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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Litraturrecherche schwerigkeiten



Atya
24.02.2020, 19:47
Hallo,

bei meiner Suche in den Datenbanken nach richtigem Treffer für meiner Dissthema habe ich Schwerigkeiten und mir ist auch nicht ganz leicht, wie ich die Information richtig aus der Studie wieder spiegle. Es steht zum Beispiel in einer Studie age 44.1(10,2) years old oder in die Laborwerte, die ganz komisch zusammen gefasst sind. Hatte jemand solche Recherche Schwerigkeiten, wie seid ihr heran gegangen. Wäre dankbar für jeden Tip

GelbeKlamotten
24.02.2020, 20:20
Normalerweise sind die Angaben entweder mit normalem gesunden Menschenverstand zu verstehen, oder es ist angegeben, was die zahlen bedeuten. Dafür muss man das Paper ggf. ganz lesen und nicht nur überfliegen.

Es wird dir hier keiner ein patentrezept liefern können, wie generell zahlen in studien zu interpretieren sind. In deinem beispiel könnte es sich bei der zahl in klammern zum beispiel um die standardabweichung handeln oder auch um etwas vollkommen anderes, das ist ohne kontext nicht zu entscheiden.

Du möchtest mit einer wissenschaftlichen arbeit den höchsten akademischen grad erreichen, da sollte es eine grundvoraussetzung sein, dass man ein 0815 paper selbstständig lesen und verstehen kann.

Wenn du die absoluten grundlagen der statistik nicht verstehst, dann lies ein entsprechendes buch. Die sind auch für den Arztberuf essenziell.

Atya
24.02.2020, 20:52
Es sind nicht alle Diss sondern auch Zeitschriftsartilel und von manchen habe ich keinen Angriff auf Volltext. Wer hat die gesagt, dass ich nicht den ganzen Paper lese?
Doch bestimmt gibt's hier paar, die eine eigene Strategie haben wie die das am besten abarbeiten.

Atya
24.02.2020, 20:52
Zugriff gemeint

Feuerblick
24.02.2020, 21:21
Ich verstehe gerade dein Problem nicht. Suchst du ein Rezept für die Literatursuche? Oder suchst du ein Rezept, wie du Zahlen in Abstracts übersetzen kannst?

Abstracts abarbeiten kann man primär mal, indem man schaut, was untersucht wurde und was rauskam. Schlauerweise sollte man sich vorher zumindest kurz mit medizinischer Statistik und evidenzbasierter Medizin befassen. Dann versteht man auch die angegebenen Zahlen. Die Frage ist, ob diese Zahlen beim ersten Sichten überhaupt von Interesse sind. Etwas Grundlagenwissen lohnt sich wirklich. Wildes Losrecherchieren führt zu Chaos.

Und wenn du dann mal weisst, was du suchst und worauf es ankommt, würde ich z.B. per Pubmed zusammensuchen, was grundsätzlich passen würde. Diese Abstracts liest du genauer durch und filterst, was tatsächlich passt und was deine Fragestellung eher nur streift. Von den gefilterten Abstracts würde ich mir die Vollversionen durchlesen (Uni-Bib oder Insitut, bei dem du deine Doktorarbeit machst - irgendwer hat garantiert Zugriff... notfalls der Doktorvater) und das aussortieren, was am Ende doch nicht wirklich thematisch passt. Oft genug kommt man von einem Paper dann auf andere, die auch interessant sind oder passen könnten.
Und wenn man das gesamte Paper liest, erklären sich auch die Zahlen. Alleine das Abstract für irgendwas zu verwenden, ist wenig sinnvoll. Denn anhand der paar Zeilen kannst du in aller Regel nicht entscheiden, ob die Studie irgendeine Relevanz hat oder ob die Aussagekraft gleich Null ist, weil die Studie in sich fehlerhaft ist. :-nix
Eigentlich gibt es dafür aber auch ganz gute Bücher, anhand derer man sich das Recherchieren beibringen kann.

GelbeKlamotten
24.02.2020, 21:35
Lesen und verstehen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Vorher Grundlagen anlesen und verstehen. Mittelwert, Median, Standardabweichung, Varianz, p-Wert, Konfidenzintervall, Skalenniveaus und entsprechende Signifikanztests, etc. Und mit verstehen meine ich nicht, dass du den Begriff schon mal gehört hast und weißt, dass das irgendwas mit Statistik zu tun hat, sondern dass du weißt und erklären kannst, was diese Werte aussagen.

Wenn du diese Grundlagen kennst, kannst du 95% der medizinischen Studien verstehen.

Und wenn dir der Abstract nicht ausreicht, um ein Paper zu interpretieren, dann brauchst du den Volltext. Über die Uni solltest du Zugriff auf die meisten wichtigen Journals haben. Ansonsten wende dich an deinen Betreuer.

Eine Doktorarbeit kann nicht darauf basieren, dass du irgendwelche Abstracts liest und Mutmaßungen über die Bedeutung der dort genannten Zahlen anstellst.

Manchmal mache ich mir echt Sorgen um das Niveau der Ausbildung an deutschen Unis.

Atya
25.02.2020, 09:08
Danke Gelbklamotten für die Hinweise. Leider ja die Lehre iat schrott heutzutage , Statistik bin ich allersings ganz fit

Feuerblick ich glaube ich muss das besser erklären. In meiner Diss muss ich nach Laborwerte und ihre Schwankungen nachschauen, in einer Studie sind zum Beispiel 200 Personen eingeschlossen von denen haben 43,5% die XY Wert hoch usw.... Ich bin unsicher, wie ich das in meiner Arbeit ausdrucken soll nehme ich nur die 43% von den 200 oder die 200 + extra erwahnen dass bei so viele Veränderung XY Wert war.
Ich habe viele andere Arbeiten angeguckt jede macht es nach bestimmte yy Prnzip. Ich bin nun verwirrt und ich bin auch nicht 100% sicher, ob das was ich alles lese und verstehe richtig in meiner Arbeit übertrage.

GelbeKlamotten
25.02.2020, 19:30
Ja, sicher bist du in Statistik fit. Das merkt man glasklar an deinen Fragen. Und natürlich auch daran, dass du 04/2019 noch geschrieben hast, dass du den Statistikteil von einem Statistiker machen lassen willst, wofür du sogar schon die genauen Preise kanntest, weil du damals nach eigener Aussage „null Ahnung“ hattest. Aber zwischenzeitlich hast du dir sicher alle Grundlagen angelesen. Etwas verwunderlich ist nur, dass du trotzdem nicht in der Lage bist, eine halbwegs sinnvolle frage zu stellen.

Mit Fragen in der Art von „Also in dem Artikel steht dass 43% von 200 hohe Werte haben, muss ich jetzt die 43% oder die 200 nehmen?“ bist du zumindest schon mal auf dem Verständnisniveau eines Viertklässlers angekommen. Am verstehen oder gar selbstständigen entwerfen eines Konzepts hapert es noch, das kommt dann vielleicht in Klasse 6.

Es muss doch irgendwie klar sein, dass hier ohne Kontext keiner wissen kann, was für Zahlen aus der Literatur für dich relevant sind!? Willst du z.B. eruieren, wie hoch die Prävalenz einer Erhöhung von Laborwert x in der Bevölkerung ist? Oder geht es darum wie der Wert sich bei Personen mit einer Erhöhung im Verlauf entwickelt? Oder darum wie sich Laborwert y bei Personen mit erhöhtem Laborwert x verhält? Das sind alles sehr verschiedene Dinge, für die du die Daten aus der Literatur logischerweise jeweils auch anders extrahieren und auswerten musst.

Sorry ich bemühe mich ja noch einigermaßen höflich zu bleiben aber ich muss sagen mich regt es schon etwas auf, auf welchem Niveau hier Doktorarbeiten produziert werden. Das ist schon echt ein Armutszeugnis, da braucht man sich nicht wundern, wenn der dr. med. von vielen nur noch belächelt wird.

Atya
26.02.2020, 12:31
Verwunderlich wie du dich gerade aufregst ohne die Hintergründe zuwissen beurteile bitte keinen Mensch so.

Schönen Tag Frau oder Herr Kollege

Absolute Arrhythmie
26.02.2020, 16:33
An den meisten Unis gibt es über die Bibliothek Kurse zum Thema Recherche.
Mir hat es außerdem geholfen zuerst Übersichtsartikel zu lesen um mich ins Thema einzufinden.
Zu deiner konkreten Frage kann ich nichts beitragen, da ich sie nicht wirklich verstehe.
Zugriff zu den Volltexten hat man eigentlich auch über die Uni und da gibt es in den meisten Bibliotheken ebenfalls Kurse zu.

Atya
26.02.2020, 18:45
Danke @AA
Ich habe paar Kurse besucht. Ich habe auch paar Büchern ausgeliehen wie man sich in den Studien heran list und richtig versteht. Einzelne Fragen tauchen trotztdem. Ich schaue morgen, ob jemand von den alten Uni- Freunde irgendwie mich weiter helfen kann.