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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlecht im Kreuzen



medilearner123
24.06.2020, 12:10
Hey Leute,

ich wollte euch einmal nach eure Kreuztipps fragen, bin nämlich aktuell bei Tag 10 des Lernplans und kreuze im Schnitt nicht besser als 40% und strenge mich echt an.

In den Uniklausuren bin ich überall ziemlich gut durchgekommen und deshalb jetzt ziemlich schockiert...ich weiß, dass es noch relativ früh ist, aber so langsam verfalle ich doch in Panik, zumal ich schon total häufig gehört habe, dass andere adhoc >60 Prozent ohne Probleme kreuzen.

Meine Selbstbeobachtung zeigt mir, dass ich mit den einfachen "Welche Ableitungen deuten auf einen Vorderwandinfarkt" Fragen kein Problem habe, aber diese Übertragungsfragen a la Was zeigt das EKG, oder welches Medikament würden Sie Herrn X aufgrund seiner Anamnese am ehesten geben meine Baustellen sind. Da weiß ich einfach nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll.

Ich fühl mich ein wenig, als wär ich Farbenblind und würde das schwarze Schaf unter den 5 Antwortmöglichkeiten nicht erkennen :/

Hat jemand von euch auch so Probleme mit dem IMPP-Fragenstil oder bin ich da alleine und falls ja: Wie wird das wieder besser??? :D

Bonnerin
24.06.2020, 13:52
Ich fühl mich ein wenig, als wär ich Farbenblind und würde das schwarze Schaf unter den 5 Antwortmöglichkeiten nicht erkennen :/

Hat jemand von euch auch so Probleme mit dem IMPP-Fragenstil oder bin ich da alleine und falls ja: Wie wird das wieder besser??? :D

Das "wieder besser" ist leider schonmal der falsche Gedankengang. Denn das Kreuzen für die Uniklausuren hat weder in der Vorklinik noch in der Klinik sonderlich viel mit dem Kreuzen für die M1 bzw. M2 zu tun. Den Gedanken solltest du leider gleich abschütteln.

Was hast du denn so gekreuzt an Fächern von deinem Lernplan? Machst du Amboss und gerade "nur" Innere? Da war die Kurve auch sehr mies bei mir, eben weil man direkt alle internistischen Teilbereiche abgeprüft wird, ohne so Sachen wie z.B. Rheumatologie oder Nephro wiederholt zu haben. Das wird oft erst gegen Ende besser, wenn man wirklich (fast) alle Innere-Tage hat.

Zudem gibt es das Medi-Learn-Skript "Kreuzstrategien", was auch das einzige aus der Reihe war, mit dem ich je gelernt habe, da werden nochmal ein paar gängige IMPP-Strategien dargestellt.

Melli1992
24.06.2020, 14:21
Mir ging es am Anfang des Ambos-Plans (erste Tage mit Innere) genauso... eben weil viele Themen beim Kreuzen dran waren die ich noch nicht gelernt bzw. wiederholt hatte. Aber am Ende von Innere war ich dann meist irgendwo im 70er Bereich. Momentan ist meine Magische Grenze die 75%, über die komme ich einfach nicht hinaus. Auch wenn ich mich auf den Kopf stelle und mit den Füßen wackle :-wand

PrinzessinAmygdala
24.06.2020, 18:53
Das kommt mir bekannt vor. Hab erst gestern angefangen und hatte 67% bzw. heute 60%. Fand das schon nicht so der Knaller, aber eine Freundin hatte auch nur 43%. Man macht sich direkt Gedanken, weil 60% schon so eine magische Grenze sind. Aber wir sind ja erst am Anfang. Ich habe noch Hoffnung. So in der Uni war ich auch deutlich besser, aber ist halt wirklich was anderes.
Immerhin geht es anderen ähnlich.

medilearner123
25.06.2020, 19:38
Das "wieder besser" ist leider schonmal der falsche Gedankengang. Denn das Kreuzen für die Uniklausuren hat weder in der Vorklinik noch in der Klinik sonderlich viel mit dem Kreuzen für die M1 bzw. M2 zu tun. Den Gedanken solltest du leider gleich abschütteln.

Was hast du denn so gekreuzt an Fächern von deinem Lernplan? Machst du Amboss und gerade "nur" Innere? Da war die Kurve auch sehr mies bei mir, eben weil man direkt alle internistischen Teilbereiche abgeprüft wird, ohne so Sachen wie z.B. Rheumatologie oder Nephro wiederholt zu haben. Das wird oft erst gegen Ende besser, wenn man wirklich (fast) alle Innere-Tage hat.

Zudem gibt es das Medi-Learn-Skript "Kreuzstrategien", was auch das einzige aus der Reihe war, mit dem ich je gelernt habe, da werden nochmal ein paar gängige IMPP-Strategien dargestellt.

Ich mache ganz normal den 100 Tage Amboss Plan und bin aktuell bei Innere. Heute ging es mit 55%, allerdings ist das natürlich immer noch ziemlich heftig. Ich bin mir momentan auch nicht ganz so sicher, wie "ausführlich" man diese Lernkarten tatsächlich lesen sollte...wenn man wirklich jede einzelne Tabelle auswendig lernt, ist man ja wirklich ewig dabei, andererseits bin ich auch jedes Mal erstaunt, was das IMPP in der Vergangenheit auch schon für Special-Wissen abgefragt hat. Ggf. lese ich auch nicht ausreichend ausführlich... :/

Kiddo
25.06.2020, 20:52
Lasst euch davon nicht verunsichern. Das ging mir vor einem Jahr ganz genauso. Je mehr Fragen ihr kreuzt, umso besser werdet ihr. An den IMPP-Fragestil muss man sich gefühlt erst wieder gewöhnen.

PrinzessinAmygdala
25.06.2020, 22:19
Ich bin auch verunsichert wie tief ich lernen soll/muss. Einfach nur alles durchlesen kommt mir zu wenig vor.
Wie macht ihr das denn bzw. wie lange sitzt ihr so davor?

NitroBacter
26.06.2020, 06:51
Ich versuche immer vormittags die Kapitel zu lesen und nach einer Mittagspause kreuze ich dann. Das klappt ganz gut.

Kiddo
26.06.2020, 07:21
Ich kann nur von mir berichten. Ich hab die Inhalte gelesen und nach Plan gekreuzt. Um Fakten wie häufig gefragte Nebenwirkungen zu lernen, habe ich mir eine Extrasitzung mit diesen Fragen erstellt und so häufig gekreuzt, bis ich die Antworten auswendig kannte. Hat prima funktioniert.

nie
26.06.2020, 08:41
Ich habe die Kapitel gelesen und mir zu Dingen, die mir gänzlich neu vorkamen, Notizen gemacht. Also keine Zusammenfassungen ganzer Kapitel und keine "Hab ich schonmal gelesen, nur nie gemerkt"-Dinge sondern wirklich nur Stichwörter, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich noch nie davon gehört habe und die zwischendurch immer mal wieder gelesen. Dann habe ich gekreuzt und Kapitel zu Themen, die ständig gefragt wurden und mir immer wieder schwer gefallen sind, habe dann nochmal intensiver gelesen. Zu Themen, die mir gar nicht lagen (Auge, Neuro, Lupus...), hab ich mir dann nochmal extra Kreuzsession angelegt und so lange gekreuzt, bis ich die Fragen halbwegs auswendig kannte und im Examen auf den Wiedererkennungswert gesetzt.

ehem-user-21-08-2020-1502
26.06.2020, 09:29
Ich komme mit diesem neuen Fragentypus auch nicht gut zurecht. Es gibt sehr viele Fragen die als IMPP-Hammer gekennzeichnet sind. Im Studium hatte ich keine Probleme damit. Jetzt Dinge zu kreuzen, die ich vor 5 Semestern zuletzt behandelt und noch nie mit Amboss gelernt habe, frustriert mich extrem. Ich fände es besser, Fragen zu den Themen zu kreuzen, die man vor ein paar Tagen gelernt hat und nicht Dinge, die noch gar nicht im Plan dran waren

davo
26.06.2020, 16:01
Ich finde, dass es eher Selbstbetrug ist, wenn man am Nachmittag die Lernkarten kreuzt, die man am Vormittag gelernt/gelesen hat.

Für den maximalen Lerneffekt wäre es wahrscheinlich optimal, eine Woche Pause zwischen lernen/lesen und kreuzen zu haben.

Aber um nicht zu sehr enttäuscht zu werden/sein, habe ich es so gemacht, dass ich während des Lernens/Lesens eines Faches immer das ganze Fach chronologisch gekreuzt habe. D.h. am ersten Innere-Lerntag die ältesten Innere-Fragen, usw. So hat man einerseits den Vorteil, dass man seinen Lernfortschritt etwas beobachten kann, da man am letzten Lerntag eines Fachs ja hoffentlich besser kreuzt als am ersten (was aber erstaunlich oft gar nicht der Fall war - oft waren meine Kreuzergebnisse eher konstant :-))), aber hat gleichzeitig nicht das Problem mit dem Selbstbetrug. Hat recht gut geklappt so.

Und ganz ehrlich, ich hab großteils eher gelesen als gelernt. Denn es ist halt einfach unmöglich, den gesamten Stoff des klinischen Studienabschnitts in nur 85 Lerntagen erneut zu lernen. Das darf man nie vergessen. Das ist ein völlig unrealistischer Anspruch, und letztlich auch gar nicht notwendig. Ich hab den Stoff gelesen, manches mehr, manches weniger, je nachdem was mich interessiert hat und was nicht. Außerdem hab ich darauf geachtet, am Tag nicht mehr als sechs Stunden in die M2-Vorbereitung zu investieren, d.h. nachdem ich ca. zwei Studen am Tag für das Kreuzen und die Top-100-Lernkarten (die ich mehrfach wiederholt habe) gebraucht habe, hab ich die Kapitel (ich hab mit Endspurt gelernt, nicht mit Amboss) einfach so schnell durchgenommen, dass ich in ca. vier Stunden fertig war. An Tagen mit mehr Stoff bin ich den Stoff also schneller/oberflächlicher durchgegangen als an Tagen mit weniger Stoff.

Falsch gekreuzte Fragen erneut zu kreuzen, ist IMHO sehr lohnenswert.

ehem-user-21-08-2020-1502
26.06.2020, 22:59
Am Nachmittag den Stoff des Vormittags zu kreuzen ist in der Tat Selbstbetrug. Das habe ich auch gar nicht vor. Ich merke nur, dass das die IMPP-Fragen deutlich schwammiger und z.T. auch viel detailreicher sind als die Unifragen. Warum die Impp-Chefin im Interview sagt, dass Kolibri-Fragen weniger werden sollen und genau diese Fragen dann mehr werden, verstehe ich nicht ganz. Mir kommt es so vor, als hätte ich trotz guter Noten in der Klinik quasi nichts gelernt. Das frustriert

Zudem habe ich das Problem, dass ich ein einmal gekreuztes Thema beim 2 x kreuzen fast fehlerlos kreuze, weil ich mir die Antwort auf die Frage merke. Da betrüge ich mich vermutlich auch selbst :(

Ich kreuze z.B. einmal unter 50%, die gleichen Fragen mehrere Tage später mit 90%, weil ich mir Frage und Antwort gemerkt habe. Das bringt mir aber im Examen wenig

davo
26.06.2020, 23:14
Das mit den Kolibris hab ich nie so ganz verstanden. Der Großteil der IMPP-Fragen dreht sich um häufige Erkrankungen und häufige Themen. Ja, es gibt in jedem Examen auch abgefahrene Fragen, aber das ist eine kleine Minderheit. Die muss man nicht so hochspielen.

Ja, die neuen Fragen sind schwammiger. Aber das macht sie wahrscheinlich auch realistischer. Kann man mögen oder nicht. Ist auf jeden Fall eine Umstellung. Ich hab das schon in früheren Threads erwähnt: Mein Eindruck ist, dass man für die alten IMPP-Fragen recht einfach aus dem Buch (soll heißen, Amboss oder Endspurt) lernen konnte, während einem für die neuen, schwammigeren Fragen die Famulaturerfahrung oft viel bringt. Insofern kann ich den Sinn hinter diesen Fragen schon verstehen.

Und dass man beim erneuten Kreuzen derselben Fragen besser ist, ist klar. Aber das ist IMHO auch egal - sofern man etwas Zeit dazwischen lässt. Z.B. eben eine Woche. Denn so merkt man sich die Frage dann auch tatsächlich. Und oft ist es eben so, dass "neue" IMPP-Fragen von ihrer Struktur her und vom Kerninhalt her alten doch recht ähnlich sind - dass einem deshalb auch nur reflexhaft gespeichertes Reptilienhirnwissen dann eben doch was bringt. War zumindest mein Gefühl dabei.

Am Ende wird es bei dir wahrscheinlich so sein, wie bei den meisten - dass das M2 im Rückblick eine der am leichtesten zu bestehenden Prüfungen im ganzen Studium war. Vorher wirkt es oft unüberschaubar und unschaffbar, aber glaub mir, am Ende ist es halb so wild.

Nur nicht verzagen! Einfach immer brav weiterlernen, dann klappt das schon :-top

ehem-user-21-08-2020-1502
26.06.2020, 23:51
Mein Eindruck ist, dass man für die alten IMPP-Fragen recht einfach aus dem Buch (soll heißen, Amboss oder Endspurt) lernen konnte, während einem für die neuen, schwammigeren Fragen die Famulaturerfahrung oft viel bringt.

Ich habe in meinen Famulaturen in der Klinik leider nur gelernt Briefe zu schreiben, Blut abzunehmen und körperliche Untersuchungen. Es war halt überall Personalmangel und die AÄ saßen zu 80% am Computer. Leider war ich nie in der Notaufnahme, hat sich nicht ergeben. Darüber ärgere ich mich immer noch, dass ich da nicht hartnäckiger nachgefragt habe. Einmal ist eine Patientin im Aufnahmeraum fast erstickt. Die AÄ war ca. 3 Monate in Deutschland und total überfordert. Man muss mit Famulaturen einfach auch ein bisschen Glück haben. Die Bewertungen im PJ-Ranking habe ich erst später gelesen. Wenn noch nichtmal die AÄ teaching bekommen, kann ich als Famulantin auch nicht damit rechnen

Vielen Dank aber erstmal für deine Einschätzung. Hoffe ich komme einigermaßen durch. Einen beschriebenen Patienten finde ich deutlich schwieriger zu befunden, als wenn der Patient real vor mir sitzt und ein erfahrener Arzt greifbar ist, den ich im Notfall fragen kann. So ziemlich alle Ärzte die ich kenne sagten: Die Unerfahrenheit ist der größte Stressfaktor. Es sterben ja auch genug Patienten, weil Notfälle nicht erkannt wurden. Gibt ja genug Statistiken dazu. Ich beneide jeden, der gutes teaching bekommen hat

davo
27.06.2020, 06:33
So hohe Erwartungen hatte ich auch gar nicht. Wie du richtig sagst, ist die Lehre halt meist mies, ganz egal, ob man Famulant, PJler oder Assistenzarzt ist. Mein Eindruck war einfach nur, dass einem bei den neuen, schwammigeren Fällen jede Form von Famulaturerfahrung hilft. Auch wenn es einfach nur das Mitgehen bei der Visite war, oder das Schreiben von Arztbriefen. Man bekommt so IMHO doch einiges mit - was sinnvoll ist, was nicht, was üblich ist, was nicht, was man zuerst tun sollte, was erst später, usw.

Und ja, natürlich wirst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit durchkommen. So wie jedes Jahr viele Tausend Studenten.

Einerseits ist der beschriebene Patient schwerer zu diagnostizieren, andererseits bieten dir die IMPP-Fälle aber auch unzählige Erleichterungen, die du im echten Leben nicht hast. So wurde z.B. in der Regel schon entschieden, welche Untersuchungen gemacht werden und welche nicht, und klinische Untersuchungsbefunde wurden nicht nur bereits erhoben, sondern werden auch gleich mit den richtigen Wörtern beschrieben. Im echten Leben muss dir die seltsam gerötete Hand oder das stark geschwollene Knie des Patienten erst mal überhaupt auffallen, und dann muss dir erst mal einfallen, wie man das nennt und was dafür die Ursache sein könnte. Da sind die IMPP-Fälle dann wieder easy.

Mach dir aber vielleicht nicht ganz so viele Gedanken über schwerwiegende Dinge wie Fehler oder gar tödliche Fehler. Konzentrier dich einfach mal aufs M2. Schritt für Schritt.

Melli1992
27.06.2020, 15:51
Also ich bin aktuell bei Tag 44 des Ambos-Plans. Meist sitze ich 8-10 h / Tag am Schreibtisch, da ich die Karten per Hand raus schreibe (ich muss es leider einfach per Hand schreiben um es zu lernen). Vor jeder Lernkarte kreuze ich die "oben" angezeigten Fragen dazu, einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen was das IMPP bisher so zu diesem Thema wissen wollte. Und am Ende des Tages kreuze ich dann die passenden Fragen aus dem Kreuzplan für diesen Tag. Ich fürchte das ist doch recht (zeit-)aufwendig so und wie viel es mir bringt werde ich dann im Oktober sehen. Aber zumindest subjektiv hat sich zum im Verlauf der Innere-Tage das ERgebniss von Anfangs ca 30% auf stabil im 70er Bereich verbessert (ja immer noch nicht gut, aber was will man machen).
Ich hab mehr Angst davor, das bis Oktober das alles wieder weg ist aus dem Kopf....

ehem-user-21-08-2020-1502
27.06.2020, 21:37
Also ich bin aktuell bei Tag 44 des Ambos-Plans. Meist sitze ich 8-10 h / Tag am Schreibtisch, da ich die Karten per Hand raus schreibe (ich muss es leider einfach per Hand schreiben um es zu lernen). Vor jeder Lernkarte kreuze ich die "oben" angezeigten Fragen dazu, einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen was das IMPP bisher so zu diesem Thema wissen wollte. Und am Ende des Tages kreuze ich dann die passenden Fragen aus dem Kreuzplan für diesen Tag. Ich fürchte das ist doch recht (zeit-)aufwendig so und wie viel es mir bringt werde ich dann im Oktober sehen. Aber zumindest subjektiv hat sich zum im Verlauf der Innere-Tage das ERgebniss von Anfangs ca 30% auf stabil im 70er Bereich verbessert (ja immer noch nicht gut, aber was will man machen).
Ich hab mehr Angst davor, das bis Oktober das alles wieder weg ist aus dem Kopf....

Von 30 auf 70% ist doch erstmal super. Ich muss auch einiges rausschreiben, weil ich es dann besser behalte. Dazu mache ich eine Art Skizze auf einem DIN A3-Blatt, nicht mehrere Seiten

ehem-user-21-08-2020-1502
27.06.2020, 21:37
So hohe Erwartungen hatte ich auch gar nicht. Wie du richtig sagst, ist die Lehre halt meist mies, ganz egal, ob man Famulant, PJler oder Assistenzarzt ist. Mein Eindruck war einfach nur, dass einem bei den neuen, schwammigeren Fällen jede Form von Famulaturerfahrung hilft. Auch wenn es einfach nur das Mitgehen bei der Visite war, oder das Schreiben von Arztbriefen. Man bekommt so IMHO doch einiges mit - was sinnvoll ist, was nicht, was üblich ist, was nicht, was man zuerst tun sollte, was erst später, usw.

Und ja, natürlich wirst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit durchkommen. So wie jedes Jahr viele Tausend Studenten.

Einerseits ist der beschriebene Patient schwerer zu diagnostizieren, andererseits bieten dir die IMPP-Fälle aber auch unzählige Erleichterungen, die du im echten Leben nicht hast. So wurde z.B. in der Regel schon entschieden, welche Untersuchungen gemacht werden und welche nicht, und klinische Untersuchungsbefunde wurden nicht nur bereits erhoben, sondern werden auch gleich mit den richtigen Wörtern beschrieben. Im echten Leben muss dir die seltsam gerötete Hand oder das stark geschwollene Knie des Patienten erst mal überhaupt auffallen, und dann muss dir erst mal einfallen, wie man das nennt und was dafür die Ursache sein könnte. Da sind die IMPP-Fälle dann wieder easy.

Mach dir aber vielleicht nicht ganz so viele Gedanken über schwerwiegende Dinge wie Fehler oder gar tödliche Fehler. Konzentrier dich einfach mal aufs M2. Schritt für Schritt.

Danke für dein Feedback! Hört sich gut an ;)