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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A 93/ B 50 - Bariatrische Chirurgie



vanessa021296
06.10.2020, 18:08
Der Dozent sagt, C (Schlauchmagenresektion) wäre hier richtig. Allerdings kann doch auch mit einer Implantation eines Magenbandes eine effektive Gewichtsreduktion erreicht werden, oder? Bei Amboss steht leider nichts genaueres zum Vergleich der verschiedenen Methoden. Ich bin mir nicht sicher, ob man aus den Infos in der Aufgabenstellung klar eine Abgrenzung vornehmen kann. Was meint ihr?

https://flexikon.doccheck.com/de/Bariatrische_Chirurgie

lbp76
06.10.2020, 18:10
Ich finde das auch eine ungenaue Frage , ich habe Implantation eines Magenbandes gekreuzt was auch irgendwie nicht falsch ist...

Kackbratze
06.10.2020, 18:17
Magenbänder wurden verlassen und sind auch in der Leitlinie nicht mehr erste Wahl.

exf39
06.10.2020, 18:34
Gut, dass wir alle immer die Leitlinien parat haben...

Hier das genial: bis BMI unter 50 kann man evtl sogar das Magenband erwägen. Gut, dass unser Patient einen BMI von 51 hat...

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/088-001l_S3_Chirurgie-Adipositas-metabolische-Erkrankugen_2018-02.pdf

lbp76
06.10.2020, 18:37
unglaubliche Frage :// das macht mich voll wütend

Unregistriert
06.10.2020, 18:54
ich würde es trotzdem anfechten.
Es kann nicht erwartet werden, dass wir auf jedem Fachgebiet jede Leitlinie auswendig lernen.
Es gab zwei Antworten, die in Frage kamen.

AWMF Stand 2018:
In der Literatur sind das Magenband, die Schlauchmagenbildung und der proximale Rouxen-Y Magenbypass als mögliche Operationen mit Pro´s und Con`s für jeden Eingriff
beschrieben (Paulus et al. 2015, EL 2++).
Langzeitdaten bezüglich der oben genannten Operationen liegen bei Adoleszenten bezüglich
keiner der Operationen vor. Die Entscheidung zugunsten eines der operativen Verfahren
sollte immer individuell getroffen werden. Die bekannten Abwägungen aus der Adipositasbzw. metabolischen Chirurgie Erwachsener gelten uneingeschränkt, zusätzlich sind das
junge Alter der Betroffen und potentielle Adhärenz-Probleme bei der Verfahrenswahl mit in
Betracht zu ziehen.


weiter unten steht dann das bereits geschilderte mit dem BMI >51 eher Schlauchmagen.

Vielleicht kann man es trotzdem anfechten? Bin nicht sicher :(

Unregistriert
06.10.2020, 19:16
Neben Amboss noch Leitlinien zu pauken halte ich für zeitlich nicht möglich. Woher soll man das alles wissen?

Unregistriert
06.10.2020, 19:40
Das Magenband wird zwar noch gemacht, man geht aber immer davon mehr weg.

JEDOCH der entscheidendere Grund, warum man einen Sleevemagen bei diesem Pat macht, sind seine Begleitrkrankungen (Diab).
Durch die Entfernung des Magengewebes werden gleichzeitig der Hormonhaushalt angepasst.

Bsp für eine Quelle die ich auf die schnelle gefunden habe.

https://www.gesundheitsinformation.de/operationen-zur-behandlung-von-adipositas.2602.de.html?part=behandlung-vo

Unregistriert
06.10.2020, 20:55
Neben Amboss noch Leitlinien zu pauken halte ich für zeitlich nicht möglich. Woher soll man das alles wissen?

Und wenn AMBOSS die BMI-Grenze zufälligerweise doch drinstehen hätte als "unrelevant" und ausgegraut? Dürfen nur Sachen drankommen, die bei Amboss stehen und dort gelb markiert und dick gedruckt sind? Das ist doch naiv.

malikshabazz
09.10.2020, 10:17
Also laut Leitlinie zählen sowohl Magenband als auch Schlauchmagen zu den empfohlenen Standardeingriffen, aber ab BMI 50 ist wohl eher die Schlauchmagenresektion die 1. Wahl. Lohnt sich daher wohl eher nicht, die Frage anzufechten, da (bei Kenntnis der Leitlinie) die Schlauchmagenresektion am ehesten korrekt ist

"Die Implantation eines Magenbandes soll nur nach besonderer Abwägung und auf
besonderen Wunsch des aufgeklärten Patienten bei einem BMI < 50 kg/m² vorgenommen
werden. Empfehlungsgrad A; Konsens (Enthaltung: 2) "

"Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz des Magenbandes bei massiv adipösen Patienten mit
einem BMI > 50 kg/m² nur noch bedingt und unter besonderem Verweis auf die geringere
Effektivität im Vergleich zu den anderen adipositaschirurgischen bzw. metabolischen
Operationsverfahren zu rechtfertigen. Auch wenn das perioperative Risiko der
Magenbandanlage und die Invasivität unter allen Operationsverfahren am geringsten
ausfallen, so zeigt sich jedoch gleichzeitig in Langzeituntersuchungen eine hohe
Spätkomplikationsrate (42,7 %)"

Quelle: S3-Leitlinie Chirurgie der Adipositas