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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweite Stelle im 4ten WBJ



Nuffi
09.06.2020, 18:12
Hallo ihr Lieben,
Ich möchte jetzt nach fast 4 Jahren am selben Haus den Arbeitgeber wechseln da ich mich weiterentwickeln will und ein Umzug ansteht.
Da es mein erster Wechsel sein wird habe ich ein paar Fragen und Unsicherheiten, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen und Tips geben.

1- Das neue Objekt meiner Begierde hat aktuell keine freie Stelle ausgeschrieben, es wäre also eine Initiativbewerbung. Muss man diesbezüglich im Schreiben etwas beachten z.B. um für den Chef attraktiver zu wirken? Außerdem kann ich wegen der Kündigungsfrist erst am 01.01.21 woanders anfangen, wäre es also zu früh sich jetzt schon zu bewerben?

2- Wie wichtig ist es in so einem Fall ein Zeugnis mitzuschicken? Ich würde die Kündigung gerne maximal spät einreichen, da unser LOA dann oft beleidigt ist und ich meine restliche Zeit irgendwo "absitzen“ müsste. Und wenn ich nach dem Zeugnis frage werden sie den Braten ja riechen 😄

3- Fallen das Bewerbungsgespräch oder die Hospitation im fortgeschrittenen Ausbildungsstadium anders aus? Ein Bekannter sollte mal als Chirurg während einer Hospitation im OP assistieren (in der Anästhesie geht das natürlich nicht in so einem Ausmaß), aber für sowas würde ich mich schon gerne etwas geistig drauf vorbereiten wollen 😄

Ich hoffe ihr könnt mir etwas unter die Arme greifen, das ganze macht mich sehr nervös 😄

Schorsche
10.06.2020, 05:49
1) was besonderes zu beachten: Nö. Du ziehst um und willst dich weiterentwickeln, ist doch eine gute Begründung. Du solltest begründen können, warum du gerade an dieses Haus möchtest. Ein halbes Jahr früher bewerben kann gut sein - wenn der Chef vorausschauend plant. Das ist aber eher selten der Fall. Sonst eher so zwei bis vier Monate vorher. Wäre seitens deines derzeitigen Arbeitgebers ein Aufhebungsvertrag möglich?

2) ein Zeugnis macht sich immer gut. Ich hatte dieses Problem noch nicht, weil ich meine Pläne immer offen kommuniziert habe (und damit bin ich bisher noch nicht auf die Nase gefallen). Wenn du dir aber Nachteile erwartest, würde ich an deiner Stelle beim neuen Chef um Diskretion bitten und möglichst gute Referenzen/Kompetenzen nachweisen.

3) ich habe schon alles erlebt: Bewerbungsgespräch mit reinen Formalien (Weiterbildungsgang, Dienstsystem, Tarif, ...), Bewerbungsgespräch, bei dem auch fachlich auf den Zahn gefühlt wurde und ausgedehnte Hospitation, bei der auch geschaut wurde, was ich so kann. Kann also alles passieren. Aber wenn du im 4. WBJ bist, dann wirst du dich schon nicht fürchten müssen 😉

Hoffe geholfen zu haben, viele Grüße!

GelbeKlamotten
10.06.2020, 11:05
Bewerbungen aus ungekündigtem Arbeitsverhältnis heraus ohne Zeugnis vom aktuellen Arbeitgeber sind eigentlich in allen Branchen recht üblich. Ich würde mir da nicht die Pferde scheu machen und ein Zeugnis verlangen.

Ich würde mich auch darauf einstellen, dass man dir im Bewerbungsprozess fachlich auf den Zahn fühlt. Solange du keinen FA Status hast ist ja sonst für den neuen Arbeitgeber völlig unklar, wo du stehst und was du kannst.

hebdo
10.06.2020, 12:41
Das fehlende Zeugnis ist nicht relevant. Auch glaube ich nicht, dass du fachlich geprüft wirst. Wenn sie Chemie stimmt, wirst du einen Vertrag bekommen. Wenn du fachlich nicht passt, in der Probezeit gekündigt.

GelbeKlamotten
10.06.2020, 14:03
Das fehlende Zeugnis ist nicht relevant. Auch glaube ich nicht, dass du fachlich geprüft wirst. Wenn sie Chemie stimmt, wirst du einen Vertrag bekommen. Wenn du fachlich nicht passt, in der Probezeit gekündigt.

Wird bei uns nicht so praktiziert. Wenn Leute in der Probezeit rausgeworfen werden spricht sich das schnell rum. Wenn ich irgendwo hospitieren würde und ich würde erfahren, dass die Stelle frei ist, weil zuletzt jemand in der Probezeit rausgeflogen ist, würde ich mir auch ernsthaft überlegen, ob ich da hin will.

DieCaro
10.06.2020, 17:06
Hängt von den Umständen ab. Es macht einen Unterschied, ob jemand während der Probezeit gekündigt wurde, weil es fachlich oder menschlich nicht passte oder weil sich jemand fand, der den gleichen Job billiger macht.

Nuffi
10.06.2020, 17:38
1) was besonderes zu beachten: Nö. Du ziehst um und willst dich weiterentwickeln, ist doch eine gute Begründung. Du solltest begründen können, warum du gerade an dieses Haus möchtest. Ein halbes Jahr früher bewerben kann gut sein - wenn der Chef vorausschauend plant. Das ist aber eher selten der Fall. Sonst eher so zwei bis vier Monate vorher. Wäre seitens deines derzeitigen Arbeitgebers ein Aufhebungsvertrag möglich?

2) ein Zeugnis macht sich immer gut. Ich hatte dieses Problem noch nicht, weil ich meine Pläne immer offen kommuniziert habe (und damit bin ich bisher noch nicht auf die Nase gefallen). Wenn du dir aber Nachteile erwartest, würde ich an deiner Stelle beim neuen Chef um Diskretion bitten und möglichst gute Referenzen/Kompetenzen nachweisen.

Ich möchte noch meine aktuelle Rotation beenden und die geht bis Oktober, von daher wären es nur zwei "verlorene Monate beim alten Arbeitgeber", darum würde ein Aufhebungsvertrag nicht nötig sein und ich bezweifel dass mein Chef einverstanden wäre.
Wie kann ich denn meine Kompetenzen nachweisen wenn nicht in einem Zeugnis? Ich hab außer der Notfallmedizin keine nennenswerten Weiterbildungen. Oder meinst du damit quasi grob alles aufzählen was man so alles gemacht hat? Das würde denke ich den Rahmen des Schreibens spregen, oder? (ich kenne mich wie gesagt null aus, darum frag ich lieber voher nach :-blush)


Wird bei uns nicht so praktiziert. Wenn Leute in der Probezeit rausgeworfen werden spricht sich das schnell rum. Wenn ich irgendwo hospitieren würde und ich würde erfahren, dass die Stelle frei ist, weil zuletzt jemand in der Probezeit rausgeflogen ist, würde ich mir auch ernsthaft überlegen, ob ich da hin will.

Bei uns wird wirklich nur derjenige in oder nach der Probezeit rausgeworfen der einen triftigen Grund dafür hat, deshalb würde ich mir jetzt nich so große Gedanken machen. Mag aber sicher woanders anders gehandhabt werden.