Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A15/B06 geringgradige Tetraparese
Unregistriert
17.04.2020, 18:35
Eine Polyradikuloneuropathie ist doch synonym für die Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie und die entwickelt sich per Definition langsam über Monate und nicht innerhalb von 3 Tagen
FirebirdUSA
17.04.2020, 18:41
Für mich würde ein GBS auch unter den Begriff fallen wenn da nicht chronisch steht
Weiß einer was gegen die Myelitis spricht?
Nichts - von der Symptombeschreibung passend als Antwort
Jeriko92
18.04.2020, 09:47
Zur Chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP)
CIDP-Kriterien der American Academy of Neurology
Klinische Manifestation
- Progression oder relapsierende sensomotorische Dysfunktionen einer oder mehrerer Extremitäten, die sich in den letzten zwei Monaten entwickelt haben.
- Hyporeflexie oder Areflexie
Hier sind aber 3 Tage! Also ist A falsch!!! Zervikale RF und Hirnstamminfarkt würden zu einm positiven Babinski führen. Myopathien könnten aber nicht die sensiblen Ausfälle erklären. Meiner Meinung nach muss Myelitis korrekt sein
Pseudomonas123
18.04.2020, 11:00
Zur Chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP)
CIDP-Kriterien der American Academy of Neurology
Klinische Manifestation
- Progression oder relapsierende sensomotorische Dysfunktionen einer oder mehrerer Extremitäten, die sich in den letzten zwei Monaten entwickelt haben.
- Hyporeflexie oder Areflexie
Hier sind aber 3 Tage! Also ist A falsch!!! Zervikale RF und Hirnstamminfarkt würden zu einm positiven Babinski führen. Myopathien könnten aber nicht die sensiblen Ausfälle erklären. Meiner Meinung nach muss Myelitis korrekt sein
Das GBS ist eine akute inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie.
„Polyradikuloneuropathie“ ist ein Oberbegriff für GBS und CIDP.
Ich denke Pseudomonas hat recht... Aber vlt kann man die Frage trz anfechten, mit der Begründung dass der Begriff "Polyradikuloneuropathie" zu ungenau ist (im Hinblick akut vs. chronisch) und dass die Myelitis ebenfalls solche Symptome verursachen kann? Vlt lässt das IMPP ja beide Antworten gelten ...
Marius1410
18.04.2020, 11:18
Kann es nicht auch zervikale raumforderung sein? Wenn die erst seit 3 Tagen besteht ist der Patient ja noch im spinalen Schock - folglich noch keine Spastik/Pyramidenbahnzeichen
Arthurkorn
18.04.2020, 12:08
Kann es nicht auch zervikale raumforderung sein? Wenn die erst seit 3 Tagen besteht ist der Patient ja noch im spinalen Schock - folglich noch keine Spastik/Pyramidenbahnzeichen
Das war auch mein Gedanke. Wenn jemand kurz erklären könnte, weshalb eine Raumforderung nicht passt, wäre ich dankbar!
Pseudomonas123
18.04.2020, 12:17
Das war auch mein Gedanke. Wenn jemand kurz erklären könnte, weshalb eine Raumforderung nicht passt, wäre ich dankbar!
Es kann auch eine Raumforderung sein, ich sehe das genauso. Da hat man aber schnell mal andere Probleme (Sensibilität, Inkontinenz, doch auch schnell mal übersteigerte Reflexe oder Babinski). Und mit dem Anfechten lassen die uns da kaum eine Chance, weil ja immer gefragt wird, was „am ehesten“ passt :(
BerlinMoabit
18.04.2020, 16:08
Aber würden Myelitis und zervikale Raumforderung nicht zusätzlich zu Schäden des 1. Motoneurons führen und somit u.a. zu gesteigerten Muskeleigenreflexen?
Also hier steht nichts von gesteigerten MER bei Myelitis ...
"Beinahe alle Patienten entwickeln eine Schwäche der Beine unterschiedlichen Stärkegrades. Die Arme sind in der Minderzahl der Fälle betroffen, abhängig von der Höhe des befallenen Rückenmarksegments. Die meisten Patienten erleiden zudem einen Sensibilitätsverlust unterhalb dieser Höhe. Einige berichten von einem Kribbel- oder Taubheitsgefühl der Beine. Schmerzwahrnehmung (verifiziert mit Nadelstichtests durch den Neurologen) und Temperaturwahrnehmung sind bei der Mehrzahl der Patienten gestört. Die Wahrnehmung von Vibrationen (Stimmgabeltest) und der Stellung der Gelenke kann ebenfalls beeinträchtigt sein. Die Kontrolle über die Harnblasen- und Enddarmentleerung ist bei den meisten Patienten gestört. Viele TM-Patienten berichten über ein „Faßreifengefühl“ am Rumpf bei gleichzeitiger Überempfindlichkeit auf Berührungen. "
https://www.myelitis.de/userfiles/downloads/article/myelitis-tm-symptome-ursachen-diagnostik-01.pdf
FirebirdUSA
18.04.2020, 21:50
Aber würden Myelitis und zervikale Raumforderung nicht zusätzlich zu Schäden des 1. Motoneurons führen und somit u.a. zu gesteigerten Muskeleigenreflexen?
Ja. Schlaffe Parese ist typisch für GBS
mimiannamia
19.04.2020, 14:10
Ich denke B ist richtig. GBS wäre die akute Polyradikuloneuropathie und es wird nicht erwähnt, dass ein Infekt vorausgegangen ist, was ja meistens der Fall ist. Außerdem entwickeln sich die Symptome im Rahmen vom GBS doch nicht so schnell (innerhalb von 3 Tagen zur Tetraparese, wenn auch geringgradig), oder? Die chronische Polyneuroradikulopathie kann es definitiv auch nicht sein, da die Symptome länger bestehen müssten. Der zeitliche Ablauf und die Symptome machen eine Myelitis am wahrscheinlichsten. Oder fällt jemandem etwas ein, was dagegen spricht?
Also ich habe bisher nichts finden könnten was gegen die Myelitis spricht!
es werden zwar akrodistale Parästhesien erwähnt, aber in Bezug auf die Tetraparese wird nicht der typische Verlauf (Distal beginnende, meist symmetrische, im Verlauf aufsteigende schlaffe Paresen) erwähnt.
@Quadly jetzt Bezogen auf GBS oder Myelitis?
FirebirdUSA
19.04.2020, 18:58
Parästhesien schließen GBS aus, das ist rein motorisch
Echt auf Amboss steht nämlich: Periphere, symmetrische Parästhesien an Füßen und Händen, häufig aber auch keine Sensibilitätsausfälle bei GBS
FirebirdUSA
19.04.2020, 19:27
Ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen, aber Sensibiilitätsstörungen sind extrem ungewöhnlich für GBS. Ggf äußert sich ja noch ein Kollege der Neuro :-)
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