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loliver
13.05.2020, 12:30
Hallo,

das Physikum habe ich hinter mich gebracht und würde gerne nach dem 5. Semester im Sommer direkt meine erste Famulatur machen.
Leider habe ich aber um ehrlich zu sein den Eindruck, dass ich nicht wirklich viel kann bzw. weiß :-dance
Also in der Vorklinik war ich ziemlich gut und habe glaub ich auch ein recht gutes Grundlagenwissen aus den Fächern aber von allen möglichen klinischen Sachen habe ich noch wirklich überhaupt keine basics. Jetzt im 5. haben wir Patho, klinische Chemie und einen ersten Teil Innere - Pharma, Mibi und Chirurgie kommt dann im 6.
Ist schon klar, dass niemand von mir in der ersten Famulatur erwarten wird, dass ich alles weiß aber ich wollte mal fragen, ob es vielleicht irgendeine Fachrichtung gibt, die besonders gut geeignet wäre für den Anfang?

Zum Beispiel würde ich mir vorstellen, dass Innere nicht soo gut wäre, weil ich mangels Pharma überhaupt keine Ahnung von allen möglichen Medikamenten etc. habe und der erste Teil Innere dieses Semester schon eher überschaubar ist - meint ihr ich schätze das richtig ein oder ist das egal?

Rein von den Interessen her würde ich gerne in Richtung Neuro oder Pädiatrie und möchte da auf jeden Fall auch famulieren, denke mir aber das vielleicht erst später im Studium zu machen, vielleicht wenn ich die Fächer schon hatte und ein bisschen mehr kann um dann möglichst viel daraus zu lernen oder macht das keinen großen Unterschied?


Also falls jemand Tipps bezüglich der ersten Famulatur hat bin ich natürlich sehr dankbar! :)

xenopus laevis
13.05.2020, 12:35
Ich war in der Radio als erstes. Habe am Ende selbstständig Rö Thorax befunden können und im Studium davon profitieren können.

Chriman
13.05.2020, 13:29
Ich war in der Inneren, kleines Haus mit breitem Spektrum.
Wichtig ist aus meiner Sicht die Basics zu lernen: wie funktioniert so eine Station, was möchte/muss ich wissen wenn ein Patient aufgenommen wird, was für eine Diagnostik ergibt sich daraus, was will ich bei der Visite so wissen, was hat das für Konsequenzen etc....
Ein "kleines" Fach mit überschaubaren Pathologien (Uro, HNO....) kann auch gut sein. Um bei den Skills ( Blutentnahmen, Viggo, Monitoring) besser zu werden ist unter Umständen Anästhesie auch gut.

Was imho keinen Sinn macht, ist als erste Famulatur Allgemeinmedizin zu wählen. Machen in Berlin gefühlt 50% der Kommilitonen so und wundern sich dann dass es langweilig ist. Aus meiner Sicht kann man davon viel mehr profitieren wenn man einen gewissen Einblick in so Dinge wie Pharma etc. gewonnen hat.

Heerestorte
13.05.2020, 14:47
Ich finde als erste Famulatur Notaufnahme gut.
Man bekommt einen diversen Einblick, lernt Skills wie Blutentnahmen, Nadeln legen, körperliche Untersuchung, je nachdem auch Dinge wie einfaches Nähen etc.

davo
13.05.2020, 15:48
Meines Erachtens ist Innere, genau wie du vermutest, eine schlechte Wahl.

Denn die "Basics" sind so anspruchsvoll, dass man da direkt nach dem Physikum noch keine Ahnung hat. Die von Chriman angesprochenen Fragestellungen sind auch für viele junge Assistenzärzte noch oft eine Herausforderung.

Dasselbe gilt IMHO für Allgemeinmedizin - aus genau demselben Grund. Wenn man mal durch das Studium eine erste Ahnung von Innere und von Pharma hat, fängt man an, von einer Innere-Famulatur zu profitieren. Aber viele sind auch im PJ noch völlig vom Fach überfordert. Ist halt ein riesiges Fach, in dem alles irgendwie zusammenhängt.

Außerdem hat man in Innere halt ohnehin das Pflicht-Tertial im PJ - auch das spricht IMHO dafür, sich eher was anderes anzuschauen. Außer man will Innere machen - dann ist es natürlich was anderes.

Ich hab meine erste Famulatur in einer Unfallambulanz gemacht - war IMHO eine gute Wahl. Anatomie hatte man ja, die Radiologie kann man deshalb schnell erlernen (zumindest die Grundlagen des konventionell-röntgenologischen Teils), pharmakologisch ist es anspruchslos, und man kann schnell mal selbst was machen, z.B. mal was nähen. Notaufnahme ist aus demselben Grund sicher auch ganz interessant, aber die internistischen Aspekte kann man so früh im Studium halt noch nicht wertschätzen.

Radio ist für die, die es interessiert, sicher auch nicht schlecht.

Neuro hat im Studium zwar nur einen kleinen Stellenwert, aber trotzdem ist auch eine Neuro-Famulatur sicher lehrreicher, sobald man von Pharma, Innere, usw. eine Ahnung hat.

In deiner konkreten Situation würd ich dir empfehlen, 1-2 Monate Famulatur nach dem 7., 1 Monat nach dem 8., und 1-2 Monate nach dem 9. Semester zu machen. Wär vom Lerneffekt her sicher am sinnvollsten. Aber ich kanns vollkommen verstehen, dass du schon jetzt anfangen willst - ich hab auch direkt nach dem 5. Semester meine erste Famulatur gemacht, und dann am Ende halt mehr als vier Monate gemacht. War auch in Ordnung so. Irgendwas lernt man ja immer. Manchmal ist es auch sehr lehrreich, sich dasselbe Fach an zwei unterschiedlichen Kliniken anzuschauen, v.a. wenn es sich um zwei unterschiedliche Länder handelt.

alfred_wabi
13.05.2020, 16:37
Hatte Anästhesie als erste Famulatur und kann das aus folgenden Gründen weiterempfehlen:

- Viele praktische Tätigkeiten sowohl was Gefäßzugänge angeht als auch Beatmung und Atemwegsmanagement, Zugänge legen ist ja bekanntermaßen eine gefragte Fähigkeit im weiteren Studiumsverlauf und auch eine solide Maskenbeatmung wird spätestens bei der ersten Reanimation sehr nützlich.
- Enger Bezug zur Physiologie und zur Pharmakologie - man kann das vorhandene Wissen live anwenden
- In den meisten Kliniken gute Betreuung (1:1 im OP und viel Zeit zum Erklären während des laufenden Eingriffs)
- Guter Einblick in viele verschiedene chirurgische Fachgebiete je nach Spektrum des Hauses
- Je nach Klinik Möglichkeit zum Mitfahren auf dem NEF, empfand ich als Highlight
- Oft stellt die Anästhesie das innerklinische Notfallteam, ebenfalls spannend, auch schon früh im Studium

Allerdings sind die Plätze eben wegen der guten Betreuung meist limitiert und daher in beliebten Kliniken schnell weg, musste damals auf meine Zweitwahl ausweichen, weil die Erstwahl über ein Jahr vorher ausgebucht war.
ZNA hatte ich als zweite Famulatur einige Semester später, da war man schon eher selbstständig alleine bei den Patienten unterwegs und konnte den Patienten dann am Ende dem Arzt vorstellen.
Gerade in der Inneren hat man einfach mehr davon, wenn man selbst weiß, welche Untersuchungen der Patient jetzt braucht, auf eine Verdachtsdiagnose kommt und auch einfach einen genügenden Überblick durch das klinische Studium hat (gleiches gilt für die Hausarztfamulatur). Oft stellen sich die Patienten in der internistischen Notaufnahme ja mit mehr als einem Problem vor.

In der unfallchirurgischen Notaufnahme sind viele Tätigkeiten praktischer orientiert, daher geht das m.E. auch schon früher im Studium.

Viel Glück bei der Suche!

Nessiemoo
13.05.2020, 17:02
Also letztendlich ist es nicht so wichtig :D. Was du noch bedenken solltest, ist dass du in PJ sowieso Innere und Chirurgie (meistens viszeral und unfall) machen musst. Da lohnt es sich mMn wenig, da zu famulieren.
Anästhesie ist auf jedem Fall gute Wahl. Für Allgemeinmedizin vielleicht etwas zu früh... Neuro (insbesondere Neuro ^.^) und Pädiatrie sind auf jedem Fall coole Fächer. Um möglichst viel mitzunehmen, sollte man sich vorher gut einlesen, dann macht es auch weniger aus, dass man das Fach noch nicht hatte.
Ansonsten jede kleinere Fach wie z.B Urologie oder Gyn kann für die erste Famulatur cool sein.

Rettungshase
13.05.2020, 17:30
Ich hatte meine erste Famulatur in der Radiologie, was ich wärmstens empfehlen kann.
Anästhesie kann man prinzipiell auch früh machen... man hat dann halt oft nicht wirklich einen Plan von der Komplexität des Fachs, sondern hört nach Nadel und Tubus auf, über Narkosen nachzudenken. Durch den guten Betreuungsschlüssel kann man hier aber noch einiges rausholen. Durch einen hohen Zeitdruck im OP ist es allerdings mitunter nicht so, dass man beliebig lange Nadeln legen üben kann.
Pädiatrie hatte ich irgendwann so in der Mitte der Klinik gemacht. Das ist aber definitiv empfehlenswerter, nachdem es im Studium behandelt worden ist.
Ansonsten fand ich persönlich die Notaufnahme ätzend, weil die durch den hohen Workload überhaupt keine Zeit hatten, irgendetwas zu erklären.
Was ich mir sparen würde, ist ein Fach, das mit im PJ sowieso abbilden möchte, es sei denn, man will jetzt unbedingt wissen, wie Allgemeinchirurgie an einem winzigen Haus ist.

ellilay
13.05.2020, 17:34
Ich habe meine erste Famulatur in einer Sonographie- Ambulanz (also Innere/Radiologie) gemacht und kann das nur empfehlen.

Nach dem 7. Semester habe ich Anästhesie gemacht. Das ist für den Anfang bestimmt auch super, vor Allem aus den von alfred_wabi genannten Gründen. Ich wäre froh gewesen, wenn ich von Physiologie noch mehr gewusst hätte. Außerdem kann man auch echt viel praktisch machen und hat durch die verschiedenen OP-Sääle der Abteilungen auch einen gewissen Einblick in andere Fächer.

bwf41
13.05.2020, 23:10
Kann dir ebenfalls die Anästhesie als erste Famulatur empfehlen. In der Regel hast du dort eine 1:1 Betreuung, daher viel Zeit für Fragen. Je nach Anleiter darfst du teilweise echt viel machen, ich habe zum Ende meiner Famulatur unter Aufsicht beim einen oder anderen Patienten von Einleitung bis Ausleitung alles selbst gemacht ( meine Güte war ich danach k.o....selber machen ist halt doch nochmal was anderes als zuschauen) und du lernst einfach viele "handwerkliche Basics" wie Flexülen legen, BGAs durchführen etc. etc.

Ich würde Anästhesie auf jeden Fall wieder als erste Famulatur machen.

loliver
14.05.2020, 10:16
Danke schonmal für die vielen Antworten!

Anästhesie hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm, ist auf jeden Fall auch eine gute Idee, mit der ich mich mal befasse!
Ansonsten hatte ich überlegt, vielleicht in die Allgemeinchirurgie an einem kleinen Krankenhaus in der Stadt zu gehen (hat ziemlich gute Famulatur-Bewertungen bekommen) um dann auch schonmal ein bisschen in den Stationsalltag, Blutentnahme etc. einzutauchen und dann ggf. auch etwas im OP zu sehen. Schon klar, Chirurgie hab ich noch im PJ und um ehrlich zu sein würde ich (Stand jetzt) sowieso relativ sicher später nichts chirurgisches machen wollen, aber mir ist es schon wichtig mal alles zu sehen und ich würde auch sowieso mehr als die vorgeschriebenen Famulaturen machen wollen (auch Stand jetzt haha)

Was exotischeres, wie Psychiatrie zum Beispiel, fände ich auch eine coole Sache, vielleicht schreibe ich einfach mal eine Mail und frage ganz offen ob die es Sinnvoll finden so früh schon da eine Famulatur zu machen.

Ja jetzt hat man halt die Qual der Wahl, aber irgendwie auch schön - die riesige Bandbreite war immer einer der Gründe warum ich Medizin so cool finde.

belanglosigkeiten
14.05.2020, 10:34
Ich fand meine Famulatur in der Viszeralchirurgie in einem städtischen Regelversorger alles in allem super! :)

War jedoch nicht meine erste und ich drifte eh in diese Richtung. Wichtig war allerdings, dass ich mich im Tagesgeschäft etwas von den PJlern abgesetzt habe (obwohl die super cool waren) und mich viel eingebracht habe, damit deutlich wird, dass ich tatsächlich interessiert bin. Das war in meiner vorherigen Famulatur (kleines Fach, kleines Team, keine PJler) definitiv leichter.

Bonnerin
14.05.2020, 10:54
Meine erste Famu war damals tatsächlich in der Allgemeinmedizin (wir hatten das Fach da aber schon im Studium). Ich muss sagen, dass das die mit Abstand lehrreichste Famulatur war, da die Ärztin sich extrem viel Zeit für mich genommen hat und mir viel erklärt hat. Im Nachhinein hätte ich sie eventuell etwas später gemacht, aber ein Nachteil war es sicher nicht. Was ich aber empfehlen würde, wäre, eine Allgemeinmedizin-Famu eher im Sommer zu machen. Ist zwar mit der Terminierung nicht so leicht, da es die Urlaubszeit ist, aber insgesamt sind die Ärzte da entspannter als in der Grippesaison.

Ansonsten war meine erste Klinikfamu HNO, die zweite Uro. Sind beides Nischenfächer, aber die Teams waren sehr nett und ich habe einiges mitnehmen können. Ich finde die Stationsarbeit in den (kleinen) chirurgischen Fächern auch deutlich angenehmer als in der Inneren. Da habe ich (im Nachhinein zum Glück) nicht famuliert, fand das Arbeiten in diesem Fach im PJ auch sehr schrecklich.
Viszeralchirurgie ist glaube ich auch zum Einstieg okay, wenn das Team nett ist nimmt man da sicherlich einiges mit.

Was ich am Rande noch empfehlen kann: Arbeitsmedizin, falls dein LPA das als ambulante Famu anerkennt. War ganz nett um nochmal in Ruhe einiges aus Innere, Prävention und Reisemedizin zu wiederholen.

pashtunwali
14.05.2020, 13:39
finde die erste famulatur in der (viszeral)chirurgie super, weil chirurgie für anfänger eben nicht so komplex ist wie innere. mit seinem anatomie wissen vom physikum kann man dann noch ganz gut punkten und es live anweden. ausserdem kommt man dann in den op und kann da aktiv mitmachen und ggf sogar nähen, also es wird nicht langweilig. auf station kann man dann kleine wunden versorgen oder drainagen ziehen.

wenn man dann innere und pharma hatte, macht eine famulatur in der inneren sinn - empfehle wirklich jedem eine famulatur in der notaufnahme! dort lernt man wirklich am meisten und wenn man sich selbst mit einbringt, dann macht es super spass und man kann extrem profitieren!

würde meine famulaturen allgemein breit aufstellen. kenne leute die alle famulaturen in der HNO gemacht haben....und am ende kein hno machen wollen, aber jetzt auch nicht so richtig wissen was sonst noch "gut" ist.

also viel ausprobieren und für den anfang ist chirurgie super :)

Arrhythmie
14.05.2020, 14:55
Auch meine erste Famulatur lief in einem chirurgischen Fach. Kann ich auch empfehlen.

davo
14.05.2020, 20:13
Psychiatrie ist sicher sehr gut geeignet als erste, und auch als frühe Famulatur. Im Studium ist das Fach winzig (so wie z.B. auch Augenheilkunde oder HNO), und das, was man im Studium über die Erkrankungen lernt, ist ohne praktische Erfahrung ohnehin nur sehr schwer einzuordnen. Die Pharmakologie ist im Detail zwar anspruchsvoll, aber im Überblick recht simpel. Außerdem ist die Betreuung in der Psychiatrie oft besonders gut. Ich hab in der Psych mehrere kurze Hospitationen, eine Woche Blockpraktikum, zwei Monate Famulatur und ein PJ-Tertial gemacht, und die Betreuung war jedes einzelne Mal hervorragend. Bei entsprechendem Interesse sicher eine sehr gute Idee.

WackenDoc
23.05.2020, 11:39
Arbeitsmedizin würde sich als erste auch gut eignen.

Das ist ein bisschen wie beim Hausarzt nur mit nicht so kranken Patienten.

Man muss noch nicht so viel wissen (man hat zwar im Rahmen der Anamnese mit Medikamenten zu tun, es gibt in dem Sinne aber keine Therapie zu der man was wissen müsste).
Dafür kann man sehr viel über Basics lernen- von der Anamnese über körperliche Untersuchung bis zu apparativen Untersuchungen (Lungenfunktion, Hörtest, Sehtest, EKG/Ergometrie) bis zu Impfungen, Basislabor und Spezialuntersuchungen wie Biomonitoring. Da kann man auch das was man z.B. mal in Physiologie gelernt hat in der praktischen Anwendung sehen.

Bonnerin
23.05.2020, 12:00
Arbeitsmedizin würde sich als erste auch gut eignen.

Das ist ein bisschen wie beim Hausarzt nur mit nicht so kranken Patienten.

Man muss noch nicht so viel wissen (man hat zwar im Rahmen der Anamnese mit Medikamenten zu tun, es gibt in dem Sinne aber keine Therapie zu der man was wissen müsste).
Dafür kann man sehr viel über Basics lernen- von der Anamnese über körperliche Untersuchung bis zu apparativen Untersuchungen (Lungenfunktion, Hörtest, Sehtest, EKG/Ergometrie) bis zu Impfungen, Basislabor und Spezialuntersuchungen wie Biomonitoring. Da kann man auch das was man z.B. mal in Physiologie gelernt hat in der praktischen Anwendung sehen.

Ich hab als letzte Famu Arbeitsmedizin gemacht und fand das gerade am Ende zur „Vernetzung“ der Inhalte fast besser als wenn ich damit angefangen hätte um ehrlich zu sein.

Rahmspinat
24.05.2020, 08:07
Habe auch Radio als Erstes gemacht und fand das sinnvoll. Anatomisch hat man da noch am meisten Ahnung und im Rö-Thorax sich etwas auszukennen ist gerade für die Notaufnahme später sehr nützlich

CYP21B
28.05.2020, 15:48
Ich glaube es gibt kein richtig /falsch. Hauptsache es ist etwas was einen potentiell interessiert. Vieles hat Vor- und Nachteile. Hauptsächlich sollte man aber einfach nach Neigung gehen, der Rest ergibt sich dann schon.

Heutzutage würde ich vermutlich auch Allgemeinmedizin zuerst machen einfach um es rum zu haben. Denke es gibt mehr Leute die keine Pflichtfamulatur brauchen um zu der Erkenntnis zu gelangen dass das nichts für sie ist.

Habe damals Unfallchirurgie als erstes gemacht. Da hatte ich mich stark für interessiert. Anatomie ist von der Vorklinik her noch relativ frisch. Und den Rest lernt man da in der Praxis viel besser als in der Theorie.

Nach dem 6. habe ich Endokrino gemacht. Da wurde mir empfohlen das nicht gleich nach dem 5. zu machen. Letztendlich hätte es nicht so den riesen Unterschied gemacht da Endokrino deutlich spezieller ist als "normale" Innere und ich da schon im 5. Wahlfach gemacht hatte.

Anästhesie kann man generell empfehlen weil man da einiges lernen kann was man universell brauchen kann. Kann man sicher auch recht früh machen da man auf Physio aufbauen kann. Und hab da mehr über Allgemein - /Viszeralchirurgie gelernt als in meinem (schlechten) Abschnitt im ChirurgiePJ.

Wenn man sich für später etwas chirurgisches oder internistisches vorstellen kann würde ich da trotzdem famulieren. Im PJ ist man bzgl der Subdisziplinen oft eingeschränkt.