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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umgang mit sehr anstrengender Kollegin



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sweety92
07.07.2020, 23:28
Hallo, ich hoffe es geht allen gut.
Ich habe mal eine "Was würdet ihr machen?" Frage.

Aaaalso: wir haben eine Kollegin, eine Assistenzärztin, die fast fertig ist. Sie ist bereits für ihre schroffe Art bei allen bekannt. Kollegen, Schwestern usw.
Nun hat man ihr das auch mehrmals gesagt, auch mit OÄ wurde gesprochen, dass man das zum Teil mit ihr kaum noch aushalten kann. Hier immer nur die Antwort, dass sie das verstehen können, machen könne man da nichts. Man habe schon mehrfach mit ihr gesprochen.
Das stimmt soweit, nur hält das evtl für 1-2 Wochen an.. Sie terrorisiert einen regelrecht. Muss alles kontrollieren und herablassend kommentieren. Sobald man mit ihr zusammen irgendwo eingeteilt ist, ist der Stresspegel 1000x höher. Sie verhält sich immer wieder wie der Chef.
Mein nächster Schritt wäre tatsächlich nun mit mehreren Kollegen zum Chef zu gehen. Denn sie hofft auf eine OA-Stelle.. nicht sofort, aber Anfang nächsten Jahres. Die meisten von uns sind uns einig, dass wir das nicht wollen! Nur wisst ihr sicherlich wie das ist, viele sagen nichts bzw tun vor dem Chef gerne so, als wäre alles in Ordnung.
Was meinst ihr, ist das eine gute Idee oder habt ihr andere Vorschläge? Wie würdet ihr das verpacken? Sorry für den langen Post. Danke :)

daCapo
08.07.2020, 00:08
Ich würde sie ignorieren und mir auf keinen Fall etwas gefallen lassen. Über andere Beschweren hinter dem Rücken der Person finde ich nicht gut, besser direkt die Sache mit der Person klären oder in einer Gruppe. Wenn man sich beim Oberarzt oder Chefarzt beschwert, wird das nur zu mehr Konflikten führen anstatt direkt miteinander zu reden. Wenn es viele Personen gibt, kann man sich ja auch als Gruppe treffen. Am Ende geht es noch zum Personalrat wegen Mobbing (von ihrer oder eurer Seite...der alte Trick) . Die Stimmung erreicht dann unbekannte Tiefen in der Abteilung.

Was heißt denn mit ihr eingeteilt? z.B. Station: Neuaufnahmen bzw. alle Patienten werden zu 50% aufgeteilt, und dann muss man nicht wirklich viel miteinander reden, kann den Kontakt auf das Nötigste beschränken.

anignu
08.07.2020, 00:44
Was heißt denn mit ihr eingeteilt? z.B. Station: Neuaufnahmen bzw. alle Patienten werden zu 50% aufgeteilt, und dann muss man nicht wirklich viel miteinander reden, kann den Kontakt auf das Nötigste beschränken.
Sowas hatte ich auch schon in der Notaufnahme. Dienst mit dem faulsten Kollegen aller Zeiten. Also klare Ansage gemacht, dass die Patienten 1:1 aufgeteilt werden und bei jedem Patienten schriftlich steht wer zuständig ist... ab dem Zeitpunkt waren die Dienste völlig entspannt.

Auf Station ist das manchmal deutlich schwieriger. Vor allem wenn mehrere Leute "zuständig" sind mit unterschiedlichem Ausbildungsstand. Leute mit höherem Ausbildungsstand sind zwar oft schneller und sicherer, bekommen als "Dank" dafür aber auch immer mehr Zusatzaufgaben etc. Damit kann der Stresslevel wieder höher werden und man kann schon ziemlich genervt sein wenn dann jüngere Kollegen einen in deren Zeugs auch noch reinziehen wollen... Und manchmal sind eben auch die Zuständigkeiten nicht klar. Wenn mehrere Kollegen zuständig sind, wer macht dann die Aufnahmen? Wer macht Kurvenvisite? Wer schreibt Briefe etc.?
Eben genau da kann man dann dieses 50% zu 50% manchmal nicht machen weil eben die Aufgaben nicht gleich sind...
Und dann kommt dazu dass man als erfahrener Kollege von Seiten CA und OA für die Station verantwortlich gemacht wird, denn man hat ja mehr Erfahrung. Und daher tendieren manche Leute dazu alles zu kontrollieren. Der Ton wiederum wie man seine Kollegen auf Sachen hinweist ist ein anderes Thema. Vielleicht kommen dann noch Sachen dazu wie die Persönlichkeit der Person, dass sie absichtlich übt wie man delegiert (ich sollte das deutlich mehr machen und mehr üben) oder dass sie Ellenbogen ausfährt wegen einer OA-Stelle. Man weiß es nicht.

Tipps? Schwierig. Ich weiß nicht wie man Typen dazu bringt sich zu ändern. Wenn man einen Kollegen hat bei der einen hintenrum beim Chef schlecht macht, was sagt man dem? "Du du du... das darfst du nicht"? Lächerlich. Man schaut wie man sich irgendwie arrangieren kann. Eben mit klareren Absprachen, klaren Ansagen was man sich verbittet etc. von einer Beschwerde beim Chef verspreche ich mir auch nicht besonders viel.

Listerien
10.07.2020, 21:03
Ich bin zwar noch ganz am Anfang meine aa_ Zeit aber habe stressige Kolleginnen, die immer einen auf die Nerven gehen.
Ich meine, wenn jemand etwas erklärt möchte dann kann es auch tun aber in eine Ruhige Weise und nicht so aggressiv. ( die telefonieren ständig hinter her warum hast du das Medikament nicht verschrieben, warum würdest du diese Untersuchung anmelden.....) das nervt mich langsam. Hinzukommt, dass eine den Oberärztin mich ganz überfordert. Ihr gefällt nicht, dass ich um 16uhr Feierabend mache, meine Diagnosen gefallen ihr auch nicht, sie will das ich ständig fragen bei jeder neue Aufnahme oder Entlasung und erzählt mir, dass 12 Patienten nicht viel wären im Vergleich zu ihre Assistent Zeit.
Ich habe um ehrlich zu sein auch ein Leben, bin allein erziehender Vater und kümmere mich um meine kranke Mama, die mit mir lebt. Das versteht irgendwie keine so richtig

][truba][
10.07.2020, 23:02
Willst du uns eigentlich verarschen? Was interessiert deine Kollegen und Vorgesetzten auf Arbeit wie deine private Situation ist. Du bist da um zu arbeiten und wirst dafür bezahlt. Und oh mein Gott, deine Oberärzte wollen jede Aufnahme vorgestellt bekommen und wollen dass du sie Dinge fragst? Klingt ja grausam...

Sei froh dass du keine Stelle hast mit 30 Patienten (Chirurgie) und der Oberarzt von jedem Anruf, jeder Frage genervt ist und meint, dass man das auch mal nachlesen kann.

Manche haben echt Probleme. Nein, du bist kein Prinz und scheinbar noch kein Facharzt. Dann ist es auch gut so, dass einer kontrolliert was du machst. Viele Assistenten würden sich sowas wünschen.

daCapo
10.07.2020, 23:58
Ich bin zwar noch ganz am Anfang meine aa_ Zeit aber habe stressige Kolleginnen, die immer einen auf die Nerven gehen.
Ich meine, wenn jemand etwas erklärt möchte dann kann es auch tun aber in eine Ruhige Weise und nicht so aggressiv. ( die telefonieren ständig hinter her warum hast du das Medikament nicht verschrieben, warum würdest du diese Untersuchung anmelden.....) das nervt mich langsam. Hinzukommt, dass eine den Oberärztin mich ganz überfordert. Ihr gefällt nicht, dass ich um 16uhr Feierabend mache, meine Diagnosen gefallen ihr auch nicht, sie will das ich ständig fragen bei jeder neue Aufnahme oder Entlasung und erzählt mir, dass 12 Patienten nicht viel wären im Vergleich zu ihre Assistent Zeit.
Ich habe um ehrlich zu sein auch ein Leben, bin allein erziehender Vater und kümmere mich um meine kranke Mama, die mit mir lebt. Das versteht irgendwie keine so richtig

Frage mich ob das ernst gemeint ist.
Ja klar kontrolliert der Oberarzt alles, der wird primär verantwortlich gemacht bei Fehlern. Seine einzige Möglichkeit ist zu behaupten, man habe ihn nie informiert. Daher sollte man auch wichtige Entscheidungen absegnen lassen vom OA z.B. Medikamente usw. Auch Entlassungen sollte man vorher besprechen.

Um 16 Uhr Feierabend ist gut und schön, aber ist dann auch alle Arbeit gemacht? Arbeit liegen lassen kommt auch nicht gut an, wenn man bei Mercedes-Benz oder einer anderen Firma arbeitet.
12 Patienten sind schon eine gute Zahl und Empfehlung der bayr. ÄK, wenn man nachmittags vllt in den Funktionsbereich (Ultraschall, Geräte, Endoskopie etc) möchte. Kommt auch drauf an, wieviel Hilfe man hat beim Briefe schreiben hat bzw nicht hat. Leider habe ich auch schon 21-23 Patienten betreut (sprich ganze Station) für ein paar Tage wegen Krankheit/Personalmangel, weil ich Diskussionen und Streit vermeiden wollte. Briefe musste man alle selbst schreiben. Im Grunde genommen ist es da eigentlich besser und möglich zu sagen, dass es nicht geht. Ein Kollegin von mir hat sich geweigert die ganze Station allein zu betreuen und eine Oberärztin hat die anderen 12 Patienten dann übernommen. Danach ist die Kollegin auch nicht mehr lang geblieben (2 Monate ab und zu anwesen, 5 Monate krank).
Wenn man pünktlich Feierabend machen will ist Stationstätigkeit grundsätzlich schlecht, weil dauernd irgendwas neues ist/die Arbeit unterbrochen wird, alles sich verzögert.

Listerien
11.07.2020, 03:19
Wie behält man den Überblick bei über 21 Patient und in welches Ausbildungsjahr bist du denn?
Wir waren damals genüg Leute auf der Station 3 Assistenten und hatten insgesamt 24 Patient von daher fände ich unfair gewesen, dass ich in der Probezeit 12 betreue und die anderen erfahrene jeder nur 6 hat.

Im Nachhinein hätte ich mich bereut, dass ich meine Klappe aufgemacht habe, denn Sie mag mich nicht mehr und wegen ihr hatte ich ebenfalls Ärger bekommen und Gespräche mit dem CÄ sowie den leitende Oberärztin

davo
11.07.2020, 05:46
Deine erfahreneren Kollegen haben halt wahrscheinlich auch noch andere Bereiche, die sie abdecken müssen (Funktionsbereiche, Ambulanzen, etc.), die du noch nicht hast. Deshalb ist auch klar, dass du auf den ersten Blick "unfair viele" Patienten hast.

Wie man den Überblick bewahrt: mit einer guten Liste, die man jeden Tag neu anlegt. Hauptdiagnose(n), wichtige Laborwerte, Therapieänderungen, Untersuchungen/Konsile, geplantes Entlassungs-/Verlegungsdatum, etc.

Anne1970
11.07.2020, 06:36
Nimm jeden Pat wie ein Projekt. Womit (Aufnahme-Anlass, Vorerkrankungen, Vormedikation ( aus der du VE schließen kannst und die dich zu Laborkontr. veranlassen könnten) kommt er, wann geht er wohin und was muss bis dahin mit ihm gemacht werden.

Anmeldung der Untersuchungen und Reha/Geri/AHB und Brief diktieren direkt nach deiner Aufnahmeuntersuchung (diese gleich dokumentieren) und Fall-Vorstellung beim OA ( die vermutlich im Rahmen einer gemeinsamen Visite) am ersten Tag. Aufnahme- Labor. Ggf an sinnvolle Ergänzungen denken, die du direkt abnehmen/anfordern nachmelden ( lassen) kannst ( HbA1c, TSH, LDL, Vit D, Borrelien, Hep-Ser, CBZ-,VPT-, Digitoxin-Spiegel?) . Plane notwendige Blutentn. schon von vorn herein. ( wenn möglich nicht zum oder am WE :grins: .Reagiere auf Laborwerte. Kontrolliere Notwendiges. Sag dem Pat, was geplant ist. Besuche jeden einmal tägl. Berichte deinem OA. Sei du der Arzt, den du für deine Eltern/Kinder/Tante/Onkel(die du magst) gern hättest.

Dudelwu
11.07.2020, 13:05
Frage mich ob das ernst gemeint ist.
Ja klar kontrolliert der Oberarzt alles, der wird primär verantwortlich gemacht bei Fehlern. Seine einzige Möglichkeit ist zu behaupten, man habe ihn nie informiert. Daher sollte man auch wichtige Entscheidungen absegnen lassen vom OA z.B. Medikamente usw. Auch Entlassungen sollte man vorher besprechen.

Um 16 Uhr Feierabend ist gut und schön, aber ist dann auch alle Arbeit gemacht? Arbeit liegen lassen kommt auch nicht gut an, wenn man bei Mercedes-Benz oder einer anderen Firma arbeitet.
12 Patienten sind schon eine gute Zahl und Empfehlung der bayr. ÄK, wenn man nachmittags vllt in den Funktionsbereich (Ultraschall, Geräte, Endoskopie etc) möchte. Kommt auch drauf an, wieviel Hilfe man hat beim Briefe schreiben hat bzw nicht hat. Leider habe ich auch schon 21-23 Patienten betreut (sprich ganze Station) für ein paar Tage wegen Krankheit/Personalmangel, weil ich Diskussionen und Streit vermeiden wollte. Briefe musste man alle selbst schreiben. Im Grunde genommen ist es da eigentlich besser und möglich zu sagen, dass es nicht geht. Ein Kollegin von mir hat sich geweigert die ganze Station allein zu betreuen und eine Oberärztin hat die anderen 12 Patienten dann übernommen. Danach ist die Kollegin auch nicht mehr lang geblieben (2 Monate ab und zu anwesen, 5 Monate krank).
Wenn man pünktlich Feierabend machen will ist Stationstätigkeit grundsätzlich schlecht, weil dauernd irgendwas neues ist/die Arbeit unterbrochen wird, alles sich verzögert.

Frage mich hier eher ob es ernst gemeint ist, dass man eine ganze Station betreut nur weil man Diskussionen oder Streit vermeiden will?! Für mich hat das auch was mit Verantwortungsbewussten zu tun, dass man nicht bei allem ja und amen sagt. Du bist später die Person, die dafür grade steht und klar, dass sich zustande nicht ändern wenn keiner was dagegen sagt....

daCapo
11.07.2020, 13:19
Wie behält man den Überblick bei über 21 Patient und in welches Ausbildungsjahr bist du denn?
Wir waren damals genüg Leute auf der Station 3 Assistenten und hatten insgesamt 24 Patient von daher fände ich unfair gewesen, dass ich in der Probezeit 12 betreue und die anderen erfahrene jeder nur 6 hat.

Im Nachhinein hätte ich mich bereut, dass ich meine Klappe aufgemacht habe, denn Sie mag mich nicht mehr und wegen ihr hatte ich ebenfalls Ärger bekommen und Gespräche mit dem CÄ sowie den leitende Oberärztin

Bin in einem anderen Fach tätig, aber grundsätzlich habe ich es auch mit einer Liste gemacht. Da schreibe ich Probleme/geplante Entlassung/Notwendige Therapien und Untersuchungen auf, Labor....so eine todo Liste. Die 23 Patienten hatte ich in der Inneren nach 4 Monaten (ohne Vorerfahrung in der Klinik, also Anfänger), allerdings hat der CA jeden Tag Visite bei denen gemacht. Auf der normalstation ohne CA, hatte ich auch 15-17 Patienten, hatte da ebenfalls schlechte Erfahrungen mit einer Oberärztin, die behauptet hat ich rufe zuviel an und später zu wenig Sie machte Visite bei offener Tür und hat auf dem Flur und vor Patienten mich angeschriehen oder auch nur so rumgeschrien.
Die 21 Patienten habe ich in einem anderen Fach nach ca. 6 Monaten gehabt (also ca. 1 Jahr Berufserfahrung auf Station), das ging aber alles mit Organisation/Liste...aber 17 Uhr Feierabend war damals nicht möglich. Eher ca. 18 - 19 Uhr, selten 20-21 Uhr. Das war aber auch nur für ein paar Tage. So 12-15 Patienten sind normal, wenn man keine Hilfe hat bei Labor, Zugang, Arztbriefschreibung.


Frage mich hier eher ob es ernst gemeint ist, dass man eine ganze Station betreut nur weil man Diskussionen oder Streit vermeiden will?! Für mich hat das auch was mit Verantwortungsbewussten zu tun, dass man nicht bei allem ja und amen sagt. Du bist später die Person, die dafür grade steht und klar, dass sich zustande nicht ändern wenn keiner was dagegen sagt....

Ja damals wollte ich den Job behalten. Ich hatte schon 2 Jobwechsel kurzfristig davor und wollte jetzt nicht schon wieder nach 1-2 Jahren. Es waren auch nur einige Tage ab und zu. Der OA, den man jederzeit anrufen kann und der auch hoch kommt, wenn man selber das Problem nicht lösen kann, ist eh jeden Tag bis 8 Uhr da, die Verantwortung liegt bei Ihm und der Leitung.
Ich bin dann nach 3 Jahren gewechselt, auch weil die Ausbildung abseits der Station zu schlecht war.
Aber ja gebe dir Recht, keine gute Entscheidung so die Arbeit zu verteilen.

Feuerblick
11.07.2020, 14:30
Was ist so schlecht an einem Oberarzt, der bei einem Anfänger jeden Schritt kontrolliert und ggf. hinterfragt? Ist das nicht Sinn und Zweck der Weiterbildung, dass man dem Assistenzarzt was beibringt, indem man die Fälle mit ihm bespricht?
Den Überblick behält man, indem man sich (wie hier mehrere schon schreiben) eine To-do-Liste anlegt. Da steht dann zu jedem Patienten, was ansteht, was noch gebraucht wird und ggf. was heute auffällig war und morgen kontrolliert werden sollte. So eine Liste kann man auch mit mehreren Leuten abarbeiten, wenn man Hilfe von Kollegen bekommt. Und jeder Kollege (und OA) kann sich im Vertretungsfall auch einen Überblick über die Station verschaffen. Je länger man dabei ist, desto weniger Einträge hat eine solche Liste. Aber ich habe diese Listen bis zum Ende weitergeführt. So kann man sich selbst und seine Arbeit strukturieren. Am Ende geht einem das in Fleisch und Blut über. Struktur ist wichtig für jede ärztliche Tätigkeit.

Listerien
11.07.2020, 16:08
DaCapo
Darf man fragen warum du kurzfristig die Stelle gewechselt hast? Lag das an das Fach oder an den Leuten, die dort arbeiten.
Ich spiele mit dem Gedanken bald zu kündigen. Es viel negatives mir aufgefallen.
Ich kann es verstehen, wenn die OÄ die aä weiter bilden möchten aber nicht in so eine Art, Gespräche und Fehler können persönlich besprochen werden und nicht wie vor paar Tagen mit mir passiert bei einem gesammeltn Mannschaft von Ärzte das war überhaupt nicht nett. Und die hat den leitenden OA davon erzählt, der mich nochmal fertig gemacht hat und für die nächsten 5 Wochen auf der Station einsetzen möchte mit der Ansage ich bin unfähig und mache viel Fehler bei der körperlichen Untersuchungen ich soll und darf die Nachtdienste nicht mehr machen. Die Eltern haben sich reklamieren angeblich weil deren Kinder so schlecht von mir betreut sind.

Ich genieße auf einer Seite die reguläre Arbeitszeiten von 8 bis 16:30 ohne neben und Nachtdienste aber auf der anderen Seite fühle ich mich fertig.

Wenn ich in der Probezeit kündige wird wohl schlecht von den anderen Arbeitgeber ansehen und ich werde wohl nicht schnell eine Stelle in der Pädiatrie bekommen.
Grüße

Feuerblick
11.07.2020, 16:14
Dem neuen Arbeitgeber ist es egal, ob du in der Probezeit gekündigt hast. Wenn du aber wirklich Defizite in Untersuchung und Behandlung von deinen Patienten hast, dann solltest du diese schnellstmöglich ausräumen. DAS könnte einen neuen Arbeitgeber nämlich sehr interessieren. :-nix
Ganz ohne Grund wird man dir nicht gesagt haben, dass du zu viele Fehler machst, um Nachtdienste machen zu können...

Markian
11.07.2020, 19:43
Klingt leider so, als würdest du Nachholbedarf haben. Bei uns wird wirklich, sorry, jeder Depp sobald wie möglich in den Nachtdienst gesteckt. Vielleicht ist Pädiatrie einfach nicht dein Fach, ist ja nicht so schlimm. Aber zieh Konsequenzen draus.

daCapo
11.07.2020, 22:07
DaCapo
Darf man fragen warum du kurzfristig die Stelle gewechselt hast? Lag das an das Fach oder an den Leuten, die dort arbeiten.
Ich spiele mit dem Gedanken bald zu kündigen. Es viel negatives mir aufgefallen.


1x Leute und 1x Fach (die Stelle in der Inneren war eine Übergangslösung, habe nie Innere Medizin angestrebt, wenn überhaupt Allgemeinmedizin, wofür man Innere Erfahrung benötigt)

Listerien
11.07.2020, 23:08
Markian.. Weches Fach? Und nach wieviel Monate soll man bei euch Dienste machen.

Pädiatrie ist und bleibt mein lieblings Fach.

Wenn mich eine erfahrene OÄ über Dosis von Medikamenten und Thromboseprohylaxe in der Schwangerschaft fragt und ich mit vermutlich so viel und so was antworte oder wenn in der KU den Befund der Lymphknoten und den Rachenberich (Stressbedingt in der ZNA) fehlt, nicht ergänzt bei Angina tonsillitis oder was im Röntgen übersehen habe und die das alles große Difizit sehen, dann ist es halt so.
Ich habe ab Dienstag Urlaub und überlege mir in Ruhe, ob ich zurück komme.
Manche nehmen das auf die leichte Schulter, für mich ist das sehr stressig zusätzlich zu meiner Familiäre Stresslage

Feuerblick
11.07.2020, 23:31
Nun... wenn du den Rachenbefund und die LK bei ner Angina nicht dokumentierst, dann wirft das Fragen auf. Ist ja schon irgendwie der relevante Teil der körperlichen Untersuchung... Wenn du im Röntgen einmal was übersiehst, ist das doof. Wenn es öfter passiert, wirft das auch Fragen auf. Und kein Richter dieser Welt wird die Entschuldigung „schwierige familiäre Situation“ durchgehen lassen, wenn mal jemand zu Schaden kommt.
Die Aussage „dann ist das halt so“ zeugt nun auch nicht gerade von Lern- und Verbesserungswillen. Ich glaube, wenn Pädiatrie dein Lieblingsfach ist, dann solltest du dringend an deiner Kritikfähigkeit arbeiten und dir außerdem mal Basics draufschaffen /beibringen lassen, statt beleidigt in der Ecke zu sitzen und die Oberärzte doof zu finden.
Bei dem, was du gerade beschrieben hast, kann ich deine Oberärzte SEHR gut verstehen! Solchen Kollegen haben wir schon als fortgeschrittene Assistenzärzte sehr genau auf Finger und Befunde geschaut. Einige davon durften uns dann auch in der Probezeit verlassen. Alles andere wäre fahrlässig gewesen.

Listerien
12.07.2020, 08:49
Feuerblick bist du OÄ?

Was genau bedeutet Solchen Kollegen haben wir schon als fortgeschrittene Assistenzärzte sehr genau auf Finger und Befunde geschaut.?

Ich werde natürlich kämpfen für Pädiatrie aber auch meine Argumente nennen, warum ich das vergessen habe oder warum ich dies und das falsch gemacht habe! Ich weiß, dass so einen Befund sehr wichtig für die Tonsillitis und habe es auch denach ergänzt aber mein Argument auf der Frage, warum ich das nicht im Brief hinzugefügt habe werde ich trotzdem erwähnen.

Wenn ein mich fragt, warum ich diese Untersuchung angemeldet habe dann sage ich auch Warum und nicht Klappe zu halten :)

Listerien
12.07.2020, 08:53
Ein OÄ, der sein Assistenten fertig macht ohne ihre Argumente und Meinungen zu hören finde ich sehr schlecht auch für die Weiterbildung, die Beziehung sowie das Arbeitsklima wirkt das schlecht. Man ist Assistent also Mensch und nicht Sklave =)