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Moni Ka
20.07.2020, 20:32
Hallo,

mir ist aufgefallen dass die Pflege heutzutage leider sehr rezpektlos mit den Assistenten umgehen, besonders die neue Assistenten .
Ich war heute in der ZNA und konnte nicht durchhalten was ich gesehen habe. Die lestern über die und den neue / n Assistent keine Ahnung hat, eine von den Pflege hat der Arzt gesagt, du hälst bitte den Arm fest und ich nehme Blut ab. Wie soll man mit solche Probleme umgehen bzw dickes Fell wachsen lassen, ich finde es echt Katastrophe.

Ist das bei euch auch so? Besonders Universität Kliniken würden mich mal interessieren

Markian
20.07.2020, 20:38
Klar lästert die Pflege über die Ärzte, genauso wie es anders rum auch geschieht. Die beste Möglichkeit ist nett zum Pflegepersonal zu sein, denn dann wird auch nicht über einen gelästert bzw. die Hemmschwelle ist höher.

Fr.Pelz
20.07.2020, 20:52
Pfft am besten erstmal selber nicht so verallgemeinern. EINE Schwester hat über EINEN Arzt gelästert.
Und dann was Markian sagt bzw. nicht unbedingt "nett" aber eben selbst erstmal respektvoll.

Es gibt immer Leute um einen rum, die negative Dinge sagen, da hilft "ein Ohr rein, ein Ohr raus" bzw nur die Sachebene und nicht die Beziehungsebene zur Kenntnis nehmen.

Feuerblick
20.07.2020, 21:01
Jessas, auf welchem Ponyhof bist du denn groß geworden? Hast du selbst etwa noch nie über andere gelästert? Wenn ja, dann Hut ab! ;-)
Mal im Ernst: Überall lästern Menschen über andere Menschen. In jedem Beruf, in jedem Bekanntenkreis. Überall! Wenn du da immer die Flucht antreten willst, wirst du nur noch unterwegs sein.
Geh höflich und respektvoll mit den Menschen um und ignorier die Lästereien. Damit fährst du am besten und schonst deine Nerven.

Kackbratze
20.07.2020, 21:58
Was ist lestern? Warum ist der Satzbau so ungenau? Warum habe ich das gelesen?

Bandwurm
20.07.2020, 22:20
Lästern in Anwesenheit des Anderen ist ein probates Mittel der Kommunikation. Dann kann man es fast schon Austausch nennen.
Hat mich auch früher als etwas unsicherer Anfängerarzt mehr aufgeregt als jetzt. Jetzt bitte ich darum mich (adäquat) zu kritisieren.

anignu
20.07.2020, 22:45
Was ist lestern? Warum ist der Satzbau so ungenau? Warum habe ich das gelesen?
Danke. Ich hab viel zu schnell drüber gelesen und dabei diese Perle einfach übersehen. Manchmal muss man einfach innehalten um die Schönheit des geschriebenen Wortes zur Gänze würdigen zu können. Danke dafür.

Ansonsten: vor allem neue Kollegen werden gern erstmal getestet, gelästert wird sowieso überall irgendwie (ich nehm mich da gar nicht aus) und man muss sich seine Position erstmal erarbeiten...

daCapo
20.07.2020, 22:57
Ansonsten: vor allem neue Kollegen werden gern erstmal getestet, gelästert wird sowieso überall irgendwie (ich nehm mich da gar nicht aus) und man muss sich seine Position erstmal erarbeiten...

Ohne wäre es auch so langweilig.

In manchen Abteilungen wird man auch als Anfänger halbwegs respektvoll behandelt vom übrigen Personal/in vielen Abteilungen auch nicht. Mich wundert es, dass die Pflege hier überhaupt Blut abnimmt (vllt Ausnahme in Notaufnahme?). Sonst haben sie solche Tätigkeiten doch weitgehend in DE abgegeben?
Man arbeitet mit der Pflege so gut es geht zusammen/man ist aufeinander angewiesen. Die gute Zusammenarbeit ist sehr personen- stationsabhängig. Wer sich vorstellen kann ewig auf den Stationen als Arzt zu arbeiten, hat Stellen wie Sand am Meer. Die meisten machen das nur für eine Zeit.

Rettungshase
20.07.2020, 23:27
Wo liegt das Problem, dass man gebeten wird, den Arm festzuhalten, während der andere Blut abnimmt?
Wenn man sich als Teil eines Teams begreift, das den Patienten versorgt und sich eingesteht, dass man gerade anfangs noch nicht alles wissen und können kann, lebt es sich viel entspannter.

Kandra
21.07.2020, 05:36
Wenn ich in den Patienten keine Nadel reinbekomme und meine Pflege schon, dann sollen die das doch bitte machen. Da kann man dann sein Ego schonmal sehr weit zurückstellen, es geht hier immer noch um den Patienten und dem ist egal, wer ihn piekst.

Moni Ka
21.07.2020, 18:53
Natürlich gar kein Problem. Aber du bist als Arzt stehst neben und folgst die Anforderung der Pflege (halt bitte den Hand, gib mir Jono, reich du selbst den Urinbächer, wenn du U-Status brauchst, auf deine Grüße kommt keine Reaktion ) finde ich unangenehm.
Klar behandelt jeder von uns Assistenten die Pflege ganz Rezpektvoll, immer mit Bitte und Liebe sowie Lächeln, aber das Gegenseite Respekt fehlt halt bei manchen.

Nessiemoo
21.07.2020, 19:07
Man muss halt in Gesundheitswesen mit jedem irgendwie arbeiten können und als Arzt hat man da die größere Verantwortung. Man hat die höhere medizinische Ausbildung hat, ist weisungsbefugt und verdient letzendlich mehr Geld. Dazu gehört auch die Verantwortung geduldig sein und über die kleineren Probleme drüber zu stehen, v.a als Assistenzarzt bleibt man ja auch meistens nicht so lange an der Klinik als die Pflegekräfte... Die arbeiten 30-40 Jahre da, und ich bin weg in paar Jahren. Also gönne ich ihnen meinetwegen das Lästern über mich.
Klar, gefällt mir manchmal persönlich der Umgang der Pflege nicht. Aber ich muss ja nicht mit denen befreundet sein, sondern die Patienten versorgen. Wenn die Bitten irgendwie mein inneren Maß übersteigen, mache ich die halt nicht. Aber wenn ich daneben stehe und weniger zu tun habe, reiche ich auch meinetwegen auch den Urinbecher oder hänge Jono an. Und das o.g sind eher die Ausnahmen.

ehem-user-02-08-2021-1033
21.07.2020, 21:52
Reden, reden, reden und nochmals reden. Immer freundlich bleiben und das Gegenüber als Mensch mit seinen Stärken und Schwächen akzeptieren.
Manchmal ist es das System.
Viele Leute fühlen sich überfordert. Wenn sie dann noch einen "Anfänger" an der Backe haben, dann steigt der Stress-Level und die Leute dekompensieren.

daCapo
21.07.2020, 22:57
Viele Leute fühlen sich überfordert. Wenn sie dann noch einen "Anfänger" an der Backe haben, dann steigt der Stress-Level und die Leute dekompensieren.

Klar kann man mit manchen prima oder auch zumindest mittelmäßig arbeiten. Bei vielen ist es aber sehr schwer auf die Dauer. Die behandeln auch Fortgeschrittene ziemlich abartig, selber natürlich extrem empfindlich, wenn man sich nicht alles gefallen lässt. Ich bin froh, wenn ich mit Pflege/Station nix mehr zu tun habe. Einfach nur furchtbar im Großen und Ganzen.

limbictree
21.07.2020, 23:23
Wie soll man mit solche Probleme umgehen bzw dickes Fell wachsen lassen, ich finde es echt Katastrophe.
Ist das bei euch auch so?Nee, gar nicht, ich hab überwiegend positive Erfahrungen. Also bis auf halt immer einzelne. Ich finde es nützlich schnell mitzubekommen, wer von denen fachlich kompetent ist und wer von denen zuverlässig ist. Den fachlich kompetenten würde ich immer zuhören (auch bei Hinweisen "durch die Blume") und nützliche Hinweise auch bedanken und honorieren, dann ist von denen in Zukunft auch mehr Hilfe zu erwarten. Und den zuverlässigen die wichtigen Dinge sagen, wenn man die Wahl hat. Manchmal hat man Pech mit der Schicht, das ist dann halt so. Lästern finde ich nicht sooooo schlimm, ehrlich bi s auf wenige Ausnahmen machen das die meisten Menschen. Ich passe sehr auf mit wem ich lästere, gerade als Anfänger, der im Team noch nicht so integriert ist. Da würde ich, wenn ich mitbekomme, wie über jemanden gelästert wird, einfach weggehen.

davo
22.07.2020, 08:06
Meine persönliche Beobachtung aus Studium, PJ und knapp sieben Monaten als Arzt ist, dass die Pflege mit unterschiedlichen Ärzten seeehr unterschiedlich umgeht. Manche ausländischen Ärzte werden von manchen Pflegekräften richtig mies behandelt. Dasselbe trifft auch auf manche Ärztinnen zu - mit Frauen hat die Pflege meiner Beobachtung nach überdurchschnittlich oft ein Problem. Dabei ist die Kommunikation manchmal ein Teil des Problems, aber nicht immer, und meist nicht die Mehrheit des Problems. Ich selbst hab nie Probleme gehabt, aber ich glaub eben auch nicht, dass das mein Verdienst ist, sondern zum Großteil an unbeeinflussbaren Faktoren liegt (Geschlecht, Alter, Muttersprache, etc.).

Lästern per se finde ich auch nicht extrem schlimm, das tun die meisten Ärzte auch (aber meist etwas diskreter), aber die Probleme gehen oft noch weiter.

Kackbratze
22.07.2020, 08:13
Mir bricht auch immer ein Zacken aus der Krone, wenn ich dem Pflegepersonal mal was reichen muss oder gefragt werde, ob ich das eben rüberreichen kann.
Der Ton macht die Musik, aber meiner Krone ist gross genug. Ausserdem wachsen die Zacken nach, wie bei einem Haifisch.

Feuerblick
22.07.2020, 08:31
Ich habe in diversen Kliniken und Positionen nie erlebt, dass „das Pflegepersonal“ sich Frauen, Ausländern oder so gegenüber besonders schlecht verhalten hätte. Klar, es gibt immer einzelne Personen in der Pflege, die meinen, sie müssten sich aufspielen. Aber das gleich zu verallgemeinern...
Die meisten sind freundlich und kümmern sich um ihren Job. Mehr erwarte ich auch nicht.
Warum das Pflegepersonal „Respekt“ vorm Arzt haben muss, erschließt sich mir nicht. Nur weil jemand studiert hat, hat er noch lange nicht mehr Respekt verdient als andere.
In aller Regel schallt es aus dem Wald heraus wie so manch einer reinruft... Respekt und Höflichkeit sind keine Einbahnstraße.
Ansonsten halte ich es wie Kackbratze. Meine Krone hat auch genug Zacken...

nie
22.07.2020, 09:34
Meine Krone ist einfach stabil genug, dass erst gar nichts ausbricht ;-) Und beschwere mich bestimmt nicht wenn die Pflege freiwillig das Blut abnehmen will...

Ich komme so im Großen und Ganzen auch gut mit dem Pflegepersonal klar und hatte bisher nur mal mit Einzelpersonen Probleme, die einfach von der Persönlichkeit schwierig waren und vermutlich in jedem Job Ärger machen würden.

Und ehrlicherweise würde mir manchmal auch die Geduld ausgehen wenn ich den Job seit x Jahren manche und alle 6 Monate wieder ein planloser Anfänger aus Station steht und nicht weiß wo er anfangen soll. Ich hab halt auch schon die andere Seite gesehen und ständig Anfänger einarbeiten müssen, das macht den Berufsalltag nicht unbedingt einfacher. Und wenn die Anfänger einfach nicht voran machen und man selbst weiß, was zutun ist, nimmt man halt irgendwann das Zepter selbst in die Hand und wartet nicht bis der Arzt ein göttliche Eingebung hat und mal was macht.

Feuerblick
22.07.2020, 09:49
Sehe ich genauso, nie.
Ich hab auch vorher diverse andere Dinge gemacht und kann fehlende Geduld komplett nachvollziehen. ;-)