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nugohs201
20.07.2020, 12:44
Hallo,

erstmal zu meiner Situation: Ich bin momentan 23 Jahre alt und habe 2016 mit einem Schnitt von 1,4 Abitur gemacht. Außerdem hab ich einen Migrationshintergrund. Ich würde mich zudem als eher introvertiert einschätzen Nach dem Abi wusste ich erstmal nicht, was ich überhaupt machen will. Hab mich dann für verschiedene Bereiche beworben und am Ende mich dazu entschieden Medizin zu studieren. Ich weiß bis heute nicht zu 100% weshalb ich mich am Ende für Medizin entschieden hab. Vielleicht lag es mitunter einfach daran, dass ich mein Abitur nicht "verschwenden" wollte, was natürlich keinen Grund darstellen sollte wie mir jetzt klar ist und auch nicht wirklich stimmt, denn es kommt darauf sich weiterzuentwickeln als Person. Der menschliche Körper fasziniert mich und die Fächer der Vorklinik finde ich interessant aber nicht die Art und Weise wie sie gelehrt werden. Ich bin jemand der Qualität über Quantität schätzt und im Medizinstudium wird einem kaum Zeit gelassen sich richtig mit der Materie zu beschäftigen. Natürlich hat mich auch meine Familie etwas in diese Richtung gelenkt. Wenn ich an das Pflegepraktikum denke und das spätere Berufsleben überwältigten mich in der Vergangenheit oft intensive Angstgefühle. Es entstehen einfach negative Emotionen (Selbstzweifel, was wenn Patienten mich nicht mögen?, Dauerstress), wenn ich an den Krankenhausalltag und die Arbeit am Patienten denke. Ich hab schließlich 3 Jahre gebraucht, um zugelassen zu werden (über den Ham-Nat). Ich hatte nicht eingeplant, dass es so lange dauern würde, sondern es hat sich einfach so ergeben. Nach 1 - 2 Jahren dachte ich, dass es jetzt zu spät wäre, was anderes zu machen, weil ich jetzt schon so lange versucht hatte zum Studium zugelassen zu werden. Während dieser 3 Jahre verfiel ich außerdem in eine milde bis moderate Depression. Gründe sehe ich in familiären Problemen und einfach große Unsicherheit um meine Zukunft und ob ich eigentlich wirklich Medizin studieren will. In dieser Zeit hab ich weder ein Pflegepraktikum oder sonst etwas im medizinischen Bereich gemacht, sondern nur für ein paar Monate gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass ich während meiner Schulzeit viel zu sehr auf das Abitur fixiert war. Ich habe nie in verschiedene Berufe geschnuppert, nie irgendwelche Praktika gemacht. Meine Sozialkompetenz liegt auch den meisten anderen etwas nach. Vor dem Studium habe ich in Kassel gewohnt, wo der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund relativ hoch ist. Jetzt lebe ich in Magdeburg und es belastet mich spürbar. Ich merke einfach im Studium, wie mich Leute etwas komisch angucken oder sogar Angst vor mir haben. Viele denken auch zunächst ich sei ein Ausländer, der nach Deutschland zum Studieren gekommen ist. Als ich das Studium im vergangenen Wintersemester begonnen hab, war ich am Anfang direkt überfordert. Außerdem habe ich keine Freunde / Lernpartner gefunden und hab praktisch kein soziales Leben. Im 1. Semester bekam ich nur sehr wenig hin, im 2. Semester war es etwas besser aber auch hier hatte ich noch große Probleme. Heute hatte ich dann eine Sprechstunde bei dem Leiter für Anatomie und Histologie, da ich es nicht geschafft habe in den beiden Fächern alle Teil - Scheine zu erlangen (in den anderen Fächern hab ich es mit großer Mühe geschafft). Er meinte, dass ich davon ausgehen soll, dass ich keinen Platz im nächsten Jahr bekommen werde um die Kurse zu wiederholen aufgrund der Corona Pandemie. Die Vorklinik würde damit ab jetzt min. 4 Jahre dauern. Ich hatte schon im Laufe des Semesters mehrfach Gedanken darüber, dass Studium abzubrechen und jetzt erscheint es mir mehr und mehr als die richtige Lösung einen anderen Weg einzuschlagen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Gedanken zu meiner Situation geben könntet, da ich gerne noch ein paar äußere Einschätzungen hätte. Vielen Dank.

Feuerblick
20.07.2020, 13:07
1. Nicht auf das Studium kommt es an sondern auf den Beruf danach. Wenn du dir den nicht vorstellen kannst (und dabei ist völlig irrelevant, ob die Patienten dich mögen oder nicht!), dann studier weiter.
2. Bist du SICHER, dass man dich wegen deines Migrationshintergrundes (wenn du so sprichst wie du schreibst, solltest du sprachlich ja kaum auffallen) komisch anschaut oder kommt es dir nur so vor? Was ist mit den Leuten in deinem Semester? Schon mal drauf angesprochen, ob sie ein Problem mit dir haben?
3. Warum findest du keine Freunde/Lernpartner? Liegt es an dir selbst? Dann würde das in jedem anderen Studiengang oder in jeder Ausbildung genauso aussehen. Daran solltest du arbeiten - notfalls mit professioneller Hilfe. Du klingst insgesamt sehr unsicher. Versuch daran zu arbeiten. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich mit der eigenen Unsicherheit und den eigenen Zweifeln massiv selbst im Weg stehen kann. Wenn man sich selbst mehr zutraut und sicherer wird, klappte auch mit den Mitmenschen besser.
4. Warum hast du die Scheine nicht oder nur mit Mühe geschafft? Fehler analysieren ist wichtig - egal in welchem Studiengang oder in welcher Ausbildung. Sprachlich scheinst du ja keine Probleme zu haben, daran wird es nicht liegen. Und mit einem Abi von 1,4 solltest du rein intellektuell auch mit dem Stoff eigentlich keine Probleme haben. Vielleicht falsche Lernstrategie? Lernen im Studium muss man lernen...das kann schon mal ein Semester dauern, bis der Knoten platzt.
5. Was ist denn dein Plan B? Was würde dich denn als Beruf (nicht als Ausbildung oder Studium... beide sind nur der Weg zum Ziel und dauern gemessen am gesamten Arbeitsleben nur kurze Zeit!) interessieren?

Die Vorklinik kann nerven. Der Beruf später kann auch nerven. Die Frage ist immer, was man selbst will. Da kann dir niemand helfen, das musst du mit dir selbst abmachen. Ich würde ja empfehlen: Mach das Pflegepraktikum, mach anderweitige Praktika und orientiere dich erstmal. Den aktuellen Studienplatz hast du sicher. Wenn du nach Praktika und reiflicher (!) Überlegung nicht weitermachen willst, kannst du immer noch hinschmeißen.
Und noch was: Man kann sein Abitur nicht "verschwenden". Die irrige Annahme, ein Abiturient mit einer 1 vor dem Komma MUSS zwingend Arzt werden, sollte eigentlich doch Vergangenheit sein. Selbst wenn du Lust hättest, irgendeinen Handwerksberuf zu lernen und dein Leben lang als Geselle irgendwo zu arbeiten, wäre das Abi nicht verschwendet.

nugohs201
20.07.2020, 13:28
Danke für deine Antwort. Weißt du ob es möglich ist, dass Studium einfach für ein Jahr zu pausieren? Dann könnte man während dieser Zeit die Praktika usw. machen , um mal einen besseren Eindruck vom Arztberuf zu erlangen.

agouti_lilac
20.07.2020, 13:36
Danke für deine Antwort. Weißt du ob es möglich ist, dass Studium einfach für ein Jahr zu pausieren? Dann könnte man während dieser Zeit die Praktika usw. machen , um mal einen besseren Eindruck vom Arztberuf zu erlangen.

Ja, ist es. Ich habe auch in MD studiert und eine Kommilitonin hat aus ähnlichen Gründen 1 oder 2 Semester Pause gemacht, um Vorlesungen etc. anderer Studiengänge zu besuchen. (Sie ist letztendlich bei der Medizin geblieben).


Heute hatte ich dann eine Sprechstunde bei dem Leiter für Anatomie und Histologie, da ich es nicht geschafft habe in den beiden Fächern alle Teil - Scheine zu erlangen (in den anderen Fächern hab ich es mit großer Mühe geschafft). Er meinte, dass ich davon ausgehen soll, dass ich keinen Platz im nächsten Jahr bekommen werde um die Kurse zu wiederholen aufgrund der Corona Pandemie. Die Vorklinik würde damit ab jetzt min. 4 Jahre dauern.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Sinne der Gleichbehandlung rechtens ist. Gibt es noch mehrere aus deinem Semester, die das betrifft? Nimm mal Kontakt mit dem Fachschaftsrat auf!

Es gibt in MD eine ganz gute psychologische Studentenberatung an der Hauptuni. Das wäre doch was für dich.

nugohs201
20.07.2020, 15:46
Danke für deine Antwort agouti_lilac. Das mit der Studentenberatung ist wirklich eine gute Idee. Werde mich definitiv mal bei denen melden. Hat der Fachschaftsrat da echt Einfluss auf die Entscheidung?

Atana
22.07.2020, 12:05
Ich wüsste nicht, warum Corona irgendwas damit zu tun haben sollte, dass Wiederholer keinen Platz bekommen können. Entweder Praktika/Seminare finden statt, oder nicht. Ob es jetzt 300 Leute sind oder 310 macht keinen relevanten Unterschied. Sprich hierzu auch mit dem Studiendekanat. Oft sind die tendenziell eher auf der Seite der Studenten und können dir sagen, ob das überhaupt zulässig ist mit Blick auf die Studienordnung. Warum musst du überhaupt Kurse wiederholen? Hast du aufgrund von Nichterscheinen die Anwesenheit nicht erfüllt oder? Wenn du nur durch die Abschluss bzw. Teilklausuren gefallen bist, musst du doch nicht den Kurs wiederholen.

Ansonsten würde ich mir nur eine Frage stellen, willst du Arzt werden oder nicht. All die anderen zwischenmenschlichen Dinge sind lösbar und auch die Performance im Studium selbst. Viele Medizinstudenten kommen aus einem gewissen sozialen Background und wenn man eben nicht davon stammt, ist es schwieriger soziale Kontakte zu knüpfen. Generell gehen sehr wenige Kontakte über das Unileben hinaus. Also mach dir da kein falsches Bild. Und ja, du kannst auch einfach 1-2 Semester pausieren oder auch mehr. Schau mal nach Urlaubssemestern bzw. Freisemestern.

Evidence based
22.07.2020, 13:17
Ich wüsste nicht, warum Corona irgendwas damit zu tun haben sollte, dass Wiederholer keinen Platz bekommen können. Entweder Praktika/Seminare finden statt, oder nicht. Ob es jetzt 300 Leute sind oder 310 macht keinen relevanten Unterschied. Sprich hierzu auch mit dem Studiendekanat. Oft sind die tendenziell eher auf der Seite der Studenten und können dir sagen, ob das überhaupt zulässig ist mit Blick auf die Studienordnung. Warum musst du überhaupt Kurse wiederholen? Hast du aufgrund von Nichterscheinen die Anwesenheit nicht erfüllt oder? Wenn du nur durch die Abschluss bzw. Teilklausuren gefallen bist, musst du doch nicht den Kurs wiederholen.

Ansonsten würde ich mir nur eine Frage stellen, willst du Arzt werden oder nicht. All die anderen zwischenmenschlichen Dinge sind lösbar und auch die Performance im Studium selbst. Viele Medizinstudenten kommen aus einem gewissen sozialen Background und wenn man eben nicht davon stammt, ist es schwieriger soziale Kontakte zu knüpfen. Generell gehen sehr wenige Kontakte über das Unileben hinaus. Also mach dir da kein falsches Bild. Und ja, du kannst auch einfach 1-2 Semester pausieren oder auch mehr. Schau mal nach Urlaubssemestern bzw. Freisemestern.

Natürlich macht es einen Unterschied ob es 300 oder 310 sind. Die Studienplätze sind begrenzt, die räumlichen Kapazitäten ebenfalls und das Lehrpersonal ist ebenfalls nicht übermäßig vorhanden. Wenn das alles so einfach wäre, bräuchte man auch keinen Tauschpartner für Uniwechsel und Leute mit Teilstudienplätzen könnten locker flockig weiterstudieren ohne sich auf höhere Fachsemester zu bewerben...

nugohs201
23.07.2020, 17:58
Wann würdet ihr sagen, es wäre zweifellos die absolut richtige Entscheidung das Studium abzubrechen? Also gibt es vielleicht bestimmte rote Flaggen? Die Frage ob ich Arzt werden will oder nicht stell ich mir schon sehr lange aber es schwankt immer von "ja ich könnte es mir durchaus vorstellen aber es wird sehr, sehr hart" bis zu "auf keinen Fall, damit werde ich definitiv nicht klar kommen". Ich sehe das Studium auch nicht als einzigen Weg für mich glücklich zu werden (vielleicht daher geringere intrinsische Motivation?). Ich denke auf jeden Fall, dass ich auch andere Interessen habe und in einem anderen Bereich Erfüllung finden könnte.

Atana
24.07.2020, 11:01
Natürlich macht es einen Unterschied ob es 300 oder 310 sind. Die Studienplätze sind begrenzt, die räumlichen Kapazitäten ebenfalls und das Lehrpersonal ist ebenfalls nicht übermäßig vorhanden. Wenn das alles so einfach wäre, bräuchte man auch keinen Tauschpartner für Uniwechsel und Leute mit Teilstudienplätzen könnten locker flockig weiterstudieren ohne sich auf höhere Fachsemester zu bewerben...

Und was hat das mit Corona zu tun?

Evidence based
25.07.2020, 08:44
Und was hat das mit Corona zu tun?
Nichts. Du hast gesagt es sei kein Problem ob es 300 oder 310 pro Semester sind. Es ist aber ein Problem, völlig unabhängig von Corona...

McLaren422
25.07.2020, 13:11
ich war auch mal in Magdeburg für ein Semester. Ab der Klinik bist du in Seminargruppen (weiß aber nicht, ob das System heute noch so ist, war im WS16/17 da), da findet man dann auf jeden Fall Anschluss. Ich bin selber einer, der sein Ding eher alleine durchzieht und schlecht Freunde finde, aber in der Klinik hat man innerhalb seiner Seminargruppe eigentlich immer irgendwelche Bezugspersonen.
Und wegen deinem Migrationshintergrund würde ich mir auch keinen Kopf machen. Klar, der Osten ist da etwas rauer, aber in der Zeit wo ich da war, habe ich nie mitbekommen, dass jemand deswegen Probleme bekommen hat.

Dergenthiner
25.07.2020, 20:59
Ich bin auch aus Magdeburg. Und auch mit Migrationshintergrund.
Es war ziemlich lustig, wo ich in einer Arbeitsgruppe war und da waren Studenten mit allen möglichen ausländischen Namen und Hautfarben, und ich als einzige mit einem deutschen Namen und typ europäischem Äußeren mit Akzent 🤦*♀️ kann überhaupt nicht verstehen, wo du Probleme hast. In Magdeburg in meinem Jahr waren Studenten, die in 41 verschiedenen Ländern geboren wurden.

Dergenthiner
25.07.2020, 21:12
Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen. Viele kriegen Panik, werden depressiv, haben körperliche Symptome. Ich hatte das auch. Und hab mich mit meinen Kommilitonen nur in der Uni getroffen, was aber daran lag, dass ich keine Zeit für Studentenleben habe.
Bin Momentan im 8 Semester, muss noch Physikum mündlich machen.
Mir hat es total geholfen, dass ich zwei Mädels kennen gelernt habe, die die gleichen Probleme haben. Beide sind im 8 Semester. Wir lernen nicht nur zusammen, wir motivieren uns auch gegenseitig.
Lass dir Zeit. Sag einfach "ich mache jetzt noch ein Jahr, gib mein Bestens, wenn es halt gar nicht geht, kann ich auch nach einem Jahr noch aufhören."

Und das Institut der Anatomie. Es sind eigentlich richtig coole Dozenten. Ich habe auch schon erlebt, dass sie scheinbar unfreundlich waren, aber ich glaube, es ist nur ihre Art und Weise uns einen Arschtritt zu geben. Ansonsten würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen, wirst du schon sehen, ist bis jetzt noch niemand ohne Kursplatz geblieben,obwohl damit ab und zu gedroht wird.

PS. Wenn du nur von erfolgreichen Studenten umgeben bist, macht es dich noch depressiver. Versuch mal dich mit welchen zusammentun, die auch was wiederholen müssen. Man versteht sich besser und es kommt zum Sorgenaustausch. Jeder dritte Student in MD schafft sein Studium nicht in der Regelstudienzeit.

McLaren422
26.07.2020, 11:53
Magdeburg ist auch heftig in Sachen Anforderungen. Das eine Semester hat mir gereicht (1. klinisches). Die Vorklinik soll deutschlandweit zu den härtesten gehören, in der Klinik wirds aber dann etwas besser (wie überall). Ich hab ins Saarland gewechselt, da wars besser :D

Dergenthiner
26.07.2020, 12:58
Wenn du ein offenes Ohr brauchst, schreib mich an. Vllt können wir zusammen überlegen, was du anders machen kannst, damit du deine Scheine hast. Oder ich berichte aus meiner Erfahrung, welche Strategien besser sind

Dergenthiner
26.07.2020, 13:03
Magdeburg ist auch heftig in Sachen Anforderungen. Das eine Semester hat mir gereicht (1. klinisches). Die Vorklinik soll deutschlandweit zu den härtesten gehören, in der Klinik wirds aber dann etwas besser (wie überall). Ich hab ins Saarland gewechselt, da wars besser :D

Dafür hat man in MD 6 Versuche eine Klausur zu wiederholen. Das macht das Leben schon etwas leichter. Es nur ganz wenige, die exmatrikuliert werden, weil sie durchfallen. Trotz dem Umstand, dass in MD viele Studieren, die einen Abidurchschnitt bei 1,8 und schlechter haben

GelbeKlamotten
28.07.2020, 22:42
Dein Problem ist nicht das Studienfach an sich, sondern die fehlenden sozialen Kontakte.

Ohne ein paar Freunde im Semester ist es extrem schwierig, das Medizinstudium durchzuhalten.

Lalu2345
30.07.2020, 22:20
Hey,
ich glaube du musst was das fachliche angeht einfach auf dein Bauchgefühl hören, wenn es nicht das richtige ist merkst du’s. Das Problem meiner Meinung nach ist, dass du im Moment nicht unterscheiden kannst, was lösbare Probleme und Ängste sind und was eben dieses Gefühl ist. Ich drücke dir die Daumen, dass du das hinkriegst!!

Was die Wiederholung angeht ist es rechtens meiner Meinung nach, sofern du wirklich schon 3 oder in Ana 4 Versuche verbraucht hast. Die 6 Versuche bei uns in MD hast du ja nur, weil du nach 3 den kompletten Kurs wiederholen kannst. Welche Teilleistungen fehlen dir denn genau noch, wenn ich fragen darf?

Und mit Corona sind soziale Kontakte natürlich schwieriger zu knüpfen, weil einfach weniger Präsenslehre ist, aber halt dich wirklich an deine SG. Bei mir in der SG sind auch nicht alle Best Friends aber wenn es hart auf hart kommt hilft jeder jedem. Du musst wirklich versuchen über deinen Schatten zu springen und genau zu den Veranstaltungen mit deiner SG gehen auf die du eigentlich keine Lust hast , weil du sie als sozial anstrengend betrachtest.

Ich wünsche dir alles Gute <3

nugohs201
07.08.2020, 18:53
Danke euch allen. Eure Antworten (v.a. Lalu) haben mir etwas geholfen. Ich denke es ist eine gewisse Angst vor dem Ungewissen (da noch keine Erfahrung mit dem Krankenhausalltag) und die zurzeit fehlenden sozialen Kontakte und die Tatsache, dass ich zum ersten mal alleine wohne in einer fremden Stadt kombiniert mit dem recht hohen Lernaufwand, die mir meine Situation zeitweise als zu schwer und hoffnungslos erscheinen lassen. Dieses überwältigende Gefühl, dass Studium abbrechen zu wollen, hat bis jetzt maximal nur mehrere Stunden angedauert und wird dann immer wieder schwächer. Ich glaube das zeigt mir, dass ich tief in mir diese Herausforderung haben will, v.a. da ich sicher bin, dass ich an meinen Ängsten und Problemen bezüglich des Zwischenmenschlichen arbeiten kann und es meine eigene Entscheidung war Medizin zu studieren. Dennoch ist nichts im Leben sicher und meine Zweifel könnten wieder stärker werden und es könnte einer erneuten gründlichen Analyse bedürfen. Ich werde erstmal sehen wie das zweite Jahr wird und das Pflegepraktikum machen und dann werde ich eine bessere Entscheidungsgrundlage haben. Momentan bin ich mir aber sicher, dass ich weiter machen will.

Mr.Greenlight
07.08.2020, 22:40
Hey,

kurz mal off-topic. Weil es hier genannt wurde: Wenn Magedburg einer der schwersten Vorklinken sein soll, welche sind dann die Top 5 bitte? :D

Das Physikum ist doch am Ende immer das Selbe. Und es müssten demnach die die besten Ergebnisse erzielen die die beste Vorklinik haben (e.g. Heidelberg, Mannheim etc.)

Oder irre ich hier?

Gruß