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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Non Responder nach Hepatitis B Impfung



Bluej
16.09.2020, 00:38
Hallo,
eine Freundin von mir hat sich jetzt mehrmals gegen Hepatitis B impfen lassen und hat keine Antikörper gebildet. Kann man eigentlich auch ohne Immunisierung später als Arzt tätig sein?

Chriman
16.09.2020, 05:04
So gar keinen Titer entwickelt?
Falls noch nicht geschehen, mal ne Hep B mit der Influenza Impfung kombinieren. Das hat es bei mir (ebenfalls Non Responder) gebracht.
Die Arbeitsmedizinerin meinte damals allerdings auch, dass ich mit einem Titer unter 100 arbeiten könnte.

WackenDoc
16.09.2020, 08:48
Ja kann man. ABER: Sie sollte auf jeden Fall nach der RKI-Empfehlung weiter machen. Oft kommt der Titer noch nach der 4., 5. oder 6. Impfung und es sollte spätestens wenn nach der 4. Impfdosis kein Titer nachweisbar ist, eine chronische Hepatitis B ausgeschlossen werden.
Es gibt ansonsten noch verschiedene Möglichkeiten: Kombination mit Hepatitis A, Kombination mit dem Grippeimpfstoff (würde sich jettz ja anbieten), Komination mit dem Tetanusimpfstoff oder auch off-lable Impfung mit Fendrix.

hebdo
16.09.2020, 09:10
Wir haben eine LTx Patientin nach Rücksprache mit der LTx-Ambulanz nach der zweiten erfolglosen Immunisierung ebenfalls erfolglos mit der doppelten Dosis nach dem Schema 0,1,2,6 geimpft.

WackenDoc
16.09.2020, 10:09
Es gibt in der STIKO-Empfehlung allerdings keine Empfehlung für ein bestimmtes Vorgehen, wenn nach 6! Impfdosen noch kein Titer nachweisbar und auch eine chron. Hep B ausgeschlossen ist.

Ein Berufsverbot gibt es bei Non-Responder-Status nicht. Der Betriebsarzt würde aber entsprechend zu möglichen erhöhten Risiken beraten.

Bluej
16.09.2020, 10:36
Es gibt in der STIKO-Empfehlung allerdings keine Empfehlung für ein bestimmtes Vorgehen, wenn nach 6! Impfdosen noch kein Titer nachweisbar und auch eine chron. Hep B ausgeschlossen ist.

Ein Berufsverbot gibt es bei Non-Responder-Status nicht. Der Betriebsarzt würde aber entsprechend zu möglichen erhöhten Risiken beraten.

Genau sie wurde 6 mal geimpft und hat auch keine chronische Hep B. Jetzt ist sie am überlegen den Studiengang zu wechseln, weil sie Bedenken hat, dass sie später als Ärztin ein höheres Infektionsrisiko hat, aber ist noch unentschlossen.

WackenDoc
16.09.2020, 11:10
Sie soll sich da keine Sorgen machen. Deswegen den Studiengang zu wechseln ist unsinnig.

WackenDoc
16.09.2020, 11:16
Ich müsste die Studie raussuchen, aber wenn ich mich recht entsinne, haben die Amerikaner rausgefunden, dass es keine Ansteckung nach regelrechter Impfung gibt. Titerbestimmung ist da wohl auch nicht vorgesehen.

Haematopoesie
16.09.2020, 11:27
Also ich meine auch, dass ich sowas schon mal gehört habe - bei Non-Respondern/niedrigen Titern besteht dann trotzdem zelluläre Immunität.

edit: CDC sagt was anderes, ich hab mich wohl vertan. Das oben gilt für Patienten, die eine minimale Immunantwort entwickeln (10 IU/l) oder über Jahre der Titer auf 0 abfällt...

noch mal edit: gibt’s das mittlerweile? https://www.aerzteblatt.de/archiv/172271/Non-Responder-nach-Hepatitis-B-Impfung-Problemloesung-ist-in-Reichweite

vanilleeis
16.09.2020, 11:40
Sie soll sich an den Hochschularzt wenden. Non-Responder oder Low-Responder ist kein Grund, das Studium abzubrechen. Aus eigener Erfahrung: Über Jahre non-Responder, dann 3x Impfung mit Fendrix (vermutlich?), seit >15 Jahren nun ausreichend hohe Titer nachzuweisen.
Mir wurde aber auch gesagt, dass idR kein Ansteckungsrisiko besteht, ist aber wie gesagt schon ewig her

Bluej
17.09.2020, 17:36
Mal aus Interesse, gibt es eigentlich irgendwelche Allergien, Vorerkrankungen, etc. mit denen man später als Arzt nicht arbeiten könnte?

WackenDoc
17.09.2020, 19:21
Latexallergie war lange Zeit ein Problem, mit der weiten Verbreitung des Problems, haben sich aber mehr und mehr latexfreie PRodukte durchgesetzt.
Sensibilisierungen gegen Bestandteile von gängigen Desinfektionsmitteln sind ein Problem. Das merkt man aber meistens. Nach dem Studium kann man sich in der Regel eine passende Nische suchen.

Ausgeprägte bereits vorbestehende Ekzeme sind ein Problem.

vanilleeis
17.09.2020, 19:23
Psychische Erkrankungen können ein Problem werden, insbesondere Suchterkrankunhen und Psychosen und natürlich auch andere unbehandelte

xRambaZamba
17.09.2020, 19:30
Latexallergie war lange Zeit ein Problem, mit der weiten Verbreitung des Problems, haben sich aber mehr und mehr latexfreie PRodukte durchgesetzt.
Sensibilisierungen gegen Bestandteile von gängigen Desinfektionsmitteln sind ein Problem. Das merkt man aber meistens. Nach dem Studium kann man sich in der Regel eine passende Nische suchen.

Ausgeprägte bereits vorbestehende Ekzeme sind ein Problem.

Darf ich fragen inwiefern die Ekzeme ein Problem darstellen falls Du da mehr weißt? Oder wo ich diesbezüglich mich informieren könnte?

WackenDoc
17.09.2020, 19:38
Das Arztdasein ist eine mehr oder weniger hautbelastende Tätigkeit. Wenn jetzt jemand schon von Hause aus, ein so shclimmes Ekzem- am besten schon mit diversen Sensibilisierungen- hat, das auch die Hände (oder was Maskentragen angeht auch das Gesicht) schwer betroffen sind, wird derjenige weder mit DEsinfektionsmitteln glücklich noch mit Handschuhe.

Das merken die Betroffenen aber meist schon im Studium.

In dem Sinne kann man sich da auch nicht "informieren".

Colitis ulcerosa
23.09.2020, 19:08
Also ich wurde etwas off label geimpft mit einer 5 fachen Dosis is mal in Folge bis der titer kam. Es war ein sehr sehr kleiner Anstieg aber es hat geklappt.