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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Publikation + Monothesis möglich?



PJler123
24.01.2020, 20:28
Hallo liebes Forum,

ich hätte noch eine Frage zum Thema "Promotion/Doktorarbeit".


Person A und B arbeiten an einer experimentellen Studie. Person B führt die Testungen.

Person A (Erstautor) publiziert die Ergebnisse in einem Journal und Person B wird dort als Zweitautor geführt.

Person B verwendet die Ergebnisse und schreibt daraus eine Monothesis und erwähnt, dass die Ergebnisse von Person A zuvor publiziert worden sind.


Ist dies möglich?

(Sorry, es ist etwas theoretisch formuliert :) )


Viele Grüße
PJler

Autolyse
24.01.2020, 20:35
Warum nicht shared first und kumulativ?

PJler123
24.01.2020, 21:49
Warum nicht shared first und kumulativ?

Ups, die Information fehlte im Eingangspost.

Die Person A benötigt für Ihre Promotion drei Publikationen als Erstautorin.

h3nni
25.01.2020, 20:13
Warum nicht shared first und kumulativ?

kumulativ kann teilweise nicht gehen, weil die Promotionsordnung sonst unterstellt, dass man eben selbst nichts geschrieben hat und meine Uni will ein Schriftstück, das ich selbst angefertigt habe...

Aber wenn Person B die meiste Arbeit macht und A dafür Erstautor wird, das ist doch irgendwie komisch. Oder nicht?

PJler123
25.01.2020, 21:20
kumulativ kann teilweise nicht gehen, weil die Promotionsordnung sonst unterstellt, dass man eben selbst nichts geschrieben hat und meine Uni will ein Schriftstück, das ich selbst angefertigt habe...

Aber wenn Person B die meiste Arbeit macht und A dafür Erstautor wird, das ist doch irgendwie komisch. Oder nicht?

Person A will mit der Monothesis eine schnelle Möglichkeit zur Erlangung des Dr.-Titels.


Die Publikation von Person B (Erstautor) ist noch nicht fest. Ein passendes Journal ist bis dato nicht gefunden worden.

Autolyse
25.01.2020, 23:04
kumulativ kann teilweise nicht gehen, weil die Promotionsordnung sonst unterstellt, dass man eben selbst nichts geschrieben hat und meine Uni will ein Schriftstück, das ich selbst angefertigt habe...

Aber wenn Person B die meiste Arbeit macht und A dafür Erstautor wird, das ist doch irgendwie komisch. Oder nicht?
Wie abstrus. Eine Kommilitonin von mir hatte ein Shared-First in Science...

Ad Fall: Hört sich so an als würde man sogar die schwammigen COPE-Regeln zur Autorenschaft über Bord werfen.

h3nni
25.01.2020, 23:59
Man muss ja am Ende auch diese Eigenständigkeitserklärung unterschreiben.
Wobei jemand mal scherzhaft meinte, bei science oder einem anderen Journal würde sich bestimmt ne Möglichkeit finden :D

Dafür gibt's Regeln? Aber dann kann man ja gar nicht einfach promovieren!

ProximaCentauri
26.01.2020, 09:41
Shared first author wäre wahrscheinlich das Beste, dann hat Person A immer noch die Erstautorenschaft, Person B aber auch, und kann dann problemlos die eigene Arbeit einreichen...

Autolyse
26.01.2020, 13:17
Man muss ja am Ende auch diese Eigenständigkeitserklärung unterschreiben.
Wobei jemand mal scherzhaft meinte, bei science oder einem anderen Journal würde sich bestimmt ne Möglichkeit finden :D
Wer sagt denn, dass man nicht den eigenen Anteil selbst gemacht hat? Hier muss das der Doktorvater darlegen welchen Anteil der Doktorand an dem Manuskript hatte. Und das man Science nicht als Alleinautor schreibt ist auch logisch...

h3nni
26.01.2020, 13:58
Keine Ahnung. Ich hätte das auch gern angepeilt, zwar nicht in Science, sondern in irgendwelchen anderen Journals (da bei uns für summa und magna Voraussetzung), sogar mit mehreren Papers, aber gut, ist halt nicht erwünscht.

Es wird halt unterstellt, dass der Letztautor auch ne coole Publikation will und im Zweifel 3 Tage im Kämmerlein was zusammenhackt. An einer Dissertation hat keiner der "Großen" gesteigertes Interesse.

Autolyse
26.01.2020, 14:38
Klingt eher so als würde man den guten alten Zeiten hinterhertrauern als der Doktorand noch die Arbeit gemacht hatte und der Betreuer aus der Dissertation nur noch ein Paper für die Habil schnitzen musste. Wenn man nicht mehr auf diese Ressouce zurückgreifen kann, dann macht das natürlich ungleich mehr Arbeit.

h3nni
26.01.2020, 14:53
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Wenn ich als Student eine (Erst-)Autorenschaft mit anstrebe, will ich ja auch, dass ein Paper rauskommt. Und dann stehen eben die Betreuer/Prof/Typen als Letztautoren drauf und könnten sich damit auch habilitieren, ab nem gewissen Level zählt ja Letzt- auch mehr als Erstautorenschaft.
Wenn dann der Student sogar noch zu nem großen Teil selber schreibt, wieso sollte man den alten Zeiten dann nachtrauern?

Autolyse
26.01.2020, 15:23
Wenn der Chef immer Letztautor ist, dann stört der Student den Habilitanten. ;-)
Außerdem könnte man ja sonst pro Promotion mit Paper zwei Leute zur Habil schleusen, einen vorne und hinten.

h3nni
26.01.2020, 16:52
Wenn der Chef immer Letztautor ist, dann stört der Student den Habilitanten. ;-)
Außerdem könnte man ja sonst pro Promotion mit Paper zwei Leute zur Habil schleusen, einen vorne und hinten.

Dann brauchts halt nen Chef, der möglichst viele habilitierte in der Abteilung haben will. Bei uns ist der Chef nicht so oft Letztautor, weil er eben auch andere vorlassen will. Wird dann aber oft aus Dankbarkeit irgendwo mittenrein gesetzt, obwohl er auch echt nix gemacht hat.

Naja, wenn der Student aber laut Promo Ordnung für ne gute Note ne Publikation braucht, dann ist es schwer, ihm zu verkaufen, dass er das nicht kriegen soll. Wir haben da teilweise sehr bissige ambitionierte Menschen im Semester.

Autolyse
26.01.2020, 20:40
Ich hätte mir auch nicht die Erstautorenschaft wegnehmen lassen, soweit kommt's noch...

PJler123
30.01.2020, 14:56
Mein Doktorvater ist der Meinung, dass man auch mit einer Forschungsarbeit mehrere Doktoranden versorgen kann. Die Schwerpünkte müssten noch etwas anders gewichtet sein.

An wem könnte ich mich denn wenden, wenn ich von einer offiziellen Stelle diesbezüglich eine Meinung haben möchte?

Danke !

ProximaCentauri
31.01.2020, 08:52
Bei uns in der Gruppe arbeiten auch mehrere Doktoranden an einer Studie, aber da bekommt dann jeder für sein Projekt eine eigene Publikation, dann hat man kein Problem.

elastic
31.01.2020, 11:12
Dein Promotionsbüro, weil die genehmigen/lehnen deine Arbeit am Ende ab.