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vmm85
26.01.2019, 16:00
Hallo ihr!
Ich mache z.Zt. meine Ausbildung zum NotSan und würde gerne in absehbarer Zeit Medizin studieren. In DE sehe ich leider keine Möglichkeit (Abi 1,7) und daher bewerbe ich mich z.Zt. an alle möglichen Unis im Ausland.
Mein Favorit wäre dabei z.Zt. staatlich in Österreich und alternativ die PMU.

Heute habe ich eine Werbeanzeige für eine Uni auf Malta gesehen, die Medizin wohl im Fernstudium anbietet. Wenn ich das richtig verstehe machen die acht Wochen Theorie und dann vier Wochen Praxis in einer Klinik von Helios. Die fangen jetzt im April mit dem 2. Jahrgang an. Kosten soll das knapp 20.000€/Jahr für 5 Jahre. Ob man danach noch ins PJ muss kann ich der Seite nicht entnehmen.

Ist hier zufällig jemand im ersten Jahrgang dieser Uni und kann berichten? Die Ärztekammer zumindest glaubt nicht, dass das funktioniert. Aber wenn da so ein Riese wie Helios rein investiert, werden die auch ein Interesse daran haben ihr Geld wieder zu sehen, oder?

Vielleicht auch mal an die dt. Medizinstudenten hier: könnt ihr euch vorstellen, dass man die Theorie Online lernt?

Für mich klingt das (sofern sowas funktionieren kann) tatsächlich interessant. Ob ich mehr Studiengebühren habe oder horrende Mieten in Wien zahle bleibt sich eigentlich gleich.


Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen.

minifussel
26.01.2019, 18:41
Ich könnte es mir persönlich nicht vorstellen, die Theorie online zu lernen und ich bin schon eher eine EInzälgängerin, was das Lernen angeht. Die ganzen Seminare, Praktika, wie soll das gehen? (Hier meine ich z.B. Physik oder Chemie, wo man tatsächlich Versuche durchführen muss) Wie sieht es mit der Anerkennung in Deutschland? Ich glaube, ich würde in diesem Fall tatsächlich zuerst bei den LPAs fragen, ob sie diese Form überhaupt anerkennen, nur die können dir eine fundierte Auskunft geben.

agouti_lilac
26.01.2019, 18:58
Also ich kenne auch nur den Artikel des DÄ und fand das alles schon sehr ... naja, schwierig zu realisieren. Wie funktioniert ein Präpkurs, mikroskopieren oder wie Minifussel schon schrieb: Versuche?
Und von den gezahlten 20Grand/Jahr hast du noch nichts gegessen, keine Miete gezahlt, ... .
Auch ist die Anerkennung eben noch gar nicht geklärt!
Klingt irgendwie wie ein Fernstudium Medizin ohne Sicherheit, dass man später auch arbeiten kann.
Ich wäre vorsichtig. :-nix

davo
26.01.2019, 19:21
Aufgrund der Richtlinie 2005/36/EG müsste ein Medizinstudium aus Malta, ganz egal wie die Lehre stattfindet, eigentlich automatisch in allen anderen EU-Ländern anerkannt werden - solange es in Malta selbst anerkannt ist. Um sicherstellen, dass das tatsächlich ein solcher Automatismus ist, solltest du dich, wie schon von minifussel erwähnt, an das LPA deiner Wahl wenden.

€20k pro Jahr sind halt verdammt viel Geld. Um das Geld bekommst du in Wien schon eine frisch renovierte schicke 120qm-Dachgeschoßwohnung mit Terrasse in der Nähe der MedUni - warm natürlich ;-)

Vorstellen kann ich mir selbstverständlich, diesen Stoff online zu lehren und zu lernen - aber ob das sozial und psychisch sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Wenn ich die Wahl habe, würde ich IMMER ein Präsenzstudium bevorzugen.

vmm85
26.01.2019, 19:53
Genau, was die Anerkennung angeht habe ich überhaupt keine Bedenken. Wenn ich mich am Ende des Studiums in Malta Arzt schimpfen darf, darf ich das - dank Mutter EU - auch überall sonst in der EU.

"Die ganzen Seminare, Praktika, wie soll das gehen? (Hier meine ich z.B. Physik oder Chemie, wo man tatsächlich Versuche durchführen muss) "

"Also ich kenne auch nur den Artikel des DÄ und fand das alles schon sehr ... naja, schwierig zu realisieren. Wie funktioniert ein Präpkurs, mikroskopieren oder wie Minifussel schon schrieb: Versuche?"

Genau das ist mein Problem: wie soll da der "praktische Teil" der Theoretischen Ausbildung realisiert werden? Die 4 Wochen Blöcke in der Klinik sind ganz klar im Stil des amerikanischen Medizinstudiums und (höchstwahrscheinlich) auch in DE längst überfällig. Aber die machen wahrscheinlich nicht wett, dass du einfach nie lernst, wie man eigentlich in einem Labor arbeitet oder auch einfach mal einen Körper von innen siehst.

Und wie ist die qualität der Ausbildung grundsätzlich? Nicht dass ich mir am Ende einen Abschluss "kaufe" und die fachliche Qualität von 5 Metern nassem Feldweg habe.

Vielleicht meldet sich noch jemand, der jetzt da schon dabei ist. So oder so werde ich mich nächste Woche da mal telefonisch melden. Vielleicht machen die sowas auch irgendwie in den Kliniken?

davo
26.01.2019, 20:33
Du überschätzt wahrscheinlich die praktische Ausbildung im deutschen Medizinstudium. Sehr viel Praktikum hatten wir nicht, und die meiste Zeit waren wir eher am Zuschauen als am Üben. Vor allem im klinischen Studienabschnitt. Wie man in einem Labor arbeitet, lernt man im Medizinstudium ganz eindeutig nicht. Und einen Körper von innen zu sehen ist zwar ganz nett, und psychologisch sicher beeindruckend, aber für den Lerneffekt wahrscheinlich irrelevant. In Australien haben viele Unis den Präpkurs abgeschafft, in Kanada und den USA auch ein paar. Und schon vor 41 Jahren wurde dieses Paper hier veröffentlicht:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/344885

Glaube also nicht, dass der Präpkurs essentiell fürs Medizinstudium ist.

Für Histo gibt es sehr gute Internetseiten, und die Chemie- und Physik-Praktika sind als Allgemeinbildung sicher wertvoll, aber für den Lernerfolg im Medizinstudium völlig irrelevant.

Diese Argumente würde ich also kritisch sehen.

Wie die Qualität des dortigen Studiums im Vergleich zum deutschen Medizinstudium ist, wird schwer rauszufinden sein. Du wirst kaum jemanden finden, der beide Welten kennt ;-)

EVT
26.01.2019, 23:45
Mit TMS oder Ham-NAT hast du doch Chancen in Deutschland.
Für 20.000€/Jahr würde ich lieber in Osteuropa studieren.

StarterStudent
07.05.2020, 11:23
Hallo,

ich habe hier im Forum nur einen Beitrag zu diesem Thema gefunden und finde es merkwürdig, dass diese Option so unbekannt ist.
Von einer deutschen Firma wird ein Onlinestudiengang für Humanmedizin angeboten (der offiziell in Malta akkreditiert ist, aber man muss selbst nicht in Malta sein). Das ganze nennt sich EDU - Medical. Die Theorie wird online gelehrt in Online-Vorlesungen. Alle paar Monate ist man dann für einen Monat in einer Klinik zum praktischen Teil. Man kann also von überall auf der Welt aus studieren und lernt die Praxis in deutschen Lehrkrankenhäusern von Helios.
Trotz der hohen Kosten finde ich es eine gute Alternative, da man sich ja zB hohe Lebenshaltungskosten in Uni-Städten sparen kann, weil man solange bei den Eltern wohnen kann.
Allerdings gibt es bzgl. der Anerkennung des Studienabschlusses vom deutschen Ärztebund einigen Gegenwind. Das Bundesamt für Gesundheit findet den Studiengang toll aber die Ärztekammer hat etwas dagegen und versucht die Zulassung zu verhindern. Obwohl man ja gerade in der aktuellen Zeit sieht, dass ein Online-Studium auch in Medizin klappen kann. Aktuell studieren ja alle online.

Was meint ihr zu diesem „Fernstudium“? Hat vielleicht jemand aktuelle Infos wie es mit der Anerkennung aussieht? Oder studiert dort vielleicht jemand / hat sich jemand beworben?

Wenn die Approbation damit klappt, scheint es mir eine gute Alternative zu sein. Was meint ihr?

minifussel
07.05.2020, 13:00
Ich habe mir das tatsächlich näher angeschaut, da eine Person aus meinem Umfeld sich absichern möchte (zwar ein 1,0 Abi aber wer weiß ob das reicht, TMS nicht da).

1. Kosten. 19 500 EUR pro Studienjahr. Das ist richtig viel. Es werden Stipendien (teilweise Leistungsabhängig) und Kredite angeboten. Kredite muss man aber zurückzahlen und es kommen etwa 100 000 EUR auf einen zu.

2. So ganz richtig mit dem zu Hause bleiben ist es auch nicht. Du hast 8 Wochen Onlineunterricht, auf die 4 Wochen in einer Klinik kommen. Das sind aber nur (so weit ich es richtig verstanden habe) Helioskliniken. Angesichts der Tatsache, dass manche von Vamed übernommen wurde, weiß ich nicht, wie es um die Verteilung aussieht. Kann sein, dass du bsp. von Kiel nach München musst. Das sind auch weitere Kosten.

3. Die Seite behauptet, das sei ein normaler EU Abschluss (stimmt wohl), der in Deutschland anerkannt zu werden hat. Noch ist es bestimmt so, aber es haben ja noch keine Studenten die Lehre so abgeschlossen und während das Ganze auf "normale" EU-Abschlüsse zutrifft, kann ich mir schon vorstellen, dass es zu Einschränkungen bei einem Online-Studium kommen kann.

4. Den Gegenwind seitens des Ärztebundes kann ich einen Stückweit nachvollziehen. Es sind nun mal sehr wenige Konkrete Informationen vorhanden und diese bekommt man nur per private Post auf Anfrage. Das sorgt, m.M.n. nicht unbedingt für Seriosität.

Die Idee an sich ist natürlich interessant und auch ansprechend, es ist aber noch relativ neu und zu unklar.

davo
07.05.2020, 16:55
Dazu gabs Anfang März mal einen wichtigen Artikel im Ärzteblatt:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/110831/Digitales-Medizinstudium-in-Malta-fuehrt-nicht-automatisch-zur-Approbation-in-Deutschland

StarterStudent
07.05.2020, 20:25
Den Artikel kenne ich und weiß auch um die Zweifel des Kultusministeriums und des Ärztebundes. Allerdings gibt es fast identische Artikel auch über die Einführung der PMU in Nürnberg, dass diese nicht der EU Richtlinie entsprechen würden und dass ein Abschluss der PMU in Nürnberg nicht zur Approbation führen würde. Und jetzt sieht man: stimmt nicht. Auch bei der PMU bekommt man ganz normal eine Approbation obwohl alle möglichen Politiker und Ärtzekammern dagegen waren.

Der Artikel bemängelt außerdem, dass die Vorgabe „unter Aufsicht einer Universität“ nicht erfüllt werden würde. Als die ZAB diese Beurteilung schrieb, war die EDU noch nicht unter Aufsicht der Universität in den Niederlanden. Das kam kurz darauf. Von demher ist der Stand des Artikels nicht ganz aktuell. Interessant wäre eine aktuelle Einschätzung, da der im Artikel bemängelte Einwand nun durch die Kooperation mit der Uni Maastricht behoben wurde.

Ich bin mir echt unsicher was ich machen soll. In DE keine Chance. Was meint ihr? Wagen? Es steht nicht zu 100% fest dass man eine Approbation erhält, aber wenn es mehr oder weniger die einzige Chance ist Medizin zu studieren?

LaCorr
07.05.2020, 20:28
Ich würds auf jeden fall bleiben lassen bis das ganze sicher ist. Wäre mir zu viel Geld um dann vielleicht eine Approbation zu bekommen...

Wieso meinst du in DE keine Chance zu haben?


... aber wenn es mehr oder weniger die einzige Chance ist Medizin zu studieren?

willst du Medizin studieren oder Arzt werden? In diesem Fall vielleicht nicht das selbe.

davo
07.05.2020, 21:25
Medizin als Fernstudium gibt es nirgendwo auf der Welt. Das mit der PMU zu vergleichen ist IMHO unlauter. Die Wahrscheinlichkeit, dass da da Anerkennungsprobleme gibt, ist IMHO ungleich größer als sie bei der PMU ex ante war.

Und wieso soll das deine einzige Chance sein? Ist doch echt nicht so schwer, in Rumänien einen Studienplatz zu bekommen.

lepio
08.05.2020, 12:29
Den Artikel kenne ich und weiß auch um die Zweifel des Kultusministeriums und des Ärztebundes. Allerdings gibt es fast identische Artikel auch über die Einführung der PMU in Nürnberg, dass diese nicht der EU Richtlinie entsprechen würden und dass ein Abschluss der PMU in Nürnberg nicht zur Approbation führen würde. Und jetzt sieht man: stimmt nicht. Auch bei der PMU bekommt man ganz normal eine Approbation obwohl alle möglichen Politiker und Ärtzekammern dagegen waren.

Der Artikel bemängelt außerdem, dass die Vorgabe „unter Aufsicht einer Universität“ nicht erfüllt werden würde. Als die ZAB diese Beurteilung schrieb, war die EDU noch nicht unter Aufsicht der Universität in den Niederlanden. Das kam kurz darauf. Von demher ist der Stand des Artikels nicht ganz aktuell. Interessant wäre eine aktuelle Einschätzung, da der im Artikel bemängelte Einwand nun durch die Kooperation mit der Uni Maastricht behoben wurde.

Ich bin mir echt unsicher was ich machen soll. In DE keine Chance. Was meint ihr? Wagen? Es steht nicht zu 100% fest dass man eine Approbation erhält, aber wenn es mehr oder weniger die einzige Chance ist Medizin zu studieren?

Ja und Medizinstudenten aus Polen kriegen jetzt keine Approbation mehr, obwohl es nicht mal ein Fernstudium ist. Es kommt eben auf den Einzelfall an, und der Fall aus Malta ist noch ungeprüft. Eine sichere Einschätzung kann dir hier nicht mal ein spezialisierter Anwalt geben (geschweige den ein Vorklinik Forum voller Laien), weil es im Zweifel auch erstmal jahrelang vor den Gerichten ausgefochten wird, sobald die ersten Malta Absolventen in Deutschland rumstehen und klagen.

Ein extrem hohes Risiko ist es auf jeden Fall. Für einen Politiker oder eine deutsche Institution wird es keine populäre Entscheidung sein, Leute nach einem Fernstudium als Ärzte in Deutschland zuzulassen. Mal eben 100,000 Euro ausgeben und im Zweifel ohne Job dastehen ist schon ein hartes Risiko gegenüber anderen, viel erprobteren Auslandsoptionen.

StarterStudent
08.05.2020, 21:55
Also ganz so viel Geld würde ich nicht verlieren. Wenn ich nächstes Jahr dort anfangen würde, wren es noch 2 Jahre bis zum Master Abschluss der ersten Absolventen. Dh nach deren Abschluss wird man eindeutig feststellen können, ob man eine Approbation erhält oder nicht. Ich könnte dann also nach 2 Jahren aufhören und hätte „nur“ 39.000 € verloren. Ja - immer noch sehr viel Geld aber doch deutlich verkraftbarer als 100.000€ Verlust.

Ich weiß nicht warum es hier immer als so einfache und selbstverständliche Alternative angesehen wird, einfach mal eben 6 Jahre ins unbekannte Ausland zu gehen wo man weder die Sprache spricht noch sonst irgendwelche Kontaktpunkte mit hat. Ich persönlich kann mir einfach nicht vorstellen so lange in Rumänien oder einem anderen Land, mit dem ich mich nicht identifizieren kann, zu leben.

Daher ist es bei EDU ein ganz großer Pluspunkt, in Deutschland bleiben zu können und in den Kliniken sich gut mit Ärzten und Patienten verständigen zu können, was in Rumänien sicherlich schwieriger wäre. Außerdem wäre ein Studium im Ausland mindestens gleich teuer, wenn nicht sogar teurer, wenn man Lebenshaltungskosten und Studiengebühren addiert. Trotzdem ist das natürlich der wesentlich sicherere Weg, keine Frage!

Ich bin echt am verzweifeln. Das Fernstudium wäre für mich optimal und auch finanzierbar und ich könnte nebenher in meinem Nebenjob ein paar Stunden weiterarbeiten. Aber diese Unsicherheit wegen der Anerkennung...

Sicherlich kann mir das niemand hier zu 100% beantworten. Aber vielleicht findet sich ja jemand der dort studiert und mir etwas mehr Infos über den aktuellen Stand geben kann. Es soll ja auch laufende Gespräche mit Ministerien und Co. geben.

Choranaptyxis
08.05.2020, 22:16
Es läuft doch mMn auf eine Frage hinaus, was ist wichtiger: Im vertrauten Dtld sein und daher online studieren, und im Zweifelsfall 2 Jahre komplett umsonst gemacht zu haben für viel Geld oder im "fremden" Ausland zu sein, notfalls auch 6 Jahre, und dafür sicher am Ende die Approbation zu bekommen?
Man kann auch, wenn man im Ausland ist arbeiten, dann halt kompakt im Sommer hauptsächlich. Kontakte ergeben sich, wenn man möchte, oder auch nicht, wenn man nicht möchte. In den meisten Städten dürfte es genügend andere Ausländische, oft sogar genügend Deutsche, geben, sodass man in einer völligen Blase (soll nicht wertend sein) leben kann.
Klar, die Sprache sollte man dann in der Klinik einigermaßen beherrschen, dann macht es mehr Spaß, aber auch mit mäßigen Kenntnissen wird man zurechtkommen, wenn es vlt auch weniger Spaß macht. Die Lebenshaltungskosten sind je nach Land zumindest etwas billiger, sodass man mit Bafög-Satz sehr gut hinkommen dürfte. Also wenn es nicht gerade Budapest wird, dürftest du für das Malta-Geld fast schon 6 Jahre lang leben und studieren können.

jijichu
09.05.2020, 07:35
Wenn ich mich nicht irre gibt es doch auch die Möglichkeit, sich für höhere Semester zu bewerben und dann aus dem Ausland zurück zu kommen. Haben wenn ich mich recht erinnere einige gemacht, die auch hier im Forum aktiv sind, Du müsstest also nicht zwingend 6 Jahres lang im Ausland studieren.

Ganz ehrlich - das mit Malta hört sich zu gut/einfach an, ich würde lieber die sicherere Variante wählen. Aber wie schon erwähnt wurde, musst Du für Dich entscheiden was Priorität hat.

Wieso hast Du hier keine Chance?

GelbeKlamotten
09.05.2020, 20:59
Als Ärztin kann ich nur hoffen, dass dieser Unsinn in Deutschland nicht als vollwertiges Medizinstudium anerkannt wird. Es laufen schon genug schlecht ausgebildete Vollpfosten in deutschen Kliniken rum, da sollte man nicht anfangen, plötzlich jede noch so minderwertige Ausbildung anzuerkennen.
Du sollst nach dem Studium ja auch ein bisschen was können und nicht nur eine Approbation haben. Wenn du unbedingt Arzt werden willst, dann geh halt das "Wagnis" ein und geh ins Ausland. Haben schon viele andere vor dir so gemacht ohne dort völlig zu vereinsamen und depressiv zu werden. Und von den 100k kannst du in Rumänien leben wie ein König.

StarterStudent
10.05.2020, 14:17
Als Ärztin kann ich nur hoffen, dass dieser Unsinn in Deutschland nicht als vollwertiges Medizinstudium anerkannt wird. Es laufen schon genug schlecht ausgebildete Vollpfosten in deutschen Kliniken rum, da sollte man nicht anfangen, plötzlich jede noch so minderwertige Ausbildung anzuerkennen.
Du sollst nach dem Studium ja auch ein bisschen was können und nicht nur eine Approbation haben. Wenn du unbedingt Arzt werden willst, dann geh halt das "Wagnis" ein und geh ins Ausland. Haben schon viele andere vor dir so gemacht ohne dort völlig zu vereinsamen und depressiv zu werden. Und von den 100k kannst du in Rumänien leben wie ein König.

Ich finde es falsch etwas neues, nur weil vieles digital stattfindet, gleich zu verurteilen und als schlecht abzustempeln. Die Lerninhalte sind die gleichen wie im Präsenzstudium. Es gibt halt keinen Präpkurs und die Chemie und Physik Praktika fallen weg. Außerdem nur 1 Monat Pflegepraktikum. Es ist ja kein typisches Fernstudium, bei dem man nur mit Heften und Büchern lernt. Es gibt ja täglich Vorlesungen an denen man teilnehmen muss. Nur halt per Videochat. Da die Gruppen klein sind, werden auch jedem Studenten in jeder Vorlesung Fragen gestellt. Es ist also schon interaktiver als ein normales Studium und man muss während den Vorlesungen aufmerksamer sein, als in einem vollen Hörsaal. Ich denke, dass man im klassischen Studium auch einen Großteil der Lerninhalte selbständig zuhause lernt und nicht nur im Hörsaal. Die Praxis ist ja auch gegeben, sogar mehr Praxisanteil als im Präsenzstudium. Und das Medizinstudium in Rumänien hat z.B. auch nicht den besten Ruf - qualitativ gesehen.

Ich finde es schade, dass in Deutschland oft gleich alles verurteilt wird was zukunftweisend und vortschrittlich sein könne. Vorallem die Digitalisierung wird hier ja immer noch sehr kritisch gesehen. Wenn sich das Online-Studium durchsetzte könnten aber sehr viele zusätzliche Studienplätze ermöglicht werden und der Ärztemangel könnte beseitigt werden.
Ich denke, dass man bei dem EDU Abschluss nicht völlig ahnungslos in ein Arbeitsleben als Arzt starten würde. Immerhin unterscheidet sich die Stundenanzahl an Vorlesungen, Seminaren und Praxis nicht vom Präsenzstudium. Und es gibt viel weniger Ferien. Ich denke also, dass hier kein am Ende kein so großer Wissensunterschied vorliegen sollte. Zumindest sollte man nicht davon ausgehen und dem Modell direkt den Stempel aufdrücken „Neu und digital? Das kann ja nicht klappen!“. Das finde ich falsch.

WackenDoc
10.05.2020, 14:30
Das Problem ist DAS hier:
"Der EU-Richtlinie zufolge setze eine automatische Berufsanerkennung innerhalb der EU voraus, dass das Humanmedizinstudium „an einer Universität oder unter der Aufsicht ei*ner Universität“ erfolge. Die EDU sei jedoch in Malta nicht als „university“, sondern ledig*lich als „higher education institution“ lizensiert worden, also eine Stufe tiefer, erklärte die ZAB dem Deutschen Ärzteblatt.

Allein deshalb würde der Masterabschluss in Malta nicht als ärztliche Qualifikation aner*kannt werden. Darüber hinaus wäre die ärztliche Ausbildung mit dem Master nicht voll*ständig abgeschlossen, da in Malta im Anschluss an das Medizinstudium ein praktischer Dienst absolviert werden müsse, zu dem EDU-Studierende jedoch nicht zugelassen wür*den."

Der Abschluss ist auch in Malta nicht als ärztliche Qualifikation anerkannt und das Studium findet nicht an einer Universität statt. Im Gegensatz zu einem Medizinstudium an einer rumänischen Uni.