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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hakenhalter im OP -> Wie findet ihr es?



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13.02.2020, 18:52
Hallo!

Ich habe mich als Hakenhalter im OP beworben und eine Zusage bekommen. Ich habe nun auch schon "reinschnuppern" dürfen und mir sagt es irgendwie nicht zu. In der Klinik werden Prothesen verbaut und ich kann den Lärm irgndwie nicht ausstehen. (Wenn Metall auf Metall klopft, die Sägen, Bohrer, etc) Zumal ich eh schon länger einen leichten Tinnitus haben. Daran habe ich davor nicht gedacht. Beim Krankenpflegepraktikum war ich zweimal im OP und fang es toll. Aber das war auch keine Orthopädie. -.-

Daher wollte ich mal von den Erfahrenen "Hakenhaltern" wissen, wie ihr euren Job so findet. Gewöhnt man sich an den Lärm?

Ich bin momentan am Überlegen, ob ich es wieder hinschmeißen soll, obwohl man sicher viel lernen kann. Schwierig:-notify

Grüße

WackenDoc
13.02.2020, 19:34
Ähm- Gehörschutz (jahaaaa ich weiss, die Krankenhäuser scheren sich normalerweise nicht um solche Kleinigkeiten). Aber ernsthaft: Wenn du eh schon einen Tinnitus hast und gerade da eingesetzt werden sollst, wo das durchaus mal lauter wird, solltest du deine Ohren schützen.

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13.02.2020, 20:07
Ähm- Gehörschutz

Trägt da niemand. Stelle es mir auch schwer umsetzbar vor. Man muss den Chef ja verstehen und über den Brustwarzen ist es unsteril, sodass man da nicht selbst am Gehörschutz Hand anlegen dürfte...

Vermutlich müsste ich einfach für mich entscheiden, ob ich mir dem Lärm irgendwie klar komme oder nicht. :-nix

Heerestorte
13.02.2020, 20:12
Man hört doch durch Stöpsel Stimmen noch recht gut. Oder du holst dir speziellen Gehörschutz, der nur zu einem gewissen Grad die Lautstärke verringert.

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13.02.2020, 20:42
Hm, dann lasse ich mich mal im Hörstudio beraten. Dürfte aber wohl dann nicht so ganz billig sein. Oder geht das auch über den Betriebsarzt? Ich dürfte ja nicht der erste an der Uniklinik sein, der dieses Problem hat...

Heerestorte
13.02.2020, 20:49
Luxus wäre so:

https://www.amazon.de/SCHALLWERK-Gehörschutz-Ohrstöpsel-Tonqualität-Festivals/dp/B07FKSDZ4B

Medium:
https://www.asmc.de/3m-impulsschall-gehoerschutzstoepsel-isgs

Billige Variante wären einfache Schaumstoffdinger. Die habe ich auch auf der Schießbahn an, also halten deutlich mehr Lärm als im OP zurück und man versteht trotzdem, was gesagt wird.

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13.02.2020, 21:01
Ich erkundige mich mal beim Chef. Könnte mir vorstellen, dass es bei einem Fehler richtig Ärger gibt, wenn man sowas drin hatte.

WackenDoc
13.02.2020, 21:47
Vermutlich reichen für die Zwecke die normalen Gehörschutzstopfen aus Schaumstoff. Die machst du vorher rein und eigentlich hörst du dann alles wichtige.
Dazu entfällt ein weiterer Effekt: Bei Lärm macht sich das Ohr unempfindlich- also Versteifung des Trommelfells und der Gehörknöchelchenkette- um sich zu schützen. mit der Zeit hörst du so schlechter. Den Effekt kennen die meisten aus der Disco oder lauten Restaurants. Mit einem Gehörschutz lässt sich das teilweise verhindern.

Eine -allerdings teurere- Option sind sogeannte Otoplastiken. Gibt es beim Hörgeräteakuster und kosten je nach Modell um die 150€ Die dichten uzm einen komplett ab und zum anderen haben die einen Spezialfilter, der bestimmte Frequenzen eher durchlässt ( Sprachbereich) und andere eher blockt (so ab 2-3kHz).

Der Betriebsarzt wird dir vermutlich nicht weiterhelfen können. NIEMAND hat ein INteresse an Lärmmessungen im OP. Das würde ja den Arbeitsschutz verbessern.

Dooly
14.02.2020, 06:27
Hey, also wenn’s dir nicht zusagt, würd ich die Stelle nicht annehmen. Du wirst bestimmt auch noch was anderes finden. Ich denke sowieso nicht, dass du dort so viel lernen kannst.

-pixel
14.02.2020, 09:24
Ich denke sowieso nicht, dass du dort so viel lernen kannst.
Also das stimmt so definitiv nicht.. ich hab in den Praktika/Famulaturen auch beim Hakenhalten sehr viel gelernt.. gut, es kommt manchmal auf das Team und die Stimmung an, aber ich habe bisher aus jeder OP was mitgenommen..

davo
14.02.2020, 09:52
Du machst dir meines Erachtens VIEL zu viele Gedanken. Die anderen tragen keinen Gehörschutz - klar, die anderen stört der Lärm ja auch nicht. Chef verstehen tust du auch mit Gehörschutz. (Und um die Haken richtig zu halten und um richtig abzusaugen musst du ehrlich gesagt auch nicht besonders viel verstehen :-p) Und sobald der Gehörschutz mal drin ist, musst du ihn eh nicht mehr angreifen. Ist also völlig egal ob er steril ist oder nicht. Ist genau wie eine Brille.

Ergo: Billige Schaumstoffdinger kaufen, testen ob du damit normale Gesprächslautstärke noch hörst, fertig. Alles nicht so schwer.

Deswegen in ein Hörstudio, zum Betriebsarzt oder zum Chef zu gehen, ist IMHO extrem übertrieben.

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14.02.2020, 11:11
Ergo: Billige Schaumstoffdinger kaufen, testen ob du damit normale Gesprächslautstärke noch hörst, fertig. Alles nicht so schwer.


Das Problem ist auch eher, dass ich mir Gedanken mache, was passiert, wenn ich einen Fehler machen sollte. Zum einen werden ja Menschen operiert, zum anderen würde die Versicherung es ziemlich sicher auf den Gehörschutz schieben. Einfach mal "probieren" halte ich daher für riskant.

Evtl ist der OP auch einfach nichts für mich, wenn ich so geräuschempfindlich bin. Wie du sagtest: Die anderen scheint es ja nicht zu stören.^^

Choranaptyxis
14.02.2020, 11:16
Ich würde mir etwas weniger Gedanken machen. Ja, Fehler passieren, aber vermutlich nicht, wenn du bei einem aus 100 mal den Operateur erst auf Nachfrage verstehst beim Haken halten, weil die Ohropax im Ohr waren. Im Zweifelsfall würde ich 2-3 mal ohne assistieren, je nach Größe der Klinik kennt man dann schon einige Leute, und notfalls einfach vor der OP vlt beim Waschen sagen wg Tinnitus sind Ohropax in Benutzung.
Und man ist mit den Dingern nicht taub. Ich kann mich z.B. mit denen problemlos unterhalten, aber manche Hintergrundgeräusche sind weg (und man weiß nicht immer, wie laut man selbst redet, das muss man ausprobieren).
Nicht jeder hat einen Tinnitus, und nicht alle, die es trotzdem machen, finden es angenehm.

davo
14.02.2020, 11:45
Das Problem ist auch eher, dass ich mir Gedanken mache, was passiert, wenn ich einen Fehler machen sollte. Zum einen werden ja Menschen operiert, zum anderen würde die Versicherung es ziemlich sicher auf den Gehörschutz schieben. Einfach mal "probieren" halte ich daher für riskant.

Evtl ist der OP auch einfach nichts für mich, wenn ich so geräuschempfindlich bin. Wie du sagtest: Die anderen scheint es ja nicht zu stören.^^

Ja, eh. Aber wie gesagt: Was für "Fehler" denn? Du hältst Haken. Meist nicht viel mehr. Operieren tut eh wer anderer. OP-Assistenz ist echt keine Hexerei. Probier irgendwelche billigen Schaumstoffdinger einfach mal im Vorfeld aus, z.B. in sozialen Situationen in einem Café, dann weißt du eh schnell, ob sie für den OP taugen oder nicht.

Das Problem scheint eher zu sein, dass du dir vielleicht allgemein zu viele Sorgen machst, wo keine angebracht sind ;-)

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14.02.2020, 12:30
Das Problem scheint eher zu sein, dass du dir vielleicht allgemein zu viele Sorgen machst, wo keine angebracht sind ;-)

Das auf jeden Fall ;-)

Ich habe gerade vor dem PC "einfache" Ohrstöpsel mit Youtube getestet. Damit höre ich kaum etwas... :-blush

Dooly
14.02.2020, 15:04
Also das stimmt so definitiv nicht.. ich hab in den Praktika/Famulaturen auch beim Hakenhalten sehr viel gelernt.. gut, es kommt manchmal auf das Team und die Stimmung an, aber ich habe bisher aus jeder OP was mitgenommen.. Ok, wenn du bei Famulaturen/Praktika viel gelernt hast, denk ich definitiv nicht mehr, dass man dort nicht viel lernen wird.

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27.02.2020, 20:07
Kurzes Update:

Ich habe den Job behalten.

ABER ich überlege, ob ich kündige.

Folgendes Problem:
-> Wir melden uns einen Monat eher für die Dienste und es wird dann ein Dienstplan erstellt. Man weiß aber vorher nie, wie lange die Dienste gehen. Gearbeitet wird, solange Bedarf besteht... Daraus ergibt sich für mich das Problem, dass man sich nicht sinnvoll krank melden kann. Man weiß ja nicht, wie lange man gearbeitet hätte. Gerade im OP sollte man ja gesund sein und nicht die ganze Zeit niesen... Wenn ich mich jetzt einen Monat eher für eine Woche eintrage und dann krank bin, dann bekomme ich vermutlich nur die 5 Wochenstunden ausbezahlt, über die der Vertrag offiziell läuft, was ziemlich mies ist, wenn man auf das Geld angewiesen ist...

Ist sowas überhaupt legal?!

Heerestorte
27.02.2020, 20:12
Natürlich ist das legal. So ist das doch immer.
Auch bei einer 40h- Woche bekomme ich doch kein zusätzliches Geld für hypothetische Überstunden.

Wie viele Wochenstunden arbeitet Ihr denn so im Schnitt?

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27.02.2020, 20:15
Als Ergänzung: Die bisherigen Dienste gingen über 9 Stunden und der Vertrag geht über 5h/Woche. Allerding kann man flexibel bis 450€ arbeiten.

Das Problem ist eigentlich nur die flexible Dienstlänge. Wenn man sich z.B. für 8h "eintragen" könnte, dann wäre eine Krankmeldung wohl möglich. Aber so ist das doch Käse...

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27.02.2020, 20:16
Wie viele Wochenstunden arbeitet Ihr denn so im Schnitt?

Die Erfahrenen meinten, 5-10h pro Dienst. Je nachdem was anfällt. Und man weiß es eben erst, wenn der Arbeitstag rum ist.