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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physikumsvorbereitung im Corona-Semester, Freiversuche für Klausuren



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papillon92
07.06.2020, 13:35
Hallo zusammen!

Ich wollte mich mal erkundigen, wie ihr euch in der momentanen Situation organisiert.
Bei uns steht am 10.7. noch eine große Klausur in Physio an, die Veranstaltungen dazu laufen momentan alle online, die Praktika entfallen (stattdessen gibt es mehr oder weniger gute YT-Videos...).
Da ich im Laufe der Vorklinik bisher zwar alles relativ gut bestanden habe, aber gerade in Biochemie hauptsächlich durch Kreuzen und weniger durch Verstehen, habe ich mich entschlossen, schon parallel zu Physio mit der Physikumsvorbereitung anzufangen.
Dazu habe ich mir den 50-Tage Lernplan von Amboss vorgenommen, jede Woche 2-4 Lerntage, dazwischen Physio, die Woche vor der Physioklausur dann aber nur Physio, und nach der Klausur dann noch die verbliebenen ca 30 Lerntage (wir haben 38 Tage nach der Klausur bis zum Physikum).

Das mache ich nun seit 2 Wochen so und merke jetzt schon, dass ich damit nicht hinterher komme. Da wir noch eine Baustelle am Haus haben, grätscht mir das öfter rein. Mein Partner studiert mit mir im selben Semester udn muss im Juli noch eine zusätzliche Prüfung nachholen, weshalb ich ihm da auch gerne etwas den Rücken freihalten will.

Die Organisation von Physio ist ein weiteres Problem. Manche Dozenten laden für ein Thema zig Dateien und Aufgaben hoch und laden noch Dateien nach, so dass es je nach Woche nicht wirklich übersichtlich und gut machbar ist.

Ich bekomme langsam echt Angst vorm Physikum, auch weil wir noch nicht wissen, ob wir vorher nochmal ans Mikroskop oder in den Präpsaal können, es ist alles so ungewiss und unplanbar.


Wie läuft das an euren Unis, wie organisiert ihr euch?
Und was ich auch gerne wissen würde: Gibt es bei euch dieses Semester Freiversuche für nicht bestandene Klausuren? Bei uns sollte das kommen, aber das Land hat wohl noch nicht zugestimmt und in der Hinsicht hängen wir nun ziemlich in der Luft, bei vielen geht es bei den Nachprüfungen im Juli um den letzten Versuch.
Gibt es da an irgendwelchen Unis was verbindliches oder ist das noch nirgendwo geklärt?

Ragnar
07.06.2020, 19:05
Hey,
Während des Semesters neben Physio den Lernplan zu beginnen ist auf jeden Fall keine schlechte Idee: Ich habe hier und da auch in andere Endspurthefte reingeschaut und viele Kommilitonen auch, geschadet hat es nicht.

Dennoch: Das Lernen für Physio darf nicht zu kurz kommen. Wenn man Physio wirklich gut beherrscht profitiert man im Physikum davon und kann auch im Lernplan die vorgesehen Lerntage ggf. reduzieren zu Gunsten anderer Fächer. Man darf auch nicht vergessen das man die Klausur bestehen muss, wenn man das Physikum im Herbst schreiben will.
Ich habe in einem anderen Thread gesehen, dass du im Saarland studierst. Was die unterschiedliche Qualität der Unterrichtsmaterialen angeht kann ich sagen, dass man sich auf die Klausur wunderbar vorbereiten kann indem man Endspurt oder Duale Reihe liest und nebenher Altklausuren und auch etwas IMPP kreuzt.

Daneben würde ich mir jetzt noch keinen Kopf machen was das Mündliche angeht. Das klärt sich mit der Zeit und zuerst steht eh die schriftliche Prüfung an.

Falls du neben Physio nicht adäquat mit deinem selbst gesteckten Ziel der Physikumsvorbereitung hinterherkommst darfst du nicht vergessen, dass es auch einen 30 Tage Lernplan gibt, mit dem man gut bestehen kann.

Was die Klausurversuche angeht: Ich habe davon in der Zeitung gelesen, eine offizielle Bestätigung kam noch nicht. Inwiefern die bei einem Zweit- oder Drittversuch greift kann ich dir auch nicht sagen.

tup74
07.06.2020, 22:40
Bei uns in Bayern gibt es dieses Semester einen Freiversuch für jedes Fach/jede Prüfung.

papillon92
08.06.2020, 09:57
Falls du neben Physio nicht adäquat mit deinem selbst gesteckten Ziel der Physikumsvorbereitung hinterherkommst darfst du nicht vergessen, dass es auch einen 30 Tage Lernplan gibt, mit dem man gut bestehen kann.


Ich befürchte, mit dem 30-Tage-Plan komm ich nicht hin. War gestern bei Tag 6 des großen Lernplanes und hab nachmittags Chemie mit 35% gekreuzt, das ist sowas von frustrierend. Andererseits wäre es dann wahrscheinlich ne Überlegung wert, die "reine" Chemie eher hinten anzustellen. Den Aufwand, den ich bräuchte um das alles adäquat richtig zu lernen, ist es wahrscheinlich für die 20 Fragen im Physikum nicht wert. Trotzdem frustriert einen so etwas natürlich. Aber 30 Tage sind mir persönlich zu knapp.




Was die unterschiedliche Qualität der Unterrichtsmaterialen angeht kann ich sagen, dass man sich auf die Klausur wunderbar vorbereiten kann indem man Endspurt oder Duale Reihe liest und nebenher Altklausuren und auch etwas IMPP kreuzt.

Momentan lerne ich mit den Vorlesungsvideos und dem Silbernagl, komme damit ganz gut hin. Zusätzlich kreuze ich IMPP. Ich hab insofern einen kleinen Vorteil, dass ich durch meine Ausbildung uns Berufserfahrung vieles (wenn auch oberflächlich) schon mal gehört hab. Physio macht mir unheimlich Spaß und geht mir im Vergleich zu den anderen Fächern "leichter" in den Kopf. Ein zusätzlicher Vorteil ist sicher, dass wir dieses Jahr keine Testate haben und es wirklich "nur" um die Klausur geht.

Bonnerin
08.06.2020, 10:44
Mein Physikum ist jetzt einige Jahre her und eventuell hat sich insgesamt was geändert vom IMPP aus, aber:

Physik und Chemie sollten ganz hinten stehen. Die anderen Fächer sollten ganz klar die Priorität haben, denn in der Masse sind sie nunmal mehr vertreten. PsychSoz, BC, Anatomie und Physio sind die Fächer mit vielen Fragen und darum auch vielen möglichen Punkten. Für Physik reichten bei uns im Notfall die Formeln zum Rechnen aus um da noch zumindest 60-70% ohne jedes Verständnis zu schaffen.

Haematopoesie
08.06.2020, 15:05
Bei uns in Bayern gibt es dieses Semester einen Freiversuch für jedes Fach/jede Prüfung.

...kannst du das bitte meiner bayrischen Uni weiterleiten? Oder gilt das nur vom Physikum/Vorklinik?

Guschdel
08.06.2020, 19:19
Du darfst nicht vergessen, dass bei uns im Saarland Chemie eine Sache für sich ist. Versteif dich darauf nicht zu sehr.

Physio kann ich dir sagen, dass ihr dieses Jahr verdammt Glück habt, dass ihr nicht das Drama mit den Testatpunkten habt. Das hat in unserem Jahrgang sehr vielen das Genick gebrochen, sodass die Leute in der Klausur zwar über 60% hatten, aber durch die Testatpunkte eben nicht bestanden hatten. An sich sind die Physio Klausuren nämlich sehr fair und sehr gut machbar. Was für dich vielleicht auch ganz interessant ist: Physio ist vom Niveau her bei uns schwieriger, als beim IMPP. Also lerne das wirklich gut, dann kannst du im Physikum das erstmal ,,lockerer'' angehen. Außerdem empfehle ich dir, mit den Altfragen weit zurückzugehen. Bei unserer Klausur kamen einige Fragen aus 2012 oder so. Und ganz wichtig, was oben schon geschrieben wurde: es ist gut, dass du den Lernplan schon anfängst, aber setz deine Priorität echt in Physio.

Physik-Tipp: ich würde nochmal in unser E-Learning schauen. Die Übungsaufgaben bereiten auch sehr gut aufs Physikum vor.

Campomaggi
08.06.2020, 19:44
Und was ich auch gerne wissen würde: Gibt es bei euch dieses Semester Freiversuche für nicht bestandene Klausuren? Bei uns sollte das kommen, aber das Land hat wohl noch nicht zugestimmt und in der Hinsicht hängen wir nun ziemlich in der Luft, bei vielen geht es bei den Nachprüfungen im Juli um den letzten Versuch.
Gibt es da an irgendwelchen Unis was verbindliches oder ist das noch nirgendwo geklärt?

Ja.
Hier an der FAU für alle Fakultäten und jede Klausur, egal ob Wiederholer oder nicht und egal, in welchem Semester, 1 Freischuss für echt alles.

tup74
11.06.2020, 03:03
...kannst du das bitte meiner bayrischen Uni weiterleiten? Oder gilt das nur vom Physikum/Vorklinik?

Bin in der Klinik, merkwürdig, dass das bei euch nicht so ist.

papillon92
20.06.2020, 10:07
Also bei uns im Saarland sieht es jetzt so aus:

Freischuss-Regelung gibt es, allerdings NICHT für Staatsexamens-Studiengänge. Also gilt es für alle, außer Medizin, Zahnmedizin und Jura....

minifussel
20.06.2020, 10:13
In Kiel gibt es die Regelung für den ganzen Studiengang (und alle anderen auch).

Osteosynthese
20.06.2020, 13:20
Also bei uns im Saarland sieht es jetzt so aus:

Freischuss-Regelung gibt es, allerdings NICHT für Staatsexamens-Studiengänge. Also gilt es für alle, außer Medizin, Zahnmedizin und Jura....

Also quasi alle, die davon am meisten profitieren würden :-dance

In Mainz ist bis jetzt kein Freiversuch durch. Das sind echt wieder die Momente, wo ich den Bildungsförderalismus und die Hochschulautonomie einfach nur ätzend finde..

tup74
20.06.2020, 14:22
Wissen denn die zuständigen Stellen überhaupt von der Möglichkeit der Freiversuche für alle Studiengänge an anderen Unis? Vielleicht kann man damit argumentieren.

Die "Hochschulautonomie" geht bei uns soweit, dass unsere Famulaturen seit diesem Jahr nun über, unter oder gleich 30 Tage betragen müssen, je nach dem, in welchem Monat man anfängt. Beginnt die Famulatur irgendwann im August, braucht man 31 Tage. Im Februar dann 28/29 Tage. Splitten ist nicht erlaubt.

Osteosynthese
22.06.2020, 19:34
Wissen denn die zuständigen Stellen überhaupt von der Möglichkeit der Freiversuche für alle Studiengänge an anderen Unis? Vielleicht kann man damit argumentieren.

Die "Hochschulautonomie" geht bei uns soweit, dass unsere Famulaturen seit diesem Jahr nun über, unter oder gleich 30 Tage betragen müssen, je nach dem, in welchem Monat man anfängt. Beginnt die Famulatur irgendwann im August, braucht man 31 Tage. Im Februar dann 28/29 Tage. Splitten ist nicht erlaubt.

Das ist echt absurd!

Habe vorhin gehört, dass die Uni Köln sogar einen Freiversuch fürs Physikum bekommt.

Stimmt das ?!

akaDr.Hibbert
22.06.2020, 20:44
Das entbehrt jeder Grundlage. Das kann 1. nicht die Uni entscheiden, da es ein staatliche Prüfung ist
2. Ist die Approbationsordnung und damit auch die Regelung der Fehlversuche Bundesrecht. Da kann weder LPA noch Uni etwas tun.

LaCorr
22.06.2020, 20:51
Das ist echt absurd!

Habe vorhin gehört, dass die Uni Köln sogar einen Freiversuch fürs Physikum bekommt.

Stimmt das ?!

Für die jeweiligen Äquivalenzklausuren ja, da stimmt das in der Tat.
Läuft laut Uni auf „Basis ist die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur“.

Quelle: https://portal.uni-koeln.de/coronavirus/informationen-fuer-studierende-und-lehrende

doro2000
23.06.2020, 05:01
Wissen denn die zuständigen Stellen überhaupt von der Möglichkeit der Freiversuche für alle Studiengänge an anderen Unis? Vielleicht kann man damit argumentieren.

Die "Hochschulautonomie" geht bei uns soweit, dass unsere Famulaturen seit diesem Jahr nun über, unter oder gleich 30 Tage betragen müssen, je nach dem, in welchem Monat man anfängt. Beginnt die Famulatur irgendwann im August, braucht man 31 Tage. Im Februar dann 28/29 Tage. Splitten ist nicht erlaubt.

LMU? ^^

Schlaeppy95
23.06.2020, 23:22
Wahnsinn, wie doll die Unterschiede zwischen den Ländern doch sind. Bei uns ins Mainz wird sich wohl nichts mehr in der Hinsicht ergeben :-?:-?:-?

papillon92
24.06.2020, 07:50
Finde es auch ziemlich unfair. Bei uns im Saarland war die Begründung, dass die Staatsexamens-Studiengänge in der Regel sowieso einen Versuch mehr haben als andere Studiengänge (3 Versuche, dann Härtefallantrag und finaler 4. Versuch). Da ist es aber auch Quatsch, dass unser „Regelfall“ uns jetzt zum Nachteil gemacht wird. Die ganze Zeit hieß es sogar von den Profs, dass die Freischussregelung kommen wird und wir uns zu allem anmelden sollen (Zitat: „Melden Sie sich zu allem an, Sie haben nichts zu verlieren, Sie können nur gewinnen,“).
Jetzt sind einige in Prüfungen im Mai zum 3. Mal durchgefallen, und danach hieß es plötzlich, für Medis gibts nun doch keinen Freiversuch, und nun stehen diese Leute vorm Härtefallantrag.

Das ist doch ein STAATSexamen, kann man da keine bundesweit einheitliche Regelung finden? :-/

Guschdel
24.06.2020, 08:22
Finde es auch ziemlich unfair. Bei uns im Saarland war die Begründung, dass die Staatsexamens-Studiengänge in der Regel sowieso einen Versuch mehr haben als andere Studiengänge (3 Versuche, dann Härtefallantrag und finaler 4. Versuch). Da ist es aber auch Quatsch, dass unser „Regelfall“ uns jetzt zum Nachteil gemacht wird. Die ganze Zeit hieß es sogar von den Profs, dass die Freischussregelung kommen wird und wir uns zu allem anmelden sollen (Zitat: „Melden Sie sich zu allem an, Sie haben nichts zu verlieren, Sie können nur gewinnen,“).
Jetzt sind einige in Prüfungen im Mai zum 3. Mal durchgefallen, und danach hieß es plötzlich, für Medis gibts nun doch keinen Freiversuch, und nun stehen diese Leute vorm Härtefallantrag.

Das ist doch ein STAATSexamen, kann man da keine bundesweit einheitliche Regelung finden? :-/

Klar, versteh mich nicht falsch: das was da abgeht, ist alles andere als fair und wie die Profs reagiert haben, ist auch nicht in Ordnung. Also euch zu ermutigen, euch auf jeden Fall anzumelden und jetzt steht ihr doof da. Da du von Mai geredet hast, geht es sicher um die Nachtestate Anatomie. Der kleine ,,Trost'' hierbei ist, dass wenn man den letzten Versuch dort nicht gepackt hat, wohl die Möglichkeit bekommt, den kompletten Präpkurs nochmal zu wiederholen. Ist nicht geil, aber besser, als exmatrikuliert zu werden. So war die Regelung jedenfalls noch bei uns.
Und zu der bundeseinheitlichen Regelung bin ich voll bei dir. Aber schau dir an, wie das mit dem M1 und M2 lief. Selbst da konnte man ja keine einheitliche Regelung finden und das ist echt zum kotzen. Ich war selbst in der tollen Situation, im Frühjahr das M1 unter den Bedingungen zu machen und es war die absolute Hölle.
Zieh dein Ding so gut wie möglich durch. Konzentriere dich gut auf Physio. Und als letzter Tipp: lass das alles drumherum nicht zu sehr an dich ran - das war nämlich mein ganz großer Fehler.