Die begonne Doktorarbeit

[Listerien]

Hallo alle,

weil ich meinen besten Freund nicht raten kann, würde mich freuen eure Einschätzung zu hören.

2017 hatte er eine Retrospektive Studie (Fallzahl 38) begonnen
2019 wurde er aufgrund mangelnde Daten für die statistische Auswertung aufgefordert die begonne Arbeit als systematische Review mit Meta Analyse weiterzuführen.

2020 wurde aufgrund Schweigkeiten bei Durchführung eine Meta-Analyse vorgeschlagen die Literaturrecherche weiter fortsetzen. Diese Daten werden als Hypothesengenerierung im 1 Teil genutzt und im 2. Teil der Arbeit prüft man ob, diese Hypothese auch bei einer therapie manifest wird.

Die Frage lautet nun, wie schätzt ihr die Situation ein? Weiter machen oder abbrechen und wo anderes neu anfangen.

PS: Die Dr. Mutter hat erwähnt dass Sie überlegt hat die Arbeit mit dem Kollege abzubrechen im letzten Treff

[Mr. Pink online]

Fragt sich eher warum die Arbeit nicht schon 2018 abgebrochen wurde. Ich würde sie nicht weiterführen. Hat ja mit dem ursprünglichen Projekt gar nix mehr zu tun.

[Trüffel]

Sehe ich auch so.

- Retrospektive Arbeit mit n = 38 ist bereits konzeptuell kritisch
- mittendrin umwandeln in eine Meta-Analyse ist faktisch eine neue Arbeit
- Meta-Analyse als Doktorarbeit ist immer kritisch; viele Betreuer ohne Ahnung, sehr komplex, viele methodische Fallstricke
- Doktormutter, die bereits einen einseitigen Abbruch anspricht, ist perspektivisch absolutes No-No

Das Teil wird nichts.

(Wobei ich mich frage, wie man bei 38 Fällen für einen retrospektiven Ansatz 2 Jahre brauchen kann, um zu merken, dass die Daten unzureichend sind. Das würde ja bedeuten, er hätte im Schnitt fast 3 Wochen pro Fall gebraucht.)

[Listerien]

Ich weiß nicht genau warum er die Daten nicht rechtzeitig gnerieren konnte ( ich kenne seine Probleme nicht)

Genauso sehe ich das eben, dass viele keine Ahnung von Meta_Analyse haben.

Er meinte im letzten Gespräch hat seine Dok Mutter gesagt, dass die Arbeit schön sein wird. Sie wollte ihre Hiwis einschalten damit die, die fehlende Daten von den 38 suchen allerdings war das schwer rückwirkend aus dem KH Programm die Daten zu extrahieren und es mittlerweile bereits Publikationen aus anderen Arbeitsgruppen zum Thema gäbe.

Eine 2 Doktorarbeit hat er, die ungefähr um die 2 bis 3 Jahren dauern wird Retrospektive in der Uro mit Daten Erhebung von 150 Propanden vom KH Programm und von Fragebogen, die maschinell gelesen werden. Der neue Betreuer meinte er sei nett und bereit immer und jederzeit zu unterstützen. Er hat aber Angst, dass es gleich laufen wird wie die aktuelle Arbeit hinzu kommt, dass man nach 2 Doktorarbeiten nicht mehr an der Uni X forschen darf.

[Trüffel]

Er sitzt seit 3 Jahren an 38 öseligen Fällen, und die Daten sind immer noch derart unvollständig, dass mehrere Hiwis jetzt mit dem Sammeln aushelfen sollen!? Was erhebt er denn da pro Fall bitte alles an Parametern!?

[Listerien]

Das weiß ich nicht und warum die Hiwis die Werte nicht finden können ist auch merkwürdig

Ihr würdet in dieser Situation abbrechen und neue anfnagen? Auch wenn die neue über 2 Jahren geht

[davo]

Eine 2 Doktorarbeit hat er, die ungefähr um die 2 bis 3 Jahren dauern wird Retrospektive in der Uro mit Daten Erhebung von 150 Propanden vom KH Programm und von Fragebogen, die maschinell gelesen werden.

Klingt extrem langwierig. Wenn einem schon gesagt wird, dass sie 2-3 Jahre dauern wird, wird sie in Wahrheit garantiert mindestens 3-4 Jahre dauern. Ich würd mir eher was flottes suchen. Nicht schon wieder so ein Endlosprojekt.


Der neue Betreuer meinte er sei nett und bereit immer und jederzeit zu unterstützen.

Kein potenzieller Betreuer wird etwas anderes sagen. Der Autoverkäufer wird dir auch nicht sagen, dass das Auto ein Montagsmodell ist.


Er hat aber Angst, dass es gleich laufen wird wie die aktuelle Arbeit...

Das ist durchaus möglich. Kann immer passieren.


...hinzu kommt, dass man nach 2 Doktorarbeiten nicht mehr an der Uni X forschen darf.

Ist das wirklich so? Wer sagt das?

Und selbst wenn: who cares? Nach 5-6 Jahren mit zwei erfolglosen Doktorarbeiten würde man doch eh freiwillig woandershin gehen wollen, einfach um mal Szenenwechsel zu haben, oder?

[Matzexc1]

Eine Freundin hat eine retrospektive mit auch nur 40 Patienten. Hierbei geht es aber um eine hochseltene Leukämieform wo es sehr wenig Fälle gibt.

Ansonsten würde ich mir auch was neues suchen, es gibt genug arbeiten die auch schneller gehen als 2 Jahre und im Bedarfsfall als Assistenzarzt(machen hier viele)

[Listerien]

Er meinte zu mir eine neue Suche wird ihn Zeit kosten und er wird nicht schnell was finden. Er hat an 3 Uni Kliniken im Region gefragt und nur 1 hat ihn eine Retrospektive Studie angeboten und da wo er aktuell arbeitet ist nur ein kleines Haus, dort ist keine an der Forderung interessiert.

Er muss mindestens 20 Stunde pro Monat zur Forschungsinstitut hinfahren um die Daten am PC zu suchen, wobei der Dr Vater ihn erzählt hat, dass eventuell mit wenige Schnelligkeit das PC Programm im KH bei ihm von zu Hause funktionieren würde.

Ihr würdet dann abraten die begonne Arbeit weiter zumachen? Auch wenn die aktuelle Dr. Mutter ihn motiviert hat und eine Email geschickt hat mit Versprechen eine schöne Arbeit am Ende sein wird? Er hat angefangen was zu schreiben und fühlt sich gut allerdings macht ihn diese ständige sage ich mal neue Studien Wechsel wahnsinnig.
Retrospektive, dann systematische Review mit Meta Analyse und jetzt soll 2 Teile ein Literaturrecherche also systematische Review (hyotese stimmt) und ein 2 Teil Hypothese nach Therapie in der Institut.

[Mr. Pink online]

Du meintest doch seine Betreuerin würde zum Abbruch raten. Das klingt für mich nicht motivierend. Und wenn sogar der Betreuer schon dazu rät, ist es meistens schon 10 nach 12.

[Listerien]

Hallo Mr. Pink online
Im letzten Treff hat Thomas seine Dr. Mama gesagt, dass er nicht gut findet 1 bis 2 mal pro Jahr zu treffen und Sie meinte zu ihm, dass Sie überlegt hat die Sache abzubrechen weil Sie eine andere Doktoranden gefunden hat die auch die entsprechende Werte von dem 38 angeblich ohne Probleme schnell gesucht hat. Er hat dann geantwortet es seien Schwierigkeiten in seinem Zugang zum Krankenhaus PC Programm und dass er öfter mal am Wochenende dort war ohne Erfolg bei der Suche und das eventuell die neu Doktorandin sich mit dem Programm auskennt oder eine Hilfe von externe geholt. Ihn war wie auch immer unmöglich bzw nicht einfach gewesen

Nun hat Sie im letzten Treff gesehen, wie er fleißig dabei ist und alles schön aus den Datenbanken gesucht und dokumentiert deshalb hat Sie vorgeschlagen, dass die Hiwis die fehlenden Daten von den 38 Patient suchen sollen und er die nur noch zu seinem Arbeitsteil hinzufügen soll. Nun ist es irgendwie nicht möglich gewesen die fehlende Daten rückwirkend zu extrahieren laut Hiwis ( Angeblich hatte die neue Doktorandin ja die Daten und man konnte die von ihr übernehmen hmmm, total unverständlich) deshalb hat die Dr. Mutter nach dem Treff eine Email geschrieben und hat gesagt, dass die bis Ende des Monats neue Daten von anderen Patienten 60 circa gewinnen werden, mein Kollege geben und er soll die zu seinem Hypothese Arbeit hinzufügen und fertig.

[Trüffel]

Jetzt gibt es plötzlich auch noch einen neuen Doktoranden, der dieselben Daten bereits erhoben hat, an denen dein Freund seit 3 Jahren scheitert? Also, sorry - die Story stinkt schlimmer als Verleihnix' Fische. Das ist jetzt stille Post mit fehlenden oder falschen Informationen an jeder Ecke. Da kann man so gar nichts zu sagen. Allerdings zeichnest du deinen Freund auch nicht als sonderlich kompetent.

Wobei es bleibt: Das Teil wird nicht fertig. Never ever.

[Listerien]

Was meinst du bitte damit, dass ich meinen Freund nicht sonderlich kompetent bezeichne?

Ich habe seine jetzige Situation erwähnt warum weshalb er das nicht geschafft hat tut jetzt die Sache nicht.

Was fehlt dir an Informationen noch? Was willst du alles wissen? Wie die Dr. Mutter heißt? Oder in welche Stadt, welche Institut er forscht? Hä?

Warum glaubst du nicht, dass die Arbeit nicht fertig sein wird?

Hattest du selbst solche Probleme erlebt mit deiner Arbeit?. Ich könnte ihn tatsächlich keine Tipps geben, da ich solche Story noch nie erlebt habe. Allen anderen danke für die Antworten und eure wertvolle Meinungen.

[Trüffel]

Wer nach 3 Jahren keine 40 Fälle zusammen hat, die jemand anderes anscheinend in kürzester Zeit sammeln kann, und dann nach 3 Jahren plötzlich meint, es hätte all die Zeit an mangelndem Zugang zum Computersystem gelegen, sollte dringend über seinen eigenen Arbeitesansatz sinnieren. Bloß wie gesagt, die Geschichte ist vollkommen konfus und mir scheint, dass du auch nur hören magst, was du hören willst.


Ich habe seine jetzige Situation erwähnt warum weshalb er das nicht geschafft hat tut jetzt die Sache nicht.
Im Gegenteil, es tut alles zur Sache.

[Mr. Pink online]

Wenn die Doktorarbeit zur Lebensaufgabe wird 😅👌🏻

Ich glaube die Probleme liegen auf der Hand: die Kommunikation zwischen Betreuerin und Doktorand ist unglaublich schlecht, die Motivation beider Parteien ist unterirdisch (der Doktorand kriegt es über Jahre nicht hin wegen Banalitäten wie Computerzugang Daten zu akquirieren und die Betreuerin schreitet nicht ein) und jetzt gibt es bereits publizierte Daten + eine andere Doktorandin die die Arbeit bereits gemacht hat.

Meiner Meinung nach reicht schon einer der Punkte um von einer der beiden Seiten das Verhältnis zu beenden. Dein Kumpel ist doch ein erwachsener Mensch mit einem Mindestmaß an zwischenmenschlicher Kompetenz oder?! Zumindest gehe ich davon aus, wenn er sogar bereits als Arzt in einer Klinik arbeitet. Also soll er es mit seiner Betreuerin klären. Keiner kann dir hier sinnvolle Ratschläge geben bei den teils widersprüchlichen Infos.

[Moni Ka]

Dein Freund kann auch die angefange Arbeit weiter machen. Wenn die Dr. Mutter ihn motiviert hat und geschrieben hat, dass Sie sich um Daten gnerieren kümmern würden dann es doch alles super.
Wenn bis Ende des Jahres nichts passiert, würde ich abbrechen und wo anderes suchen. Lehrkrankenhäuser oder ähnliches.

[Bonnerin]

Sorry, aber das ist doch lächerlich. Wenn die Betreuerin an Tag 1 sagt, dass sie die Arbeit nicht fortführen will und wen anderes hat und an Tag 2 "ja, vielleicht aber doch" sagt gibt das schon ganz schlechte vibes.

Zudem sollte für eine Promotion auch ein Mindestmaß an Eigenleistung des Doktoranden vorhanden sein und die sehe ich in dem Fall bei quasi Null. Wenn man es in 2 Jahren nicht schafft, 38 retrospektive (!) Datensätze zu erheben (aus welchen Gründen auch immer) sieht es da echt düster aus insgesamt.

[Listerien]

Du hast vollkommen recht. Ich kenne seine Lage nicht und kann auch nicht viel sagen. Das was er mir erzählt hat habe ich euch dargestellt.

Ich verstehe solche Dr. Vater, Mutter nicht, wie konnte es sein, dass Sie sich überlegt hat die Arbeit abzubrechen und auf der andere Seite versucht Sie durch Ihre Hiwis irgendwie doch die zuretten und verspricht letztendlich eine schöne Arbeit sein wird. Vielleicht versucht Sie meinen Freund doch irgendwie zu motivieren das Ding doch zu Ende zu bringen. Deshalb war mir verdammt schwer Ihn einen Ratschlag zu geben :/

[elastic]

Warum meldet sich dein Kumpel nicht selbst hier an um zu diskutieren aus erster Hand, anstatt über zig Ecken ... oder scheitert es auch hier am PC Zugang?

[Listerien]

Elastic.. Witzig

Ne, er ist nicht der Typ der gerne diskutiert. Wir telefonieren oder schreiben sms
WhatsApp, Facebook oder ähnliches gibt's nicht haha