hört ja hier und da immer wieder Geschichten....
Danke schon mal.

davo
20.01.2020, 18:03
Schau dir die Statistiken an.

H17 sind 0,3% durchgefallen, F18 0,4%, siehe S. 7 von http://impp.de/informationen/berichte/ergebnisberichte/medizin.html?file=files/PDF/Berichte/Ergebnisberichte/Medizin/Bericht%20M3%202017-2018.pdf

Ich kenne niemanden, der durchgefallen ist.

Wieviel Zeit man investieren sollte: Wahrscheinlich vier Wochen - eine pro Fach.

Was man IMHO tun sollte: Fallbücher durcharbeiten, Altprotokolle durcharbeiten, häufige Krankheitsbilder mit Herold und Co. durcharbeiten. Körperliche Untersuchung üben, Vorlage für den Patientenbericht erstellen. Darauf achten, dass man zu jeder wichtigen Erkrankung ein paar Worte sagen kann. Alles weitere ergibt sich dann von selbst.

Feuerblick
20.01.2020, 18:16
Ich stamme ja aus der Vor-HEX-Generation, d.h. bei uns gab es damals das 3. Stex nach PJ noch, bevor es vorübergehend abgeschafft wurde. Fürs Durchfallen musste man sich schon einige Mühe geben. Weitestgehende, patientengefährdende Ahnungslosigkeit könnte man als Voraussetzung nennen. Sowas zeichnet sich aber schon im PJ deutlich ab und kommt nicht aus heiterem Himmel.
Ich habe mich damals sieben Wochen vorbereitet. Eine mehr wäre mir lieber gewesen. Altprotokolle helfen. Ansonsten mit den Prüfern sprechen oder herausbekommen, was deren Steckenpferd ist. Schadet nicht, wenn man dazu ein bisschen was weiß.
Fallbücher helfen auch - muss man aber gründlich durcharbeiten und ggf. mit einem Fachbuch dazu nochmal genauer nachbereiten. Wichtige Erkrankungen sollte man kennen und wiedergeben können. Kolibris sind nett, helfen aber gar nicht, wenn man die Basics nicht drauf hat.
Die körperliche Untersuchung sollte man eigentlich im PJ vernünftig üben. Mach dir einen Plan, was du in welcher Reihenfolge tun willst. Und lege dir eine Vorlage für die Epikrise zurecht, damit du in der Prüfungssituation nichts vergessen kannst. Struktur ist für beides wichtig und wird von den Prüfern sehr gern gesehen.
Mach dich aber nicht verrückt. Ich bin damals aufgrund privater Probleme in richtig schlechtem psychischem Zustand und mit mittelmäßiger Vorbereitung in die Prüfung gegangen, hatte mittendrin mal ein komplettes Black-out, habe aber gut bestanden und der einzige Kommentar zu meinem Black-Out war „Naja, Internistin wollten sie ja sowieso nie werden“... :-))

Und mal ehrlich: Wenn jemand durch dieses Examen dreimal durchfällt (nicht vergessen, man muss einen Teil des PJ wiederholen, wenn man durchfällt), dann sollte er das mit dem Arztsein auch lieber lassen... Immerhin hat man sechs Jahre (oder mehr) studiert und diverse Examina schon bestanden. So ganz ahnungslos sollte man also nicht sein.

s4oksama
20.01.2020, 18:43
Ist es denn nicht so, dass der Prüfer entscheidet, ob man bei Nicht-Bestehen der Prüfung einen Teil des PJ wiederholen muss?

Feuerblick
20.01.2020, 18:50
In der Regel muss man einen Teil des PJ wiederholen...

davo
20.01.2020, 18:58
Ist es denn nicht so, dass der Prüfer entscheidet, ob man bei Nicht-Bestehen der Prüfung einen Teil des PJ wiederholen muss?

Ich glaube, dass dem so ist, ja.

Aber nachdem ich niemanden kenne, der durchgefallen ist...

Ich vermute, dass von denen, die normal durchs Studium gekommen sind, fast nie jemand durchfallen wird. Wenn es selbst in der Gesamtpopulation der Prüflinge nur jeder 312. bzw. jeder 257. war... das sind dann einfach sehr seltene Ausnahmen, die einem keine Angst machen sollten. Normal vorbereiten und gut ists.

Atya
20.01.2020, 19:24
Ich kenne ebenfalls niemanden, der durchgefallen ist. Wie viel man pro Tag lernt hängt vom Prüfungstermin und die Motivation ab.
Ich hatte einen späten Prüfungstermin erwischt und somit viel Zeit gehabt um mich vorzubereiten.
Fang jetzt mit dem Lernen an, wenn du Angst hast dann fühlst du dich hoffentlich besser. Das wird schon

Kaas
21.01.2020, 11:54
Kenne auch niemanden, der durchgefallen ist. Vom Hörensagen kenne ich einen Fall, bei dem der Prüfling bei einem infektiösen Patienten konsequent die Händedesinfektion verweigert hat trotz mehrfachen Hinweise der Prüfer (gepaart mit schlechten Deutschkenntnissen). Aber das ist echt nur vom Hörensagen. Ich kenne aber aus persönlicher Erfahrung und Gesprächen mit Freunden viele Geschichten von Prüflingen, die in einer Tour nur Grütze erzählt haben. Die bekommen dann normalerweise ein "befriedigend".

davo
21.01.2020, 15:03
Ich kenne aber aus persönlicher Erfahrung und Gesprächen mit Freunden viele Geschichten von Prüflingen, die in einer Tour nur Grütze erzählt haben. Die bekommen dann normalerweise ein "befriedigend".

War bei uns genauso.

s4oksama
21.01.2020, 16:28
Es ist ja letztlich auch so, dass ein bis dahin ausgebildeter Student den Staat ein Haufen Geld gekostet hat; einen Kollegen dann durchfallen zu lassen, hat also auch durchaus wirtschaftliche Relevanz zumal ja auch wahrscheinlich auch bis dato noch nicht so in der Materie "steckende" Kollegen da rein wachsen. Schließlich ist vieles zu Beginn zumindest eher organisatorischer Natur. Richtig viel Medizin betreibt man als Anfänger kaum...

Nik1311
21.01.2020, 16:36
Und was sind die Sachen bzw. Themen, die man wissen sollte? Gefühlt ist das 3.Stex ja das schwerste von allen und man sollte alles drauf haben....

davo
21.01.2020, 16:39
Wie gesagt: Fallbücher, häufige Erkrankungen. Es ist mit großem Abstand das einfachste von allen Examina, nicht nur statistisch sondern auch subjektiv.

Feuerblick
21.01.2020, 16:54
Das ist allerdings wahr. Du hast die Fächer aus dem PJ, die musst du draufhaben. Nicht mehr und nicht weniger und am Ende nicht anders, als du sie fürs vorherige Stex auch draufhaben musstest. Rest... siehe oben.

Nik1311
21.01.2020, 17:09
Und das Losfach? Fürs Losfach in München haben wir ca.2-3 Wochen Zeit...ist schon sportlich finde ich

Feuerblick
21.01.2020, 17:14
Du hast doch vor gar nicht allzu langer Zeit erst ein Stex über ALLE Fächer geschrieben. 2-3 Wochen für ein Fach, das man schon mal gelernt hat und bei dem man primär mal die Basics wissen sollte, sind doch ausreichend.
Wenn man sich natürlich vorher total kirre macht und sich aufs „OhGottohGott“ konzentriert statt auf die Vorbereitung, dann gerät man in Stress, der völlig unnötig ist.

Nik1311
21.01.2020, 17:27
Wird schon schief gehen irgendwie....

Feuerblick
21.01.2020, 17:37
Ganz bestimmt ;-)

DieCaro
21.01.2020, 20:29
Man kann im M3 durchfallen, habe ich bei einer Mitkommilitonin in meiner Prüfung tatsächlich gesehen.
Der Prüfer wollte sie nicht durchfallen lassen. Er hat ihr Brücken gebaut ohne Ende. Aber wenn man sich beharrlich weigert, sie anzunehmen, ja, dann kann man auch im M3 durchfallen. Da gehört aber schon sehr viel dazu.
(Fach war Innere, der Fall war ein Patient mit ACS/HI, der selbst in die Notaufnahme kam. Sie hat, obwohl der Professor ihr den schlechten Zustand des Patienten in den dramatischsten Bildern geschildert hat, nicht erkannt, dass sie sofort handeln muss. Ihr Expertenwissen, dass ein RöTx Mittel der ersten Wahl zur Diagnose einer Koronarstenose ist, da man ja in der Gefäßzeichnung eine Diskontinuität erkennen müsste, hats auch nicht mehr gerettet. Eher im Gegenteil.)

davo
21.01.2020, 20:33
Und das Losfach? Fürs Losfach in München haben wir ca.2-3 Wochen Zeit...ist schon sportlich finde ich

Ja, und? In einer Woche kann man doch selbst in einem Fach wie Neuro problemlos die wichtigsten Fälle durcharbeiten und die wichtigsten Krankheitsbilder wiederholen.

tup74
22.01.2020, 03:51
Fach war Innere, der Fall war ein Patient mit ACS/HI, der selbst in die Notaufnahme kam. Sie hat, obwohl der Professor ihr den schlechten Zustand des Patienten in den dramatischsten Bildern geschildert hat, nicht erkannt, dass sie sofort handeln muss.

Wusste sie denn, dass es ein ACS ist? Falls ja, ist sie dann nicht darauf gekommen, ein EKG zu machen, evtl. ST Hebungen zu sehen und dann MONAH bei HI anzuwenden und den Patienten ins Herzkatheterlabor zu bringen? Wäre das nicht ein "normaler" Gedankengang? Oder war ihr gar nicht bewusst, dass sie handeln muss, sondern ihr ging es eher um die Theorie/Diagnostik einer Koronarstenose und sie hat gar nicht an den Patienten gedacht?

Einer unserer Biochemie Professoren hatte uns schon vor dem Physikum erzählt, dass es ihm bei der Prüfung (mündliches Physikum!!) darauf ankommt, dass wir keine Menschen gefährden, und dass er deshalb jemanden durchfallen lassen würde, wenn dieser eine einzige solche Frage nicht beantworten könne: "Ein Patient kommt zu Ihnen in die Praxis mit Verdacht auf Hämolyse (war irgendeine Grundkrankheit, die bei Einnahme von einem Medikament zur akuten Hämolyse führt). Was machen Sie?"

Ich habe dann erstmal "biochemisch" nachgedacht, wo was welches Enzym macht, wie das gestoppt werden kann etc., aber die Antwort war ganz banal: "Blut geben".