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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wegfall der Versicherungspflicht - Benachrichtigung



freak1
03.02.2020, 17:55
Ich hatte immer im Kopf, dass man bei Wegfall der Versicherungspflicht eine Art von Benachrichtigung bekommt das man sich jetzt privat versichern "darf".

Stimmt das so oder muss ich mich selbst darum kümmern? Letztes Jahr lag mein Gehalt mit Diensten und co deutlich über der Grenze für 2020, also müsste ich mich doch jetzt privat versichern können?

Muriel
03.02.2020, 19:09
Ich bekam damals sowohl von der KH-Verwaltung als auch von der KK einen Schrieb mit entsprechender Info, dort musste ich dann auch mitteilen, wie ich mich fortan versichern wollte. Ob sich in den elf Jahren seitdem irgendetwas geändert hat, weiß ich nicht.

freak1
03.02.2020, 20:24
Okay das ist gut zu wissen. Habe aktuell etwas Schiss das es am Ende heißt sie haben die Frist verpasst und Ihre Anwartschaft ist deshalb zwischenzeitlich ausgelaufen...

anignu
03.02.2020, 20:29
Willst du dich denn privat versichern?

freak1
03.02.2020, 20:39
Nach reiflicher Überlegung: ja. In der GKV zahlen wir Ärzte schließlich später auch die vollen (aktuell noch) 14.9% alleine (auf alle Einkünfte; Versorgungswerk genauso wie Kapitaleinkünfte, Mieteinnahmen etc.; 7.x% zahlen nur Personen die eine Rente aus der DRV erhalten), da ist die PKV kaum teurer. Und in jungen Jahren deutlich günstiger.

Außerdem glaube ich nicht, dass das System GKV/PKV in der jetzigen Form in 40 Jahren noch existiert.

schnix25
03.02.2020, 21:01
Nach reiflicher Überlegung: ja. In der GKV zahlen wir Ärzte schließlich später auch die vollen (aktuell noch) 14.9% alleine (auf alle Einkünfte; Versorgungswerk genauso wie Kapitaleinkünfte, Mieteinnahmen etc.; 7.x% zahlen nur Personen die eine Rente aus der DRV erhalten), da ist die PKV kaum teurer. Und in jungen Jahren deutlich günstiger.

Außerdem glaube ich nicht, dass das System GKV/PKV in der jetzigen Form in 40 Jahren noch existiert.

Das haben die Leute vor 40 Jahren auch über das Zölibat gesagt. Manche Dinge ändern sich nie. ;) Ich denke nicht, dass sich das System tiefgreifend ändern wird so schnell. Vor allem die Private wird überdauern. Man kann ja auch schlecht verbieten privat weitere Risiken zu versichern. Es könnte natürlich trotzdem sein, dass die GKV für alle iwann Pflicht wird. Wobei das vermutlich auch nicht eintreffen wird, solange es Beamte gibt. Das wäre extrem teuer für den Staat.
Man sollte aber bei allen Warnungen vor möglichen Steigerungen bei der PKV auch bedenken, dass die GKV Beiträge jedes Jahr ebenfalls steigen durch die höhere Beitragsbemessungsgrenze. Solange man sich jetzt keine Großfamilie zulegen möchte, fährt man meiner Meinung nach mit der PKV billiger. Vor allem wenn man sich sonst in der GKV noch zusätzlich eine private Zusatzversicherung fürs Krankenhaus holt.

schnix25
03.02.2020, 21:03
Was allerdings häufig der Fall ist: Man hat nur 3 Monate Zeit nach Übersteigen der Beitragsbemessungsgrenze um mit einer Anwartschaft wieder ohne Gesundheitsprüfung in die PKV zurückzukehren. Insofern sollte man da penibel drauf achten, wann genau die Grenze überschritten wurde. Und wenn man eh sicher ist in die PKV zurückzukehren, spart man ja auch mit jedem Monat den man früher wechselt Geld.

freak1
03.02.2020, 21:05
@schnix25
Genau darum geht's mir. Soweit ich weiß endet die Versicherungspflicht ja mit Ablauf des Jahres in dem man sie überschritten hat. Dann wären 3 Monate Ende März.

Edit:
Ich sehe gerade, bei meiner Anwartschaft habe ich sogar nur 2 Monate Zeit. Danke an meine GKV die sich so viel Zeit lässt.

schnix25
03.02.2020, 21:31
@schnix25
Genau darum geht's mir. Soweit ich weiß endet die Versicherungspflicht ja mit Ablauf des Jahres in dem man sie überschritten hat. Dann wären 3 Monate Ende März.

Edit:
Ich sehe gerade, bei meiner Anwartschaft habe ich sogar nur 2 Monate Zeit. Danke an meine GKV die sich so viel Zeit lässt.

Sicher, dass sich das auf ein ganzes Jahr bezieht? Ich dachte die frist beginnt schon wenn man mit dem monatsgehalt voraussichtlich die bemessungsgrenze überschreitet

freak1
03.02.2020, 21:33
Vom Grundgehalt überschreite ich sie ganz knapp nicht, erst durch die Dienste und co. passiert das.


(4) Wird die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschritten, endet die Versicherungspflicht mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie überschritten wird. Dies gilt nicht, wenn das Entgelt die vom Beginn des nächsten Kalenderjahres an geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht übersteigt. Rückwirkende Erhöhungen des Entgelts werden dem Kalenderjahr zugerechnet, in dem der Anspruch auf das erhöhte Entgelt entstanden ist.

Muriel
04.02.2020, 08:08
Ich hatte damals 2008 die Versicherungspflichtgrenze um genau 400€ im Jahr überschritten und bekam im Januar 2009 dann die Mitteilungen von KK und Verwaltung. Das weiß ich insofern noch so gut, als dass das für mich damals wirklich blöde war, da ich ab April im Mutterschutz war und mit Pflichtversicherung beitragsfrei gewesen wäre, mit freiwilliger oder privater eben 300/Monat Latten musste (für 400€ brutto im Jahr davor zu viel...).

anignu
04.02.2020, 11:36
Nach reiflicher Überlegung: ja. In der GKV zahlen wir Ärzte schließlich später auch die vollen (aktuell noch) 14.9% alleine (auf alle Einkünfte; Versorgungswerk genauso wie Kapitaleinkünfte, Mieteinnahmen etc.; 7.x% zahlen nur Personen die eine Rente aus der DRV erhalten), da ist die PKV kaum teurer. Und in jungen Jahren deutlich günstiger.
1. ich bekomm das mit der DRV hin. Hab als Student mit Minijob immer auch ein bissl was eingezahlt, für die 60 Monate haben mir dann noch ein paar Monate gefehlt, die hab ich nun mit Mindestbeitrag fertig gemacht. Also bekomm ich das hin. Falls diese Regelung so bleibt in 20/30/40 Jahren.
2. ich hab Familie mit mehreren Kindern, PKV ist damit sauber teuer.
3. ich hasse es wenn ich erstmal sauber Kohle vorstrecken muss um danach das Geld wiederzubekommen. Ja, es gibt andere Tarife da muss man das nicht machen, dann gibt es wieder Selbstbehalttarife usw... Kenn ich. Ist mir trotzdem suspekt.
4. als GKVler bekommt man, vor allem wenn man selbst Arzt ist, das was man braucht und fertig. Als PKVler muss man immer aufpassen dass man nicht vera.... wird. "Oh, da ist was auffällig, hier sollten wir noch folgende Tests machen..." Könnte ich kotzen. Immer diese Abwehr von Überdiagnostik und Überversorgung.
5. diese Ungewissheit wie sich bei der PKV die Beiträge entwickeln werden, vor allem im höheren Alter, finde ich auch irgendwie unangenehm.
6. zu dem was Muriel schreibt: wenn man als GKVler mal weniger verdient, dann sinken auch die GKV-Beiträge. Das ist bei der PKV anders.

Und eines wollte ich noch sagen: als Gefäßchirurg bin ich tendentiell dauerhaft ein Angestellter. Eine Niederlassung ist eher unwahrscheinlich. Falls man sich als Selbständiger niederlässt kann die Sache wieder anders ausschauen weil man dann plötzlich auch die Arbeitgeber-Beiträge in die GKV mitzahlen muss... so hab ich das zumindest verstanden.

Und somit kapere ich auch einen Thread mit einem eher grundsätzlichen Thema obwohl ich das vor 3 Sekunden grad woanders als "finde ich nicht so toll" geschrieben hab. Vielleicht müssen wir es ja nicht übertreiben mit dieser Diskussion :-) Ich werde auch versuchen mich zurückzuhalten. Meine Hauptargumente hab ich ja schon geschrieben. Und dass ich die PKV aus politischen Gründen ablehne. Aber das ist eine ganz persönliche Sache.

tarumo
04.02.2020, 14:42
Ich habe seinerzeit auch innerhalb von ein paar Wochen den Schrieb der Personalabteilung bekommen (ist aber schon ein Weilchen her), ich wurde auch belehrt, daß ich ja voraussichtlich weiter Dienste machen werde und daher auch zukünftig die Versicherungspflichtgrenze reißen werde. Letztendlich ist das ganze auch im Interesse des AG, weil weniger Beitrag auch geringere Zahlungen des AG bedeutet.

Ein paar Sachen kann ich aber nicht so stehenlassen.




2. ich hab Familie mit mehreren Kindern, PKV ist damit sauber teuer.
Ich verstehe die Rechnung durchaus. Dazu muß man sagen, daß ein Kind aber nicht teuer zu versichern ist (bitte informieren), zum anderen nimmt man dem Kind später gleich mal die Chance auf eine Anwartschaft und zum dritten gehört es für mich zu den wesentlichen Fehlern im dt. Gesundheitssystem, daß die einen für ihre Kinder Prämie zahlen müssen und die anderen nicht. Wenn Kinder gewünscht werden, soll der Staat einfach alle Beiträge übernehmen. Punkt. Ich finde es ein wenig egoistisch, um mir jetzt Geld zu sparen, ein System zu wählen, in dem die anderen Einzahler aufkommen müssen. Und letztendlich führt genau sowas zu der Fehllallokation, daß in Dtld. die Ärmeren und Bildungsferneren die meisten Kinder bekommen, was uns noch heftig auf die Füße fallen wird.



3. ich hasse es wenn ich erstmal sauber Kohle vorstrecken muss um danach das Geld wiederzubekommen. Ja, es gibt andere Tarife da muss man das nicht machen, dann gibt es wieder Selbstbehalttarife usw... Kenn ich. Ist mir trotzdem suspekt.


Ja, wenn es einen schon in Schwierigkeiten bringt, einen niedrigen dreistelligen Betrag für die Dauer von vier Wochen auszulegen, dann sollte man in der Tat in der GKV bleiben. Dann aber auch das Auto abmelden. Und die Wohnung aufgeben, falls ein Schaden auftritt...Beiträge von 50.000 EUR und mehr für eine Chemotherapie oder eine Polytrauma -Versorgung haben die wenigsten mal so auf der Kante- in der PKV kann man KH-Behandlungen auch direkt an die Versicherung abtreten. Im übrigen haben Rechungen meist sowieso ein Zahlungsziel von zwei oder vier Wochen. Und mit Selbstbehalt hat das auch nichts zu tun.



4. als GKVler bekommt man, vor allem wenn man selbst Arzt ist, das was man braucht und fertig. Als PKVler muss man immer aufpassen dass man nicht vera.... wird. "Oh, da ist was auffällig, hier sollten wir noch folgende Tests machen..." Könnte ich kotzen. Immer diese Abwehr von Überdiagnostik und Überversorgung.


Genau andersrum. Als GKV-Mitglied ist man auf die festgelegten Leistungen angewiesen (siehe auch den Thread zur Selbstrezeption, wo simple Rezepteinlösungen regelhaft zur Erstattung verweigert werden), als PKV´ler kann ich mir einen hohen Selbstbehalt vereinbaren, weil ich Medis oder Behandlungen auf dem kurzen Dienstweg besorgen kann. Erstattet wird komplikationslos. Da es in der PKV keine Pauschalen gibt, freut sich die Versicherung nämlich wirklich, wenn ein Arztbesuch eingespart wurde.
Eine Überdiagnostik kann man zumal als Ärztin jederzeit verweigern, überhaupt ist die "Vermeidung von Überdiagnostik" die offizielle Lesart, um die Unterdiagnostik durch die GKV zu rechtfertigen. Die durchmetastasierten LWSen , die ich rausgefischt habe (und das waren einige) hatten samt und sonders keine PSA-Tests machen lassen und hätten sich über ein wenig "Überdiagnostik" sicher sehr gefreut. Arm stirbt eher..eine Binsenweisheit.



5. diese Ungewissheit wie sich bei der PKV die Beiträge entwickeln werden, vor allem im höheren Alter, finde ich auch irgendwie unangenehm.

GKV-Beiträge steigen ja bekanntlich nie...
Die PKV-Beiträge werden- wie alle Versicherungsbeiträge regelmäßig steigen. Gehst Du davon aus, daß die steuerartigen (!) GKV-Beiträge nicht steigen werden? Die steigen zum einen mit jeder Überstunde (vereinfacht)- das merkt bloß keiner, weil prozentual "versteckt" , zum anderen werden sie regelmäßig von der Politik mißbraucht und drittens geht in der GKV der spread zwischen Einzahlern und Leistungsempfängern heftig auseinander. Eine offizielle Tabelle der GKV hatte ich mal verlinkt. Oder andersrum: ca. 18 Mio Nettosteuerzahler stützen (jetzt) derzeit ein vielfaches an Nicht- oder Geringeinzahler. Die sind aber alle in der GKV...Und man muß schon einen sehr tiefen Schluck aus der Propagandasuppe nehmen, um zu glauben, daß sich das in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird.
Mit ein wenig googlen wird man auch herausfinden, daß die GKV-Beiträge durchaus schneller gestiegen sind als die der PKV...und im Alter bedient sich die GKV ja auch noch ohne AG-Anteil an Betriebsrenten, Mieten, Aktien und was der Politik jetzt und zukünftig sonst noch so einfällt...



6. zu dem was Muriel schreibt: wenn man als GKVler mal weniger verdient, dann sinken auch die GKV-Beiträge. Das ist bei der PKV anders.


Ein mit zunehmender Berufserfahrung sinkendes Einkommen bei Ärzten ist natürlich eine häufig vorkommende Situation :-wand
Umgekehrt ist mein Einkommen mit dem FA ein Mehrfaches des Einstiegsgehaltes geworden. Die GKV hätte sich mit "15% auf alles" bis zur Deckelung bedient, die PKV hat mir alle zwei, drei Jahre eine moderate Steigerung im niedrigen Prozentbereich aufgebrummt. Durch den vereinbarten Selbstbehalt bekomme ich mittlerweile schon drei Monatsbeiträge zurück- auch das gibt es nicht in der GKV.



Meine Hauptargumente hab ich ja schon geschrieben. Und dass ich die PKV aus politischen Gründen ablehne. Aber das ist eine ganz persönliche Sache.

Ist natürlich ein Argument. Auch Chavez ist ja gewählt worden. Dann aber nicht jammern, wenn es schief geht. Und bitte auch die Auto- und Haftpflicht kündigen- die sind nämlich ausnahmlos von bösen kapitalistischen Ausbeuterfirmen angeboten, wobei es durchaus ein paar PKVven gibt, die nur als Versicherungsverein aG "auf Gegenseitigkeit" firmieren...also solidarischer geht es doch nicht, oder?
Im übrigen kann man die Diskussion ganz einfach so herunterbrechen:
- DRV versus Ärzteversorgung.
Schneeballartig finanziertes Umlagesystem mit Tendenz NUR nach unten versus kapitalbasiertes, zwar fehlerbehaftetes, aber immer noch vorteilhafteres Versorgungssystem. Um korrekt zu vergleichen, müßten wir dann auch noch 150 DRVen ansetzen...

Ich glaube, wenn wir die freie Wahl hätten zwischen DRV und ÄV, würde sich noch nicht mal ein politisch naiver Traumtänzer für die DRV entscheiden....

Und die Einschränkung der Wahlfreiheit ist politisch gewollt- die einen müssen in der DRV bleiben, die anderen in der GKV. Sozialneid gibt es gratis dazu. Ein sehr fürsorglicher Staat, der das Wechseln einfach mal verbietet. Und ein System, in das man die Leute per Gesetz zwingt, ist ganz sicher das Überlegene.:-nix
Ein Brite könnte die Diskussion, freiwillig viel Geld in ein insuffizientes NHS-System zu zahlen oder etwas weniger in eine freiwillige private Krankenversicherung, schon gar nicht nachvollziehen.

just my 2cents..

anignu
04.02.2020, 15:06
Spannend :-)
zu 2.: entweder Argumente oder Politik. Hier kommst du mit Politik daher, aufgrund dessen du mein Argument ablehnst, ich bringe das Argument dass Kinder einiges kosten.
zu 3.: es geht nicht um Schwierigkeiten. Ich mag es nicht.
zu 4.: man "könnte" Überdiagnostik ablehnen, macht es aber meist nicht weil einem doch Angst wird. Beispiele für Unterdiagnostik wird man immer finden, für Überdiagnostik auch. Ich bin eher der Meinung dass die Versorgung (noch dazu wenn man selbst bissl Ahnung hat und mitsteuern kann) in der GKV gut ist. Einfach nur meine Meinung.
zu 5.: ich bin eh über der Beitragsbemessungsgrenzen, Überstunden sind da egal. Interessant wäre es bei der PKV für EINEN speziellen Tarif. Wir sind uns doch hoffentlich einig dass die Versicherer immer wieder mal neue Tarife machen um neue junge gesunde Kunden anzuziehen, diese Gruppe wird dann älter, der Tarif damit teuer und es gibt wieder neue Tarife. Im Durchschnitt steigen die PKV-Tarife damit vielleicht nicht so stark, aber in einzelnen Tarifen teils deutlich.
zu 6.: mir geht es um Einkommenssituationen wie Elternzeit, kurze Zeiten einer Arbeitslosigkeit, Pflegezeiten etc. Es gibt genug davon. Dass mein Einkommen aktuell eh über der Beitragsbemessungsgrenze liegt und sich das hoffentlich in nächster Zeit nicht ändern wird ist mir bewusst.
Politik: Ja, auch Chavez ist gewählt worden oder Trump oder wer auch immer. Lehne ich auch ab. Ich finde das System dass es GKV und PKV gibt einfach nicht gut. Mehr darf ich nicht schreiben sonst kommen wir zu weit vom Thema weg. Genauso wie DRV und ÄV ganz weit weg ist vom Thema. Denn in beiden geht es nur um reines Geld, bei der PKV werden auch sinnlose Annehmlichkeiten mit bezahlt und machen das PKV-System teuer. Bei der Geburt meiner Nichte hat mir meine Schwester mit Stolz erzählt dass gleich drei Chefärzte anwesend waren. Nebst den eigentlich arbeitenden Ärzten. Man ist das toll. Da wurde sie bei einer völlig entspannten komplikationslosen "Standard"-Schwangerschaft aber toll betreut. Und die Rechnung folgt sogleich.

Aber um mal wieder einen Satz zum eigentlichen Thema zu sagen: bei mir war es letztlich so dass ich bereits bei der ersten Stelle mir die Verwaltung gesagt hat "sie kommen incl. Dienste auf jeden Fall über die Beitragsbemessungsgrenze, sie müssen sich hiermit entscheiden". Und dann hatte ich das damals gemacht.

tarumo
04.02.2020, 15:29
zu 4.: man "könnte" Überdiagnostik ablehnen, macht es aber meist nicht weil einem doch Angst wird. Beispiele für Unterdiagnostik wird man immer finden, für Überdiagnostik auch. Ich bin eher der Meinung dass die Versorgung (noch dazu wenn man selbst bissl Ahnung hat und mitsteuern kann) in der GKV gut ist. Einfach nur meine Meinung.


Leider genau andersrum. Mit der Mitgliedschaft in der GKV gibst Du Dein komplettes Mitspracherecht in Sachen Gesundheit ab. Bitte im SGB 5 § 1 nachlesen. Die GKV entscheidet, was Du bekommst und wieviel. Du bist nur "mitverantwortlich" (O-Ton). Hauptverantwortlich bleibt die GKV. Die Rechtskonstruktion heißt "Mündel", also so ähnlich wie eine Vormundschaft. Die Rechtsbeziehung kommt nicht mit dem Arzt zustande, deswegen bekommst Du keine Rechnung und der Arzt muß sich nicht mit Dir, sondern mit der KV auseinandersetzen, die die von der GKV bestellten Leistungen "verteilt".
In normalen Versicherungverträgen (vom Auto bis zum Wasserschaden) ist immer zunächst der Versicherungsnehmer in der Verantwortung. Elementarer Unterschied. Capito?

Ich stelle nicht infrage, daß Du aufgrund von Name, beruflicher Position und Connections mitreden kannst bei Diagnostik und Therapie. Das ist aber die Ausnahme. Die GKV hat z.B. entschieden, daß Du (oder die Kinder) kein ambulantes Cardio-MRT bekommen darfst. Auch wenn Du noch so viel Arzt bist oder Dich auf den Kopf stellst...das gibt es nicht.... Ein invasiver und strahlenbelasteter Herzkatheter ist dagegen kein Problem, die SoFas werden ja nicht bestrahlt, die Ausfallkosten zahlt der Arbeitgeber und die Versorgung der möglichen Nachblutung ist in der Pauschale auch schon drin...
Oder aus Deinem Fachgebiet: ambulante CT-Angios Becken/Beine sind auch off limits... invasiv bitte, gerne...
Nein, wenn man bei Diagnostik und Therapie mitreden will, ist die GKV-Mitgliedschaft per Gesetz kontraindiziert.
(und weil Gesetze von der Politik gemacht werden, kann man das Thema halt nicht auslassen).

freak1
04.02.2020, 18:45
Die für mich zuständigen Mitarbeiter im Landesbesoldungsamt sind der Auffassung, dass die Vergütung von Diensten nicht mit reinzählt in das Einkommen das für die Grenze entscheidend ist. Somit würde ich die Grenze nicht überschreiten.

Höchstrichterliche Urteile des Bundessozialgerichts sagen zwar was anderes... Erklärt aber warum ich den Wisch noch nicht bekommen habe. :-peng

Die spannende Frage ist jetzt: Gelten die Fristen der Krankenkasse/Anwartschaft ab dem Zeitpunkt an dem ich die Bescheinigung des Arbeitgebers/Landesbesoldungsamts habe oder ab dem Zeitpunkt an dem ich sie hätte haben müssen: dem 1.1? :<