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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Persönliche Situation -> Allg. Zulassungschancen, Wartesemester, Ideen & Vorschläge



Human2020
18.04.2020, 18:26
Hallo Zusammen,

ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen und hat ein paar Tipps für mich wie ich mir meinen Traum erfüllen kann Medizin zu studieren.
Ich möchte mein Leben der Forschung widmen und im Bereich Virologie/ Infektiologie
und Zelluarmedizin arbeiten/forschen. Darin sehe ich für mich einen tieferen
Lebenssinn, da ich zum Einen selbst betroffen bin und zum Anderen damit
lebenslanges Lernen und forschen verbinden kann, was mich erfüllt.

Ich habe mittlere Reife gemacht und anschließend eine Ausbildung zum Bürokaufmann, wodurch eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung mit einem Durchschnitt von 2,2 habe. Dann habe ich
6 Jahre Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich gesammelt.

Jetzt ist meine Frage, gilt die Zeit des Fachabiturs auch als Wartesemester für ein Medizinstudium? Da man ja eigentlich ein allgemeines
Abitur für dieses Studium benötigt.

Aktuell studiere ich im 6. Semester Bauwirtschaftsingenieurwesen und werde voraussichtlich im nächsten Jahr mit einem "gut" abschließen. Nach meinen Recherchen ist es mir zu unsicher einen Platz zu
erhalten, wenn ich mir die Zulassungs- und Bewertungskriterien für ein
Zweitstudienbewerber im Medizinstudium anschaue. Da ich weder wissenschaftliche
noch besondere berufliche Gründe vorweisen kann, wie man aus meinem Lebenslauf
entnehmen kann. Außer jemand sieht in meinem Lebenslauf etwas was ich nicht
sehe.

Aus diesem Grund stehe ich vor der Frage, ob es sinnvoller ist mein Studium bis auf die Thesis abzuschließen und abzubrechen, um nicht in
die Zweitstudienbewerberschiene zu rutschen. Dann könnte ich an einem Kolleg
oder Abendgymnasium mein allgemeines Abitur nachholen und versuchen zusammen
mit den Wartesemestern einen Studienplatz zu ergattern, vorausgesetzt die
Fachabiturzeit gilt auch als Wartesemester. Aktuell sind es 10 nach dem allg.
Abitur wären es dann 16 Wartesemester. Sollte irgendwas schief gehen, hätte ich
jederzeit die Möglichkeit die Thesis irgendwann noch zu schreiben, sofern neue
künftige Studienordnungen keine Probleme bereiten, aber daran möchte ich Heute
nicht denken, da ich absolut überzeugt bin von meinem Weg.

Weiß jemand welchen Schnitt man mindestens braucht bei 16Wartesemester im Medizinstudium?

Hätte ich eine Ausbildung im medizinischen Bereich gemacht,dann könnte ich mich über den Weg der beruflich Qualifizierten bewerben, aber
dies kommt wohl leider auch nicht in Frage, da ich eine kaufmännische
Ausbildung habe. Ich habe zwar ein Jahr im Außendienst eines Chemieunternehmens
gearbeitet, aber denke das bringt mir hier auch nichts, sowie 1 Jahr als Aushilfe einmal in der Woche in einem Altenheim gearbeitet.
Daher könnte ich es über den Weg für beruflich qualifizierte nur versuchen, wenn ich eine neue Ausbildung in
dem Bereich mache, als Laborassistent, Rettungssanitäter usw.. Von der
Ausbildungszeit her wäre es genauso lang wie das Abitur. Aus diesem Grund
stellt sich mir die Frage was ist aussichtsreicher? Abitur mit guten
Durchschnitt und Wartesemester oder eine neue Ausbildung mit mind. 2,5
abschließen?

Ob ich wissenschaftliche Gründe oder besondere berufliche Gründe mir schaffen kann da sehe ich irgendwie kaum Chancen, zumal diese
Bewerber lediglich 3% der Plätze bekommen und so wie ich gelesen habe sind es
dann meist Menschen mit abgeschlossener Promotion und Bezug zur Medizin.

Ich bin seit 8 Jahren allein erziehender Vater, vielleicht kann sich das noch irgendwie positiv auswirken, aber denke eher nicht, da ich
auch immer berufstätig war bzw. jetzt seit fast 3 Jahren studiere. Ich bin
jetzt 31 Jahre, aber da ich mich und mein Leben der Forschung widmen möchte und
mein Herz zu 100% dafür schlägt, sowie lebenslanges Lernen für mich mein
Lebenssinn ist, hat das Alter für mich keine Bedeutung, solange es mir nicht im
Weg steht mein Ziel zu erreichen.
Aufgrund familiärer Schicksalsschläge und schlechten Startbedingungen im Leben habe ich leider vorher nie wirklich
die Chance dazu gehabt und mein aktuelles Studium hat mich zudem vieles gelehrt
und klar werden lassen. Unter anderem, dass ich mir im Leben nichts anderes
vorstellen kann, außer diesen Weg zu gehen.

Ich bin sehr dankbar für jede/n Idee/Hinweis/Vorschlag der mich weiter bringt und bin gerne auch offen für Alternativen meine Ziel zu erreichen. Ich freue mich auf hilfreiche Antworten.

Danke & LG

Weltallee
18.04.2020, 19:05
Hallo,
Dein Fachabitur zählt leider nicht als Wartezeit. Und über die Zweitstudienquote ist eine Zulassung wie du schon richtig erkannt hast bei deinem Studium sehr unwahrscheinlich. Außerdem wurde das Verfahren umgestellt, es bekommt nicht mehr jeder, der 16 WS hat einen Studienplatz, sondern Abinote, TMS und Vorbildung haben einen viel höheren Stellenwert. Lies dir dazu am besten nochmal die Seiten auf Hochschulstart durch. D.h. wenn du wirklich Medizin studieren möchtest, musst du dein Abi sehr gut schreiben, oder du denkst über einen Weg ins Ausland nach. Ansonsten seh ich da ehrlichgesagt wenig Chancen

Human2020
18.04.2020, 19:40
Habe die Hochschulseite und parallel das Internet durchforstet, es scheint nicht so ganz unberücksichtigt bleiben mit den Wartesemester. Ist das sicher dass Fachabitur nicht als Wartesemester gilt?

Folgendes steht in meiner Hochschulzugangsberechtigung:

"Bescheinigung der unmittelbaran Hochschulzugangsberechtigung für das
Studium an Hochschulen in Rhelnland-Pfalz und der unmittalbaren fachgebundenen Hochschulzugangsberechtigung für das Studium an Universitaten in Rheinland-Pfalz."

Bonnerin
18.04.2020, 19:55
Dein Fachabi ist nicht im medizinischen Bereich, also nein, es zählt nicht. Wartesemester hast du auch keine und durch die Änderung des Verfahrens bringen dir die ohnehin nicht mehr wirklich was.

Das Einzige, was ich gerade als halbwegs realistisch ansehen würde:
- Bis zur Thesis studieren, dann die Pause
- auf dem Abendgymnasium das Abi sehr gut machen (mindestens 1,4 oder besser)
- dich auf den TMS vorbereiten und da eine hohe Punktzahl erreichen

Durch die geänderten Bedingungen im ADH wäre es möglich, so einen Studienplatz zu bekommen.

Aber wenn es dir nur um die Forschung und ähnliches geht wirst du mit Medizin keine Freude haben. Das Studium ist sehr verschult, die Labopraktika vermitteln allenfalls basics.
Hast du mal nach einem anderen, eher laborlastigen Studiengang wie z.B. Biochemie geschaut?

Human2020
18.04.2020, 20:15
Als Alternative habe ich molekulare Biomedizin in Betracht gezogen. Habe dazu nächste Woche ein Beratungsgespräch.

Dein Vorschlag das Abi am Abendgymnasium zu machen und das Studium vor der Thesis zu pausieren scheint mir auch die besten Chancen zu bieten, bei allem was ich durch Recherchen in Erfahrung bringen konnte.

Zudem habe ich die Möglichkeit während der Zeit am Abendgymnasium ein FSJ im medizinischen Bereich zu absolvieren, welches sich möglicherweise zusätzlich positiv auf meine Bewerbung auswirkt.

lepio
19.04.2020, 13:01
Ein Problem ist, dass sich das Auswahlverfahren für Medizin in 2021 und noch mehr 2022 stark verändern wird. Daher wird es schwierig für dich, vorauszusagen, auf welche Aspekte (FSJ, TMS, Ausbildung etc.) wert gelegt wird. Gesichert ist wohl, dass Wartezeit irrelevant sein wird, da diese ab 2022 überhaupt nicht mehr zählen werden. Der sichere Weg wird wohl ein sehr gutes Abitur (ungefähr 1,5 als Minimum) sowie ein überdurchschnittliches Ergebnis im TMS bleiben. Ich wäre da ganz realistisch mit deiner Selbsteinschätzung in den zwei Bereichen, ansonsten könnte es sein, dass due ein paar Jahre auf Vorbereitung verschwendest, und letztendlich trotzdem keine Chance auf eine Zulassung hast. Einfach die Jahre absitzen und mit einer bestimmten Zahl Wartesemester sicher reinzukommen wird nicht mehr funktionieren.

anonymhund123455667
01.05.2020, 10:54
Oh man du bist echt einer der "härteren Fälle" hier im Forum. Erstmal hast du 0 Wartesemester, da du keine Qualifikation hast um Medizin zu studieren. Dein Fachabi reicht da leider nicht. (Außer du hast wirklich eine fachgebundene Hochschulreife, was ich nicht glaube). Eigentlich wollte ich jetzt sagen daß du ins Ausland gehen sollst wenn du unbedingt Arzt werden willst. Hier ist aber das Problem, dass auch im Ausland ein "voll Abi" erwartet wird. Ob ein abgeschlossenes Studium auch reicht weiss ich nicht.

Davon abgesehen gehe ich auch nicht davon aus, dass du einfach so ins Ausland kannst als Vater.

Die realistischste Möglichkeit ist vermutlich wirklich dein Abi an einem Abendgymnasium nachzuholen. Hierbei sehe ich aber zwei Risiken: Zum einen wirfst du deinen Ingenieurabschluss vorerst weg, nur um Abitur zu machen...sollte das Abi dann noch nicht mal 1.X sein oder der TMS schlecht ausfallen, hast du drei Jahre deines Lebens verschwendet..... Hinzukommt, dass du das Abi nur für Medizin brauchst....wirklich jeden anderen Studiengang kannst du als Zweitstudent ohne Probleme und Risiko studieren...

Ganz harte Kiste. Würde mich beim Bund bewerben, insbesondere wenn du einen vorraussichtlich guten Studienabschluss erwirbst..

Eventuell kommt ja auch eine private Uni in Frage.... Die sind zwar teuer aber es gibt ne Menge Finanzierungsmöglichkeiten.

WackenDoc
01.05.2020, 11:59
Ein abgeschlossenes Studium zählt üblicherweise als Hochschulreife (sofern es sich um ein richtiges Studium handelt). Außer Ausland wird es keine Möglichkeiten geben.

Beim Bund bewerben? Wenn die Forschung DER Traum ist? Ähm nein.

Aber mal realistisch: Du hast den Traum von einer Forschung in einem Gebiet mit dem du noch nie irgendwas zu tun hattest. Es liest sich jetzt auch nicht so, als ob du dich da privat irgendwie eingefuchst hättest. Medizin ist vom Studiengang dafür auch nicht unbedingt DIE Voraussetzung seit es einige Studiengänge gibt, die da deutlich besser drauf passen.
Du hast eine mäßige fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung und sonst auch keine besonderen Leistungen im Bereich Ausbildung, Forschung oder so.
Das mit dem "alleinerziehender Vater" habe ich auch noch überlesen gehabt. Nein, bei dem Plan ist das kein Vorteil- ganz im Gegenteil.
Hört sich alles eher nach einem Luftschloss an.

Limab
01.05.2020, 20:39
Ich möchte mein Leben der Forschung widmen und im Bereich Virologie/ Infektiologie
und Zelluarmedizin arbeiten/forschen. Darin sehe ich für mich einen tieferen
Lebenssinn, da ich zum Einen selbst betroffen bin und zum Anderen damit
lebenslanges Lernen und forschen verbinden kann, was mich erfüllt.


Da ich bisher noch nie was davon gehört hab, habe ich 'Zellularmedizin' mal gegoogelt. Ich hoffe, dass du dich mit dem ganzen Thema bisher einfach noch nicht so wirklich beschäftigt hast (obwohl es ja anscheinend dein großer Traum ist), denn wenn nicht, würde ich das Medizinstudium lassen. Dort lernt man nämlich evidenzbasierte Therapiemöglichkeiten und nicht solch einen Schwachsinn.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zellularmedizin

Yannic12
02.05.2020, 00:29
Da ich bisher noch nie was davon gehört hab, habe ich 'Zellularmedizin' mal gegoogelt. Ich hoffe, dass du dich mit dem ganzen Thema bisher einfach noch nicht so wirklich beschäftigt hast (obwohl es ja anscheinend dein großer Traum ist), denn wenn nicht, würde ich das Medizinstudium lassen. Dort lernt man nämlich evidenzbasierte Therapiemöglichkeiten und nicht solch einen Schwachsinn.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zellularmedizin

Da er im gleichen Atemzug die Virologie und Infektiologie als seine Traumfächer genannt hat, nehme ich mal an er meinte eher etwas wie Zellbiologie oder molekulare Medizin.

Car.Ly
05.05.2020, 11:32
Hallo,

anbei ist ein Link über einen Virologen in Marburg, der Biologie studiert hat und seinen Master in Virologie gemacht hat. Außerdem arbeitet er in einem Forschungslabor. Wenn ich richtig verstanden habe, als was und wie du später gerne arbeiten würdest, könnte das vielleicht für dich interessant sein und eine Alternative zum Medizinstudium :)

https://www.jetzt.de/job/coronavirus-wie-viel-verdient-ein-virologe

Liebe Grüße