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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Häufiger Stellenwechsel Lebenslauf



nexflyer
01.04.2020, 23:54
Hallo

Ich hätte hier eine etwas kniffligere Frage.


Es ist so dass ich im ausland medizin studiert habe und dadurch leider kein PJ absolvieren konnte.


Nun habe ich meine erste Arbeitsstelle in einem Akutbereich eines Universitätsklinikums angenommen. Allerdings merkte ich schnell dass mir einiges an Übung und an Wissen fehlt um nach einer sehr kurzen Einarbeitungsphase allein auch in der Notaufnahme eingesetzt werden zu können. Meine Chefs haben mir deshalb nahegelegt mich woanders umzuschauen nachdem ich seit erst 2 monaten angestellt bin.

Gern würde ich jetzt kündigen und einfach ein Anderes ruhigeres Fach ausprobieren. Allerdings bin ich mir auch bei dem nächsten fach nicht ganz sicher ob mir bestimmte aspekte liegen werden weshalb ich angst habe wieder in der probezeit gekündigt zu werden oder selbst nochmals wechseln zu wollen, was im Lebenslauf irgendwann zweifel an der eignung des bewerbers aufkommen liesse.

Nun ist es so dass ich auch ein neugieriger mensch bin und gern einige fächer ausprobiere. Kann ich denn sehr kurze Anstellungen unter 6 Monaten im Lebenslauf einfach verschweigen ohne dass es jemand mitbekommt? Ich meine die Ärztekammer rechnet ja permanent mit. Würde mein zukünftiger chef es nicht irgendwie anders mitbekommen dass ich schon woanders kurzzeitig gearbeitet habe?

Danke für eure Hilfe

hebdo
02.04.2020, 10:57
Kann man schon verschweigen, aber der Aufwand bei Neueinstellungen ist für beide Seiten hoch. Alternative wären Hospitationen.

Ich muss aber sagen, dass man nicht von einem Berufsanfänger erwarten kann nach zwei Monaten die ZNA eines (Super-)Maximalversorgers alleine zu bewältigen. Ich glaube da liegt der Haken. Wenn dir das Fach Spaß macht und du keine Forschungsambitionen hast, such dir ein anderes Haus mit besseren Arbeitsbedingungen - je nach Region in der jetzigen Lage schwierig.

roxolana
02.04.2020, 11:24
In meinem PJ-Haus (Maximalversorger) wurde man nach frühestens 1-2 Jahren in die ZNA gesteckt. Das hat nix mit deinem Können zu tun.

xyl15
02.04.2020, 12:40
Da stimme ich zu, Berufsanfänger in die ZNA ist nicht dein Unvermögen, sondern dass des Krankenhauses.

Ansonsten kommt es darauf an, wenn du Allgemeinmedizin anstrebst, sind auch kürzere Abschnitte in verschiedenen Fächern üblich und sogar gerne gesehen.

Wenn du dagegen unbedingt ein bestimmtes Fach machen willst, ist es eher schwierig, vorher 3 völlig andere auszuprobieren,

sonnenblume42
02.04.2020, 13:19
1-2 Fachwechsel sind imo ok, wenn sie dann auch irgendwie als Fremdjahr anerkannt werden können umso besser.
Mach dir keinen zu großen Kopf, aber ja, Hospitationen erscheinen mir vernünftig.
Und Finger weg von Häusern wo Anfänger in der ZNA sitzen. Ist ja gruselig.

nitas
02.04.2020, 14:06
Einfach wechseln und versuchen, glücklich zu werden.
meine erste Stelle war absolut nicht so wie vereinbart (Zwangsrotation ab Tag 1 in völlig völlig andere Abteilung der Inneren, ich wollte Kardio-Stationsarbeit und hatte die Zusage. Dann natürlich ab 1. Monat Notaufnahme und Bereitschaftsdienste spät und Wochenende, nachts habe ich verweigert).
Es hat keinen, aber auch keinen interessiert, was das mit mir psychisch gemacht hat und es hat sich auch keiner drum gekümmert, ob, welche und wieviele Patienten Schaden genommen haben.

hab nach einer Weile mein eigenes Programm abgespult und mich wegbeworben, alle Pausen nachgeholt, die mir abgezogen wurden und meine Überstunden abgefeiert und bin dann in ein anderes Haus in die innere, dort wurde ich trotz 1 Jahr Berufserfahrung nicht vor Ende des 3. Monats in die Dienste eingeführt (die auch immer zu zweit absolviert wurden).
Dort habe ich im Bewerbungsgespräch erst mal meine 4 Wochen Sommerurlaub zur Primetime unterschreiben lassen und meine Erlebnisse und Gehenmaßnahmen in Bezug auf die letzte Anstellung mit dem Chef besprochen.

Also, Scheißbedingungen aushalten ist nicht unbedingt gut für die Karriere. Es signalisiert auch dem nächsten Arbeitgeber, dass man ein dankbares Opfer ist.
In der zweiten Stelle gab es nie Probleme. Weil ich dazu gelernt hatte 😋 und weil der Chef von Anfang an wusste, wozu ich nicht mehr bereit bin.

daCapo
11.04.2020, 23:21
Es kann schon sein, dass man darauf angesprochen wird, aber eher nach einiger Berufserfahrung, nicht wie in der jetzigen Situation. Wenn der Chef/Personaler so unbequeme Fragen stellt, würde ich nochmal genauer drüber nachdenken, ob man wirklich da arbeiten will. Wen interessiert schon die Vergangenheit, deswegen bewerbe ich mich nicht jetzt, er war damals garnicht dabei usw. ; finde das suspekt, kann ja jmd. anders nehmen.

Insgesamt ist es bei Assistenzärzten durchaus üblich öfters zu wechseln/keine Seltenheit. Interessiert in 5 Jahren niemand mehr.