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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiterbildungsstart in Augenheilkunde - Voraussetzungen



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Monteggia
14.06.2020, 18:14
Hallo liebe Leute,
Ich schreibe dieses Jahr M2 und stecke gerade mitten in der PJ Planung. Ich möchte definitiv Augenheilkunde als Wahlfach machen und später gerne mit der Weiterbildung in Augenheilkunde beginnen.
Nun höre ich sehr oft, man soll dort das PJ machen, wo man später anfangen möchte und es sei generell schwer eine Stelle zu bekommen ohne gute Noten, Dr.-Arbeit etc..
Da ich auch aufgrund meines Partners (ebenfalls Arzt, aber in der Inneren) weiß ich noch nicht genau, wo es uns hin verschlägt, wäre aber etwas ortsflexibel.
Was würdet ihr fürs PJ eher empfehlen größeres Haus mit größerem Spektrum aber guten Bewertungen oder eher ein kleineres ?

Mache mich schon Sorgen wenn ich von der angespannten Stellensituation höre 😅
Über Erfahrungen würde ich mich freuen !
Dankeschön!

Feuerblick
14.06.2020, 19:18
Die Stellensituation ist längst nicht mehr angespannt in der Augenheilkunde. PJ im Fach und Flexibilität sollten reichen.

Thomas24
14.06.2020, 21:49
Stellensituation 2020 ist ganz anders als noch vor ein paar Jahren. Fließend Deutsch (mancherorts auch nur noch optional geworden...), PJ in der Augenheilkunde (nice to have) und etwas Flexibilität -und du hast einen Job.

h3nni
16.06.2020, 16:20
Was ist eigentlich mit den eigenen Augen? Gibt's da Anforderungen bzgl Visus, Dioptrien, whatever?
Wenn auch nicht "offiziell"?

Muriel
16.06.2020, 16:56
Nö. Man sollte in der Lage sein, einen Befund zu erheben, der in unserem Fach ja tatsächlich noch etwas ist, was größtenteils unsere eigenen Sinne, bzw explizit unser eigenes Sehen, generieren. Aber ich kenne Kollegen mit einer Myopie von 10dpt, schielende Kollegen, alles mögliche. Solange man sich an sein Sehvermögen adaptiert hat und den Anforderungen gerecht wird, passt das. Offizielle Kriterien existieren nicht.

Monteggia
07.07.2020, 20:22
Vielen Dank für die Antworten.
Ich bin aktuell am Planen vom Augen-Tertial vom PJ. Würdet ihr da einen Auslandsaufenthalt empfehlen oder an ein größeres Haus zu gehen? Verbessert man da seine Chancen.
Aktuell stünde auch ein etwas kleineres Haus zur Wahl, wo ich mir auch später vorstellen könnte zu arbeiten und PJ Stellen offiziell ausgeschrieben werden.

Feuerblick
07.07.2020, 21:30
Da die Stellensituation in der Augenheilkunde entspannt ist, kannst du dir irgendwelchen Aktionismus eigentlich sparen. Wenn du aber gerne ins Ausland möchtest, weil du die Auslands-Erfahrung mitnehmen möchtest, dann tu das. Gleiches gilt für ein größeres Haus. Du solltest bei der Auswahl der PJ-Abteilung eher darauf achten, ob man dir da etwas beibringt, oder ob du PJ Nr. drölf bist, um den sich keiner kümmern kann und will. Wichtig ist die Betreuung und dass du was lernst. Weniger wichtig ist die Größe des Hauses und die Menge der Kolibris, die du dort vielleicht siehst.

Monteggia
07.07.2020, 21:41
Da die Stellensituation in der Augenheilkunde entspannt ist, kannst du dir irgendwelchen Aktionismus eigentlich sparen. Wenn du aber gerne ins Ausland möchtest, weil du die Auslands-Erfahrung mitnehmen möchtest, dann tu das. Gleiches gilt für ein größeres Haus. Du solltest bei der Auswahl der PJ-Abteilung eher darauf achten, ob man dir da etwas beibringt, oder ob du PJ Nr. drölf bist, um den sich keiner kümmern kann und will. Wichtig ist die Betreuung und dass du was lernst. Weniger wichtig ist die Größe des Hauses und die Menge der Kolibris, die du dort vielleicht siehst.

Vielen Dank, das hilft mir echt weiter.
Aktuell wegen Corona weiß man nicht, was kommt, daher denke ich Ausland könnte evtl. eh so eine Sache werden.
Ich habe ein Haus im Auge da wäre man der einzige PJler und bei einem anderen sind ständig viele da, aber beide mit guten Bewerungen.
Ich habe immer gehört das Gebiet sei recht umkämpft und Ausland, gute Noten und große Häuser im Lebenslauf würden sich gut machen. Immer wieder interessant zu hören, wie es scheinbar wirklich ist.

Feuerblick
07.07.2020, 21:49
Nun, wenn du hier im Forum querliest, wirst du schnell merken, dass das, was du gehört hast, nicht mehr zutrifft. Die Zeiten mit Bewerbungsstapeln auf Chefarzttischen waren schon am Ende meiner Weiterbildung weitestgehend vorbei. Und da immer mehr kleinere Augenkliniken ein großes Spektrum haben und Weiterbilden, gibt es viel mehr Möglichkeiten als vor 10 oder 15 Jahren.

Monteggia
08.07.2020, 09:10
Ja das habe ich beim Querlesen gemerkt. Allerdings habe ich von Bekannten auch anderes gehört, die sich in der Augenheilkunde beworben haben. Unikliniken haben sicher nochmal andere Ansprüche. Lohnt es sich denn später an einer Uniklinik anzufangen oder ist eine kleinere Klinik auch in Prdnung ?

davo
08.07.2020, 09:26
An der Uniklinik, wo ich studiert hab, gab es Auge-AÄ, die man sprachlich wirklich kaum verstanden hat. Sehr hoch können die Ansprüche heute also auch in der universitären Augenheilkunde nicht sein. Ich würd mich einfach bewerben - wenn du dich an vielen Unikliniken bewirbst, wird es vielleicht bis wahrscheinlich schon irgendwo klappen, nehm ich mal an.

Und hören tut man viel. Es gibt eine Klinik in meiner Stadt, die auch den Ruf hat, dass man dort so schwer einen Job findet. In Wahrheit haben die auch großen Bewerbermangel.

Oft wird einfach zur Selbstüberhöhung der Eindruck vermittelt, dass die eigene Abteilung total elitär ist, und dass es superschwer ist, eine Stelle zu bekommen. Dann fühlt sich auch der arme Idiot, der die Stelle annimmt, die vorher eineinhalb Jahre nicht besetzt werden konnte, total super, und startet happy in den Job :-p

Feuerblick
08.07.2020, 09:28
Wenn du nicht forschen willst, ist ein kleiner Maximalversorger völlig in Ordnung. Nochmal: Wenn du örtlich flexibel bist und dich nicht auf Uniklinik XY versteifst, weil die ja sooo toll sein soll, dann wirst du auch eine Uni-Stelle finden - falls du das willst. Keine Ahnung, was deine Bekannten falsch gemacht haben beim Bewerben. :-nix

Thomas24
08.07.2020, 22:59
Vielen Dank, das hilft mir echt weiter.
Aktuell wegen Corona weiß man nicht, was kommt, daher denke ich Ausland könnte evtl. eh so eine Sache werden.
Ich habe ein Haus im Auge da wäre man der einzige PJler und bei einem anderen sind ständig viele da, aber beide mit guten Bewerungen.
Ich habe immer gehört das Gebiet sei recht umkämpft und Ausland, gute Noten und große Häuser im Lebenslauf würden sich gut machen. Immer wieder interessant zu hören, wie es scheinbar wirklich ist.

Kommt drauf an, wen du gefragt hast und wann die angefangen haben. "Damals" (Opi erzählt vom Krieg), war es teilweise wirklich schwierig eine WB Stelle in der Augenheilkunde zu bekommen, vor allem in begehrten Kliniken. Aber seit ca. 10 Jahren ist das gekippt und mein Eindruck ist derzeit, dass auch die durchschnittliche Qualität der Bewerbungen von Jahr zu Jahr weiter abnimmt und mittlerweile ganze Abteilungen unterhalb der FA Ebene nicht mehr mit Muttersprachlern besetzt sind/ werden können. Aber diese Nachwuchsprobleme haben ja mittlerweile viele Disziplinen.

Insofern mach deine Ausbildung da, wo man den Willen hat, dir was beizubringen. Ich würde vielleicht keine ganz kleine "3 Diagnosen Klinik" in der mitteldeutschen Pampa aufsuchen, aber ein kleinerer Maximalversorger inkl. Sehschule reicht schon.

h3nni
09.07.2020, 01:15
Der Anspruch ist wohl auch nicht so hoch.
Unser Strabologe meinte mal, es gibt Leute, die an die Uni gehen mit Anspruch und Forschung usw und eben die, die halt den Facharzt machen und fertig. Da wird also schon differenziert.

davo
09.07.2020, 17:35
Mit Anspruch und Forschung... mhm. Der "Anspruch" an den Unikliniken ist heute manchmal so groß, dass man nicht mal verstehbar mit Patienten und Kollegen kommunizieren können muss :-))

Es wird viel geredet. Wenn man wissen will, wie es wirklich ist, muss man auf die Qualität der Leute schauen, die zuletzt eingestellt wurden. Dann weiß man, ob es wirklich schwer ist, dort eine Stelle zu finden, oder ob das nur leere Worte sind. Oft trifft IMHO eher letzteres zu.

Feuerblick
09.07.2020, 17:45
Ach naja... es ist doch gut, wenn Abteilungen beide Arten von Assistenten haben. Die Forscher, die das unbedingt wollen und die Kliniker, die den Betrieb aufrechthalten.
Man konnte auch vor 15 Jahren in der Augenheilkunde eine gute universitäre Stelle bekommen, wenn man sichtbar NICHT forschen wollte. Und blieb sogar weitestgehend unbehelligt - von ein bisschen klinischen Studien abgesehen. Das waren weder die Klitschen, die fachlich nicht überragend waren, noch waren es Häuser mit insgesamt mieser Atmosphäre.
Inzwischen gibt es nicht nur viele städtische Häuser, die Maximalversorgung schaffen sondern auch große Praxisverbünde mit Ausbildungs- und Rotationskonzepten. Die alle machen den Unis Konkurrenz. Insofern muss auch der Uni-Chefarzt seine Ansprüche etwas runterschrauben und eher mal denjenigen nehmen, der nicht forschen möchte...
*grins* Die Strabologen hingegen werden überhaupt keine Ansprüche anmelden. Die sind ja froh, wenn irgendwer sich für ihre Nische interessiert :-)) (Bevor wer meckert: Ich liebe Strabologie und komme auch aus der Ecke ;-) )

h3nni
09.07.2020, 18:15
Ich glaube, ursprünglich gings dabei um die Frage, warum es so wenige Promotionen aus unserer Augenklinik gibt. Und da sagte eben der Kinderaugenarzt/Strabologe/zweiter Mann der Klinik, dass das nur für die geplant ist, die eben richtig Bock drauf haben und sich voll reinknien und sonst nichts zu tun haben.

Die meisten anderen würden eben "nur den Facharzt" machen und auch ok.

Neuroophthalmologie ist eigentlich ziemlich cool (und wusste ich :D)

Feuerblick
09.07.2020, 19:00
Magst du mir mal per PN schreiben, wo du bist?
Es gibt Augenkliniken, da sollen möglichst viele ihren Doktortitel machen. Andere Kliniken wollen dich als Doktorand nur, wenn die Arbeit am Ende auch gute Noten verspricht.

Monteggia
09.07.2020, 22:24
Erstmal vielen Dank für die verschiedenen Kommentare. Macht Spaß was aus der "inneren" Perspektive zu lesen.Das heißt ich kann entspannt und mit Spaß an die Sache herangehen auch ohne Dr arbeit im Gepäck, Ausland und den besten Stex-Noten? Hätte für ein Teiltertial einen Platz im Ausland, aber wegen Corona und wer weiß ob noch was kommt im Winter, hätte ich keine Lust auf iwelche Probleme.

Meine "Bekannten" haben das vor ca. 2-3 Jahren und 6 Monaten geschildert. Da hieß es an einer sehr bekannten Klinik ohne das oben genannte geht nichts.
Ich habe vor mich an allen passenden Klinken in 3 Bundesländern zu bewerben und hoffe das klappt dann einfach iwo.

Mazungu
09.07.2020, 23:51
Hallo Monteggia,

ich denke wenn du Ihnen in deiner Bewerbung sagst, dass du Kanski von A bis Z durchgelesen hast - es kann helfen:-)

Viel Glück!