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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stelle Anästhesie Uniklinik



Omalizumab
02.09.2020, 08:36
Hallo zusammen,
Ich befinde mich aktuell im 3. tertial und überlege in der Anästhesie anzufangen. In dem Lehrkrankenhaus, in dem ich aktuell mein Anästhesietertial absolviere, wurde mir auch eine Stelle angeboten. Mein Wunsch ist es jedoch, an der Uni anzufangen; auch um mich um meine Promotion zu bemühen, da mein bisheriges Projekt mehr oder weniger gescheitert ist. Wie schätzt ihr meine Chancen ein? Vor einem Jahr bin ich den Bewertungen gefolgt und habe dieses Kreiskrankenhaus wegen der guten Lehre ausgewählt..
ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

Lizard
02.09.2020, 09:32
Die Chance eingestellt zu werden ?
Fast 100% ;)

Rettungshase
02.09.2020, 12:16
Dann sieh mal zu, dass du zeitnah Bewerbungen schreibst.
Du solltest lediglich auf die Frage nach "Wieso soll's die Uniklinik sein?" noch einen Tick mehr zu sagen haben, als dass du eine Dissertation schreiben möchtest.

davo
02.09.2020, 17:08
Die Chancen stehen IMHO hervorragend. Aus meinem Semester haben mindestens fünf Leute an unserer Uniklinik angefangen. Anästhesie ist halt ein sehr großes Fach mit sehr vielen Stellen.

Allerdings war es bei uns auch so, dass tatsächlich nicht mehr alle, die wollten, eine Stelle bekommen haben, weil die zum Anfang des dritten Tertials schon alle Stellen vergeben hatten.

Wenn du geographisch flexibel bist, hast du aber bestimmt gute Chancen.

Und ja, eine ganz offensichtliche Frage für das Bewerbungsgespräch ist natürlich, warum es ausgerechnet die Uniklinik sein soll, wo du doch im Lehrkrankenhaus PJ machst. Dafür solltest du dir IMHO eine Antwort überlegen, die weder dich noch das Lehrkrankenhaus noch die Uniklinik schlecht dastehen lässt, und die zumindest ein Körnchen Wahrheit beinhaltet.

Bonnerin
02.09.2020, 18:21
Vieles wurde schon gesagt, das Wichtigste ist eine frühzeitige Bewerbung. Ich hab die Sachen im Januar hingeschickt, im März gabs das Vorstellungsgespräch, Ende Mai hatte der Personalrat zugestimmt und im August hab ich dann angefangen.

„Eine“ Uni sollte kein Problem sein, aber wie davo schon sagt, solltest du dir überlegen, was du sagst. Gut über die Forschung (klinisch und experimentell) informieren, und damit Interesse heucheln ist ein Weg. Pragmatisch sein und „ich mag die Stadt doch lieber als das Land/wollte weg/breites Spektrum/volle Ermächtigung“ sowas zieht immer ganz gut.

Omalizumab
02.09.2020, 19:33
Vielen lieben Dank für eure Antworten. An Uni reizt mich auch das große Spektrum an Operationen und die Vielfalt. Mir ist aber auch bewusst, dass ich in dem Haus wo ich jetzt bin viel schneller fit gemacht werde..
heute hat mit der ltd. OA nochmal gefragt, wann ich denn anfangen will 😂

Bonnerin
02.09.2020, 19:40
Naja, es spricht ja auch grundsätzlich nichts dagegen, 1-2 Jahre an nem anderen Haus zu machen und dann eine Uniklinik zu wechseln.

Mandibula777
04.09.2020, 01:56
Ist es nicht eher unrealistisch, erst peripher anzufangen und dann nochmal an die Uni zu wechseln? Meines Wissens nach sind solche Bewerber weniger gern gesehen, hat sich da was geändert?

Shizr
04.09.2020, 18:36
Meines Wissens nach sind solche Bewerber weniger gern gesehen, hat sich da was geändert?
Es mag sein, dass es an anderen Unikliniken anders läuft, aber hier bei uns ist es nicht wirklich so, dass die Klinikleitung in Bewerbungen ersäuft wird.

Und Berufserfahrung bringt einen gigantischen Vorteil mit sich:
Man muss den Leuten nicht zuerst Krabbeln und Laufen beibringen, bevor man irgendwas mit ihnen anfangen kann, wenn ein peripheres Haus das bereits erledigt hat.

davo
04.09.2020, 18:40
Mein persönlicher Eindruck ist, und der beruht zugegebenermaßen auf einer sehr kleinen Zahl an Beobachtungen, dass es Fächer gibt, in denen ein Wechsel von einem "peripheren Haus" an eine Uniklinik gut möglich ist (wie z.B. Anästhesiologie oder Psychiatrie) und Fächer, in denen er schwerer ist (wie z.B. Viszeralchirurgie).

Trüffel
04.09.2020, 18:50
Mein persönlicher Eindruck ist, und der beruht zugegebenermaßen auf einer sehr kleinen Zahl an Beobachtungen, dass es Fächer gibt, in denen ein Wechsel von einem "peripheren Haus" an eine Uniklinik [...] schwerer ist (wie z.B. Viszeralchirurgie).
Weil es für Unfrieden sorgt, wenn der zugewanderte Assistent im 4. Jahr besser operieren kann als der in der eigenen Abteilung klein gehaltene Facharzt? :P

Bonnerin
05.09.2020, 09:38
Und Berufserfahrung bringt einen gigantischen Vorteil mit sich:
Man muss den Leuten nicht zuerst Krabbeln und Laufen beibringen, bevor man irgendwas mit ihnen anfangen kann, wenn ein peripheres Haus das bereits erledigt hat.

Sieht hier ähnlich aus. Die Leute von peripher haben oft den Vorteil, dass sie schon einen Großteil der Narkosen gesammelt haben, bevor sie zu uns kommen. Gerade abdominelle Eingriffe und Geburtshilfe sind bei uns "Nadelöhre". Wenn ein kleines Haus aber z.B. 4-5 Cholezystektomien am Tag macht sind die Zahlen natürlich rascher da als bei einer Whipple-OP/d.

Einziges "Problem" für die Wechsler von Nicht-Maximalversorgern ist bei uns die Intensiv, wo man teilweise nochmal hingeschickt wird (wir sind regelhaft auch länger als 12 Monate auf Intensiv).

Aber wie davo schon meinte, in der Anästhesie ist der Wechsel nicht so unwahrscheinlich/unmöglich. Gibt auch genug Häuser, die ja nicht die volle Weiterbildungsermächtigung mangels NCH o. Gyn o. ähnliches haben.

Lizard
05.09.2020, 12:54
Ist es nicht eher unrealistisch, erst peripher anzufangen und dann nochmal an die Uni zu wechseln?
Ganz im Gegenteil ;)

Omalizumab
06.09.2020, 18:17
Danke für eure Antworten. Ich werde mich um Bewerbungen kümmern und falls es doch nicht auf Anhieb klappen sollte, wird’s wohl erstmal ein kleineres Haus. Ich hätte noch eine Frage: ich habe eine Stellenanzeige gefunden, die aber schon 1 Jahr alt ist.. aber noch auf der Homepage. Ist sowas realistisch oder nur noch nicht runtergenommen worden? Schönen Restsonntag euch! :)

davo
06.09.2020, 19:41
Achte nicht zu sehr auf Stellenanzeigen. An der Uniklinik meines Studienortes werden in der Anästhesiologie jedes Jahr viele neue AÄ eingestellt (einfach wegen des normalen Turnovers, da die Zahl an AA-Stellen so groß ist, und deshalb laufend Leute fertig werden), und trotzdem sind nie Stellenanzeigen online. Bewirb dich einfach überall dort, wo du gerne arbeiten würdest. Aber das ist dir wahrscheinlich eh nichts neues :-))

Das genaue Gegenteil, also dass Stellenanzeigen permanent online sind, finde ich ebenfalls nicht ungewöhnlich. Gerade in einem großen Fach wie der Anästhesiologie. Gibts in der Psychiatrie auch öfters.