pj-student95
18.03.2020, 19:39
Hallo,
ich wende mich an euch, weil ich irgendwie seit ein paar Tagen ein Problem habe.
Ich bin nun am Ende meines 3. Tertials und seit der letzten Rotation macht sich bei mir eine immer größere Unisicherheit bereit, die ich so von mir überhaupt nicht kannte davor aus den anderen Tertialen.
Ich hatte echt ein insgesamt tolles PJ bis auf die letzten 6 Wochen. Zuerst war ich in der Inneren und hab dort viel gelernt und machen dürfen (Pleurapunktion einmal, viele Aszitespunktionen, arterielle BGAs, Sonographien, Aufnahmen, eigene Patienten etc). Alle waren super freundlich und es hat richtig Spaß gemacht, sodass besagte Abteilung mich gerne übernehmen möchte. Danach war ich in der Psychiatrie, das hat ebenfalls Spaß gemacht (eigene Patienten, überall wie in der Inneren gelobt worden). Danach ging es in die Unfallchirurgie, auch dort war alles bestens.
Zum Schluss bin ich in die Allgemeinchirurgie (große Tumor OPs) gekommen und dort passt es irgendwie überhaupt nicht mehr. Der Ton ist ziemlich rau, im OP wurde man anfangs von den Schwestern echt hart kritisiert ("Instrument anders halten, nur auf einer bestimmten Höhe annehmen, mach das so, mach dies, mach jenes") und auch von den Operateuren (manche wie der Chef supernett, manche weniger) teilweise ("Faden zu kurz, Faden zu lang, den Faden so nehmen habe ich bereits mehrmals gesagt, das ist zu lang, das müssen Sie üben mit den Instrumenten, nehmen Sie die Schere anders, so kann ich nicht arbeiten etc."). Auch außerhalb des OPs ist es nicht so toll ("Brief erst anlegen wenn Patient operiert ist, kein Datum einfügen"). Die Blutentnahmen machen Arzthelferinnen, jedoch schaffen die bei weitem nicht alles bei den großen Stationen. Man wird dann aus dem OP ausgelöst, muss Blutentnahmen machen und muss dann als Hakenhalter wieder zurück. Erklärt wird eigentlich fast gar nichts, auf der Visite sowieso nicht da keine Zeit und sonst im OP eigentlich auch nicht. Chirurgischer PJ Unterricht hat irgendwie auch nur 2x stattgefunden. Und letzte Woche kam es dann zu einem Zwischenfall mit einem großen Fehler meinerseits. Bei einer Patientin stand eine Blutentnahme an, der linke Arm war tabu da dort nach Mamma-CA die Lymphknoten entfernt wurden und auch laut der Patientin einfach da nicht reingestochen werden darf. Am rechten Arm lag die Braunüle, an welchem kurz davor eine Infusion reingelaufen ist und die Braunüle war insgesamt distal eher, bei schlechten Venen. Mir ist klar, dass am Infusionsarm normalerweise nicht abgenommen werden sollte, jedoch habe ich es hier dann gemacht und es kam zu einem Verdünnungseffekt. Es gab einen "Hb-Abfall" und die Kollegen haben dann bei der fitten Patientin ein CT gemacht und EKs angefordert bevor der Verdünnungseffekt auffiel. Am nächsten Tag gab es dann richtigerweise morgens direkt beim Ankommen Ärger "was hast du da gemacht, das wäre fast schief gegangen, du musst immer den anderen Arm nehmen".
Seitdem läuft es irgendwie überhaupt nicht mehr. Ich hatte in der Inneren selten Probleme mit Braunülen (hab standardmäßig rosa gelegt, selten blau bei schwierigen Venen), in der Psychiatrie habe wir das kaum gemacht und in der Unfallchirurgie habe ich nie Hilfe gebraucht. Jetzt haben die Patienten insgesamt eher schwierige Venen und es hat in der letzten Zeit einfach nicht mehr gut geklappt. Eine Patientin bekam einen ZVK dann, bei einer weiteren wurde oralisiert nachdem es die Assistenzärztin auch nicht geschafft hat, bei einer weiteren hat die Assistenzärztin nach zwei Versuchen aufgegeben. Jedoch habe ich bei einem Mann mit guten Venen am Montag versagt und bei einem weiteren einen peinlichen zweiten Anlauf gebraucht. Irgendwie sind auch die Patienten anders ("Braunüle nur da, das tut weh, Arm wegziehen"), so kenne ich das von den anderen Stationen nicht. Die Trefferquote liegt nur noch bei 70-80% in den letzten paar Wochen am Ende des 3. Tertials, wo ich es eigentlich perfekt können müsste. Eine arterielle BGA hat heute geklappt und bei einem Port habe ich ebenfalls versagt.
Irgendwie bin ich völlig verunsichert und mache mir große Sorgen. In der Inneren vom Sommer stehen die Chancen gut anzufangen, jedoch bin ich inzwischen völlig verunsichert aufgrund der letzten Wochen. Ich will keine chirurgischen Fächer machen, dafür bin ich glaube ich zu sensibel aber irgendwie aufgrund der nicht ganz so tollen letzten Wochen bin ich völlig verunsichert und damit wird man ja noch schlechter in den praktischen Tätigkeiten. Irgendwie will ich einfach wieder der Alte werden. Bei Blutentnahmen habe ich im gesamten PJ nur zweimal Hilfe gebraucht.
ich wende mich an euch, weil ich irgendwie seit ein paar Tagen ein Problem habe.
Ich bin nun am Ende meines 3. Tertials und seit der letzten Rotation macht sich bei mir eine immer größere Unisicherheit bereit, die ich so von mir überhaupt nicht kannte davor aus den anderen Tertialen.
Ich hatte echt ein insgesamt tolles PJ bis auf die letzten 6 Wochen. Zuerst war ich in der Inneren und hab dort viel gelernt und machen dürfen (Pleurapunktion einmal, viele Aszitespunktionen, arterielle BGAs, Sonographien, Aufnahmen, eigene Patienten etc). Alle waren super freundlich und es hat richtig Spaß gemacht, sodass besagte Abteilung mich gerne übernehmen möchte. Danach war ich in der Psychiatrie, das hat ebenfalls Spaß gemacht (eigene Patienten, überall wie in der Inneren gelobt worden). Danach ging es in die Unfallchirurgie, auch dort war alles bestens.
Zum Schluss bin ich in die Allgemeinchirurgie (große Tumor OPs) gekommen und dort passt es irgendwie überhaupt nicht mehr. Der Ton ist ziemlich rau, im OP wurde man anfangs von den Schwestern echt hart kritisiert ("Instrument anders halten, nur auf einer bestimmten Höhe annehmen, mach das so, mach dies, mach jenes") und auch von den Operateuren (manche wie der Chef supernett, manche weniger) teilweise ("Faden zu kurz, Faden zu lang, den Faden so nehmen habe ich bereits mehrmals gesagt, das ist zu lang, das müssen Sie üben mit den Instrumenten, nehmen Sie die Schere anders, so kann ich nicht arbeiten etc."). Auch außerhalb des OPs ist es nicht so toll ("Brief erst anlegen wenn Patient operiert ist, kein Datum einfügen"). Die Blutentnahmen machen Arzthelferinnen, jedoch schaffen die bei weitem nicht alles bei den großen Stationen. Man wird dann aus dem OP ausgelöst, muss Blutentnahmen machen und muss dann als Hakenhalter wieder zurück. Erklärt wird eigentlich fast gar nichts, auf der Visite sowieso nicht da keine Zeit und sonst im OP eigentlich auch nicht. Chirurgischer PJ Unterricht hat irgendwie auch nur 2x stattgefunden. Und letzte Woche kam es dann zu einem Zwischenfall mit einem großen Fehler meinerseits. Bei einer Patientin stand eine Blutentnahme an, der linke Arm war tabu da dort nach Mamma-CA die Lymphknoten entfernt wurden und auch laut der Patientin einfach da nicht reingestochen werden darf. Am rechten Arm lag die Braunüle, an welchem kurz davor eine Infusion reingelaufen ist und die Braunüle war insgesamt distal eher, bei schlechten Venen. Mir ist klar, dass am Infusionsarm normalerweise nicht abgenommen werden sollte, jedoch habe ich es hier dann gemacht und es kam zu einem Verdünnungseffekt. Es gab einen "Hb-Abfall" und die Kollegen haben dann bei der fitten Patientin ein CT gemacht und EKs angefordert bevor der Verdünnungseffekt auffiel. Am nächsten Tag gab es dann richtigerweise morgens direkt beim Ankommen Ärger "was hast du da gemacht, das wäre fast schief gegangen, du musst immer den anderen Arm nehmen".
Seitdem läuft es irgendwie überhaupt nicht mehr. Ich hatte in der Inneren selten Probleme mit Braunülen (hab standardmäßig rosa gelegt, selten blau bei schwierigen Venen), in der Psychiatrie habe wir das kaum gemacht und in der Unfallchirurgie habe ich nie Hilfe gebraucht. Jetzt haben die Patienten insgesamt eher schwierige Venen und es hat in der letzten Zeit einfach nicht mehr gut geklappt. Eine Patientin bekam einen ZVK dann, bei einer weiteren wurde oralisiert nachdem es die Assistenzärztin auch nicht geschafft hat, bei einer weiteren hat die Assistenzärztin nach zwei Versuchen aufgegeben. Jedoch habe ich bei einem Mann mit guten Venen am Montag versagt und bei einem weiteren einen peinlichen zweiten Anlauf gebraucht. Irgendwie sind auch die Patienten anders ("Braunüle nur da, das tut weh, Arm wegziehen"), so kenne ich das von den anderen Stationen nicht. Die Trefferquote liegt nur noch bei 70-80% in den letzten paar Wochen am Ende des 3. Tertials, wo ich es eigentlich perfekt können müsste. Eine arterielle BGA hat heute geklappt und bei einem Port habe ich ebenfalls versagt.
Irgendwie bin ich völlig verunsichert und mache mir große Sorgen. In der Inneren vom Sommer stehen die Chancen gut anzufangen, jedoch bin ich inzwischen völlig verunsichert aufgrund der letzten Wochen. Ich will keine chirurgischen Fächer machen, dafür bin ich glaube ich zu sensibel aber irgendwie aufgrund der nicht ganz so tollen letzten Wochen bin ich völlig verunsichert und damit wird man ja noch schlechter in den praktischen Tätigkeiten. Irgendwie will ich einfach wieder der Alte werden. Bei Blutentnahmen habe ich im gesamten PJ nur zweimal Hilfe gebraucht.