Pädiatrie Stelle trotz wenig Erfahrung

[Gaskon94]

Hallo an alle,

ich hätte mal eine komische Frage. Ich bin gerade im PJ und habe als 4. Fach Pädiatrie gewählt. Bis jetzt stand für mich IMMER fest, dass ich Kardiologie an einer Uniklinik (Heidelberg, Köln, Hannover etc.) machen will. Ich habe jedoch durch die Vorbereitung auf das 4. Fach Pädiatrie enormes Interesse an der Kinderheilkunde und Kinderkardiologie entwickelt. Leider habe ich keine Famulaturen und kein PJ Tertial in der Kinderheilkunde verbracht.
Ich habe auch Forschung nur in der Erwachsenenkardiologie gemacht und nur in dem Bereich publiziert.

Habe ich überhaupt eine Chance eine Assistelle in der Pädiatrie zu bekommen? Das Fach fasziniert mich so sehr und ich bereue, dass ich so sehr auf Innere fixiert war während meiner Studienzeit.

Habe auch keine tollen Noten (nur 3en), die es Kliniken rechtfertigen, mich für Pädiatrie aufzunehmen. Habe USMLE gemacht und das sehr gut bestanden und aktuell eine Forschungsstelle in den USA für Kardio angeboten bekommen. Ich erwäge gerade, wenn ich hier keine Chance auf Pädiatrie habe, in den USA Peds anzufangen. Ich habe mit ein paar amerik. Kollegen gesprochen und die ermöglichen mir vlt. in die Richtung paar Externships und Forschung zu machen.

Habe ich aber in Deutschland überhaupt Chancen irgendwie in die Pädiatrie bzw. Kinderkardio zu kommen?

VG,
Gaskon!

[tragezwerg]

Wenn du nicht örtlich gebunden bist, sollte es kein Problem sein eine Stelle zu finden. Gerade in den nichtuniversitären Pädiatrien gibt es mittlerweile ausreichend freie Stellen. Einfach mal bewerben und schauen was daraus wird! Viel Erfolg!

[THawk]

Und ganz ehrlich? Auch in den universitären Pädiatrien wirst du etwas finden. Dein Forschungs-Hintergrund wird dir dabei helfen. Also nur zu: Bewerben!
Denk nur dran, dass du erstmal durch die allgemeine, breite Pädiatrie durch musst. Je nach Klinik kann man schon frühzeitiger seinen Schwerpunkt legen, aber ein wenig breite Ausbildung ist m.E. auch sehr sinnvoll. Falls du frühzeitig spezialisiert arbeiten möchtest, bewirb dich an Kliniken, an denen die Kinderkardio eine eigenständige Klinik ist.

[Gaskon94]

Und ganz ehrlich? Auch in den universitären Pädiatrien wirst du etwas finden. Dein Forschungs-Hintergrund wird dir dabei helfen. Also nur zu: Bewerben!
Denk nur dran, dass du erstmal durch die allgemeine, breite Pädiatrie durch musst. Je nach Klinik kann man schon frühzeitiger seinen Schwerpunkt legen, aber ein wenig breite Ausbildung ist m.E. auch sehr sinnvoll. Falls du frühzeitig spezialisiert arbeiten möchtest, bewirb dich an Kliniken, an denen die Kinderkardio eine eigenständige Klinik ist.

Echt krass. Mir haben wirklich ALLE Freunde gesagt, dass NUR die besten Pädiatrie an deutschen Uniklinken bekommen. Ich habe bin leider nur Durchschnitt gewesen, wenn es um Noten geht (2en 3en und 3 im M2). Habe aber dafür sehr hohe Punktzahl im USMLE. Ich werde erstmal ein Jahr nur Kardio Forschung machen und so versuchen Anschluss an Pädiatrie in den USA zu bekommen.
Vlt. kann ich an den Wochenenden auch in den Pädiatrie hospitieren. Ich bin ja eh an einer sehr großen US Klinik und dort spreche ich die Pädiater einfach mal an! Da lässt sich sicher was einrichten.

Danke für deine ehrliche Meinung. Ich werde erstmal das M3 im Oktober machen und mir Mühe geben, meine Paper zu beenden. Ich würde mich eh deutschlandweit bewerben und versuchen hier vorher zu hospitieren.

Ich stimme dir mit der breiten Ausbildung zu 100 % zu. Wir wollen ja gute Ärzte werden und da gehört eine gute Basis immer dazu.

[anignu]

Mir haben wirklich ALLE Freunde gesagt, dass NUR die besten Pädiatrie an deutschen Uniklinken bekommen.
Stimmt schon. Genauso wie das wahlweise für Neurologie, Kardiologie, Nephrologie, Onkologie, Dermatologie, Plastische Chirurgie, Neurochirurgie, Orthopädie Augenheilkunde, HNO und Urologie erzählt wird. Nur die Besten.
Erkennst du den Fehler? Dass es gar nicht so viele "Beste" gibt?
Aber passt schon. Glaub das einfach weiter und streng dich an. Sich selbst motivieren und anstrengen ist immer gut. In der Realität leben ist aber auch gut.

[davo]

Es wurde dir ja schon in deinem ersten Thread der (IMHO sehr gute) Rat gegeben, dir andere Freunde zu suchen. Anscheinend haben die Spaß daran, dir groben Unsinn zu erzählen und dich so zu verunsichern. (Was ja anscheinend sehr leicht ist - daran solltest du echt dringend arbeiten.)

[Gaskon94]

Es wurde dir ja schon in deinem ersten Thread der (IMHO sehr gute) Rat gegeben, dir andere Freunde zu suchen. Anscheinend haben die Spaß daran, dir groben Unsinn zu erzählen und dich so zu verunsichern. (Was ja anscheinend sehr leicht ist - daran solltest du echt dringend arbeiten.)

Die Pädiater, die mir das gesagt haben, sind eigentlich eher seriöser und keine Kumpels von McKinsey. Die Antworten hier waren auf jeden Fall aufklärend.

[epeline]

Also, wenn du tatsächlich Interesse an Universitäter Kinderkardio hast, würde ich das Forschungsstipendium in den USA doch der deutschen Kreisklitsche vorziehen.
Mit oder ohne den US Aufenthalt wirst du in D unterkommen, es kann dir aber doch nur gutes Bringen (Erfahrung, Reputation etc). Solche Dinge macht man später, wenn man erstmal gebunden ist, doch eher nicht mehr.

[Gaskon94]

Also, wenn du tatsächlich Interesse an Universitäter Kinderkardio hast, würde ich das Forschungsstipendium in den USA doch der deutschen Kreisklitsche vorziehen.
Mit oder ohne den US Aufenthalt wirst du in D unterkommen, es kann dir aber doch nur gutes Bringen (Erfahrung, Reputation etc). Solche Dinge macht man später, wenn man erstmal gebunden ist, doch eher nicht mehr.

Ich werde es definitiv machen. DOrt werde ich erstmal im meinem aktuellen FOrschungsgebiet DAPT und NSTEMI weiterforschen und nebenbei versuche ich mir Kontakte zu Kinderkardiologen aufzubauen. Das kann mein direkter Draht in die Pädiatrie werden.

Also du sagst, dass ich in Deutschland, trotz wenig bis nicht vorhandener Pädiatrie-Erfahrung im Studium noch Stellen an Unikliniken für Pädiatrie mit Schwerpunkt Kinderkardio bekommen werde?

[freak1]

Schau zu, dass du hochrangig publizierst. 1-2 Veröffentlichungen im Lancet/Circulation kommen bei der Bewerbung super. 1 Publikation in Nature würd's aber auch tun.

[Gaskon94]

Schau zu, dass du hochrangig publizierst. 1-2 Veröffentlichungen im Lancet/Circulation kommen bei der Bewerbung super. 1 Publikation in Nature würd's aber auch tun.

Das wird schwer. Habe bis jetzt nur 3 Publikationen. Eine kleine mit 2 IF im epidem. Journal und 2 im kardiolog. Journal mit jeweils 3 und 11 IF. Muss schauen was sich ergibt. Lancet etc. ist schon dickes Ding. Da spielt viel Glück mit

[davo]

Schalt mal deinen Ironie-Detektor ein.

[freak1]

Schalt mal deinen Ironie-Detektor ein.

Wie, du bist OA ohne Erstautorenschaft in Nature (oder zur Not NEJM) geworden? Wo geht das denn heutzutage noch? :-))

[Gaskon94]

Schalt mal deinen Ironie-Detektor ein.

Nicht um die Uhrzeit ;)

[anignu]

Schalt mal deinen Ironie-Detektor ein.
In meinen Post hab ich immerhin noch "Merkst was?" und eine kurze Erklärung reingeschrieben. Wobei ich glaub das bringt nix. Es gibt einfach Leute die sowas von fixiert drauf sind zu glauben dass sie ausschließlich nach den Impact-Punkten bewertet werden (als Assistenzarzt ohne Vorerfahrungen!!!!!!111!!!1!!!) dass jede Beratung sinnlos ist.

[freak1]

Natürlich sind die Impact-Punkte relevant! Wenn du dich irgendwann mal als Direktor an eine Uniklinik bewirbst dreht sich alles nur noch um irgendwelche komischen Indices und was du wo publiziert hast.

[Autolyse]

Warst Du mal in einer Berufungskomission? Da sich die meisten Kandidaten ziemlich gleichen was die Leistung angeht wird am Ende nach eher...subjektiven Kriterien entschieden wer primo loco wird.

[freak1]

Und persönliche Connections. Und ob die Gutachter dich leiden können oder nicht. Aber trotzdem brauchst du erstmal die entsprechenden Publikationen um überhaupt in die engere Auswahl zu kommen. :-party

[anignu]

Natürlich sind die Impact-Punkte relevant! Wenn du dich irgendwann mal als Direktor an eine Uniklinik bewirbst dreht sich alles nur noch um irgendwelche komischen Indices und was du wo publiziert hast.
Völlig korrekt. Das hab ich nie bezweifelt und möchte meine Aussagen diesbezüglich richtig stellen bzw. ergänzen: selbstverständlich ist es für die Position eines Institutsleiters einer Uniklinik relevant wieviele Impact-Punkte er (oder sie) gesammelt hat. Und selbstverständlich wird in Berufungskommissionen darauf geachtet dass ausreichend Punkte gesammelt wurden. Aber es gibt für die Einstellung als Assistenzarzt noch keine Berufungskommissionen und ich kenne ausreichend Kollegen ohne Publikationen die auch an Unikliniken untergekommen sind. Selbstverständlich ausschließlich in "niedrigen" Positionen als Berufsanfänger, also Assistenzarzt-Niveau.

[pottmed]

Ich kenne sogar Leute ohne Diss und jegliche Forschungsambitionen, die Stellen als AA an renommierten Universitätsklinika besetzen. Man glaubt es kaum :-))