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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewollt an einer Schlechten UNI studieren?



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Fossy Payne
04.12.2003, 23:45
Hi Leute!

Wie viele von uns beschäftigt mich diese Tage die Wiederbewerbung für Medizin. Und mal ehrlich gesagt, nach schon drei erfolglosen Versuchen, bei mittlerweile 4 Wartesemestern (bin demnach im 5.), stehe ich jetzt vor der Frage: "Wie bekomme ich möglichst bald diesen verdammten Studienplatz?"

Habe mich bei den letzten Bewerbungen einfach auf meine nahe gelegenste Uni verlassen (SS Tübingen, WS Freiburg) und siehe da es hat nie geklappt. Aber ist ja klar bei nem 1,9er Abi in Ba-Wü - keine Chance so schnell.

Jetzt denke ich, ich sollte vielleicht doch raus aus Ba-Wü, weg von den beliebten UNIs gehen, mich eher auf unbeliebte UNIs konzentrieren.... was nicht heißen soll, dass ich bis dato "jede andere UNI ausgeschlossen habe" - es geht hier um Studienort-Wunsch Nummer 1

Was haltet ihr davon, wie rechnet ihr allgemein die Chancen ein und speziell auch bei meinem Hintergrund, habe ja auch leider schon den "Hochschul Joker" verspielt (mist, hätte ich das früher gewusst) ;-)

thanks

Rübe
04.12.2003, 23:59
Meinst du die sind um jeden, der freiwillig kommt froh und nehmen ihn mit offenen Armen auf? Auch die 'schlechteren' Unis können gesalzenen NCs haben!

judithchen
05.12.2003, 00:04
Hi,
entgegen aller Erwartungen ist es NICHT so, dass die erfolgreiche Auswahl bei der ZVS davon abhängt, wo man sich bewirbt!!!!! (Ausser beim Hochschuljoker, den hast Du ja schon verspielt!)
Ich will das mal am Beispiel erklären.

Die ZVS hat 100 Studienplätze zu vergeben an 10 Unis.
Sie wählt die Bewerber mit den besten Durchschnitten und die, die nach Wartesemestern reingerutscht sind, aus und schaut DANN wer auf welche Uni kommt. Ab diesem Moment wird wieder Dein Wunsch wichtig, vorher NICHT! Allerdings als Wartesemesteler hast Du wenig Chancen auf Deine Wunschuni, mal abgesehen von ein paar wenigen.
Du musst also ganz normal Deine Wartesemester absitzen, es gibt keine Möglichkeit über ungeliebte Unis einzusteigen!!

Sorry, dass ich keine besseren Nachrichten habe, ich hab selbst sechs WS warten müssen und weiß wirklich wie es ist. Ich will nur nicht, dass Du Dir falsche Hoffnungen machst.

Judith

Fossy Payne
05.12.2003, 00:26
aber mal folgendes angenommen (nur zum Verständnis meinerseits):

ein Land besitzt drei Bundesländer (a,b,c) mit jeweil einer Uni (a,b,c)

a = gute uni
b = gute uni
c = schlechte uni


alle Bewerber aus allen Bundesländern wollen zu den Unis a und b, weil sie gute unis sind oder weil das halt ihre nächstgelegensten Unis sind.

aber ich aus Bundesland a möchte das Bundesland wechseln und zu der schlechten uni c gehen, weil ich denke, dass dorthin sich weniger Bewerben auf Grund des schlechten Rufs. Damit würde ja insgesamt bei dieser uni oder halt in diesem Bundesland der bebrauchte Notendurschnitt humaner liegen und damit bräuchte man dort auch nicht so viele Wartesemester, um einen Studienplatz zu bekommen, als in andern Unis, wo es strenger zu geht.

Wo ist bei dieser Annahme der Fehler? Bitte korrigiert mich. ;-)

Rico
05.12.2003, 00:55
Der Denkfehler ist, daß Dein Ortswunsch nur für die Vergabe des Studienorts wichtig ist und nicht für die Vergabe vom Studienplatz!

Wie judithchen schon zu erklären versuchte läuft das Vergabeverfahren quasi in zwei Runden ab:

Runde 1: Vergabe der Studienplätze
Unter allen Bewerbern wird an die besten 10.000 ein Studienplatz vergeben (bei 10.000 freien Plätzen)

Runde 2: Vergabe der Studienorte
Die 10.000, die Runde 1 geknackt haben werden jetzt auf die einzelen Hochschulen verteilt.

Deine Kombination ist:
Du scheiterst an Runde 1 und deshalb interessiert Dein Ortwusch gar nicht, weil der erst in Runde 2 interessant wird.

Sorry...

stez
05.12.2003, 01:22
Jep, so isses! :-?

Cranium
05.12.2003, 04:43
Original geschrieben von Fossy Payne
aber mal folgendes angenommen (nur zum Verständnis meinerseits):

ein Land besitzt drei Bundesländer (a,b,c) mit jeweil einer Uni (a,b,c)

a = gute uni
b = gute uni
c = schlechte uni


alle Bewerber aus allen Bundesländern wollen zu den Unis a und b, weil sie gute unis sind oder weil das halt ihre nächstgelegensten Unis sind.

aber ich aus Bundesland a möchte das Bundesland wechseln und zu der schlechten uni c gehen, weil ich denke, dass dorthin sich weniger Bewerben auf Grund des schlechten Rufs. Damit würde ja insgesamt bei dieser uni oder halt in diesem Bundesland der bebrauchte Notendurschnitt humaner liegen und damit bräuchte man dort auch nicht so viele Wartesemester, um einen Studienplatz zu bekommen, als in andern Unis, wo es strenger zu geht.

Wo ist bei dieser Annahme der Fehler? Bitte korrigiert mich. ;-)



Also dein Denkansatz ist meines Wissens völlig richtig!!

Wenn du in der ersten Runde der Studienplatzvergabe keinen erhalten solltest, liegen zumindest deine Chancen besser z.B im Nachrückverfahren an die "unbeliebte" Uni zu kommen, weil einfach die Nachfrage und somit der NC dort nicht so hoch ist.

judithchen
05.12.2003, 11:55
Hi,
leider wieder falsch!
Nachrücker rücken überhall hin nach! Es wird wieder zurerst nach der Note geschaut und die Leute werden dann an die freien Plätze verteilt! Es geht immer nach Noten und dann, wenn überhaupt nach Ortswunsch!
Sorry, glaubt mir, es gibt kein Schlupfloch, ich habe fast drei Jahre nach einem gesucht unter Mithilfe aller möglichen Leute, Rechtsanwälte etc. und es gibt keines, nicht mal mehr den Quereinstieg, SORRY!

Judith

morgoth
05.12.2003, 13:33
nujee ... einklagen scheint ja wirklich in beschränktem masse zu funktionieren ... vgl. hierzu andre threads ... auf jeden fall ist es tatsächlich so, dass zunächst der studienplatz über note/wartesemester vergeben wird ... alle andren kriterien (sozialkriterium, u.ä.) spielen nur bei der studienortvergabe eine rolle ... auch auf die "schlechteren" unis werden nur bewerber verteilt, die im ersten vergabeverfahren einen platz erhalten haben ... viel glück trotzdem ... so long ... morgoth

JO-ELLI
05.12.2003, 16:08
Hi!;
Also ich hab das jetzt verstanden, hab nämlich das gleiche problem. aber wie ist das denn wenn man das auswahlverfahren nicht mitgemacht hat. es ist ja so, dass man ne chance auf das auswahlverfahren bekommt, falls man von der zvs dazu ausgesucht wird. das auswahlverfahren findet aber doch immer nur an der erstgenannten uni statt. wenn man also an einer unbeliebten uni studieren will, also als erstes angibt, dann sind doch die chancen größer ins auswahlverfahren reinzukommen, als an einer beliebten, da ja nicht soviele, auch wenn es immer noch viele sind, diese uni als wunschuni angeben, oder ist da auch ein denkfehler drin. cih hoffe ihr versteht was ich meine, gar nciht so leicht die zvs zu durchschauen!!! :-)
liebe grüße!!!

Cranium
05.12.2003, 16:54
Original geschrieben von judithchen
Hi,
leider wieder falsch!
Nachrücker rücken überhall hin nach! Es wird wieder zurerst nach der Note geschaut und die Leute werden dann an die freien Plätze verteilt! Es geht immer nach Noten und dann, wenn überhaupt nach Ortswunsch!
Sorry, glaubt mir, es gibt kein Schlupfloch, ich habe fast drei Jahre nach einem gesucht unter Mithilfe aller möglichen Leute, Rechtsanwälte etc. und es gibt keines, nicht mal mehr den Quereinstieg, SORRY!

Judith



Also du meinst, es hat überhaupt keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Studienplatzzuweisung wo ich mich bewerbe???
Aber das kann doch nicht sein. Warum hat denn sonst jede uni einen eigenen NC und Wartesemesteranspruch an die Bewerber? :-notify
glaub ich muss mir noch mal das zvs-Info zur Brust nehmen. Da stimmt doch was nicht!!?
Gruß Cranium

Hellequin
05.12.2003, 17:34
Warum hat denn sonst jede uni einen eigenen NC und Wartesemesteranspruch an die Bewerber?

Das hängt mit dem Prinzip der Ortsverteilung zusammen.
Nachdem die ZVS in dem ersten Verfahren (so wie weiter
oben beschrieben) ermittelt hat wer ein Anrecht auf einen
Studienplatz hat, geht es an die Ortsverteilung.
Also schaut die ZVS erst einmal auf die jeweiligen Erstwünsche.
25% der Studienplätze werden dann an die Leute mit den besten Noten vergeben, der Rest über die Sozialkriterien. Haben mehr Leute als Erstwunsch eine Uni angegeben, als diese Plätze hat,
wird innerhalb des Sozialkriteriums nochmal nach der Note geschaut. Und so geht es dann mit dem Zweitwunsch etc. weiter.

Sprich deine Wahl des Erstwunsches hat einen Effekt auf deine
Ortszuteilung.

morgoth
05.12.2003, 17:56
@jo-elli:
nujee ... meiner meinung ist es für die (einmalige) teilnahme am hochschulverfahren eher irrelevant, welche erste studienplatzwahl du angibst ... beliebtere unis füllen ihr kontingent halt sehr schnell mit bewerbern mit wirklich guten abischnitten auf ... dementsprechend gleicht sich das missverhältnis beliebte uni/unbeliebte uni aus, wenn nur noch bewerber mit eher niedrigeren abi-schnitten zu verteilen sind ... kann sogar eher so sein, dass die kandidaten, die auf ein hochschulverfahren hoffen, genau aus diesem grund eine "unbeliebtere" uni an erster stelle angeben und auf eine vermeintlich niedrigere mitbewerberzahl aus sind ... für mich hakt diese überlegungsweise irgendwo ganz gewaltig ... mfg morgoth

Dr. Pschy
05.12.2003, 19:37
Mal ne Frage zur Ortsverteilung:

Angenommen, ich wohne bei meinen Eltern und lass den Meldeschein ausfuellen. Dann rutsch ich von den Sozialkriterien her ja einen Platz nach oben, was die naechste Uni betrifft.

Wenn diese naechste Uni jetzt aber extrem beliebt ist, so dass ich nicht mal als "uni-naechster" und "zu-hause-wohner" einen Platz erhalten wuerde, wie verhalte ich mich dann am besten?

Diese Uni trotzdem auf Platz 1 setzen, nur weil ich da ein besseres Sozialkriterium habe, und die zwei, drei, anderen Wunsch-Unis auf die hinteren Plaetze verschieben, oder gleich eine "schlechtere" Uni auf Platz 1 des Ortswunsches setzen, obwohl da meine Sozialkriterien schlechter sind, eben weil sie nicht die naechste Uni ist?

morgoth
05.12.2003, 20:46
nujee ... kommt darauf an, was du willst ... ich denke das mit der vergabe in 2 runden ist dir klar !? ... also wenn du die erste (weitaus schwierigere) runde überstehst und deinen studienPLATZ in der tasche hast, ist ja alles klar ... du kommst damit sicher irgendo unter ... mit deinem sozialkriterium 4 hast du gute chancen, an der nächstgelegenen uni unterzukommen ... wenn diese jedoch bereits "ausgebucht" ist, erhältst du auf jeden fall einen studienplatz an einer anderen uni ... d.h. die angabe der nächstgelegenen uni auf platz 1 deiner wunschliste lässt deine chancen auf einen studienplatz weder sinken noch steigen ... überhaupt spielt deine wunschliste keine rolle im ersten vergabeverfahren ... wenn du also bereit bist, egal wohin zu gehen, würde ich tatsächlich meine präferenzen in der wunschliste angeben ... der einzige faktor, den es noch zu berücksichtigen gilt, ist der hochschul-auswahlverfahren-joker ... hier musst du bedenken, dass du nur einmal zu einem auswahlgespräch o.ä. eingeladen werden kannst ... was genau das jedoch für ein "taktieren" mit sich bringt, kann ich dir auch nicht geschert sagen ... also: ich würde auf jeden fall die uni an die erste stelle setzen, an die du am liebsten hinkommen würdest ... die studienPLATZvergabe beeinflusst du dadurch nicht ... und ein platz ist ja genau das, was du primär möchtest ... viel glück ... mfg morgoth

Dr. Pschy
05.12.2003, 22:12
Die von dir genannten Fakten sind mir durchaus bewusst, trotzdem Danke.

Ich muss anfuegen, dass ich meinen Auswahlgespraech-Joker schon verspielt habe, aber da hab ich mit 2,8 im Abi eh kaum ne Chance reinzukommen.

Ich dachte, evtl. gibts da paar Spielerein und Taktiken, um etwas Einfluss auszuueben, aber so wie es aussieht spielt es wohl Keine Rolle.

Also, naechste Uni mit besserem Sozialkriterium auf Platz 1, die restlichen "Wunschunis" auf Platz 2 und 3.

Dank dir :)

PS: Angenommen ich erhalte zum kommenden Sommersemester einen Studienplatz, kann den jedoch wegen einer Ausbildung noch nicht antreten, werden meine Wartesemester aber nicht wieder auf 0 gesetzt, nur weil ich einen Platz erhalten haette, oder?

spazz
05.12.2003, 23:06
JAAAAAAAAAAAA!
Ihr seid Helden!
Endlich checkt das mal jemand mit den 2 UNABHÄNGIGEN AUSWAHLRUNDEN!
Hab hier nämlich schon allesmögliche gelesen und war ziemlich verunsichert!
Thank you, you are so wonderful... (schluchz).


Stiefel putzen und rausstellen nicht vergessen!!

ehemalige Userin 160909
05.12.2003, 23:10
Original geschrieben von JO-ELLI
das auswahlverfahren findet aber doch immer nur an der erstgenannten uni statt.

nein, tut's nicht. ich wurde auch zum gespräch nach ulm geschickt und nicht nach tübingen, obwohl ulm erst mein dritter wunschort war.
du kannst rein theoretisch auch zum auswahlverfahren von ner uni zugeteilt werden, die du gar nicht angegeben hattest!!
du musst dir im grunde genommen nur im klaren drüber sein, ob du zum gespräch willst (wo auch leute mit "schlechteren" noten ne chance haben) oder du so knapp am "normalen verfahren" vorbeigeschrammt bist, dass du auf bei relativ großer wahrscheinlichkeit notentechnisch im oberen drittel der zugeteilten leute liegen wirst...

judithchen
05.12.2003, 23:11
Hi,
nein, Deine wartesemester werden nicht gestrichen. ABER Du hast kein Anrecht auf einen erneuten Studienplatz im Wintersemester falls es dann nicht mehr reicht!!! Du hast den platz also nicht sicher, sondern musst dich neu bewerben und hoffen, dass Du wieder reinrutscht. Sollte aber, wenn Du über die Wartesemester reingehst eigentlich kein Problem sein!!

Jetzt zum Auswahlgespräch!!
Es ist sinnvoll, wenn man einen Notendurchschnitt so bis 1,8 hat sich an seiner Wunschuni zu bewerben, vielleicht hat man Glück und rutscht rein. Bei einem Notendurchschnitt bis maximal so 2,1 sollte man versuchen die weniger beliebten Unis, z.B. Halle (da bin ich und es ist suuuper, ich weiß nicht warum keiner her will!), Greifswald (wobei da der NC letztes WS extrem angestiegen ist) und natürlich die berühmten Massenunis München, Frankfurt... Bis auf Frankfurt fängt aber keine der genannten Unis im Sommer an! Wer schlechter ist sollte unbedingt versuchen sich bei einer Uni zu bewerben, die Gespräche durchführt, z.B. Würzburg. Vielleicht wird man eingeladen und kann die Leute dort überzeugen.

Aber ACHTUNG! Wiederum gibt es keine Garantie, dass ihr über das Auswahlverfahren zu der Uni kommt, die Ihr wünscht. Ich wurde damals nach Frankfurt verfrachtet, obwohl ich Würzburg gewünscht hatte. Also, auch bei den Gesprächen achten, welche Unis beliebt und unbeliebt sind!!

Na ja, ich hoffe, ich konnte Euch weiterhelfen. Falls Ihr Fragen habt, lasst es mich wissen, ich hab soooo lange damit gekämpft, dass ich das ZVS-Heft schon fast auswendig kann ;-)

ABER ES LOHNT SICH!

Judith

Dr. Pschy
05.12.2003, 23:39
Ich kaempf ja auch schon 1 1/2 Jahre mit, so ist das nicht.

Trotzdem vielen Dank, sehr hilfreich. Da mein Joker weg ist und ich eh nur noch ueber die Wartesemester reinkomm, spielts fuer mich jetzt eh keine Rolle.

Ich mach jetzt meinen RA fertig, dann hab ich 6 Wartesemester. Und dann hoff ich, dass das in 1 1/2 Jahren noch reicht :)