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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienfinanzierung und Nebenjob



Anily
09.06.2020, 12:53
Hallo :-)
Mich würde es mal interessieren wie ihr euer Studium finanziert und ob es euch möglich ist neben dem Studium noch zu jobben? Wie sieht es bei euren Studienkollegen aus?
LG

ffx80
09.06.2020, 19:10
Hallo :-)
Mich würde es mal interessieren wie ihr euer Studium finanziert und ob es euch möglich ist neben dem Studium noch zu jobben? Wie sieht es bei euren Studienkollegen aus?
LG

Ist meiner Meinung nach schon möglich, allerdings nicht wirklich viel. Man hat teilweise Montags bis Freitags durchgehend bis zum Nachmittag Pflichtveranstaltungen.
Es fällt schon auf, dass diejenigen die viel nebenbei arbeiten auch mal eher durch etwas durchfallen ohne dümmer zu sein. Man hat nicht so viel Zeit zu "lernen"

Matzexc1
10.06.2020, 05:48
Ich hab in der Klinik im Schlaflabor der Uni gearbeitet, daas hat gut funktioniert. Die größte Gefahr war tagsüber selbst einzuschlafen, andere Kollegen haben Praktika betreut wenn es ihr Stundenplan zuließ.

Ich habe auch versucht als Operationspfleger zu arbeiten, davon rate ich ab, es war jede Menge Stress.

Die Volksbank Hessenland hat ein Ausbildungsförderungsangebot, ist günstiger als der KfW Kredit über die Apobank. Vielleicht gibt es sowas auch anderswo

rtb23
10.06.2020, 07:39
Ich habe, ab dem 2. Semester immer gearbeitet, im 3. Semester sogar fast 40% und das ging, Dank Sommersemester mit vielen Feiertagen und einer netten Dienstplanung wirklich gut, und das Geld, dass ich hier verdient habe, habe ich zum Teil noch übrig. Im 4. Semester hab ich ebenfalls ein Praktikum betreut, hier hatte ich aber viel mehr Aufwand als ich bezahlt bekommen habe, daher war das kein sinnvoller verdienst. Jetzt mach ich bei uns in der Uniklinik den Blutabnahmedienst, das wäre auch ideal mit dem Semester vereinbar, sind nicht viele Stunden und man lernt gleichzeitig das Blutabnehmen.

*milkakuh*
10.06.2020, 07:47
In der Vorklinik habe ich in den Semesterferien Vollzeit in der Pflege gearbeitet. In der Klinik dann durchgehend 30h/Monat als Sitzwache in der Uniklinik. Im Jahr des M2 hab ich aber aufgehört. Neben dem PJ habe ich auch nicht gearbeitet. Hat alles gut und ohne Verzögerung im Studium geklappt.

Moonchen
10.06.2020, 08:06
Ich hatte neben den Studium extrem viel gebabysittet (so 20h/Woche) war super da flexible Zeiten, teils noch Essen umsonst dabei und wenn die Kinder im Bett waren konnte man super lernen

Yannic12
10.06.2020, 10:32
Sofern die Dienstplanung einigermaßen flexibel ist, ist es meiner Meinung nach sehr gut möglich (vor allem in der Klinik) nebenher zu jobben ohne die Uni zu vernachlässigen.

papillon92
10.06.2020, 13:45
Ich hatte bis zum 3. Semester eine 25%-Stelle auf ITS und werd das nach dem Physikum wieder so machen. Habe zusätzlich noch ein Aufstiegsstipendium.

Dergenthiner
06.07.2020, 08:46
Sehr schwierig. Im Prinzip kann man natürlich am WE arbeiten, wo aber viele Medstudenten auch am WE fleißig lernen.
Ich kenne zwei Studenten persönlich, die arbeiten müssen, um das Studium zu finanzieren. Eine macht jetzt Physikum nach 4 Jahren, die andere nach 3,5.
Es fehlt dann nicht nur die Zeit zum Lernen sondern auch die Kraft und Konzentration.
Wenn man denkt " nach vier Stunden arbeiten setze ich mich am Schreibtisch und lerne" - das können nur ganz wenige

Campomaggi
06.07.2020, 18:02
Also ich arbeite seit dem 1. Semester 16Std/Woche in einem völlig medizinfremden Job. Homeoffice und co. sind nicht möglich. Nebenbei lernen absolut nicht.
Sogut wie immer am Wochenende. Stresst schon manchmal, wenn man nach der Uniwoche nicht das WE einläuten kann, sondern am Samstag um 7 raus muss, um 8 Stunden zu malochen, damit die Miete bezahlt werden kann, während alle anderen fleißig am Lernen sind, was ich immer an der Aktion in unseren Whatsapp-Gruppen mitkriege, wenn ich in der Pause mal in mein Handy gucke.

Aber ich kämpf mich so durch und habe nun bspw. für die Klausurenphase 2 Wochen regulären und 2 Wochen unbezahlten Urlaub genommen und bin somit den gesamten Juli zuhause.

Keiner hat gesagt, dass es einfach wird. Aber prinzipiell geht es natürlich. Allerdings zahle ich wenig Miete und habe auch so kaum nennenswerte Ausgaben.
Bafög wäre aufgrund der Umstände auch in meinem Alter noch möglich gewesen, aber da ich schon im Vorfeld in weiser Vorahnung wusste, dass bei mir das Physikum nach 4 Semester eher unrealistisch ist und ich mir nicht neben dem normalen Unibetrieb noch um das Bafögamt ne Birne machen wollte, nehme ich diese Möglichkeit erst garnicht wahr und versorge mich selbst.

Studienkollegen: Interessehalber habe ich mich da auch schon ausgetauscht und da kommt es auf's Alter an: junge Kommilitonen bekommen nahezu alles von den Eltern bezahlt (Glückspilze!), etwas ältere arbeiten meistens ca. 10Std/Woche und die dann oft im Homeoffice. Tatsächlich habe ich noch keinen gefragt/getroffen, der seine 16 Std in der Woche ableistet. Verstehe ich, ist öde und nervt.

Nach dem Physikum werde ich meinen jetzigen festen Arbeitsvertrag kündigen und mich nach etwas umsehen, wo ich mit der gleichen Anzahl Stunden viel mehr verdiene oder mit weniger Arbeit das gleiche wie jetzt. Im Moment traue ich mich das noch nicht, da ich die Vorklinik als kritische Phase sehe und mir meine Festeinstellung mit den flexiblen Arbeitszeiten Gold wert ist.

ffx80
06.07.2020, 18:50
Also ich arbeite seit dem 1. Semester 16Std/Woche in einem völlig medizinfremden Job. Homeoffice und co. sind nicht möglich. Nebenbei lernen absolut nicht.
Sogut wie immer am Wochenende. Stresst schon manchmal, wenn man nach der Uniwoche nicht das WE einläuten kann, sondern am Samstag um 7 raus muss, um 8 Stunden zu malochen, damit die Miete bezahlt werden kann, während alle anderen fleißig am Lernen sind, was ich immer an der Aktion in unseren Whatsapp-Gruppen mitkriege, wenn ich in der Pause mal in mein Handy gucke.

Aber ich kämpf mich so durch und habe nun bspw. für die Klausurenphase 2 Wochen regulären und 2 Wochen unbezahlten Urlaub genommen und bin somit den gesamten Juli zuhause.

Keiner hat gesagt, dass es einfach wird. Aber prinzipiell geht es natürlich. Allerdings zahle ich wenig Miete und habe auch so kaum nennenswerte Ausgaben.
Bafög wäre aufgrund der Umstände auch in meinem Alter noch möglich gewesen, aber da ich schon im Vorfeld in weiser Vorahnung wusste, dass bei mir das Physikum nach 4 Semester eher unrealistisch ist und ich mir nicht neben dem normalen Unibetrieb noch um das Bafögamt ne Birne machen wollte, nehme ich diese Möglichkeit erst garnicht wahr und versorge mich selbst.

Studienkollegen: Interessehalber habe ich mich da auch schon ausgetauscht und da kommt es auf's Alter an: junge Kommilitonen bekommen nahezu alles von den Eltern bezahlt (Glückspilze!), etwas ältere arbeiten meistens ca. 10Std/Woche und die dann oft im Homeoffice. Tatsächlich habe ich noch keinen gefragt/getroffen, der seine 16 Std in der Woche ableistet. Verstehe ich, ist öde und nervt.

Nach dem Physikum werde ich meinen jetzigen festen Arbeitsvertrag kündigen und mich nach etwas umsehen, wo ich mit der gleichen Anzahl Stunden viel mehr verdiene oder mit weniger Arbeit das gleiche wie jetzt. Im Moment traue ich mich das noch nicht, da ich die Vorklinik als kritische Phase sehe und mir meine Festeinstellung mit den flexiblen Arbeitszeiten Gold wert ist.

Verstehe mich bitte nicht falsch, aber deine Planung halte ich für absolut nicht sinnvoll.
1. Auf BAföG zu verzichten, wenn man es bekommen würde ist salopp gesagt einfach dämlich. Kein BAföG Amt würde dich 16 Std. /Woche in Anspruch nehmen.
2. Schon mal dran gedacht, dass das mit dem Physikum in 4 Semestern nicht klappt, WEIL du so viel arbeitest? Ich finde irgendwann muss man dann auch abwägen. Entweder 8 Jahre plus X ohne Freizeit studieren oder zumindest zeitweise einen Niedrigzinskredit beantragen, den man ja als Arzt dann relativ flott abbezahlen kann.
3. Gefallen mir deine Verallgemeinerungen bezüglich der Altersgruppen nicht.

xenopus laevis
06.07.2020, 19:32
Interessant. Ich kenne tatsächlich einige die so denken und heute nachhängen und öfters durch Prüfungen gefallen sind. Finde also deine Logik mehr als fragwürdig!
Immerhin ist Bafög fast geschenkt.

ffx80
06.07.2020, 20:05
Und wenn wir schon über die verschiedenen Altersgruppen reden, möchte ich dazu nur noch folgendes sagen:
In meinem Jahrgang haben viele der Wartezeitler dadurch, dass sie meist vorher ein festes Einkommen hatten, einen extrem hohen Lebensstandard. Sie wollen teilweise nicht in WGs wohnen, aufs Auto oder essen gehen verzichten, und haben extrem hohe Monatsbudgets. Die 20jährigen kommen hingegen meist mit ihren 800 und paar Euros wunderbar über die Runden

nie
06.07.2020, 23:07
Ich hab im Studium weiter in meine alten Job als Rettungsassistentin gearbeitet. In der Vorklinik habe ich in den Semesterferien Vollzeit gearbeitet und von dem Geld (plus einem niedrigem dreistellig Betrag Bafög) das restliche Semester gelebt. Im Semester habe ich nur einzelne Dienste (ca. 6-7 im Semester) gemacht und mir damit noch ein bisschen Taschengeld verdienst.

Physikum habe in Regelstudienzeit gemacht. Dafür, dass ich beim ersten Mal durchgefallen bin, konnte die Arbeit nichts. Habe weder im Physikumssemester noch in der direkten Vorbereitungszeit gearbeitet. Für den zweiten Versuch habe ich mich dann vorbereitet während ich Vollzeit gearbeitet habe und problemlos bestanden.

In der Klinik gabs dann kein Bafög mehr und ich habe eine feste Teilzeitstelle (15 h/Woche) angenommen. Allerdings konnte ich meine Dienste sehr flexibel um die Uni herum planen und z.B. in den Ferien Stunden aufbauen und während der Klausurenphase gar nicht arbeiten. Entspannt war’s jetzt trotzdem nicht unbedingt und ich hätte mich auch nicht beschwert wenn ich etwas mehr Freizeit gehabt hätte. Klinik hab ich in Regelstudienzeit und mit guten Noten durchgezogen.

Im PJ musste ich dann die Stunden reduzieren und habe mit 10 h/Woche weitergearbeitet. Hatte einen ziemlich laufen Job, der ziemlich gut bezahlt wurde und deshalb hab ich durchgezogen aber wenn’s irgendwie anders geht, würde ich das nicht unbedingt empfehlen. Dafür gehöre ich wohl zu den wenigen Menschen, die als Assistenzarzt mehr Freizeit haben als im Studium ;-)

Unter Strich würde ich sagen, je flexibler der Job, desto einfacher lässt sich das mit dem Studium vereinbaren. Machbar ist vieles wenn man sich gut organisiert und bisschen flexibel ist. Und wenn es gehen muss, geht es halt auch irgendwie.

Absolute Arrhythmie
07.07.2020, 06:50
Ich hab im Studium die ganze Zeit über ca. 10h/Woche gearbeitet, zuerst weiter in der Pflege, später in einem medizinischen HiWi Job. Hatte dann 450 €+730 € Bafög zur Verfügung, davon konnte ich gut leben.
Es war anstrengend am Wochenende Schichten zu kloppen und weniger frei zu haben als andere, aber durch strukturiertes lernen habe ich das mehr als ausgleichen können.
Habe das Physikum in Regelstudienzeit mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen und auch das zweite und dritte Staatsexamen ohne Probleme in Regelstudienzeit geschafft. Während der Klinik hab ich neben Studium und Job noch eine experimentelle Doktorarbeit ohne Freisemester durchgezogen.
Das geht alles und hat ein gar nichts mit dem Alter zu tun.
Auf das Bafög hätte ich nicht verzichten wollen, die Schulden sind zinsfrei und man hat eeeewig Zeit abzuzahlen.
Ich hätte auch einen Kredit aufgenommen, wenn es nötig gewesen wäre.

Guschdel
07.07.2020, 20:29
Strich würde ich sagen, je flexibler der Job, desto einfacher lässt sich das mit dem Studium vereinbaren. Machbar ist vieles wenn man sich gut organisiert und bisschen flexibel ist. Und wenn es gehen muss, geht es halt auch irgendwie.



Das geht alles und hat ein gar nichts mit dem Alter zu tun.
Auf das Bafög hätte ich nicht verzichten wollen, die Schulden sind zinsfrei und man hat eeeewig Zeit abzuzahlen.
Ich hätte auch einen Kredit aufgenommen, wenn es nötig gewesen wäre.

Das kann ich beides so unterschreiben. Ich habe allerdings auch ziemlich Glück mit meiner Stelle. Ich kann zwar keine Stunden vorarbeiten (Arbeitnehmer auf Abruf, kann aber auch mal gar nicht arbeiten kommen), aber dafür habe ich die Flexibilität und kann genau die Tage/Zeiträume nennen, an denen ich arbeiten kann und selbst wenn ich sage, welche Schicht ich möchte, geht das in Ordnung. Und bisher hat mich meine Arbeit überhaupt nicht im Studium beinträchtigt.
Zusätzlich bekomme ich auch noch elternunabhängiges Bafög und zusammen mit dem AaA-Vertrag kann man davon sehr gut leben.