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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ZEQ- Profitiere ich noch von der Wartezeit Übergangsregelung?



5ARI
26.06.2020, 20:05
Hallo zusammen,

da ich mir nicht sicher bin, ob meine Frage im Chance Thread richtig aufgehoben wäre, möchte ich meine Frage(n) hier stellen:

Ich habe 2015 mein Abi gemacht. Da ich damals leider nichts für die Schule gemacht habe, ist ein 3-er Schnitt bei rausgekommen. Ja ich weiß, das ist schon eine besondere Leistung, ich ärgere mich auch heute noch darüber:-wand
Wie wahrscheinlich ziemlich viele habe ich daher auf die Wartezeit gesetzt.
Da sich diese ja nun langsam aber sicher dem Ende zuneigt frage ich mich, ob ich von der Übergangsregelung bis WS21/22 überhaupt profitiere oder ob ich da von den Mitbewerbern die bereits 15+ Wartesemester gesammelt haben(also 30 Punkte) "abgehängt" werde.
Ich selber sollte dann ja 24 Punkte haben, bin in dieser Hinsicht also vermutlich schonmal schlechter gestellt als viele andere Mitbewerber.
Den TMS habe ich noch gar nicht gemacht. Ich bin mir aber auch eben nicht sicher, ob sich das für nächstes Jahr überhaupt lohnt oder ob ich damit lieber noch ein Jahr warten sollte, denn dieses und nächstes Jahr ist bei mir privat und beruflich ziemlich viel los.
Kann mir vielleicht jemand erläutern, wie die Punkte aus TMS+Wartesemestern genau verteilt werden?
So könnte ich einschätzen, wieviel besser ich abschneiden müsste um die fehlenden 6 Punkte aus dem WZ-Anteil auszugleichen.
Verstehe ich es denn grundsätzlich richtig, dass ich bei einem gewissen TMS Ergebnis nach Auslaufen der Übergangsregelung relativ zu allen anderen Bewerbern bessere Chancen hätte, da mir die 6 Punkte nicht fehlen?

Und noch eine andere Frage: Weiß jemand, was aus dem "STAV-Test" geworden ist bzw. wird? Wird ein solcher in absehbarer Zeit dem TMS ablösen?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

davo
26.06.2020, 20:25
Das ist prinzipiell Uni-abhängig. Siehe z.B. die Angaben auf der Seite der Uni Mainz: https://www.studium.uni-mainz.de/bewerbungsverfahren-bundesweit-zulassungsbeschraenkt/

Es ist davon auszugehen, dass der TMS an einigen Unis in Zukunft das einzige Kriterium in der ZEQ sein wird. In Mainz wird er ab 2022 90% der ZEQ-Punkte ausmachen. Es ist also essentiell, dass du ein möglichst gutes Ergebnis erzielst. Gleichzeitig verliert deine Wartezeit von Jahr zu Jahr an Wert - und wird 2022 dann "wertlos" sein.

Die Abkürzung "STAV-Test" wird meines Wissens primär im Kontext der Zulassung zum Psychologiestudium verwendet. Beim Medizinstudium deutet nichts auf eine Ablösung des TMS hin.

futuremedidoc
26.06.2020, 21:54
Habe heute allerdings eine Mail bekommen, in der ich als TMS-Teilnehmerin (stand so drin) gebeten wurde an einer Umfrage bezüglich der Entwicklung des STAV Testes für's Medizinstudium teilzunehmen. Mich würde interessieren ob es das erste Jahr ist, in dem es für die TMS-Teilnehmer möglich ist, bei so einer Umfrage mitzumachen oder ob es das vorher schon vorher gab?

davo
27.06.2020, 07:39
Interessant! Das wusste ich nicht. Anscheinend gibt es zu diesem Thema schon seit 2018 Begleitforschung diverser Unis (inkl. Hamburg und Heidelberg natürlich :-))), finanziert vom BMBF. Aber nachdem der TMS den Markt jetzt so stark dominiert, ist aus meiner Sicht fraglich, wieviel sich da noch ändern wird. Das Rennen scheint gelaufen zu sein.

Unnützes Wissen: beim Medizinstudium steht "stav" für "Studierendenauswahl-Verbund", beim Psychologiestudium steht "STAV" für "Studierendenauswahlverfahren" :-p

Crumbl3face
27.06.2020, 09:29
Es gab auch letztes Jahr schon eine Studie zu der alle eingeladen wurden, die beim letztjährigen TMS ein überdurchschnittliches Ergebnis erhalten haben und gleichzeitig eine Zulassung in Heidelberg.
Die Studie bestand aus Interviews die man führen sollte und soll zur Evaluation eines möglichen neuen Tests dienen, bei dem soziale Gesichtspunkte mit einbezogen werden. Das Ganze ist meiner Meinung nach aber alles noch in der Entwicklungsphase und wird sich bestimmt ein paar Jahre hinziehen.

5ARI
27.06.2020, 17:08
Hallo und danke schon mal für eure Antworten.

Mir ist leider trotzdem noch nicht wirklich klar wie die Punkte berechnet werden.

Ich nehme einfach mal die ZEQ in Köln als Beispiel:
https://verwaltung.uni-koeln.de/abteilung21/content/bewerber/bewerbung_zum_ersten_fachsemester_bachelor_staatse xamen/bundesweites_auswahlverfahren_hochschulstart/index_ger.html

Zunächst einmal stelle ich mir die Frage, was genau das Testergebnis eigentlich ist? Sind das die Punkte? Oder der Prozentwert?
Was hat es dann mit der 130 auf sich? Demnach müsste ja jeder, der sich nach dem WS21/22 bewirbt und mehr als 130 Punkte im TMS hat auch mehr als 100 Punkte in der ZEQ haben, was ja wiederum garnicht möglich ist.
Bspw: (134-70):(130-70) entsprächen etwa 107 Punkten.
Im falle der Übergangregelung ist es dann so, dass - vorausgesetzt es geht wirklich um die Punkte - ich nur profitieren würde, wenn ich ein TMS Ergebnis <117 hätte:
Bspw: (117-70):(130-70) = 76,7, im WS21/22 hätte ich dann mit meinen 24 Wartepunkten also 77,7 Punkte, nach Wegfall der Wartezeitanrechnung eben nur 76,7. Jemand, der bereits 30 Wartepunkte gesammelt hat käme also bei gleichem TMS Ergebnis auf 83,7 Punkte.
Je schlechter mein TMS Ergebnis, umso eher würde ich von den Wartepunkten, allerdings halt auch nur ab einem gewissen Schwellenwert. Und da ist es ja schon wieder fraglich, ob diese Punkte für eine Zulassung überhaupt ausreichen würden.
Andersrum hätte ich bei einem TMS von 125 im WS21/22 88 Punkte, danach 92 Punkte.
Sind meine Berechnungen und Annahmen überhaupt richtig?
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand dazu seine Einschätzung abgeben kann.
Wie gesagt, ich Frage mich, ob diese Übergangregelung für mich überhaupt einen Mehrwert hat.
Denn falls ja, würde ich mich für den TMS nächsten Jahres anmelden, allerdings habe ich in der Zeit bis dahin wie gesagt privat ziemlich viel um die Ohren und riskiere somit ein schlechteres Ergebnis. Wenn es für mich eh keinen Vorteil hat, würde ich den Test erst 2022 machen, vorher hätte es ja eh keinen Sinn (außer vlt. zum SS22, aber da gibt es ja sowieso kaum Plätze).

Zum Stav: Ja, das habe ich auch von anderen gehört, die 2019 den TMS gemacht haben.
Leider findet man dazu im Internet fast nichts
https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Einheitlicher-Auswahltest-Die-Zeit-laeuft-232287.html
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104083/Medizinische-Fakultaeten-wollen-sich-bei-Neustrukturierung-des-Medizinstudiums-engagieren
Wirklich klare Informationen ob und wann ein einheitlicher Test eingeführt wird kann ich diesen leider auch nicht entnehmen, vielleicht weiß ja hier jemand etwas genaueres.

Viele Grüße

5ARI
27.06.2020, 17:10
Bei den TrauerSmileys soll natürlich eine Klammer und ein Doppelpunkt bzw. ein "durch" stehen.

Crumbl3face
29.06.2020, 09:25
Hey, bei den Punktwerten handelt es sich um die Standardwerte. Hierbei ist 10 die Standardabweichung. Werte über 130 sind somit gar nicht möglich, weil dies 3 Standardabweichungen entspricht. Bei 120 sind es 2 Standardabweichungen was ungefähr dem Prozentrang von 99% entspricht.
Jetzt zu deiner Frage. Die Unis haben bisher 3 verschiedene Werte heranziehen können: Das Notenäquivalent, den Prozentrang und den Standardwert. Viele werden jetzt wahrscheinlich auf den Standardwert umschwenken (das ist der Punktwert bei der Uni Köln).
Wenn ich das richtig sehe werden in der Rechnung die Werte von jeweils 3 Standardabweichungen ins Verhältnis gesetzt, deswegen wird am Ende durch 130-70 geteilt.
die ersten beiden Jahre wird das am Ende halt auch nochmal mit der Wartezeit ins Verhältnis gesetzt, bis der TMS am Ende der Übergangszeit 100% ausmacht in der ZEQ.
Den Rest kannst du dir ja ausrechnen. Es wird wahrscheinlich ein paar geben die die volle Wartezeit von 15 Semestern angerechnet bekommen, aber wenn du nicht so viel Wartezeit hast, muss dein TMS umso besser werden. Ist ja klar. Aber die meisten werden wahrscheinlich nicht TMS Standardwerte von 115+ haben, da kannst du dir sicher sein. 16% alleine haben überhaupt einen Standardwert von 110+ und nur 2% überhaupt einen von 120+. Die in deinem Beispiel verwendeten 117 entsprechen ca einem Prozentrang von 97%, also top 4%.
Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen.

5ARI
02.07.2020, 09:48
Vielen Dank für deine Hilfe! :)
Vielleicht können ja die Leute, welche dieses WS eine Zulassung über die ZEQ bekommen mal veröffentlichen, mit welchem TMS Ergebnis und wie vielen Wartesemestern sie eine Zulassung erhalten haben. Dann könnte man die eigenen Chancen nochmal besser beurteilen.